BAG EJSA Newsletter

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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2024/II BAG EJSA Gender_News_(April)

Editorial

Lieber Leser*innen,
herzlich willkommen zur Lektüre der zweiten diesjährigen Ausgabe der Gender_News.
Erneut sind die Berichtspunkte und Inhalte vielfältig. - So etwa ging es im Bundestag um die lange überfällige Verabschiedung des Gesetzes zur Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechts- und Namenseintrag zur Ablösung des verfassungswidrigen und menschenrechteverachtenden Transsexuellengesetzes. - Dies ist sehr zu begrüßen! Dennoch ist bedauerlich, dass etliche Kritikpunkte von Betroffenen, Interessenverbänden und Expert*innen (auch mit Kindeswohlbezug) am Ende keine Berücksichtigung fanden. - In weiteren Bundestagsinformationen geht es u.a. zudem um die reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, den Girls und Boys day (ehemals Zukunftstag) sowie (die Förderung von) Frauen in MINT-Bereichen.
In der Rubrik "Positionen" werden mehrfach Forderungen diverser Akteur*innen u.a. aus Zivilgesellschaft und Wohlfahrt an die Politik wie die Gesellschaft anlässlich des zurückliegenden diesjährigen Internationalen Frauentags am 8.3.24 aufgegriffen.
Wiederum sowohl in den Positionierungen, den Radio-Beiträgen sowie den weiteren Informationen geht es, aus aktuellen bzw. fortwährenden Anlässen, leider einige Male um das wichtige Thema des noch wesentlich zu verbessernden Schutzes von Frauen (und ihren Kindern) vor (häuslicher/ partnerschaftlicher) Gewalt.
Aufgegriffen wird zudem u.a. auch die auf europäischer Ebene beschlossene Asylreform, die zur massiven Ausweitung von Menschenrechtsverstößen an den EU-Außengrenzen führen und insbesondere vulnerable Gruppen - wie flüchtende Frauen und Kinder - betreffen wird. Weiterhin werden Informationen zur letzten Sitzung der wiederum Internationalen Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen bereit gestellt, an der die Bundesfrauenministerin (BMFSFJ) teilnahm.
Unter den Stichworten Fortbildungen, Fachtagungen und Veranstaltungen finden sich sodann erneut diverse Angebote für die unterschiedlichsten Zwecke, Ziele, Ebenen, Fachbereiche und Akteur*innen: einerseits für theoretisch-inhaltliche Wissensvermittlung und zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, andererseits auch praxis-relevante Angebote für Fachkräfte - rund um Fragen von Gender, Geschlechtervielfalt, Gerechtigkeit, Anti-Diskriminierung, Anti-Bias sowie zu spezifischen, auch intersektionalen Herausforderungen bei der (Jugend(sozial))Arbeit mit Mädchen*, Jungen* und LGBTQIA+ Jugendlichen.
Zudem finden sich im Newsletter erneut diverse Hinweise auf Publikationen/Veröffentlichungen (von Büchern über Studien bis hin zu Statistiken - Neuerscheinungen sowie teils auch ein wenig ältere, wertvolle Fundstücke), desweiteren aktuelle Stellenausschreibungen sowie Projekte/Programme/Aufrufe mit Beteiligungsmöglichkeit.

Ich wünsche Ihnen eine bereichernde (dank interaktiver Inhaltsverzeichnis-Beitrags-Auswahlmöglichkeit trotz Umfang hoffentlich mühelose) Lektüre und freue mich über Feedback jeglicher Art; vor allem auch Ergänzungen und weitergehende Hinweise, um die Gender-News im Interesse aller bisherigen wie potentiellen künftigen Leser*innen stetig weiterzuentwickeln. Und dem Anspruch gerecht zu werden, hierin möglichst abwechslungs- wie umfangreiche Informationen über relevante gesellschaftliche, politische, wissenschaftliche wie rechtliche Entwicklungen anzubieten: zu dem breiten Themenspektrum von Geschlechtergerechtigkeit, Gleichberechtigungs- und Teilhabeförderung, Antdiskriminierung, gender Sensibilität, Vielfalt und Diversität, Feminismus, Inklusion im übergeordneten Sinne sowie natürlich v.a. auch spezifisch zu den Lebenswelten und Interessenlagen von Mädchen*/jungen Frauen*, Jungen*/jungen Männern* und LGBTQIA+ Jugendlichen.

Herzliche Grüße
Christiane Weidner
BAG EJSA-Referentin für Mädchen*sozialarbeit, geschlechtersensible Jugendsozialarbeit, Gender Mainstreaming und Lobbyarbeit

Inhalt

1. Politik

Bundestag&Bundesministerien zum Girls&Boys Day

BT zu Potenzialen von Frauen u. Mädchen im MINT-Bereich

Bessere Vereinbarkeit von Familie&Beruf durch Arbeitszeitflexibilisierung

Hoher Frauenanteil in der Pflegeausbildung

Expert*innen-Kommissionsbericht zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin (u.a. §218 StGB)

Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet

Rechtsausschuss-Anhörung: Mindeststrafen für Kinderpornographie-Delikte

EU-Asylreform führt Bekenntnis zur Istanbul-Konvention ad absurdum

Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes

Aktuelle Entwicklungen im ALG I

Prekäre Beschäftigung in Deutschland

Durchsetzung Geschlechtergleichberechtigung - seit 1994 im GG

Konferenz aller nationalen EU-Auschüsse

Bekämpfung von Kinderehen

BMFSFJ bei UN-Frauenrechtskommission zum Kampf gegen Armut

Bundesaußen- u. Bundesfamilienministerin zum Weltfrauentag

Bundesbehörden-Gleichstellungsindex: Frauen in Führungspositionen

Vorhabenplanung des Bundesjugend- u. familienministeriums

Startchancen-Programm ab 2024/25

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

2. Positionen

BAG EJSA zum Girls Day: gleiche Chancen für Mädchen* i.d. Arbeitswelt

SkF: besserer Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt nötig

BAG EJSA zum Transgender Day: Recht auf junge Selbstbestimmung&Vielfalt

Dt. Frauenrat: Demokratisch wählen zur Verteidugung v. Demokratie u. Frauenrechten

BAG EJSA zum Frauentag: breite Strukturförderung für Mädchen*&junge Frauen*

BumF zum Frauentag: Antirassistischer Feminismus & Solidarität ohne Grenzen

FEMIFEST* zum Frauentag: Nur gleich ist #genug!

IN VIA zum Frauentag: konsequent Vorgehen gegen geschlechtsspezif. digitale Gewalt

Bündnis für sex. Selbstbestimmung: Kampagnen-Start zum Frauentag

FHK zum Frauentag: KoaV-Umsetzung -> neues Gewalthilfegesetz

DGB zum Equal Pay Day: KoaV-Umsetzung in puncto Gleichstellung

BFM zur Neueinführung der "Verantwortungsgemeinschaft" (Familienrechtmodernisierung)

3. Informationen

Deutsche Frauenrat zur Europawahl 2024

Gesundheitsthemen: "Gender Health Gap" u. mentale Gesundheit queerer Menschen

Jugend-Check: Stärkung d. Strukturen gegen sexuelle Gewalt an jungen Menschen

Jugend-Check: Gesetzentwurf zum Schutz Minderjähriger bei Auslandsehen

Innenminister*innen: Vorratsdatenspeicherung: Neuregelung geht im Kampf gegen Kindesmissbrauch nicht weit genug

BVerfG-Urteil stärkt Rechte leiblicher Väter

Berufswahl: noch immer herrschen klassische Rollenmuster

Frauen: Lebensunterhalt seltener aus eigener Erwerbstätigkeit als Männer

Genderverbot in Bayern in Kraft

Erste Bilanz der Meldestelle Antifeminismus

MINT-Bildung: Bereichernd für einen guten Ganztag

IAB-Studie/ Infos zu: anhaltender beruflicher Geschlechtersegregation in Ost&West, Gender Pay Gap&Equal Pay Day

Kritik zum Vorsitz der UN-Frauenrechtskommission

Großes Interesse an Teilqualifizierung u. Fachkräfteeinwanderung

Equal Care Day 29.2.24

Studien: Care Gap/ Frauen leisten 72 Mrd.Std. unbezahlte Sorgearbeit p.Jahr

Mai: 75 Jahre Europarat, 13 Jahre Istanbul-Konvention

Factsheet "Gleichstellung am Arbeitsmarkt?"

IZA-Studie: Frauen, Männer u. ihre Beweggründe bei der Berufswahl

4. Ausschreibungen / Aufrufe

4.5. Köln: Demo "Weltweiter Tag d. Genitalen Selbstbestimmung" 7.5.

Malwettbewerb für junge Menschen: Thema "Neue Frauen- u. Männerbilder"

Petition: Frauentag in ganz Deutschland als gesetzlicher Feiertag

Magdeburg: Wiedereröffnung: Bibliothek des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte KJH

Teilnehmerinnen gesucht: Filmprojekt "Mädchen sein – Frau werden"

Online-Befragung zu Altersdiskriminierung von Frauen 47+ im Beruf

Programm: "Wir stärken Mädchen"

Wachsende Mediathek: Antifeminismus begegnen

Berlin: Lambda Peersupport: Ausbildung für junge Erwachsene

5. Fortbildungen

6./8.5. Online-Seminar: Haltung Zeigen - Argumentations- u. Antidiskriminierungstraining

7.5. Online: FoBi Jungen*, Social Media u. demokratische Teilhabe

13.-14.5. Vlotho: FoBi Gender&diversitätsreflektierte Pädagogik-Sexuelle&geschlechtl.Vielfalt

14.5. online: FoBi Männlichkeitskonstruktion&GeschlechterstereotypenReproduktion im Netz

14.5./20.6. online: FoBi: Mädchen* im Netz (u.a. Schönheitsideale&Selbstdarstellung / Cybermobbing&Hate Speech)

8./15./29.5. Online: Seminar u. Workshop: Klassismus/-kritische pädagogische Praxis

15.5. Webinar: Jedes Kind kann MINT! Klischeefreie Pädagogik.

15.5./6.9. Dortmund: FoBi: Prävention Sexualisierte Gewalt an Jungen

17.5. Stuttgart: FoBi Impulskontrolle bei Jungen* u. jungen Männern*

28.-29.5. Dortmund: FoBi Aufenthalts- u.Asylrecht speziell bei jungen Männern*

31.5. LHH: intersekt.Empowerment-Training für soz.Arbeit mit geflüchteten Jugendl.

1.6. Online-Workshop "Geschlechtliche Vielfalt in der KJH"

3.6. Haldensleben: FoBi Methoden in der Jungen*arbeit zum Thema Sexualität.

3.-5.6. Online: FoBi zu Trauma als Herausforderung für die Sozialarbeit

4./27.&28.6./10.9. Köln: FoBi Grenzen(los) im Netz!? Grundlagen geschlechterreflektierender Medienpädagogik mit Jungen*

5.-6.6. Osterholz: Seminar: Gegen Gleichstellung? Antifeminismus verstehen&entgegentreten

6.6. Online-Seminar: Verschränkungen von Antimuslimischem Rassismus u. Gender

6.6. Wettin: Jungen*arbeitskreis Halle & Saalekreis

7.6. Kiel: FoBi "Hate Speach"

11.6. Online-Seminar "Rassismus - Männlichkeiten* - Empowerment"

12.-13.6. Berlin: FoBi Jungen* und Gewaltfreiheit

13.6. Köln: FoBi zu Grundlagen der sexuellen Bildung

13.-14.6. Dortmund: FoBi Geschlechterreflektierte Jungenarbeit im Grundschul-Ganztag

13./14.6. Essen: Pädagogischer Workshop: Entwicklung diversitätssensibler, diskriminierungskritischer Methoden und Spiele

14.6. Stuttgart: FoBi Methoden der Mädchen*arbeit

18.-19.6. FF(M): Methoden M*/J*arbeit - Zusammenarbeit&Umsetzung in der Praxis

18./19.6. Essen: FoBi "Anti-Bias-Ansatz"

22.6. Kiel: Rhetorik FoBi für Mädchen* u. Frauen*

25.6. Online: FoBi zu Gewalt- u. Traumatisierungserfahrungen bei jungen Menschen

26.-28.6. Zülpich-Lövenich: FoBi "Riot not diet: Bodyismuskritische M*arbeit"

ab 26.6. Berlin/digital: Netzwerk für Demokratie u.Courage: Trainer*innen Ausbildung

1.7. Online-Info-Veranstaltung zur Weiterbildung zur Kinderrechtefachkraft (HS-Kurs)

11.-12.7. Berlin: Herausforderungen in der J(S)A machtkritisch&genderreflexiv begegnen

17.7. Stuttgart: FoBi "Mädchen* u. Selbstausdruck"

29.-31.7. online: Lernen zu Diskriminierung - FoBi zur Gestaltung von Lernprozessen

Berlin ab 3.9.: FoBi Intersektionale Perspektiven auf sexuelle&geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Jugendlichen

Jun-Dez: FoBi-Reihe zu Familiennachzug

ab 16.11.24: Berlin/Schwarzwald: Lehrgang "Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten"

Workshops& Inhouse-Schulungen: Genderqualifizierungsoffensive BW in 2024

Mechernich ab Feb 2025: WenDo® Trainer*in-Ausbildung

6. Selbstlernkurse (ohne Termine/ permanente Angebote)

Digitales Dauer-FoBi-Angebot: "Schule – Geschlecht – Einfach Digital"

Geschlechtervielfalt für die pädagogische Praxis

Schutz von Schüler*innen vor sexuellem Missbrauch

Gender und Diversität

Selbstlern-Online-Kurse der LAG J* NRW; u.a. Intersektionalität i.d. Jungenarbeit

Digitaler Materialkoffer: Sensibilisierung für sexuelle Grenzverletzungen

7. Fachtagungen, Konferenzen & andere Veranstaltungen

3.5. Stuttgart: Fachtagung zu FGM/C u. Asylrecht - Handlungsstrategien für BW

7./27.5.: Webtalks vom Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homosexuellen-&Trans*feindlichkeit

bis 11.5. Magdeburg: Auststellung "Die Wut ist weiblich"

14.5. Online: Vortrag zu Fachberatung bei organisierter sexualisierter Gewalt

15.5. Berlin: Bundesforum Männer: Fachtag zu "nachhaltiger Männlichkeit"

15.5. Sinsheim: Teacher’s Day: klischeefreie Berufsorientierung in der Schule

16.5. Online: Gleichstellung u. Geschlechtergerechtigkeit in Europa

16.-17.5. München: Fachkongress zur Arbeit mit sexuell übergriffigen Jugendlichen - Spannungsfelder & gelingende Praxis

27.5. Online: Die Feministische Presserunde: Wir können auch anders

27.5. Berlin: Fachtag zu sexualisierter Gewalt u. Ausbeutung an Jungen* u. Männern*

27.5. Halle: "UmdenkBar": zu kritische Männlichkeit 17-20 Uhr, Halle

28.5. Online-Workshop: Diskriminierung u. Gewalt gegenüber trans* Personen

30.5. Magdeburg: Lesung: "Toxische Weiblichkeit"

3.-4.6. Berlin: Tagung: Polit. Bildung in kooperativen Zusammenschlüssen der Jugendarbeit

5.6. Münster: Fachtagung zur Resilienzstärkung in der Jugendförderung

12.-13.6. FF(M): IN VIA-Bundesfachkonferenz JSA

13.6. Berlin/online: Fachtag: EU-Grenz-Digitalisierung& Produktion von Verletzbarkeit

13.-14.6. Ruhrgebiet: Konferenz: Gender als transformative Perspektive im Klimawandel

14.6. Berlin: Fachtag des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

18.6. Riegel: Fachtag Mädchenarbeit – Praktisches für die Praxis

18.6. Online-Fachtag zur Demokratiestärkung des Kompetenznetzwerks zum Abbau von Homosexuellen-&Trans*feindlichkeit

19.6. Online: Vernetzungstreffen LAG M*A: Digitales Wohlbefinden von MINTA

19.-20.6. Karlsruhe: Netzwerktreff Rückfallprävention (sexuell übergriffige Jugendl.)

3.7. Stuttgart: Fachtag der Genderqualifizierungsoffensive (save the date)

3.7. Düsseldorf: Fachtagung Sexuelle u. geschlechtliche Vielfalt als Thema in der JSA

4.7. Kiel: Netzwerktreffen geflüchtete Mädchen* und junge Frauen*

12.7. Kassel: Konferenz: Vielfalt umsetzen - Antidiskriminierungsarbeit in kirchlichen Arbeitsfeldern und Diakonie

30.9-2.10. Osterholz: Bundesweite feminist. BAG M*-Fachtagung: Gender& KI

8. Publikationen

Übungsbuch: Du bist ok! Resilienz u. Empowerment für Trans* u. Queers

Jahresbericht Amnesty Internat.: Verfall&Missachtung weltweiter Frauen-&Menschenrechte

TEENSTARK MAGAZIN

Methodenkonzept zu konstruktivem Umgang mit antifeministischem Widerstand

Diskursatlas: Antifeministische Narrative

Bericht: LSBTIQA* Jugend in Bayern

Demokratie:Frauenrechte weltweit,Geschlechterquoten&gerechte Sprache in Politik

Zeitschrift "Betrifft Mädchen" [1/24]: "ja! und: trans*"

Pädagog. Broschüren: Umgang mit Hass / jugendl. Schönheitsidealen im Internet

Buch: Denkerinnen,Forscherinnen,Pionierinnen_unsichtbare Heldinnen d.Geschichte

Studie: KJH-Fachkräfte: Bestand, Lücken, Gewinnun, Bedarfe in NRW

Buch: Feministin u. Mutter Söhne - Über die Erziehung der Männer von morgen

UNICEF: The State of Children in the EU 2024

BAMF-Kurzanalyse: Deutschkenntnisse von geflüchteten Frauen u. Männern

Buch: Black Germany_Schwarz, deutsch, feministisch–Geschichte einer Bewegung

LSVD: Vielfalts-Fibel in Leichter Sprache & Queer-Papier-Reihe

AFET-Reader "Impulse zum KJSG"

Dt. Menschenrechtsinstitut zu den Herausforderungen unserer Zeit

Praxishandreichung: Umgang mit geschlechts-untypischen Verhalten und Trans*geschlechtlichkeit in Kitas

Studie: misogyne Ideologien& Praktiken aus deutsch-internationaler Perspektive

Kinder- & Jugendhilfereport 2024

"jugendarbeit: gleichgestellt & geschlechtergerecht" - wertstatt-Publikationsreihe

Europarats-Bericht: Kinder als Verteidiger der Menschenrechte

Erziehung& Bildung: geschlechtertheoretische Positionierungen

BMFSFJ-Studie: Lehrkräftegewinnung für die berufliche Ausbildung sozialpädagogischer Fachkräfte

BMAS-Broschüre zum SGB XIV

alice magazin u.a. zu Sexualpädagogik u. geschlechtlicher Vielfalt

Handbuch Sexualität u. Soziale Arbeit

BMFSFJ: Mitwirkung - Qualitätsstandards für Kinder- u. Jugendbeteiligung

Fachzeitschrift: informationen | Ausgabe 3/2023

Praxisheft zur diskriminierungssensiblen Weiterentwicklung v. Klassenräten

Praxishandbuch Sexuelle Bildung, Prävention sexualisierter Gewalt und Antidiskriminierungsarbeit

Feministische Impulse für Wege aus dem Patriarchat

Handreichung für Jugendverbandsarbeit: Sicher gegen Rechts

Buch: mit Privilegien u. Diskriminierungen umgehen

9. Weitere Veröffentlichungen, Meldungen& Informationen

Materialkarten zu sexueller Bildung zu trans u. nicht-binären Lebenswelten

Bayern: Preis für Projekte zur Integration von Migrantinnen

Zartbitter e.V.: Präventionsmaterialien zu Kinderrechten in 13 Sprachen

Artikel: Feminismus: Warum wir ihn auch 2024 noch brauchen

taz-Artikel zum "feministischen Kampftag" (u.a. Geschichte feminist. Protests)

Digit.Dt.Frauenarchiv: Motto 2024/25: #unerschrocken/zum Weltfrauentag

WDR Wissenschaftsmagazin: Wie weit sind wir mit der Gleichberechtigung?

Veranstaltungsbericht zur Fachtagung der Initiative Klischeefrei

Neugründung: Inspiring Girls Deutschland e. V.

Children’s Mental Health across Europe

DBSV-Informationen zu barrierearmem Gendern

Bericht der Menschenrechtskommissarin des Europ. Rats nach Deutschland-Besuch

Diakonie, DIM&BFM-Stellungnahmen zu Kindschafts&Abstammungsrechts-Reform

EuGH: Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung als Fluchtgrund

meinTestgelände — das Gendermagazin für junge Menschen

BKK-Webseite-Launch: Schutz v. Kindern u. Jugendlichen vor Handel u. Ausbeutung

Orientierungshilfe für Sozialarbeitende zu Menschenhandel u. Ausbeutung

EKD: Sprachleitfaden zum Thema sexualisierte Gewalt

Service- u. Anlaufstelle für MINT-Akteur*innen in Deutschland

Handreichung: Gendervielfalt beim Girls'Day & Boys'Day.

Artikel: Männlichkeit u. Radikalisierung - Zusammenhänge u. Ursachen

Feministisches Glossar

Projektwebseite Männlichkeiten 2.1 online

Netzwerk-Portal/Datenbank flucht-gender.de

Dossier: Feministische Stimmen aus aller Welt vereint

Plattform: #empowergirl

Beratung& Ratgeber zu aktuellen Online-Themen u. -Gefahren

Fachkräfteportal Geschlechtersensible Pädagogik (u.a. Artikel zu Intersektionalität, Rassismus&Verantwortung von Jugendarbeit)

Plattform für pädagogische Fachkräfte: Safer Sexting jugendgerecht

AGJ Positionspapier: Sexuelle&geschlechtliche Vielfalt im Jugendalter. Queer-sensibles pädagogisches Handeln in der Jugendarbeit

Vortrag: Einführung zu Diskriminierung mit sexualpädagogischen Bezügen

Dokumentation zur Nationalen Armutskonferenz 2023

Artikel: Verletzlichkeit&Lernen zu Diskriminierung/Safer&Braver Spaces i.d.Bildungsarbeit

Positionspapiere zur FoBi-Offensive "männliche Geflüchtete"

Handbuch Diskriminierung (inkl. u.a. Beitrag zu Diskriminierungsreflektierter Sexualpädagogik)

Expertisen: intersektional diskriminierungskrit.KitaArbeit (u.a. sex.&geschlechtl.Vielfalt)

Vortrag: Gestaltung v. Lernprozessen zu Diskriminierung in der offenen KJA

10. Audio-Beiträge / Podcasts & TV / Video-Mitschnitte u.ä

BAG kommunaler Frauenbüros u. Gleichstellungsstellen: Podcast "Frauen gleichberechtigt"

Podcast: Gender&Schule - Handlungsbedarfe&Spannungsfelder

Podcast: Diskriminierungsfreie, inklusive, geschlechtersensible Kita

Video: Vortrag: Vielfältige geschlechtliche&sexuelle Lebensweisen in der Schule – pädagogische Chancen&Herausforderungen

Diverse Radiobeiträge (ARD/DLF/WDR/MDR...) rund um Gender, Geschlecht, Feminismus...

TED Talk: Geschlechtergleichstellung/neues, empathisches Männlichkeits-Verständnis

11. Stellenanzeigen

Berlin: Bundesforum Männer sucht Teamassistenz

Berlin: Hilfe-für-Jungs e.V. sucht Sozialpädagog*/Sozialarbeiter*innen

Berlin: IN VIA sucht diverse MA*innen

Berlin: BZA sucht Koordination M*arbeit&KiJu-Erholung, geschlechtssensible&queere JA

Bonn: das trägerübergreifende JMD-Servicebüro sucht Projektleiter*in

Dortmund: FK/Sozialarbeiter*/-pädagog*in für Offene JA mit LSBPATINQ Jugendlichen

Düsseldorf: ProMädchen sucht Sozialpädagog*innen (Essstörungen/(sexualisierte) Gewalt)

Eutin, Lübeck, Kiel, Niebüll: Landesverband Frauenberatung SH sucht MAinnen

Hamburg: trans*support: verschiedene MA*innen

Kiel: LandesFrauenRat SH: Bürokraft

Köln: Landeskoordination für die Fachstelle Queere Jugend NRW

Reinhausen: Akademie Waldschlösschen: sucht Jugendbildungsreferent*in/pädagog.MA*in

Magdeburg: Zentrum für sexuelle Gesundheit: mehrere MA*innen

Dortmund: Leitung offener KiJu-Einrichtung (Mädchen*verband)

Tipp: Job-Portale Indeed & stepstone

1. Politik

Bundestag&Bundesministerien zum Girls&Boys Day

[25.4.] Die Kinderkommission des Bundestages teilte zum Girls᾽ & Boys᾽ Day (Zukunftstag) mit: Am 25. April 2024 finden in diesem Jahr der Girls᾽ Day und der Boys᾽ Day – der Zukunftstag für Mädchen und für Jungen statt. Junge Menschen sollen dabei durch Schnupperpraktika Einblick in Berufe erhalten, in denen Frauen oder Männer unterrepräsentiert sind. Der Aktionstag soll dazu beitragen, neue Zukunftsoptionen zu schaffen, Rollenvorstellungen zu öffnen und Sozialkompetenz zu stärken. Gleichzeitig können neue Einblicke dabei helfen, Arbeitsmarkt-, Karriere- und Verdienstchancen zu verbessern.
Der Deutsche Bundestag beteiligt sich auch in diesem Jahr am Girls᾽ Day und Boys᾽ Day. Mädchen und Jungen bekommen die Gelegenheit, verschiedene Berufsbilder im Bundestag kennenzulernen. Für die Mädchen stehen die Energieleitzentrale, die IT-Referate oder der Bereich Veranstaltungstechnik auf dem Programm. Die Jungen dürfen einen Blick auf die erzieherischen und pädagogischen Tätigkeiten in der Kindertagesstätte oder die Arbeit in den Ausschusssekretariaten werfen. Zudem haben die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, Abgeordnete bei ihrer Arbeit zu begleiten, um einen Einblick in den politischen Alltag eines oder einer Bundestagsabgeordneten zu erhalten.
Der Vorsitzende der KiKo, Matthias Seestern-Pauly, erklärt hierzu im Namen des Gremiums: "Der Girls᾽ & Boys᾽ Day bietet Jugendlichen eine hervorragende Chance, um den politischen Arbeitsalltag von uns Politikerinnen und Politikern im Deutschen Bundestag und in der Bundestagsverwaltung hautnah mitzuerleben. Gerade mit ihnen müssen wir offen kommunizieren, um ihnen die Politik transparent darzulegen. Denn so können wir sie dazu motivieren, sich politisch zu engagieren oder ein politisches Interesse zu entwickeln. Es gehört nicht nur zu unserer Verantwortung, Kindern und Jugendlichen ein freies, gerechtes und sicheres Leben zu ermöglichen, sondern auch ihnen die Werte der Demokratie zu vermitteln, damit auch sie diese an künftige Generationen weitergeben können." [BT-Presse - PM vom 25.4.24]
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Bundesministerinnen Paus und Stark-Watzinger: Kinder können heute alles werden - Girls’Day und Boys’Day mit neuem Teilnehmendenrekord.
Der Girls’ und Boys’ Day bietet Mädchen und Jungen einmal jährlich Einblicke in Berufe, in denen Frauen oder Männer unterrepräsentiert sind. Mit bundesweit mehr als 23.000 Angeboten und insgesamt mehr als 175.000 Plätzen für Schülerinnen und Schüler verzeichnen der Girls’ Day und Boys’ Day in diesem Jahr einen Rekord. Der Aktionstag unterstützt den Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach früher Beruflicher Orientierung und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.
Bundesjugendministerin Lisa Paus: "Viele Eltern sagen ihren Kindern: Du kannst alles werden! Der Girls’Day und Boys’Day sind eine tolle Möglichkeit für Mädchen und Jungen, erste Eindrücke und praktische Erfahrungen in Berufsbereichen zu sammeln sowie sich ganz unabhängig von Rollenklischees zu informieren. Ich finde es sehr wichtig, dass sich Jungen wie Mädchen bei der Berufswahl an ihren persönlichen Stärken und Interessen orientieren können. Klischees in Arbeitswelt und Gesellschaft verhindern, dass sich junge Menschen frei entfalten. Der Girls‘ und Boys‘ Day stehen dagegen für eine klischeefreie Berufsorientierung."
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger: "Der Girls’Day bietet eine Fülle von Möglichkeiten, die Neugier von Mädchen auf Berufe jenseits von Klischeevorstellungen zu wecken. Denn Mädchen können heute alles werden. Der Tag fördert insbesondere ihr Interesse an MINT-Berufen, in denen große Chancen für sie persönlich und für die Gestaltung der Zukunft stecken. Unser Land kann auf kein Talent verzichten. Deshalb ist der Aktionstag jedes Jahr aufs Neue gerade für Mädchen eine tolle Gelegenheit, ganz praktische Einblicke in spannende und zukunftsträchtige Berufs- und Studienfelder zu gewinnen."
Die Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, Barbara Schwarze: "Die Aktionstage haben eine hohe Wirkungskraft. Sie bieten eine Win-Win-Situation für alle: Sie schaffen Orientierung für berufliche Zukunftsperspektiven, bauen Vorurteile ab und wirken gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegen."

Hintergrund: In Deutschland gibt es 324 duale Ausbildungsberufe. Doch mehr als die Hälfte der Mädchen begrenzt sich bei der Berufswahl auf lediglich zehn dieser Ausbildungsberufe, darunter kein einziger gewerblich-technischer. Bei Jungen ist es ähnlich: Mehr als die Hälfte der männlichen Jugendlichen wählt unter nur 20 Ausbildungsberufen.
Am Girls’Day und Boys’Day bekommen Jugendliche Einblicke in Berufe, in denen Frauen und Männer bislang unterrepräsentiert sind. Für die Unternehmen und Institutionen ist der Aktionstag eine Möglichkeit, den Nachwuchs praxisnah zu fördern und für das eigene Themenfeld zu begeistern. Die Aktionstage setzen einen wichtigen Impuls gegen gängige Geschlechterstereotype und sorgen dafür, dass junge Menschen ihr Berufs- und Studienwahlspektrum erweitern.
Der Aktionstag Girls’Day wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Seit 2011 fördert das BMFSFJ auch den Aktionstag Boys’Day. Ausgerichtet werden die Aktionstage vom Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V. Mehr als 2,38 Millionen Plätze standen im Rahmen des Girls’Day für Mädchen seit 2001 zur Verfügung. Am Boys’Day haben bisher mehr als 410.000 Jungen teilgenommen. [BMFSFJ-PM vom 25.4.]

BT zu Potenzialen von Frauen u. Mädchen im MINT-Bereich

[25.4.] Beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sieht man große Potenziale darin, „mehr Frauen und Mädchen für Tätigkeiten im MINT-Bereich zu gewinnen“. Das machte BMBF-Staatssekretär Jens Brandenburg (FDP) am Abend des 24.5. vor dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung deutlich. Aktuell sei es so, dass bspw. beim Bundeswettbewerb Informatik die Teilnahme von Mädchen im Grundschulalter bei 50% liege. Mit jeder weiteren Altersstufe sinke der Anteil aber deutlich ab. "Das wollen wir ändern", betonte Brandenburg. Interessant sei der Befund, dass sich im Grundschulalter das Interesse hälftig verteile. Daher gelte es, dort anzusetzen, was mit dem MINT-Aktionsprogramm 2.0 erfolge. Einen Beitrag dabei leiste die "Stiftung Kinder forschen", die schon im Kita-Alter mit Experimenten in den Kitas Begeisterung wecken wolle.
Die "klischeefreie Berufsorientierung“ spiele bei den Bemühungen auch eine Rolle. Auch bei den vom Bund geförderten MINT-Clustern ist es laut Brandenburg ein Schwerpunkt, geschlechterübergreifend Hürden abzubauen, um auch Frauen und Mädchen besser anzusprechen. Hilfreich sei es auch, erfolgreiche weibliche Vorbilder "stärker sichtbar zu machen". Sehe eine junge Schülerin, dass sich in dem sie interessierenden Feld eine Frau erfolgreich durchgesetzt hat, sei diese als Orientierungsperson sehr geeignet.
Was die grundsätzliche Stärkung digitaler Kompetenzen angeht, so befinde sich der Bund derzeit in den Verhandlungen mit den Ländern zu einem Digitalpakt 2.0, der im nächsten Jahr an den Start gehen solle, sagte Staatssekretär Brandenburg, der von "sehr schwierigen Verhandlungen" sprach. Ein Grund dafür sei, dass das BMBF, "anders als sich das manche Länderregierungen vielleicht wünschen", nicht nur eine reine Finanzhilfe geben wolle. Es reiche nicht, Smartboards zu finanzieren und sich danach zu wundern, dass damit dasselbe wie auf der Kreidetafel passiere. Stattdessen müsse die Konzeptentwicklung, die Weiterbildung von Lehrkräften "und die Qualität des Ganzen" in den Fokus gerückt werden.
Das Thema Bund-Länder-Finanzen griff der Staatssekretär auch im Zusammenhang mit dem Startchancen-Programm auf, das ab dem kommenden Schuljahr an 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler*innen beginnen solle. Koalition und Bundesregierung seien bereit, mit den Ländern hier noch zusätzliche Punkte zu setzen. Nicht zuletzt die katastrophalen Pisa-Ergebnisse zeigten: "Das ist ein riesengroßes Problem, auch für die nachhaltige Entwicklung in allen Dimensionen."
Auch wenn klar sei, dass dies im Kern Länderzuständigkeiten betreffe, wolle sich der Bund hier nicht zurücklehnen. "Wir sehen aber sehr genau hin, das zusätzliches Bundesgeld nicht dazu führt, dass sich Länder aus ihren Kompetenzen zurückziehen", machte Brandenburg deutlich. Anders als beim Digitalpakt Schule, wo es noch eine 90-zu-10-Finanzierung zu Lasten des Bundes gegeben habe, werde nun mit einer 50-zu-50-Finanzierung das Thema Zusätzlichkeit gestärkt.
Sicherlich könne man die Frage stellen, ob der Bund sich hier überhaupt finanziell engagieren solle. "Der aktuellen Schülergeneration würde es aber nicht helfen, wenn wir einfach nur zuschauen". Es müsse sich etwas ändern, wenn ein Viertel der Schüler*innen die Schule verlassen, ohne das sie Texte sinnerfassend verstehen können, machte Brandenburg deutlich. [Bundestags-Kurzmeldungen, hib 281/2024 vom 25.4.24 zum Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung/Ausschuss]

Bessere Vereinbarkeit von Familie&Beruf durch Arbeitszeitflexibilisierung

[22.4.] Die CDU/CSU-Fraktion verlangt von der Bundesregierung, einen Gesetzentwurf, "der die Wünsche nach stärkerer Arbeitszeitflexibilisierung aufgreift und der zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitszeitmodelle für verschiedene Lebensphasen ermöglicht". Ein entsprechender Antrag mit dem Titel "Arbeitszeit flexibilisieren – Mehr Freiheit für Beschäftigte und Familien" (20/10387) stand am 14.3. erstmals auf der Tagesordnung des Parlaments sowie wurde dann am 22.4. federführend im Arbeits- und Sozialausschuss debattiert.
[Zu den Videomitschnitten: Plenum 14.3., AAS 22.4.]

Hoher Frauenanteil in der Pflegeausbildung

[19.4.] Laut Antwort der BReg (20/11109 vom 19.4.24) auf eine kleine Anfrage befanden sich 147.000 Frauen und Männer zum Jahresende 2023 in der Ausbildung zum Beruf der Pflegefachkraft, darunter rund 110.000 Pflegefachfrauen. Das entspricht einem Frauenanteil von rund 75%.
Inhaltlich ging es in den Ausführungen um die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung, die die BReg an dieser stelle als sinnvoll verteidigt. Ziel der Reform sei es, Interessenten eine hochwertige und zeitgemäße Ausbildung anzubieten.
Sie geht darauf ein, dass sich der Pflegebedarf und die Versorgungsstrukturen beständig ändeten und damit auch die Anforderungen an die Versorgung und an das Pflegepersonal. Pflegefachkräfte in Pflegeeinrichtungen müssten zunehmend auch chronisch und mehrfach erkrankte Menschen versorgen. Pflegekräfte im Krankenhaus benötigten Kenntnisse im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen, die zum Teil unter Demenz litten. Zudem würden mehr Pflegefachkräfte benötigt. Die Ausbildung müsse daher attraktiv und zukunftsfähig sein. Die Reform trage dazu bei, die Qualität in der Pflege weiter zu verbessern und die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen. Dabei sei auch das Schulgeld in der Altenpflege überall abgeschafft worden.
Weiterhin erläutert die BReg, dass im Rahmen der generalistischen Ausbildung ein Vertiefungseinsatz etwa in der stationären Langzeitpflege oder in der pädiatrischen Versorgung gewählt werden könne. [Vgl. BT-Kurzmeldung vom 29.4.]

Expert*innen-Kommissionsbericht zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin (u.a. §218 StGB)

[15.4.] Die von der Bundesregierung eingesetzte interdisziplinäre Expert*innen-Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin legte ein Jahr nach Ihrer Konstituierung ihren Abschlussbericht vor. Hierin empfiehlt sie Entkriminalisierung von Abtreibungen (§218 StGB). (Wobei sie in drei Schwangerschaftsphasen unterscheidet.) In den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft soll ein Abbruch legal sein.
Die Kommissionsmitglieder empfehlen dem Gesetzgeber zudem, die Eizellspende zuzulassen. Eine gesetzliche Grundlage müsse dann darauf beruhen, dass der notwendige Schutz der Spenderinnen und das Kindeswohl gewährleistet würden.
Wiederum beim Thema Leihmutterschaft kommt die Kommission zu keiner so klaren Empfehlung. Ein weiteres Verbot sei begründ- und nachvollziehbar, jedoch wäre eine Legalisierung unter engen rechtlichen Voraussetzungen möglich. Zentral wäre, dass eine Ausbeutung der Leihmutter rechtlich verhindert sowie deren Vermittlung uneigennützig, nicht-kommerziell organisiert würde. Voraussetzung sei, dass Eltern und Leihmutter sich zum Beispiel durch ein familiäres Verhältnis kennen oder eine Vereinbarung treffen, dass eine Beziehung zwischen beiden Parteien noch über die Geburt hinaus bestehe. Zudem solle eine Leihmutter eine "angemessene Aufwandsentschädigung" erhalten.

Die Bundesregierung ist an die Empfehlungen nicht gebunden und mit einer baldigen Gesetzesänderung ist - inbesondere zum §218 StGB - zudem auch nicht zu rechnen. So auch kündigten Bundesjustiz-, -gesundheits- und -familienministerium an, sich Zeit zu nehmen, um die Kommissionsvorschläge zu prüfen, da eine neue Debatte über Abtreibungsregelungen nicht zu einer neuen gesellschaftlichen Spaltung führen dürfe. - In die Medien wird dies teils als "Arbeitsverweigerung von Volksvertreter*innen" bezeichnet.
In der deutschen Bevölkerung halten es mehr als 80% für falsch, dass ein Schwangerschaftsabbruch, zu dem eine ungewollt Schwangere sich nach einer Beratung entscheidet, rechtswidrig ist. Das ergibt eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Bundesfrauenministeriums (BMFSFJ). Rund 75 % der Befragten finden zudem, dass Abbrüche künftig eher nicht mehr im Strafgesetzbuch geregelt werden sollten.
[Bundesgesundheitsministerium 31.3.23, 15.4.24; zum vollständigen Bericht auf der Seite des BMFSFJ, zum Kurzbericht.
Reaktion in den Medien: 10.4. Ärzteblatt, 11.4. Welt, 15.4. MDR, Beck-aktuell, LTO, Dlf, Dlf-Kommentar, Dlf-Nova, Dlf-Kultur, Tagesschau, ZDF, ZDFheute, KircheUndLeben, radioEins, rnd, taz; 16.4. ZEIT, SWR, rnd; 18.4. BR, BY2-Interview, NDR], 24.4. DerStandard]

Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet

[12.4.] Nach längerem Brachliegen des Gesetzgebungsprozesses stimmte der Bundestag am 12.4. den Plänen der Bundesregierung für das "Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag und zur Änderung weiterer Vorschriften" (20/9049) in der zuletzt vom Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geänderten Fassung (20/11004) zu. Mit dem Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) möchte die Koalition einen Kerngedanken des Grundgesetzes, den Schutz der geschlechtlichen Identität, umsetzen, indem Menschen künftig die Möglichkeit haben sollen, ihren Geschlechtseintrag und ihren Vornamen diskriminierungsfrei ändern zu können. Für die Vorlage votierten in namentlicher Abstimmung 374 Abgeordnete, dagegen 251. Es gab elf Enthaltungen. 

Es wurden an dem ersten Gesetzentwurf zwar noch Änderungen vorgenommen - mit Blick auf die Beratungspflicht für Eltern/ Minderjährige, amtlich eingereichte Dokumente (Weitergültigkeit dort sowie wiederum Recht auf Neuausstellung), die Streichung der Regelung zur automatisierten Datenweitergabe, die Ausweitung des Offenbarungsverbots auch auf "privilegierte Familienangehörige" sowie dahingehend, dass Menschen ohne oder mit der Angabe 'divers' als Geburtseintrag einen 'weiblich'/'männlich' Passeintrag erhalten können -  und es ist durch zweistufiges Inkrafttreten nun bereits zum 1.8. das Einreichen von Anträgen möglich, doch wurden weiterhin viele Kritikpunkte der Expert*innen, Betroffenen-, Sozial- und Interessenverbänden aus der öffentlichen Anhörung sowie breiten Verbändebeteiligung im November nicht berücksichtigt und nicht aufgenommen.
(Wie: ein noch weitergehender Diskriminierungsschutz, im Kindeswohl-Sinne ein Überdenken der Altersgrenze sowie der Eltern-Zustimmung und der Familiengerichts-/Fremdbegutachtungs-Regelungen, die Behebung weiterer Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung, ein Verzicht auf Anmelde- und Sperrfristen, faire und zeitgemäße Regelungen im Bereich des Elternschaftsrechts, die Streichung der Diskriminierung von Ausländer*innen ohne unbefristetes Aufenthaltsrecht/-erlaubnis durch deren Ausschluss, weitere Verbesserungen bei der Offenbarungsverbots-Ausgestaltung, besserer Schutz vor „Deadnaming“ u. „Misgendering“ u.a.m.)

Auch die Diakonie Deutschland und die Evangelischen Frauen hatten bereits im vergangenen Jahr ausdrücklich begrüßt, dass sich die Bundesregierung diesem Gesetzesvorhaben widmet und in ausführlichen Stellungnahmen dargelegt, wie wichtig es ist, tatsächliche Verbesserungen für trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre Personen zu schaffen und eine wohlwollende, würdevolle Regelung, die die Selbstbestimmung für alle Personengruppen, deren Geschlechtsidentität nicht mit den zugesprochenen binären Geschlechterkategorien übereinstimmt. Doch auch diese beiden Verbände sahen im Gesetzentwurf noch erheblichen Änderungsbedarf und bemängelten, dass die breite Verbändebeteiligung zum Referentenentwurf nahezu unberücksichtigt blieb. (Stellungnahme vom 14.3.) Auch die hierin enthaltenen Kritiken blieben größtenteils unberücksichtigt.
[Zu den Bundestags-Artikeln und Videomitschnitten der 1. Lesung (15.11.23), öffenlichen Anhörung (28.11.) und abschließenden 2./3. Lesung (12.4.). Zur Zusammenfassung der AFSFJ-Ausschussbefassung am 10.4., zu den BMFSFJ-Informationen (Stand 12.4.) sowie zum Bericht in der letzten digitalen Bundestags-Publikation „Das Parlament“ (12.4.).
Weitere Quellen: ZEIT 28.3., 12.4., rbb 12.4., Spiegel 12.4., Welt 12.4., Deutschlandfunk 12.4.24; Befassung des Lesben- und Schwulenverbands)mit dem Gesetz.

Rechtsausschuss-Anhörung: Mindeststrafen für Kinderpornographie-Delikte

[10.4.] Auszüge aus dem Bericht zur öffentlichen Anhörung des Rechtsausschusses zu einem Gesetzentwurf der Bundesregierung "zur Anpassung der Mindeststrafen des § 184b Abs. 1 S. 1 u. Abs. 3 des Strafgesetzbuches - Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Inhalte" (20/10540):
Der Strafrahmen war erst zum 1.7.21 verschärft und die Mindeststrafe auf ein Jahr angehoben worden. Damit wurden die Delikte vom Vergehen zum Verbrechen hochgestuft. Nach Ansicht aller Sachverständigen wie auch der fragestellenden Abgeordneten schoss der Gesetzgeber damit übers Ziel hinaus.
Mit dem nun vorliegenden, neuen Gesetzentwurf will die BReg die Höchststrafen beibehalten, die Mindeststrafen aber je nach Tatbestand auf sechs beziehungsweise drei Monate senken. Dem damit verbundenen Ziel stimmten alle Sachverständigen im Grundsatz zu.
Mehrere Experten bezeichneten die bestehende Regelung als verfassungswidrig, da sie gegen das "Übermaßverbot" bei der Strafverfolgung verstoße, und verwiesen auf eine anhängige Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht.
Allerdings gab der Ehrenvorsitzende des Vereins "Deutsche Kinderhilfe - Die ständige Kindervertretung", Rainer Becker, zu bedenken, dass Deutschland mit der vorgeschlagenen Gesetzesänderung gegen eine EU-Richtlinie verstoßen könnte, die jegliche Kinderpornografie als schwere Straftat einstuft. Er schlug deshalb vor, stattdessen bestimmte Tatmerkmale als minderschwere Fälle mit entsprechend niedrigerem Strafrahmen einzustufen und andere, wie den eingangs dargestellten, ganz von der Strafverfolgung ausnehmen.
Einen solchen "Tatbestandsausschluss" sah die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, allerdings kritisch. Auch bei einem "Unrechtsgehalt am untersten Rand" brauche es erst einmal die Möglichkeit für die Strafverfolger, den Fall zu prüfen, um ihn angemessen beurteilen zu können.
Die Strafrechtlerin Anja Schmidt von der Goethe-Universität Frankfurt am Main pflichtete ihr bei mit dem Hinweis, dass auch bei der Weitergabe von Abbildungen durch Eltern oder Lehrer an andere Erziehungsberechtigte die Persönlichkeitsrechte des abgebildeten Kindes verletzt würden. Sie gab aber zu bedenken, ob die Mindeststrafe mit dem Gesetzentwurf weit genug abgesenkt würde, etwa in Fällen, in denen ein Jugendlicher es versäumt hat, automatisch heruntergeladene Inhalte sofort zu löschen.
Mehrere Sachverständige wiesen darauf hin, dass eine Auflistung von Tatbeständen, die eine Strafverfolgung ausschließen, auch neue Schlupflöcher für Täter schaffen könne. Sie könnten etwa strafbares Material verbunden mit geheuchelten Warnungen weiterverbreiten.
Jenny Lederer vom Deutschen Anwaltverein verwies auf einen bestehenden Ausnahmetatbestand im Strafrecht bei sexuellen Handlungen zwischen Minderjährigen. Sie schlug vor, diese Regelung auf damit verbundene Abbildungen zu übertragen.
Nach Ansicht von Maja Wegener, der Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, ist solches "konsensuales Sexting" kein Delikt, sondern gehöre zum Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen. Damit stieß sie aber auch auf Widerspruch mit dem Hinweis, dass so entstandene Bilder später auch zum Nachteil der Betroffenen verwendet werden könnten.
Auch die Einführung von minderschweren Fällen stieß mehrheitlich auf Ablehnung. Der Tübinger Strafrechtsprofessor Jörg Eisele verwies darauf, dass damit keine Einstellung von Verfahren erreicht werde. Deshalb sei die von der Bundesregierung vorgeschlagene Senkung der Mindeststrafe der richtige Weg.
Beate Naake vom Kinderschutzbund regte mit Zustimmung mehrerer anderer Sachverständiger an, den Begriff "Kinderpornografie" aus dem Strafrecht zu verbannen. Der Begriff Pornografie suggeriere eine Einvernehmlichkeit, von der bei den Delikten, um die es hier gehe, gerade nicht ausgegangen werden könne. [...]
[Zur Anhörung (Video) + schriftl. Sachverständigen-Stellungnahmen : hier, zum Bericht zur 1. Lesung: hier, zur hib-Meldung zum Regierungsentwurf (4.3.): hier, zur hib-Meldung zur Anhörung (10.4.): hier., zur Bundesrats-Stellungnahme zum Gesetzentwurf (Unterrichtung (20/10817): der BR beschloss am 22.3.24, keine Einwendungen zu erheben; vgl. auch BT-hib 193/2004 vom 25.3.24 sowie siehe auch: PM des Netzwerks zur Umsetzung der UN‑Kinderrechtskonvention vom 7.2.24: Einvernehmliches Sexting junger Menschen nicht kriminalisieren]

EU-Asylreform führt Bekenntnis zur Istanbul-Konvention ad absurdum

[10.4.] Nach jahrelangen Diskussionen über das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) stimmten die Abgeordneten des EU-Parlaments am 10.4. in Brüssel für das Reform-Paket. Damit sollen die bisherigen Regeln für Migration in die EU deutlich verschärft werden. So sollen die Mitgliedstaaten zu einheitlichen Verfahren an den Außengrenzen verpflichtet werden zu schnellen Feststellung, ob Asylanträge unbegründet sind und Geflüchtete umgehend und direkt von der Außengrenze wieder abgeschoben werden können. Insbesondere mit Menschen aus Ländern, die als "relativ sicher" gelten, ist ein deutlich härterer Umgang geplant. Sie sollen bis zur Entscheidung über den Asylantrag bis zu zwölf Wochen unter haftähnlichen Bedingungen in Auffanglagern untergebracht werden können. Menschen, die aus einem Land mit einer Asyl-Anerkennungsquote von unter 20% kommen, müssen künftig verpflichtend in ein solches Grenzverfahren. Zudem können ankommende Menschen künftig auch bereits ohne Verdachtsmomente mit Fingerabdrücken und Fotos registriert werden.
Während Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Asylreform begrüßten, kommt europaweite scharfe Kritik von Menschenrechtsorganisationen, Sozialverbänden, Grünen und Linken Stimmen.
So etwa spricht bspw. Ärzte ohne Grenzen davon, dass ein „ein System der Abschottung, Abschreckung und Auslagerung etabliert“ wird, das Flüchtende dazu zwingt, "immer gefährlichere Routen zu wählen, was zu mehr Leid und Tod führen wird.“
Die fluchtpolitische Sprecherin der Linkspartei, Clara Bünger, bezeichnete die Reform als "Entrechtungspaket". Sie warnte vor "verheerenden" Auswirkungen "auf die Lage von Geflüchteten in Europa". Das EU-Parlament habe die Chance vertan, eine "dystopische Zukunft noch abzuwenden". Schon jetzt seien auf den griechischen Ägäis-Inseln Menschen inhaftiert, die nichts anderes getan haben, als einen Asylantrag zu stellen. "Die Zustände in den Haftlagern sind so desaströs, dass selbst Kinder dort Suizid-Versuche unternehmen".

Bereits letzten Sommer warnte auch das Bündnis Istanbul-Konvention, bestehend aus über 20 Frauen- und Menschenrechtsorganisationen, dass im Fall der Umsetzung der GEAS-Reform massive Menschenrechtsverletzungen und Mehrfachdiskriminierung die Konsequenz sein werden insbesondere für schutzsuchende Frauen und andere vulnerable Gruppen auf der Flucht. - Dabei war die EU erst am 1.6.23 der internationalen Istanbul-Konvention beigetreten, womit nicht nur in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene der umfassende Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt gesetzlich verankert wurde. Der Schutz durch die Konvention ist hierbei ausdrücklich diskriminierungsfrei für alle Frauen* und Mädchen* in der EU umzusetzen – auch für Asylsuchende (und auch für solche ohne Aufenthaltsrecht). Mit der GEAS-Reform wird nun das Bekenntnis zur Istanbul-Konvention ad absurdum geführt, denn letztere hebelt die Menschenrechte von Geflüchteten und dabei besonders von vulnerablen Gruppen wie asylsuchenden Frauen*, Müttern, Mädchen*, Kindern, Menschen mit Behinderungen und Menschen aus den LSBTIQA* Communitys aus. Somit wird der völkerrechtliche Auftrag zum Gewaltschutz in sein Gegenteil verkehrt. Das Bündnis Istanbul-Konvention lehnte die Reform-Pläne daher bereits im letzten Jahr vehement ab und warnte davor, dass damit keine bessere Asylpolitik, sondern eine weitere Eskalation der Gewalt an den EU-Außengrenzen zu erwarten ist.

Weiteres Verfahren: Der Rat der 27 Mitgliedstaaten muss die ausgehandelten Kompromisstexte nun noch bestätigen, was als sicher gilt. Bis sie jedoch in Kraft treten, wird es bis zu zwei Jahre dauern. Zudem müsste es der EU künftig gelingen, künftig viel mehr und umfassendere Abkommen mit Drittstaaten abzuschließen, damit diese Länder bereit wären, große Zahlen abgeschobener Flüchtlinge aus der EU zurückzunehmen oder – in einem weiteren Schritt – auf ihrem Territorium sogar europäische Asylverfahren durchzuführen. [- Persönliche Anmerkung: Das wird hoffentlich nicht (allzu schnell/ erfolgreich) gelingen!]
[Europ. Rat 8.2.24; Legal Tribune online 10.4.24, 20.12.23, 12.6.23; Pro Asyl 10.4.24, 24.7.23; Tagesschau 10.4.24; Deuschlandfunk 10.4.24, 11.4.24; TAZ 20.12.23, 10.4.24, 11.4.24, Welt 10.4.24, 11.4.24; SZ 11.4.24; T-Online 11.4.24; BReg 12.4.24; Migazin 14.4.24; siehe des Weiteren die Paritätische Positionen zur Flüchtlingspolitik: "Gestalten statt Ausgrenzen" vom 8.2.24]

Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes

[10.4.] Die Bundesregierung will Schwangere vor Schwangerschaftsberatungsstellen und Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, wirksamer vor sogenannten Gehsteigbelästigungen durch Abtreibungsgegner schützen. Das sieht ein Gesetzentwurf der Bundesregierung für ein Zweites Gesetzes zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes (20/10861) vor. Mit der Reform sollen die Rechte der Schwangeren sowie das Beratungs- und Schutzkonzept in seiner Gesamtheit gestärkt werden, in dem auch sichergestellt werden soll, dass das Fachpersonal der Beratungsstellen seine Arbeit ungestört ausüben kann.
Durch die geplanten Änderungen sollen bestimmte, nicht hinnehmbare Verhaltensweisen untersagt werden, wenn diese geeignet sind, die Inanspruchnahme der Beratung oder den Zugang zu Einrichtungen, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden, zu beeinträchtigen. Das geplante Gesetz enthält außerdem Änderungen zur Bundesstatistik zu Schwangerschaftsabbrüchen. Sie dienen einem genaueren Überblick über die Versorgungssituation in den Ländern. [BMFSFJ/ BT-Kurzmeldung 28.3. (hib 199/2024] - Über den dazu vorgelegten Gesetzentwurf hat der Bundestag am 10.4.24 erstmals beraten. Nach der Debatte überwiesen die Abgeordneten den Entwurf an die Ausschüsse. Bei den weiteren Beratungen übernimmt der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Federführung. [Zur BT-Debatte am 10.4. (Video-Stream)]
[Siehe auch: 1042. Bundesratssitzung am 22.3.24; TOP 24 Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes Drucksache 71/24, Video-Stream]

 

Aktuelle Entwicklungen im ALG I

[27.3.] Aus der Antwort der BReg (20/10867) auf eine Kleine Anfrag zum Thema "Aktuelle Entwicklungen im Arbeitslosengeld I" gehen u.a. auch folgende Zahlen - unterschieden nach ausgewählten Strukturmerkmalen, u.a. auch dem Geschlecht (nur: weiblich/ männlich) - hervor:
- Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (ELB) und Aufstocker*innen
- Durchschnittlicher Zahlungsanspruch insgesamt von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (ELB) und Aufstocker*innen
- Anspruchsberechtigte von Arbeitslosengeld (AB) und Anspruchberechtige von Arbeitslosengeld in Sperrzeiten
- Leistungsbeziehende von Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit und Bestand von Teilnehmenden in ausgewählten arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, die vor Eintritt anspruchsberechtigt für Arbeitslosengeld waren
- Verbleib von Teilnehmenden in ausgewählten arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, die bis zum Ende durchgeführt wurden, 6 Monate nach Austritt, die vor Eintritt anspruchsberechtigt für Arbeitslosengeld waren.

Prekäre Beschäftigung in Deutschland

[27.3.] Aus der Antwort der Bundesregierung (20/10871) auf eine Kleine Anfrage zum Thema "Prekäre Beschäftigung in Deutschland" gehen u.a. folgende Zahlen (siehe Tabellen) hervor:
- Kernerwerbstätige nach einzelnen Erwerbsformen: Normalarbeitnehmer/-innen, Atypisch sowie Teilzeit-Beschäftigte insgesamt sowie nach Geschlecht unterschieden in den Jahren 2012-2022 sowie
- Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Arbeitszeit (Voll-/Teilzeit) und ausgewählten Merkmalen (u.a. Geschlecht) der Jahre 2013 bis 2023.

Durchsetzung Geschlechtergleichberechtigung - seit 1994 im GG

[26.3.] Veröffentlichung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages: Infobrief (WD 3 - 3010 - 032/24): 75 Jahre Grundgesetz – Änderungen des Grundgesetzes seit 1949
Der Infobrief dokumentiert alle Änderungen des Grundgesetzes seit dessen Ausfertigung am 23.5.1949 und stellt Zahlen und Fakten sowie Besonderheiten und Auffälligkeiten der Grundgesetzänderungen dar.  Das GG der BRD ist seit seiner Ausfertigung insgesamt 67 Mal geändert worden. Wobei allein die Zahl der Änderungsgesetze und die Zahl der von den Änderungsgesetzen betroffenen Artikel keinen Rückschluss auf den tatsächlichen Umfang und das Gewicht der Änderung zulassen. Es wird Überblick gegeben über die Änderungshäufigkeit verschiedener Artikel (2.), die Änderungen pro Wahlperiode, die Änderungszeiträume und den Umfang der Änderungen (3.) sowie die Änderungen der Grundrechte (4.).
Siehe hierin: Seite 7: 4.3. Änderungszusammenhang und Entwicklung der Grundrechtsdogmatik: Die Änderungszusammenhänge lassen sich – chronologisch nach Änderungsgesetzen geordnet – wie folgt zusammenfassen:
Nach der Wiedervereinigung sah man die Notwendigkeit, das GG den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. In diesem Zusammenhang wurden auch vielfältige Vorschläge zur Erweiterung des Grundrechtskatalogs diskutiert. Gemäß den Empfehlungen der Gemeinsamen Verfassungskommission kam es letztlich (42. Änderungsgesetz – 1994) nur zur Aufnahme des Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG (Förderung der tatsächlichen Durchsetzung der Gleichberechtigung der Geschlechter) und einer Ergänzung des Art. 3 Abs. 3 GG um einen Satz 2 (Diskriminierungsverbot für Behinderte).

Konferenz aller nationalen EU-Auschüsse

Vom 24.-26.3.24 fand die LXXI. Plenartagung der Konferenz der Ausschüsse für Gemeinschafts- und Europaangelegenheiten der nationalen Parlamente in der Europäischen Union (COSAC) in Brüssel statt.
Der Delegation des Ausschusses für die Angelegenheiten der EU unter Leitung des Vorsitzenden, Dr. Anton Hofreiter (B90/DIE GRÜNEN), gehörten die Abgeordneten Markus Töns (SPD), Tobias Winkler (CDU/CSU) und Thomas Hacker (FDP) an. Nach einer Rückschau auf die Europäische Legislaturperiode 2019-2024 und einem Ausblick auf die strategische Agenda des Rates für 2024-2029 tauschten sich die Delegierten über Fragen der Geschlechterpolitik und der Repräsentation von Frauen in Parlamenten, das Thema der Offenen Strategischen Autonomie sowie über Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa aus. [Zum Video-Mitschnitt mit deutscher Übersetzung auf youtube; 3h48Min]

Bekämpfung von Kinderehen

[21.3.] Der Bundestag beriet am 21.3. erstmals einen Antrag mit dem Titel "Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen unverzüglich nachbessern" (20/10725), den die CDU/CSU-Fraktion eingebracht hatte. Im Anschluss an die Aussprache wurde der Antrag zur weiteren Beratung an den federführenden Rechtsausschuss überwiesen.
Im Antrag fordert die CDU/CSU-Fraktion die Bundesregierung beim Thema Kinderehen zum Handeln auf. Vor dem Hintergrund eines Urteils des BVerGvom 1.2.23 verlangen die Abgeordneten, dass die BReg "unverzüglich" einen Gesetzentwurf vorlegt, um die Rechtslage dergestalt verfassungskonform anzupassen, "dass ein Verbot von Kinderehen auch nach dem 30. Juni 2024 erhalten bleibt und somit eine Entstehung von unzulässigen Doppelehen ausschließt".
Mitte 2017 hatte der Bundestag das Gesetz "zur Bekämpfung von Kinderehen" verabschiedet. Es sieht vor, dass im Ausland geschlossene Ehen nach deutschem Recht unwirksam sind, wenn der oder die Verlobte zum Zeitpunkt der Eheschließung das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte. Das BVerfG hatte in einem Urteil laut Antrag gerügt, dass eine Regelung der Folgen unwirksamer Ehen fehle. Laut Antrag bedürfe es "jedoch einer Regelung der Folgen unwirksamer Ehen. Hierbei sollen nach Ansicht des BVerfG'nacheheliche Ansprüche' für die sozio-ökonomisch schlechter gestellten Betroffenen geschaffen werden". Die Nachbesserung hatte das BVerfGmit einer Frist zum 30.6.24 versehen.
Die Unionsabgeordneten warnen, dass durch ein Versäumen der Frist die Gefahr bestehe, dass Frühehen dann nicht mehr verboten sind. Zudem könnte es zu "unzulässigen Doppelehen" komme, da die für unwirksam erklärten Frühehen nunmehr wieder wirksamen wären. Für Betroffene, die in der Zwischenzeit bereits eine neue Ehe im Inland geschlossen haben, würde laut Union nun eine mit dem deutschen Recht unvereinbare doppelte Ehe vorliegen. Laut Antrag liefe die BReg ohne sofortiges Handeln "Gefahr, dass selbstbestimmt geschlossene Ehen aufgehoben werden und vormals unwirksame Kinderehen zulasten der Benachteiligten wieder aufleben". [Zur BT-Pressemeldung 20.3., zur 1. Lesung im Rechtsausschuss (Video& Text).

BMFSFJ bei UN-Frauenrechtskommission zum Kampf gegen Armut

[11.3.] Bundesfrauenministerin Lisa Paus nahm (vom 11.-14.3.) an der 68. Sitzung der Frauenrechtskommission (FRK) der Vereinten Nationen (11.-22.3.) in New York teil, um sich für die ökonomische Gleichstellung von Männern und Frauen stark zu machen. Das Jahresthema der "Fachkommission für Gleichstellung der Geschlechter und für die Förderung von Frauenrechten der Vereinten Nationen" war der Kampf gegen Armut. Besonders sensibilisierte Paus hier für die Herausforderungen von Alleinerziehenden. (Im Rahmen eines eigens organisierten "Side events", in dem mit Wissenschaftler*innen über Ursachen und Folgen von Armut von Alleinerziehenden, insbesondere von Müttern, gespochen und auf dem Podium über Armutsrisiken und wirksame politische Maßnahmen zur Armutsprävention und -bekämpfung diskutiert wurde.] Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV), der Deutsche Frauenrat e.V. und der Caritasverband sowie weitere große Frauenorganisationen aus Deutschland begleiteten die Ministerin nach New York. Neben der Teilnahme an dem offiziellen Sitzungsprogramm und einer Rede für Deutschland in der Generaldebatte traf die Bundesministerin verschiedene Regierungsvertreter*innen u. a. aus G7- und G20- Mitgliedsstaaten sowie nahm anschließend weitere, hochkarätige Termine in Washington wahr. (So tauschte sie sich im bilateralen Gespräch mit Jennifer Klein, Executive Director and Co-Chair of the White House Gender Policy Council, über Gleichstellungsfragen aus und informierte sie sich im Rahmen von Projektbesuchen und Gesprächen über die Themen Jugendmedienschutz, Kampf gegen Kinderpornografie, sowie Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt.)
Bundesfrauenministerin Lisa Paus: "Frauen auf der ganzen Welt sollten ihr Menschenrecht auf ein selbstbestimmtes Leben frei von Armut und Gewalt wahrnehmen können. Das gelingt nur, wenn Frauen über weite Strecken auf eigenen Beinen stehen. Ich freue mich auf den Austausch vieler internationaler Perspektiven auf ein und dieselbe Frage: Wie können wir als Staatengemeinschaft besser und schneller erreichen, dass Frauen ökonomisch gleichgestellt sind? Denn wirtschaftliche Eigenständigkeit ist die Grundlage für Freiheit, für Selbstbestimmung und für Sicherheit. Das gilt für Frauen in Deutschland wie für alle Frauen weltweit. Armut und unfreiwillige Abhängigkeiten sind Bremsklötze für die Gleichstellung der Geschlechter.“
Hintergrund: Die Frauenrechtskommission ist das zentrale Beratungsgremium der Vereinten Nationen im Bereich der Gleichstellung und die zweitgrößte ständige VN-Konferenz. Die Kommission diskutiert aktuelle gleichstellungspolitische Fragen und legt die Grundlage für internationale Übereinkommen (z. B. die VN-Frauenrechtskonvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau im Jahr 1979). - Bei der diesjährigen Kommission ging es, als Schwerpunktthema, um den weltweiten Kampf gegen Armut, insbesondere von Frauen in all ihrer Vielfalt, sowie um die Stärkung der Finanzarchitektur und eine geschlechtergerechte Finanzpolitik mit dem Ziel der Armutsbekämpfung. [vgl. BMFSFJ-Pressemitteilungen vom 11.3. / 15.3.24]
[Weitere Informationen/ Kritik zur FRK s.u.: unter "3. Informationen"]

Bundesaußen- u. Bundesfamilienministerin zum Weltfrauentag

[8.3.] Anlässlich des Weltfrauentags rief Bundesaußenministerin Baerbock zum weltweiten Kampf für Frauenrechte auf. Diese seien ein Maßstab für den Zustand der Gesellschaften, erklärte die Grünen-Politikerin in einer Videobotschaft zum Weltfrauentag. Je besser Frauen repräsentiert seien und je mehr Mittel ihnen zur Verfügung stünden, umso stärker sei ein Land, und zwar sozial sowie ökonomisch. Wiederum Bundesfamilienministerin Paus kritisierte, in vielen Ländern erlebten veraltete Rollenbilder eine Renaissance. Dies gelte auch hierzulande.

Die Frauenorganisation der Vereinten Nationen warnte indes in einer Mitteilung, die Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Männern seien weltweit durch Kriege und Konflikte bedroht.
Die Organisation Pro Asyl wiederum forderte, geflüchtete Frauen auch in Deutschland besser vor Gewalt zu schützen. Dies sei insbesondere in Gemeinschaftsunterkünften nicht der Fall. [8.3. Deutschlandfunk, Tagesspiegel, twitter (Video auf Englisch), Pro Asyl, UN Women]

Bundesbehörden-Gleichstellungsindex: Frauen in Führungspositionen

[7.3.] Frauen in Führungspositionen - Bund geht mit gutem Beispiel voran: Führungspositionen in den obersten Bundesbehörden sind zu 43 % von Frauen besetzt - das ist ein Anstieg um 2 %-Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt der neueste, am 7.3.24 veröffentlichte Gleichstellungsindex zum Stichtag 30.6.23. Seit Inkrafttreten des ersten Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen im Jahr 2015 misst er jährlich den Fortschritt. Seither konnten 10 %-Punkte Anstieg verzeichnet werden. Die Ergebnisse zeigen aber auch: Noch beschäftigten 19 der 24 obersten Bundesbehörden weniger Frauen als Männer in Führungspositionen.
Bundesfrauenministerin Lisa Paus hierzu: "Als Bund wollen wir mit gutem Beispiel voran gehen. Wir nehmen unser selbstgesetztes Ziel ernst und zeigen, wie mehr Teilhabe geht. In 17 der 24 obersten Bundesbehörden haben wir den Frauenanteil an Führungspositionen im Vergleich zum Vorjahr erhöhen können. Der Frauenanteil an Führungspositionen steigt aber insgesamt zu langsam. Gleichstellung zu fördern, muss für die gesamte Bundesverwaltung oberste Priorität haben, damit wir das gesetzliche Ziel der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Führungspositionen bis Ende 2025 erreichen. Denn mehr Frauen in Führung zu bringen, ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Der Gleichstellungsindex zeigt: Noch viel zu oft schaffen Frauen den Sprung in Führungspositionen nicht, weil sie aus Vereinbarkeitsgründen in Teilzeit arbeiten. Da müssen wir ansetzen."
Großes Potenzial liegt laut Gleichstellungsindex im Führen in Teilzeit. Der Anteil der in Teilzeit Beschäftigten an den Gesamtbeschäftigten der obersten Bundesbehörden liegt bei 18%. Der Frauenanteil an den Teilzeitbeschäftigten liegt bei 80%. Nur 11% der Beschäftigten in Führungspositionen führen in Teilzeit. 75% davon sind Frauen.
Ministerin Paus: "Die Realität ist immer noch: Je höher die Führungsebene, desto geringer ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten. Wir setzen uns für mehr Teilzeitführung und geteilte Führung im öffentlichen Dienst ein. Deshalb haben wir gemeinsam mit der dbb Bundesfrauenvertretung das Modellprojekt Führen in Teilzeit in den obersten Bundesbehörden aufgelegt. Im Sommer werde ich aus den Ergebnissen einen Handlungsleitfaden vorlegen, wie Führen in Teilzeit besser gelingen kann."
Das Ziel, die Führungspositionen bis Ende 2025 gleichberechtigt zu besetzen, gilt für die gesamte Bundesverwaltung. Der Gleichstellungsindex beinhaltet allerdings nur die rund 34.000 Beschäftigten der Ressorts. Der weitaus größere Teil der Beschäftigten des Bundes, weitere 567.000 Beschäftigte, arbeiten in den nachgeordneten Behörden, Körperschaften, Anstalten und Stiftungen der Ressorts. Auch hier machen sich die großen Anstrengungen der letzten Jahre bezahlt, die Teilhabe von Frauen an Führungspositionen zu erhöhen. Im nachgeordneten Bereich liegt der Anteil bei 45%, das zeigt das ergänzende Monitoring, das für den Unterbau Zahlen zu Frauen in Führungspositionen liefert. Insgesamt liegt der Anteil von Frauen an Führungspositionen in der Bundesverwaltung damit bei 45%.
Hintergrund: Der Gleichstellungsindex wird im Auftrag des BMFSFJ erstellt und ist Teil des Gesetzespaketes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst. [Hier abrufbar; + die zentralen Ergebnisse des ergänzenden Monitorings zu den nachgeordneten Bereichen: hier; weitere Zahlen zu Frauen in Führungspositionen aus allen Regelungsbereichen der Führungspositionen-Gesetze unter www.bmfsfj.de/frauen-in-fuehrungspositionen]
Das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe bei der Besetzung der Führungspositionen in der Bundesverwaltung bis Ende 2025 wurde mit dem zweiten Führungspositionen-Gesetz im Jahr 2021 im Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG) verankert. [vgl. BMFSFJ-Presse­mitteilung vom 7.3.24]

Vorhabenplanung des Bundesjugend- u. familienministeriums

[6.3.] In der Antwort der Bunderegierung (20/10572) auf eine Kleine Anfrage wird auf die Vorhabenplanung des Bundesfamilienministeriums für die kommenden zwei Jahre eingegangen. Dabei werden viele für Jugend(sozial)arbeit sowie insbesondere auch viele für Mädchen*- und Frauen*(-Arbeit) relevante Themen angesprochen.
In der umfassenden Antwort finden sich u.a. Ausführungen zu den Stichworten/ Fragen:

  • Ganztag
  • Kita (u.a. kein weiteres Investitionsprogramm des Bundes für Kitas)
  • bundesweite Schulgeldbefreiung bei der Ausbildung in Erziehungsberufen
  • Elterngeld
  • Gerechtere Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit
  • War das Starke-Familien-Gesetzes, das den Kinderzuschlag und die Leistungen des Bildungsund Teilhabepakets nicht nur erhöht hat, sondern auch vereinfachen und entbürokratisieren sollte, ein Fehler?
  • Schaffung eines Rechtsrahmens für vielfältige Familien
  • Steuerliche Entlastung Alleinerziehender
  • bedarfsgerechte Ausstattung des Kinder- und Jugendplans (Seite 12-13: Frage 28)
  • „Frühen Hilfen“, Kinderarmut
  • Kinderschutz
  • Arbeitsgruppe/ Abschlussbericht „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“
  • anstehender Gesetzentwurf für Anpassungen zur Umsetzung der inklusiven Jugendhilfe im SGB VIII (Seite 14: Frage 33)
  • Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel zur Finanzierung der Reform, um den Trägern der KJH die Zusammenführung und die Ausgestaltung und verwaltungsmäßige Umsetzung einer inklusiven KJH zu ermöglichen (Seite 15: Frage 34)
  • Mehrkostenvorbehalt
  • Gesetz zur Abschaffung der Kostenheranziehung
  • Schaffung flächendeckender Struktur mit Beratungsstellen für Betroffene sexuellen Missbrauchs
  • Programme im Bereich des Kinderschutz
  • Weiterentwicklung der im Koalitionsvertrag vereinbarten ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie des Bundes (S. 17: Frage 45)
  • Frauenanteil an Führungsebenen und in Gremien der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes (S. 18)
  • Antisemitismus
  • Wehrdienst
  • Runder Tisch „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ (S. 21)
  • bedarfsgerechten Ausbau der Hilfesysteme für Gewaltopfer
  • Bundesförderprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen (S. 23)
  • ressortübergreifende politischen Strategie zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt
  • Frauenhäuser
  • Zugang für Gewaltopfer zu Anlaufstellen für eine gerichtsverwertbare und vertrauliche Beweissicherung
  • Umsetzung der Istanbul-Konvention im digitalen Raum
  • Maßnahmen zur Sicherstellung der vorbehaltslosen Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland
  • Schwangerschaftskonfliktberatung
  • Familienpflegezeit
  • Freiwilligendienste
  • Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE)
  • Erwerbsbeteiligung von Frauen (S. 30)
  • Entgelttransparenzgesetz
  • Kinderwunschbehandlungen
  • Stärkung der Aufklärungs- und Beratungsangebote für Menschen, die ihren Geschlechtseintrag ändern möchten (S. 31: Frage 74) (Antwort nimmt u.a. Bezug auf: insbesondere minderjährige Personen, Barrierefreiheit, Aktionsplan „Queer leben“ = partizipativer Prozess mit Ländern und Zivilgesellschaft, Ausgestaltung der Beratungsstrukturen durch Ländern: § 8 Abs. 3, § 82 Abs. 1, §§ 9 Nr. 3, 10a (bspw. Abs.2 Nr. 6 u. 7) SGB VIII)
  • Noch keine Entscheidung zu den Fragen: der Übernahme der Kosten geschlechtsangleichender Behandlungen in vollem Umfang von der gesetzlichen Krankenversicherung, der Herabsenkung der aktuell geltenden Voraussetzungen für Kostenübernahmen oder der Weitergeltung der Notwendigkeit mehrerer medizinischer Gutachten für Kostenübernahmen. ("Die Überlegungen der BReg zur konkreten Ausgestaltung einer Neuregelung dauern noch an.")
  • Die Überlegungen zur Errichtung und ggf. Ausgestaltung eines im KoaV vereinbarten "Entschädigungsfonds" für trans- und intergeschlechtliche Personen, die aufgrund früherer Gesetzgebung von Körperverletzungen oder Zwangsscheidungen betroffen sind, dauern innerhalb der BReg noch an. (S. 32: zu Frage 78)
  • Seit Beginn der Legislaturperiode vom BMFSFJ gestartete neue, weiterentwickelte, fortgeführte sowie beendete Förderprogramme. (S. 33-37: Frage 79)

Startchancen-Programm ab 2024/25

Am 2.2. einigten sich Bund und Ländern auf die Umsetzung des bundesweiten Startchancen-Programms ab dem Schuljahr 2024/25. Demnach sollen 4.000 allgemein- und berufsbildende Schulen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Schüler*innen speziell gefördert werden. Damit soll der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppelt werden.
Die Investitionen sind in drei Säulen geplant: Säule I: Investitionsprogramm für eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung, Säule II: Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung, Säule III: Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams.
60% der adressierten Schüler*innen sollen in Schulen im Primarbereich, 40% in weiterführenden Schulen gefördert werden.
Der Bund stellt für das Startchancen-Programm bis zu eine Milliarde Euro jährlich zusätzlich zur Verfügung. Die Länder beteiligen sich in gleichem Umfang. Damit werden insgesamt 20 Milliarden Euro über zehn Jahre investiert.
[BMBF 2.2.24, 22.9.23; Deutsches Schulportal 19.4.24]

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

[2/24] Informationen zum größten, deutschlandweiten Förderprogramm gegen Diskriminierung: Seit Februar 2024 ist die Webseite zum Förderprogramm der Antidiskriminierungsstelle des Bundes „respekt*land – Antidiskriminierungsberatung für ganz Deutschland“ online.
Nutzer*innen können sich über "respekt*land" im Allgemeinen und die geförderten Projekte im Besonderen informieren. Mit dem Programm baut die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bundesweit das zivilgesellschaftliche Beratungsnetz zu Antidiskriminierung aus. Gemeinsam mit den Bundesländern entstehen so flächendeckende Strukturen, mit denen das Beratungsangebot bei Diskriminierung verbessert wird.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützt Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind. Sie informiert darüber, was Diskriminierung ist und was man dagegen tun kann, führt wissenschaftliche Untersuchungen durch und berichtet an den Deutschen Bundestag. Jeder Mensch, der Diskriminierung erlebt hat, kann sich an die Stelle wenden und beraten lassen. [respekt*land]
Beispiel-Meldungen zu diskriminierungsfreier, queerfreundlicher Gesundheitsversorgung (25.4.), der Kampagne gegen Altersdiskriminierung von Frauen im Job (25.4.) sowie der Unterstützung einer von Lohnungleichheit betroffenen Frau durch die Antidiskriminierungsstelle (25.4.).

2. Positionen

BAG EJSA zum Girls Day: gleiche Chancen für Mädchen* i.d. Arbeitswelt

Frei werden von Geschlechterklischees - gleiche Chancen für Mädchen* in der Arbeitswelt!
Nur 37 % der Auszubildenden einer betrieblichen (bezahlten) Ausbildung sind weiblich, bei der schulischen (unbezahlten) Ausbildung sind es 71 %. 2022 fielen 68 % der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen von Frauen* lediglich auf 20 der in Deutschland möglichen rund 330 Ausbildungsberufe, darunter kein naturwissenschaftlich-technischer. Die Anzahl der weiblichen Studierenden in MINT-Fächern liegt bei nur 31,8 %. Dies macht deutlich, wie stark immer noch tradierte Geschlechterrollen und eine entsprechende Aufteilung der Arbeit dafür sorgen, dass Mädchen* zumeist "typische", in der Regel schlechter bezahlte Berufe wählen. Seit 2001 bietet der Girls' Day als bundesweiter Orientierungstag für Mädchen* in Berufsfeldern, in denen der Frauenanteil unter 40 % liegt, eine wichtige Möglichkeit, dem entgegenzuwirken. Denn auch 2024 ist noch deutlich Luft nach oben!
"Die sichtbar werdenden Geschlechterklischees berauben nicht nur Mädchen* vieler Erfahrungen und Chancen, sondern auch die Wirtschaft und letztlich die Gesellschaft, weil einseitig männlich dominierte Berufszweige eben genau das sind: einseitig!", so Christiane Giersen, Vorständin der BAG EJSA.
Mädchen*, deren Lebenslagen herausfordernd sind, sind in ihren Berufsentscheidungen oft noch stärker eingeschränkt. Ihr Bedarf an Begleitung und Empowerment ist groß, damit sie gegen den Strom der Tradition schwimmen und auch in Berufsfeldern bestehen können, in denen sie noch die Ausnahme sind. Doch entsprechende Angebote der Mädchen*sozialarbeit gehen immer mehr zurück, gendersensible Berufsorientierung und -begleitung in Kontexten der Jugendberufshilfe müsste deutlich stärker ausgebaut werden. Ein einziger Tag im Jahr ist nicht ausreichend, um den Kreislauf vieler weiblicher Berufsbiographien zu durchbrechen, der aufgrund von schlechterer Bezahlung und einer hohen Teilzeitbeschäftigungsquote - bedingt durch die faktische Übernahme der Caretätigkeiten innerhalb der Familie - zum Gender Pay Gap von 18 % und letztlich zu Altersarmut führt.
"Eine gute, nachhaltige Gleichstellungspolitik muss dies im Blick haben und eine bundesweit flächendeckende Strukturförderung aller geeigneten Maßnahmen und Projekte spezifisch für Mädchen* und junge Frauen* vorhalten", so Giersen, "denn unsere Gesellschaft benötigt das Wissen und die Kompetenzen von Frauen in allen Bereichen." [BAG EJSA 25.4.24]

SkF: besserer Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt nötig

[17.4.] Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF) fordert bundesweite Weichenstellung für verlässlich finanziertes Hilfesystem: Anlässlich des Runden Tisches "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" appelliert der SkF an die Vertreter*innen von Bund, Ländern und Kommunen: "Wir brauchen deutlich mehr Tempo zur finanziellen Absicherung von Frauenhäusern und weiteren Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für gewaltbetroffene Frauen. Es ist nicht hinnehmbar, dass täglich gewaltbetroffene Frauen mit oder ohne Kinder keinen Platz in einem Frauenhaus oder keine erreichbare Beratungsstelle finden oder sich sogar für den Schutz vor weiterer Misshandlung an den Kosten beteiligen müssen" kritisiert Yvonne Fritz, SkF Vorständin.
Der SkF fordert eine gemeinsame Anstrengung von Bund und Ländern, zügig eine bundesgesetzliche Regelung in dieser Legislatur auf den Weg zu bringen. Es gilt, rechtliche Ansprüche zu schaffen, die Schutz und Beratung unabhängig vom Wohnort und länderübergreifend garantieren.
Der SkF engagiert sich seit Jahrzehnten nachhaltig und an vielen Orten für Frauen und Kinder in Notsituationen. "Es darf aber nicht sein, dass der Staat seiner finanziellen Verantwortung für den Bestand der Einrichtungen des Hilfesystems nicht nachkommt. Mit der Folge, dass betroffenen Frauen Schutz und Beratung vorenthalten werden. Die Frauenhausfinanzierung ist vielerorts prekär und damit der Schutzauftrag gefährdet. Deutschland braucht endlich ein verlässlich finanziertes und leicht zugängliches Hilfesystem, damit Frauen und ihre Kinder eine Chance haben, ein Leben ohne Gewalt und Angst führen zu können." [17.4. SkF]
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[6.3.] Bereits anlässlich des Internationalen Frauentags am 8.3. forderte auch das Deutsche Institut für Menschenrechte auf die langfristige Sicherung von Beratungs- und Unterstützungsstrukturen in Stadt und Land für Frauen, die geschlechtsspezifische Gewalt erleben. Denn die Zahl der Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt ist deutlich angestiegen - und je höher die Zahlen, desto größer ist der Bedarf nach Schutz und Beratung. In Deutschland gibt es jedoch nur etwa 6.800 Frauenhaus-Plätze. Wenn Deutschland die Vorgaben der Istanbul-Konvention einhalten will, fehlen 14.000 weitere. Daher braucht es dringend einen bundesgesetzlichen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung von gewaltbetroffenen Frauen und die einzelfallunabhängige Finanzierung des Schutzsystems. Dies ist auch im Koalitionsvertrag vorgesehen, doch noch nicht umgesetzt. [DIM 6.3.]
[Siehe auch: Deutschlandfunk-Artikel vom 4.3.24: Gewalt gegen Frauen - Warum es zu wenig Frauenhausplätze gibt: Wird eine Frau Opfer häuslicher Gewalt, findet sie viel zu oft keine Zuflucht in einem Frauenhaus. Denn viele Einrichtungen sind überbelegt und unterfinanziert. Warum eigentlich?]

BAG EJSA zum Transgender Day: Recht auf junge Selbstbestimmung&Vielfalt

Junge Menschen brauchen eine vielfältige Zukunft- jetzt!
[27.3.] Der "Tag für die Sichtbarkeit von trans* Personen" am 31. März soll auf die Rechte trans*sexueller, intergeschlechtlicher und nicht-binärer Menschen hinweisen und ihnen mehr Sichtbarkeit und Gehör in der Gesellschaft verschaffen. Seit 2009 wird der aus den USA stammende Tag jährlich am 31. März begangen. In Deutschland wird die Zahl der trans* Menschen, angelehnt an repräsentative Erhebungen aus den USA, auf ca. 0,6% der Bevölkerung beziffert – offizielle, verlässliche Zahlen gibt es nicht.
Die Frage der Geschlechtlichkeit ist besonders für junge Menschen im Prozess der Identitätsbildung von entscheidender Bedeutung. Diesen können sie bisher nicht selbstbestimmt gestalten, sondern müssen sich in Abhängigkeit von ihren Eltern langwierigen, oft sehr belastenden Gerichtsverfahren und psychiatrischen Gutachten aussetzen, um den eigenen Personenstand ihrer eigentlichen Identität angleichen zu können. „Gerade junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen sind damit zusätzlich belastet und in vielen Fällen überfordert und allein gelassen.“ so Christiane Giersen, Vorständin bei der Bundesarbeitsgemeinschaft evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA).
Die BAG hatte es daher begrüßt, dass das sogenannte „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)“ auf den Weg gebracht wurde. Damit sollen Menschen künftig ihren Geschlechtseintrag oder ihre Vornamen per Selbstauskunft beim Standesamt ändern können. Doch nach der Abstimmung im Bundeskabinett im August 2023 und einer ersten Bundestagslesung scheint der Gesetzgebungsprozess leider zu stocken. Zudem müssen einige wichtige Kritikpunkte von Verbänden und Betroffenen – wie die bislang vorgesehene Altersgrenze – überdacht werden.
"Ich kenne keinen jungen Menschen, der aus einer Laune heraus seine Geschlechtsidentität ändert, aber etliche, die schon sehr früh wussten, dass dies für sie richtig wäre. Sie haben sehr unter den bisherigen Rahmenbedingungen gelitten." so Giersen weiter. Deshalb plädiert sie dafür, schon jungen Menschen unter 14 Jahren das Recht zu geben, den eigenen Geschlechtseintrag – auch gegen äußere Widerstände – zu ändern.
Politik trage zudem die Verantwortung, durch Gesetzgebung und Informations- und Öffentlichkeitsarbeit populistischer Stimmungsmache entgegenzuwirken und so eine vielfältige und lebenswerte Zukunft für alle jungen Menschen* möglich zu machen!  [BAG EJSA PM vom 27.3. - Hinweis: Zum Zeitpunkt der PM war noch nicht bekannt, dass das Selbstbestimmungsgesetz am 10.4. endlich - mit noch leichten Änderungen - im AFSFJ und dann abschließend am 12.4. im Bundestagsplenum beschlossen werden sollte.]

Dt. Frauenrat: Demokratisch wählen zur Verteidugung v. Demokratie u. Frauenrechten

[21.3.] Unter dem Motto "Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle." wurde im März ein breites gesellschaftliches Bündnis zur Stärkung der Demokratie ins Leben gerufen. - Dazu erklärt die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats Dr. Beate von Miquel: "Der Deutsche Frauenrat warnt vor der unmittelbaren Bedrohung frauen- und gleichstellungspolitischer Errungenschaften durch den enormen Zuspruch für Rechtspopulist*innen und -extremist*innen. Demokratie und Frauenrechte werden uns nicht geschenkt. Wir müssen sie gemeinsam verteidigen. Deswegen sind wir Mitglied im Bündnis "Zusammen für Demokratie"."
Die rund 50 teilnehmenden Organisationen, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, die beiden großen christlichen Kirchen, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie Kultur- und Sportverbände werden sich durch konkrete Maßnahmen vor Ort für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Denn, so heißt es in dem veröffentlichten Statement: "Es geht uns alle an: Wir treten ein für die unteilbaren Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und eine klimagerechte Zukunft. Wir stehen für eine vielfältige, freie und offene Gesellschaft. Gemeinsam verteidigen wir unsere Demokratie und alle, die hier leben, gegen die Angriffe der extremen Rechten.“ [DF 21.3.24]
[#EsGehtUnsAlleAn: Gemeinsam Demokratie und Menschenrechte verteidigen! Für eine gerechte und solidarische Gesellschaft.
Zur Website des Bündnisses mit allen Infos und teilnehmenden Organisationen und Unterstützer*innen: www.zusammen-fuer-demokratie.de]
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[8.3.] Zum Internationalen Frauentag rief der Deutsche Frauenrat dazu auf, "bei den kommenden Wahlen für demokratische Parteien zu stimmen, die Frauenrechte schützen und stärken wollen. Die vereinen anstelle zu spalten und jede Zusammenarbeit mit Rechtsextremen ablehnen. Denn eine resiliente Demokratie, in der Frauenrechte geschützt und ausgebaut werden und alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Beeinträchtigung und Religion – den gleichen Zugang zu Ressourcen, Einfluss und Wertschätzung haben, wird uns nicht geschenkt. Wir müssen für sie kämpfen und sie verteidigen. Das machen wir im Deutschen Frauenrat gemeinsam mit unseren Mitgliedsorganisationen heute am 8. März und auch an jedem anderen Tag!" [Zum Aufruf: "Nie wieder: Für Frauen ist die AFD nicht wählbar"]

BAG EJSA zum Frauentag: breite Strukturförderung für Mädchen*&junge Frauen*

Benachteiligte Mädchen* werden zu benachteiligten Frauen*
[8.3.] Seit über 100 Jahren gehen Frauen* (und mittlerweile längst auch Männer*!) weltweit am Internationalen Frauentag auf die Straßen, um für Frauenrechte und gegen Diskriminierung, Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen* zu demonstrieren. Auch 2024 ist das wieder nötig, denn der Gender Pay Gap, der Gender Health Gap und der Gender Care Gap zeigen: Gleichstellung ist bei Weitem nicht erreicht!
Auf Mädchen*, die in schwierigen Lebenslagen aufwachsen, trifft dies noch einmal viel mehr zu als bereits auf alle anderen Mädchen* und Frauen*. Viele dieser Mädchen* leben in Armut, haben eine Flucht- und Migrationsgeschichte, sind Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt und werden so in ihren Lebenschancen beschnitten.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e. V.  (BAG EJSA) setzt sich als bundesweit tätige Fachorganisation für ihre Belange ein: "Unser Ziel ist es, der Lebensrealität gerade dieser Mädchen* und jungen Frauen* gerecht zu werden. Wir wollen sie da abholen und unterstützen, wo und wie sie es benötigen, damit sie fähig werden, selbstbestimmt das Leben zu führen, das sie wollen." sagt Christiane Giersen, Vorsitzende des Fachbeirat Mädchen*sozialarbeit. Dazu wird u. a. eine auskömmliche und breite Strukturförderung von Maßnahmen und Projekten benötigt, die spezifisch die Interessen, Bedarfe und Unterstützung von Mädchen* und jungen Frauen* fokussieren. Hier ist noch deutlich Luft nach oben!
Hinzu kommt, dass angesichts des aktuellen Erstarkens von rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen nicht nur Fremdenfeindlichkeit wieder en vogue ist, sondern auch ein Rollback in Bezug auf Diversity und Feminismus stattfindet. Im Sinne des 8. März ruft die BAG EJSA daher im Wahljahr 2024 alle Bürger*innen auf, mit ihrer Stimme demokratische Kräfte zu stärken und Parteien zu wählen, die die Frauen*- und Menschenrechte achten und für Offenheit, Toleranz, Gleichberechtigung und soziale Grundwerte stehen.
Daher fordert Giersen: "Wenn wir nicht wollen, dass aus benachteiligten Mädchen* immer wieder chancenarme Frauen* werden, dann müssen wir jetzt handeln, denn: Zukunft ist immer!" [BAG EJSA PM 8.3.24.]

BumF zum Frauentag: Antirassistischer Feminismus & Solidarität ohne Grenzen

[8.3.] Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.: März-Kampagne “Solidarität ohne Grenzen: Unser Feminismus ist antirassistisch”:
Am feministischen Kampftag startete die Social Media-Kampagne “Solidarität ohne Grenzen. Unser Feminismus ist antirassistisch!” Die Kampagne wurde im Rahmen des BumF-Projekts “Netzwerk geflüchtete Mädchen und junge Frauen” koordiniert. Die teilnehmenden Organisationen zeigten im Rahmen der Kampagne Haltung und formulieren Forderungen für die Rechte und die Sicherheit von geflüchteten Mädchen und FLINTA*-Personen.
Dieser feministische Kampftag und die Kampagne finden statt im Kontext einer Zeit, in der rassistische Stimmen immer lauter werden, politische Entscheidungen hin zu mehr Abschottung und Abschiebungen fallen, die Unterbringungssituation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen sich zunehmend katastrophal gestaltet… Dabei finden die Rechte geflüchteter Mädchen und FLINTA* weiterhin nicht den Platz auf der politischen Agenda, den sie haben sollten, sie werden nicht angemessen berücksichtigt und geschützt. Ziel der Kampagne ist es daher, Haltung zu zeigen, Missstände zu thematisieren und politische Forderungen für die Sicherheit und Selbstbestimmung aller Mädchen und Frauen in den Mittelpunkt zu stellen.
-> Statement von...:
- Women in Exile: Solidarität ohne Grenzen: Unser Feminismus ist antirassistisch! Am 8. März werden wir auf die Straße gehen und die Doppelmoral der herrschenden Politik anprangern und fordern: – Bewegungsfreiheit – Abschaffung von Rassismus und GEAS!! – Kein Lager für Frauen und Kinder, Abschaffung aller Lager! – Recht zu kommen, Recht zu gehen, Recht zu bleiben!!!
- Xenion e.V.: „Viele unserer Klient*innen haben sowohl sexualisierte Gewalt als auch Rassismus erfahren – wir müssen beides zusammen denken, benennen und bekämpfen.”
- der BafF e.V.: „Der aktuelle menschenverachtende Diskurs zu Migration entsetzt uns: Gesetzliche Änderungen beschneiden die Rechte geflüchteter Menschen. Deshalb brauchen wir antirassistischen Feminismus, nicht nur am 8. März. Denn alle haben gleichermaßen ein Recht auf Gesundheit, unabhängig von Gender, Herkunft und Aufenthaltstitel!”
- agisra e.V.: „Gewalt gegen Mädchen* und Frauen* ist kein “importiertes Problem”, sondern hausgemacht! Patriarchale Gewalt ist überall. Rassistische Parolen wie diese sind zu gefährlich, um sie weiterhin stillschweigend hinzunehmen. Wir müssen laut sein und zeigen, was wir von rechten Narrativen halten: nämlich gar nichts
- dem KOK e.V.: „Wir fordern die Anerkennung von geschlechtsspezifischer Gewalt als Fluchtgrund in der Umsetzung des Asylrechts. Frauen, Mädchen und queere Menschen, die fliehen, weil sie in ihren Herkunftsländern physische, psychische oder sexualisierte Gewalt erleben, müssen in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt werden.”
- der KuB e.V.: „In unserer Arbeit sehen wir täglich, wie das Asylsystem FLINTA* im Stich lässt und entrechtet. Anerkennung spezifischer Fluchtgründe, geeignete Unterbringung außerhalb von Sammelunterkünften und Zugang zu angemessener Unterstützung, Sprachmittlung sowie medizinischer Versorgung sind Minimalforderungen!”
- Lifeline - Vormundschaftsverein im Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.: „Antirassistischer Feminismus in der praktischen Arbeit bei lifeline bedeutet zu erkennen, dass geflüchtete Frauen* aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Migrationsgeschichte vor zusätzlichen Hürden und Diskriminierung stehen. Indem wir sie unterstützen tragen wir dazu bei, strukturelle Ungerechtigkeit zu überwinden.”
- Mirjam Kruppa, Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge, Thüringen.: „Geflüchtete Mädchen und junge Frauen haben oft einen besonders schwierigen Weg gemeistert. Auch in Deutschland sind viele Mehrfachdiksriminierung ausgesetzt. Umso wichtiger ist mir, diese Mädchen und jungen Frauen in ihrem Selbstbewusstsein und in ihren Rechten zu stärken und ihre Teilhabemöglichkeiten zu verbessern.”
- dem Fluchtraum Bremen e.V.: „Wir Frauen* und Mädchen* vom Beratungsangebot vom Fluchtraum Bremen e.V. fordern finanzielle Förderungen von Organisation, die für die Belange von geflüchteten Frauen* stehen und sichere Räume schaffen. Wir fordern eine solidarische Asyl- und Aufenthaltspolitik, explizit durch einen eigenen Aufenthaltsstatus.”
- Mädchen Mischen Mit: „Wir setzen uns für ihre Integration und Teilhabe ein, indem wir Isolation bekämpfen, Zugang zu Bildung und Gesundheit verbessern. Dies umfasst den Abbau von Bildungshürden, Lehrer*innenfortbildungen zu Diskriminierungsthemen, psychologische Betreuung, Mentoring, und politische Vertretung für ein selbstbestimmtes Leben.”
- Mädchenhaus Zwei 13 e.V.: „Weibliche Geflüchtete sind von Mehrfachdiskriminierung betroffen und brauchen deshalb Einrichtungen und Räume, die Schutz und Rückzugsorte bieten, aber auch Möglichkeiten für Austausch, Selbstbestimmung und Ermächtigung! Eine grenzenlose Unterstützung kann nur mit einer feministischen und rassismuskritischen Haltung gelingen!“
- Gleichstellungsbüro Flensburg: „Als Gleichstellungsbüro sind wir für geschlechtliche Gleichstellung zuständig. Dabei bemühen wir uns aber stets um einen intersektionalen Blick. So setzen wir uns z.B. für die Verbesserung der Situation von Frauen und queeren Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte ein.“
- ZBBS - Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten e.V.: „Antirassistischer Feminismus bedeutet in unserer praktischen Arbeit, dass wir mit Frauen zu tun haben, deren Aufenthalt von Arbeit oder Ausbildung abhängt. Das kann zu Mehrfachdiskriminierungen und Abhängigkeitsverhältnissen zu den Arbeitgebenden führen und somit Ausbeutung nach sich ziehen.”
- dem BumF e.V.: „Geschlechtsspezifische Verfolgung muss in der Praxis endlich konsequent als Asylgrund anerkannt werden! Eine Gesellschaft, ein System, was es mit Menschenrechten ernst meint, muss geflüchteten Mädchen und FLINTA*, die Gewalt erlebt haben oder von Gewalt bedroht sind, sichere Verfahren und einen angemessenen Schutz bieten!”

FEMIFEST* zum Frauentag: Nur gleich ist #genug!

[8.3.] FEMIFEST* – feministisches Manifest zum 8. März von Pinkstinks: „Obwohl der Grundsatz der Gleichberechtigung seit 75 Jahren in unserem Grundgesetz verankert ist, sind wir von wirklicher Gleichberechtigung auch 2024 noch verdammt weit entfernt: Struktureller Sexismus und andere Diskriminierungsformen verhindern, dass Menschenrechte für alle Menschen gleichermaßen gelten. Auch der Begriff „Weltfrauentag“ ist #NichtGenug – weil er trans*, inter*, agender und nicht-binäre Menschen exkludiert. 
Wenn Unternehmen und Organisationen am 8. März Vielfalt feiern und auf Ungleichheiten aufmerksam machen, ist das grundsätzlich toll. Weniger toll ist es, wenn der Anlass zum Selbstzweck wird. Denn feministische Forderungen zu instrumentalisieren, schadet der Sache.
Deshalb werden wir heute gemeinsam mit mehr als 100 Verbündeten laut: Der 8. März ist ein Tag des Protests. Wir feiern nicht, wir fordern – und zwar echte Gleichberechtigung für alle! Weil der Status quo #NichtGenug ist!“ – [...] Wir fordern: Nur gleich ist #genug!
-> Zum gesamten Manifest (mit den Punkten Sicherheit, Bildung, Medizin, körperliche Selbstbestimmung, Medienpräsenz, Mitbestimmung, Partner*innenschaft, Geld).

Hintergrund: Pinkstinks ist ein Magazin, Kampagnenbüro und eine Bildungsorganisation gegen Sexismus. Pinkstinks kritisiert starre Geschlechterrollen in Medien und Werbung und zeigt auf, dass es vielfältiger geht: mit einem Online-Magazin, Bildungsarbeit in Kitas und Schulen und reichweitenstarken digitalen Kampagnen. Werbeagenturen und Unternehmen sollen mit Beratungen und gemeinsamen Projekten sensibilisiert werden, progressive Werbung wird prämiert und eigene progressive, hochwertige Kampagnen entworfen. Zudem macht Pinkstinks Theaterarbeit an Schulen, bietet Informationen und Publikationen für Erzieher*innen und Eltern an und bildet Erwachsene auf der Plattform „Schule gegen Sexismus“ bundesweit zu Genderthemen aus. Zudem werden reichweitenstarke (Musik-)videos für Jugendliche produziert, um mit den Medien über Gender ins Gespräch zu kommen. Neben den Online-Kampagnen betreibt Pinkstinks eine Meldeplattform für sexistische Werbung und einem weitverbreiteten Blog.
Das FEMIFEST* von Pinkstinks dient zur Verdeutlichung der defizitären Gleichberechtigung in Deutschland. Darin genannte Zahlen stehen exemplarisch für die strukturelle Benachteiligung marginalisierter Gruppen aufgrund von Sexismus und anderen Diskriminierungsformen.

IN VIA zum Frauentag: konsequent Vorgehen gegen geschlechtsspezif. digitale Gewalt

Konsequent gegen digitale Gewalt an Mädchen und Frauen vorgehen - Betroffene unterstützen, Medienbildung stärken und Social-Media-Plattformen in die Verantwortung nehmen:
Anlässlich des Internationalen Frauentags machte IN VIA, der Katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V., auf die besorgniserregenden Ausmaße geschlechtsspezifischer digitaler Gewalt aufmerksam. So gab in einer aktuellen Studie fast jede zweite befragte junge Frau an, schon ungefragt ein Nacktfoto erhalten zu haben, jede fünfte habe schon sexuelle Belästigung im Internet erlebt. Die repräsentative Studie "Lauter Hass – leiser Rückzug" legte umfangreiche empirische Befunde zu Folgen von Hass im Netz vor. Die Ergebnisse decken sich mit den Praxiserfahrungen von IN VIA. Für Viele gehört Hass im Netz zum Alltag. Doch es trifft nicht alle gleich: Gerade junge Frauen, Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund oder einer Beeinträchtigung sowie queere Personen sind von Hass im Netz betroffen.
Die Folgen von Onlinegewalt sind gravierend: Betroffene Mädchen und Frauen ziehen sich aus ihren sozialen Beziehungen zurück. Sie schildern, dass sie sich hilflos fühlen, Angst haben und unter psy-chischen oder körperlichen Beschwerden leiden. In Angeboten der Schulsozialarbeit oder in Mäd-chen- und Frauentreffs sind sozialpädagogische Fachkräfte wichtige Ansprechpartner*innen in allen Krisensituationen. Sexuelle Belästigung und Cyber-Mobbing sind immer öfter Beratungsanlässe. IN VIA Deutschland fordert den Ausbau von Beratungsangeboten, um die Betroffenen auffangen zu können. Aber auch Angebote zur Stärkung der Medienkompetenz, wie etwa zum sicheren Umgang mit sozialen Medien, müssen allen jungen Frauen zugänglich sein. [PM vom 7.3.]
[Hintergrund: Die Studie „Lauter Hass – leiser Rückzug. Wie Hass im Netz den demokratischen Diskurs bedroht“ wurde innerhalb des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz  erstellt. Herausgeber sind „Das NETTZ“ der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), HateAid und die Neuen deutschen Medienmachenden. Das Bundesfamilienministerium fördert das Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz durch das Bundesprogramm „Demokratie leben“.]

Bündnis für sex. Selbstbestimmung: Kampagnen-Start zum Frauentag

Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung hat am Weltfrauentag die Kampagne “legal, einfach, fair - für eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland!” gestartet. ´(Bündnis-Mitglied ist u.a. die PARITÄT).
Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung plant Veranstaltungen und Aktionen in diesem Jahr, um die Forderung nach einer Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs zu bestärken. In einem ersten Schritt wendete sich das Bündnis mit einer Petition an Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann und Bundesfamilienministerin Lisa Paus und forderte die Verbesserung der Versorgungslage noch in dieser Legislaturperiode, d.h. einen einfachen und fairen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen für jede gebärfähige Person.
Das Bündnis begrüßte sodann die im April vorgelegten Empfehlungen der ersten Arbeitsgruppe der von der Bundesregierung eingesetzten Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin, da diese in einem wesentlichen Kernpunkt zu einem Ergebnis kommt, zu dem sic das Bündnis schon lange positioniert: dass die §§ 218-218a StGB die Grundrechte der schwangeren Person verletzen und Deutschland gegen seine völkerrechtlichen Pflichten unter anderem aus der CEDAW verstößt. 
An die BReg appelliert das Bündnis: Es gibt keinen Grund eine Umsetzung der Empfehlungen länger hinaus zu zögern, die Zeit für eine Neuregelung ist jetzt! (siehe: Updates zur Petition.]

FHK zum Frauentag: KoaV-Umsetzung -> neues Gewalthilfegesetz

[6.3.] Angesichts der anhaltend hohen Fallzahlen von geschlechtsspezifischer Gewalt an Frauen und des eklatanten Mangels an Schutz- und Unterstützungsmöglichkeiten rief der Verein der Frauenhauskoordinierung (FHK e.V.) anlässlich des Internationalen Frauentages am 08. März 2024 die Bundesregierung zum dringenden gemeinsamen Handeln und zur Umsetzung des Versprechens aus dem Koalitionsvertrag auf, ein neues Gewalthilfegesetz auf den Weg zu bringen. Dem Verein zufolge wäre ein solche Gesetz mit einem verbindlichen einklagbaren Rechtsanspruch der Betroffenen auf Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt der erste entscheidende Schritt auf dem Weg in eine angemessene Absicherung des staatlichen Schutzauftrages. Notwendig sei dabei eine inklusive Perspektive, um sicherzustellen, dass Frauen unabhängig von ihrem Einkommen, ihrer Herkunft, ihres Wohnortes oder eventuellen gesundheitlichen Beeinträchtigungen Zugang zu Schutz und Beratung erhalten. (FHK 6.3.24, IN VIA Nachrichten 7/24)

DGB zum Equal Pay Day: KoaV-Umsetzung in puncto Gleichstellung

[6.3.] Der diesjährige Equal Pay Day am 6. März zeigt, wie weit Deutschland noch immer von einer gleichen Bezahlung von Männern und Frauen entfernt ist.: Statistisch gesehen markiert das Datum den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen hierzulande im Vergleich zu Männern ohne Bezahlung arbeiten; das sind 66 Tage. Eine weitere Zahl: Durchschnittlich rund 4,50 € je Arbeitsstunde haben Frauen im vergangenen Jahr weniger verdient als Männer. Der Gender Pay Gap, also  die Lohnlücke zwischen dem Verdienst von Männern und Frauen, liegt weiter stabil bei 18%. [Zur equal pay day-Aktionsseite]
Der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte die Bundesregierung am 6.3. bei einer Gewerkschaftsaktion vor dem Brandenburger Tor zum Handeln auf: Sie müsse endlich liefern, was sie in puncto Gleichstellung im Koalitionsvertrag versprochen habe.
DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi: "Viele Frauen wollen mehr arbeiten, aber dafür müssen die Rahmenbedingungen besser werden. Die zwischen Männern und Frauen ungerecht aufgeteilte Sorgearbeit führt immer noch dazu, dass Frauen gar nicht oder nur reduziert arbeiten. Das ist auch im Hinblick des allseits beklagten Fachkräftemangels kein haltbarer Zustand. Es braucht endlich flächendeckend mehr Kitas und Ganztagsschulen sowie öffentlich geförderte Haushaltsdienstleistungen. Außerdem muss die Bundesregierung Anreize setzen, um Erwerbsarbeit attraktiver zu machen: Das Ehegattensplitting muss ersetzt werden durch ein Familiengeld, anstatt steuerliche Anreize für weniger Arbeit eines Partners zu setzen. Und generell müssen frauendominierte Berufe besser bezahlt werden – gerade im Handel und in der Gastronomie, aber auch im Gesundheitswesen, im Erziehungs- und im Bildungsbereich." Ein weiterer Hemmschuh sei die ungleiche Bezahlung, für die die Bundesregierung endlich das lange angekündigte Bundestariftreuegesetz auf den Weg bringen müsse: "Wir brauchen ein wirksames Gesetz, dass ohne Wenn und Aber auch für kleinere Unternehmen, Start-ups und Sozialeinrichtungen gilt. Denn mit Tarifverträgen verdienen Frauen und Männer rund ein Viertel mehr als ohne Bezahlung nach Tarif und haben obendrein kürzere Arbeitszeiten."
Wiederum die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack verwies auf positive Weichenstellungen, die durch EU-Richtlinien zu erwarten sind – wenn sie in nationales Recht umgesetzt werden: "Dazu gehört die Familienstartzeit, mit der Väter und zweite Elternteile rund um die Geburt eines Kindes 10 Tage bezahlt freigestellt werden. Dies wäre ein Baustein für einen wichtigen Kulturwandel. Denn wenn Väter und zweite Elternteile sich frühzeitig um ihr Kind kümmern, werden sie sich auch später engagieren. Geregelt ist die Familienstartzeit in der EU-Vereinbarkeitsrichtlinie, die Deutschland vollständig umsetzen muss. Ein weiteres Vorhaben ist die EU-Entgelttransparenzrichtlinie, die bis 2026 in nationales Recht umzusetzen ist. Mit ihr würden Unternehmen verpflichtet, ihre Gehaltsstrukturen regelmäßig auf Diskriminierungsfreiheit zu überprüfen. Das wäre eine echte Weiterentwicklung für das deutsche Lohntransparenzgesetz, das sich als unwirksam erwiesen hat." [6.3.24 DGB; siehe auch 6.3.24 Tagesschau, NDR, SWR, PLAN International; Aktionsseite equalpayday.de; 12.10.23 BMFSFJ]

Neueste Zahlen liefert des Statistischen Bundesamt in einer Sonderauswertung: dieser zufolge verdienen 4,8 Mio. Arbeitnehmerinnen weniger als 14€ in der Stunde. Das sind 25,1% der Beschäftigungsverhältnisse. Bei den Männern ist dieser Anteil mit 17,4% (= 3,5 Mio.) deutlich geringer. Jede sechste Frau liegt sogar unter 13 € (= 3,2 Mio. Beschäftigte). [30.4. Deutschlandfunk, Presseportal, noz]

BFM zur Neueinführung der "Verantwortungsgemeinschaft" (Familienrechtmodernisierung)

[28.2.] Positionierung des Bundesforums Männer zu den Eckpunkten des BMJ: Verantwortungsgemeinschaften stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt:
Die Bundesregierung hatte sich in ihrem Koalitionsvortrag vorgenommen, im Zuge der Modernisierung des Familienrechts auch das Rechtsinstitut der Verantwortungsgemeinschaft neu einzuführen. Damit sollte zwei oder mehr volljährigen Personen ermöglicht werden, rechtlich füreinander Verantwortung zu übernehmen, jenseits von Liebesbeziehungen oder der Ehe. Anfang Februar hat das Bundesjustizministerium (BMJ) hierzu Eckpunkte für die Einführung der Verantwortungsgemeinschaft vorgelegt. Maximal sechs Personen sollen künftig die gegenseitige Verantwortungsübernahme vereinbaren können.
Das Bundesforum Männer begrüßt im Grundsatz die mit der Einführung der Verantwortungsgemeinschaft verfolgten Ziele. Endlich wird anerkannt, dass neben Ehe und Familie auch andere Konstellationen von Näheverhältnissen existieren, in denen füreinander Verantwortung übernommen wird. Die vorgeschlagene Regelung würde mehr Rechtssicherheit ermöglichen – etwa für Regenbogenfamilien, Freundschaften, Wahlverwandtschaften, Wohn- oder nachbarschaftliche Gemeinschaften, sei es zwischen jungen oder älteren Menschen oder auch generationenübergreifend.
Verantwortungsgemeinschaften stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Idee der Fürsorge für- und miteinander. Besonders für Männer kann das dazu beitragen, herkömmliche Männlichkeitsnormen in Richtung Caring Masculinities (fürsorgende Männlichkeit) zu verändern. 
Für das Bundesforum Männer bestehen jedoch an verschiedenen Stellen der vorgestellten Eckpunkte noch offene Fragen und weiterer Diskussionsbedarf. ... [-> Zur vollständigen BFM-Positionierung vom 28.2.24]

Hintergrund: Pressemitteilung des BMJ vom 05.02.2024: Am 5.2.24 legte Bundesjustizminister Buschmann Eckpunkte für die Verantwortungsgemeinschaft vor - als neues Rechtsinstitut für die Übernahme von Verantwortung jenseits von Familie und Partnerschaft [BMJ-Pressemitteilung vom 5.2.24]

3. Informationen

Deutsche Frauenrat zur Europawahl 2024

[4/24] Europawahl 2024 – Wer wählt, zählt.: Europas Demokratie steht unter Druck. Wenn Anfang Juni Millionen Europäer*innen an die Wahlurnen treten, gilt es einen Rechtsruck im Europäischen Parlament abzuwehren. Denn in der gesamten Union sind rechte Kräfte auf dem Vormarsch. Bei der Europawahl wird es auch darum gehen, hart erkämpfte Frauenrechte und selbstbestimmte Lebensentwürfe mit der Stimmabgabe zu verteidigen.
Der Deutsche Frauenrat hat die demokratischen Parteien mit seinen Forderungen für ein geeintes, intersektionales, solidarisches und feministisches Europa zu einer progressiven Gleichstellungspolitik ermuntert. Im nächsten Schritt hat der DF die Wahlprogramme der Parteien ausgewertet und ihre frauenpolitischen Ziele und Visionen beleuchtet.
-> EU-Wahl-Check des DF als PDF, Die DF-Wahlforderungen als PDF, Videonachricht der DF-Vorsitzenden Dr. Beate von Miquel.

Siehe auch fortlaufend aktualisierte spezifische Beiträge: EU-Wahl-Checks (Stand 24.4.24): Gleichstellung bis 2030 verwirklichen, Auf das Ergebnis kommt es an – Gender Impact Assessment einführen, Gewalt gegen Frauen und Mädchen beenden, Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte schützen und stärken, Rechte von geflüchteten Frauen und Mädchen wirksam durchsetzen, Feministische Außen- und Entwicklungspolitik voranbringen.
Oder auch die DF-Wahlforderungen vom 12.2.24 zur EU-Wahl: So geht Europa: geeint, intersektional, solidarisch und feministisch sowie den Abgleich der DF-Wahlforderungen mit den EU-Wahlprogrammen der Parteien vom 24.4.24.

Der vom BMFSFJ geförderte Deutsche Frauenrat e.V. ist die politische Interessenvertretung von rund 60 bundesweit aktiven Frauen­organisationen und damit die starke Stimme für Frauen in Deutschland. Seit Februar 2018 gehört der DF e.V. auch der Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency International Deutschland e. V. an.

Gesundheitsthemen: "Gender Health Gap" u. mentale Gesundheit queerer Menschen

Artikel einer medizinischen Anthropologin, Gesundheitspsychologin und leitende Forscherin am University College London: Die „geschlechtsspezifische Gesundheitslücke“ verkürzt Leben und kostet Milliarden. Die Vernachlässigung der Schmerzen von Frauen wirkt sich auf die gesamte medizinische Versorgung aus, von der Forschung bis zur Diagnose und Behandlung. (Financial Times 24.4.24)

Manchmal funktionieren die Körper von Frauen anders als die von Männern – mit teils dramatischen Folgen. (Stern, 24.3.24)

Laut aktuellem Bericht des Weltwirtschaftsforums verbringen Frauen um 25 % mehr Lebensjahre in schlechter Gesundheit als Männer. Die Geschlechterungleichheit in medizinscher Forschung und Versorgung bleibt hoch. Ohne rasches Umdenken könnte sich diese Kluft mit dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin weiter verschärfen, warnt Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der MedUni Wien anlässlich des Weltfrauentags am 8. März. (Medizinische Uni Wien 5.3.24)

Gender Health Gap: Darum ist Gendermedizin für uns Frauen so wichtig: Frauen machen die Hälfte unserer Weltbevölkerung aus. Dennoch gibt es bis heute in vielen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bereichen keine Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Selbst auf dem Gebiet der Gesundheit haben Frauen noch immer das Nachsehen. (gofeminin 3.12.23)

Wieso die Medizin Frauen oft falsch behandelt: Medizinische Forschung und Praxis orientieren sich meist an Männern. Laut einer Studie des Versicherungskonzerns Axa sorgen sich daher viele Ärzt*innen, dass sie Frauen falsch diagnostizieren. (Handelsblatt 9.5.23)
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LGBTQIA+ und mentale Gesundheit: queere Betroffene zu Traumata aufgrund von Diskriminierung (Glamour 24.3.24)

Jugend-Check: Stärkung d. Strukturen gegen sexuelle Gewalt an jungen Menschen

[22.4.] Vom Jugend Check geprüfter Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (Stand 15.04.2024)
Mit dem Gesetzentwurf wird das Ziel verfolgt, die Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu stärken, wozu u.a. das Gemeinsam-gegen-Kindesmissbrauch-Gesetz – UBSKMG eingeführt werden soll. Darin soll u.a. die Stelle der oder des Unabhängigen Bundesbeauftragten gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gesetzlich verankert und die Berichterstattung zum Ausmaß sexueller Gewalt gegen Kinder verbessert werden. Darüber hinaus sollen die Hilfeleistungen für von sexueller Gewalt Betroffener verbessert werden und die Prävention durch Sensibilisierung, Aufklärung und den Ausbau von Beratungsangeboten ausgeweitet werden. Zudem soll durch Änderungen im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) der Gewaltschutz als Kriterium für die Qualitätsentwicklung auf die gesamten Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe erstreckt werden.
Vom Gesetz betroffene sein werden junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren, die von sexueller Gewalt betroffen sind oder waren sowie diejenigen, die in Betreuungs- oder Erziehungseinrichtungen betreut werden bzw. sich dort aufhalten.
- In seiner Gesetzentwurfs-Prüfung geht das Kompetenzzentrum Jugend-Check darauf ein, wie mit dem Vorhaben ein Recht von Kindern und Jugendlichen auf Schutz vor sexueller Gewalt und Ausbeutung gesetzlich verankert werden und der Staat zur Verhütung solcher Taten begleitende Maßnahmen verwirklichen soll - wie bedarfsgerechte Hilfe- und Unterstützungsangebote sowie Prävention und Interventionsmaßnahmen in Betreuungs- und Erziehungseinrichtungen. In der Jugend Check Einschätzung wird durch den Rechtsanspruch in der Tat der besondere Schutzgedanke gegenüber Minderjährigen und die staatliche Verantwortung dafür festgeschrieben und ein Beitrag geleistet zur nachhaltigen Etablierung von Standards, Fachwissen und Kompetenzen, die junge Menschen an den Orten ihres Aufwachsens vor sexueller Gewalt schützen.
- Das Amt der oder des Unabhängigen Beauftragten gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen soll gesetzlich verankert werden und pro Legislaturperiode ein Bericht über den Stand zu Prävention, Intervention sowie zu Aufarbeitung und Forschung von sexueller Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen erstellt werden. Laut Jugend Check könne die gesetzliche Verankerung dazu beitragen, dass es eine langfristige politische Interessenvertretung für die Belange betroffener junger Menschen gibt und konkrete Vorschläge und Maßnahmen zur Verbesserung der Prävention und Intervention vorangetrieben werden. Zudemkönne der Bericht dabei unterstützen, die Prävalenz der sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu ermitteln, die Dunkelfeldforschung voranzutreiben und damit Maßnahmen befördern, die dem Schutz betroffener Jugendlicher dienen.
[Zum kompletten Jugend Check vom 22.4.]

Jugend-Check: Gesetzentwurf zum Schutz Minderjähriger bei Auslandsehen

[11.4.] Das Kompetenzzentrum Jugend-Check hat einen neuen Jugend-Check veröffentlicht, in dem der Entwurf eines Gesetzes zum Schutz Minderjähriger bei Auslandsehen (Stand 2.4.24) geprüft wurde.
Das Gesetz stellt eine Reaktion auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 1.2.24 dar, in welchem die Regelungen des Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen in seiner derzeitigen Ausgestaltung für verfassungswidrig erklärt wurde. Künftig soll die bestehende Unwirksamkeit von Ehen, bei der mindestens eine Person zum Zeitpunkt der Eheschließung unter 16 Jahre alt war, um eine Heilungsmöglichkeit ergänzt werden, sowie die Einführung von Unterhaltsansprüchen von Personen, die zum Zeitpunkt der Eheschließung unter 14 Jahre alt waren, erfolgen. Die Änderungen sollen zum 1.7.24 in Kraft treten.

Zusammenfassung der möglichen Auswirkungen laut der Einschätzungen des Kompetenzzentrums:
- Künftig soll eine in Deutschland unwirksame Minderjährigenehe bei Eintritt der Volljährigkeit der (unwirksamen) Eheleute und Anzeige gegenüber dem Standesamt geheilt werden können. Die Heilungsmöglichkeit kann eine bürokratische Erleichterung für Betroffene bedeuten. Betroffene junge Menschen könnten dann schneller von den mit der Ehe einhergehenden Privilegien profitieren. Ihre Entscheidung zur Fortführung der Ehe könnte allerdings durch psychischen Druck ihrer Familie beeinflusst sein oder weil ihnen Alternativen zum Verbleib in ihrer Ehe nicht bekannt sind.
- Die geplante Einführung von Unterhaltsansprüchen für die Person, die zum Zeitpunkt der Eheschließung das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte, kann für diese eine bessere finanzielle Absicherung bedeuten. Sie können dann künftig bei einer Trennung Unterhaltsansprüche gegenüber ihrer*m (unwirksamen) Ehepartner*in erwirken und so finanziell besser abgesichert sein. Da die Mehrzahl der Minderjährigenehen junge Menschen mit befristetem Aufenthaltstitel betreffen, ist allerdings fraglich, inwiefern die betroffenen Ehepartner*innen selbst finanziell eigenständig sind, und somit Unterhalt zahlen könnten.

Innenminister*innen: Vorratsdatenspeicherung: Neuregelung geht im Kampf gegen Kindesmissbrauch nicht weit genug

[10.4.] Nach langem Streit und zähen Verhandlungen haben sich Vertreter*innen der Koalitionsparteien darauf verständigt, dass statt der vom Europäischen Gerichtshof in 2017 für rechtswidrig befundenen Vorratsdatenspeicherung künftig ein sogenanntes Quick-Freeze-Verfahren zum Einsatz kommen soll, das bereits in einem Referentenentwurf aus dem Justizministerium skizziert wurde. Dieser Punkt war in groben Zügen auch bereits im Koalitionsvertrag enthalten, anschließend jedoch zwischen den Parteien lange umstritten gewesen.
Bei dem nun beschlossenen Quick-Freeze-Verfahren kann der Provider erst bei einem Verdacht kontaktiert und zum Einfrieren der vorhandenen Verkehrsdaten in Bezug auf eine konkrete Person verpflichtet werden. Ermittlungsbehörden dürfen demnach bestimmte Daten wie Telefonnummern oder E-Mails künftig nur speichern, wenn ein Verdacht auf eine Straftat von erheblicher Bedeutung besteht – etwa Mord oder Totschlag.
Kritik kommt von den Innenminister*innen der Länder u.a. auch mit Blick auf den Kampf gegen Kindesmissbrauch. Hierfür gingen die geplante Neuregelung der Vorratsdatenspeicherung nicht weit genug.
Der Vorsitzende der Innennministerkonferenz, Michael Stübgen (CDU; Innenminister Brandenburgs), erklärte, das Verfahren sei nicht dazu geeignet, die wachsende Verbreitung von Missbrauchsbildern im Internet zu bekämpfen. Stattdessen müsse die Bundesregierung eine anlasslose Speicherung von IP-Adressen ermöglichen. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte für eine solche neue, rechtskonforme Regelung für eine befristete anlasslose Speicherung von Verkehrs- und Standortdaten der Telekommunikation geworben, sich in der Ampel-Koalition aber nicht durchsetzen können. [10.4. BMJ, Heise, vorwärts, ZEIT, LTO, Beck-Aktuell, BY StaatsReg, 11.4. Behörden-Spiegel, Dlf, 12.4. dbb, 18.4. ZEIT, Dlf]

BVerfG-Urteil stärkt Rechte leiblicher Väter

[9.4.] Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts urteilte am 9. April 2024, dass die gesetzliche Regelung über das Recht des leiblichen Vaters, die rechtliche Vaterschaft eines anderen Mannes für sein Kind anzufechten, mit dem Grundgesetz unvereinbar ist. Sie trägt dem Elterngrundrecht leiblicher Väter nicht hinreichend Rechnung. Diese gehören zu den Eltern im Sinne von Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG. Sie können sich auf das Elterngrundrecht ebenso wie die rechtlichen Eltern des Kindes berufen.
Das BVerfG entschied, dass das Elterngrundrecht einer Ausgestaltung durch den Gesetzgeber bedarf. Der Gesetzgeber kann dabei - abweichend vom bisherigen Recht im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) - die rechtliche Elternschaft des leiblichen Vaters neben der Mutter und dem rechtlichen Vater vorsehen. Hält er dagegen an einer Beschränkung der rechtlichen Elternschaft auf zwei Elternteile fest, muss zugunsten des leiblichen Vaters ein hinreichend effektives Verfahren zur Verfügung stehen, das ihm ermöglicht, anstelle des bisherigen rechtlichen Vaters selbst rechtlicher Vater seines Kindes zu werden. Letzterem genügt das bisherige Recht vor allem deshalb nicht, weil es nicht erlaubt, eine bestehende oder vormalige sozial-familiäre Beziehung zwischen dem Kind und seinem leiblichen Vater sowie dessen bisherige Bemühungen um die rechtliche Vaterschaft zu berücksichtigen.
Die für mit dem Grundgesetz unvereinbar erklärte Regelung über die Vaterschaftsanfechtung bleibt bis zu einer Neuregelung durch den Gesetzgeber, längstens bis zum 30. Juni 2025, in Kraft. [BVerfg 9.4.; Tagesschau 9.4.; MDR 9.4.; TAZ 9.4.; Handelsblatt 9.4.; rnd 9.4.; Stern 9.4.; Spiegel 9.4.; Familien in NI 9.4.; Tagesspiegel 9.4.]

Berufswahl: noch immer herrschen klassische Rollenmuster

[3.4.] Laut Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) Köln e.V. folgen Frauen und Männer bei der Berufswahl immer noch klassischen Rollenmuster: Demnach waren auch in 2023 erneut Kauffrau für Büromanagement, zahn-/medizinische Fachangestellte, Verkäuferin und Industriekauffrau die TOP 5 Ausbildungsberufe für Frauen, während der Männeranteil hier gering blieb. Wiederum in 4 der 5 beliebtesten Ausbildungsberufe von Männern betruf der Frauenanteil an allen Ausbildungsanfänger*innen weniger als 7 %. Um die Geschlechterklischees bei der Berufswahl aufzubrechen, braucht es in der Berufsorientierung an der Schule eine neutrale Ansprache, die sich nicht auf ein Geschlecht fokussiert. Auch das betriebliche Engagement zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie könne laut iwd helfen. [3.4. iwd]

Frauen: Lebensunterhalt seltener aus eigener Erwerbstätigkeit als Männer

[2.4] Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) gab es in 2023 große Unterschiede zwischen Frauen* und Männern* mit Blick auf die Quelle des überwiegenden Lebensunterhalts.So bezogen 69 % der Frauen zwischen 25-64 Jahren die Mittel für ihren Lebensunterhalt aus ihrer eigenen Erwerbstätigkeit, bei den Männern waren es 83 %. Zudem ist auch der Unterschied zwischen Frauen mit und ohne Einwanderungsgeschichte groß: von den eingewanderten Frauen gaben nur 55 % eigene Erwerbstätigkeit als überwiegende LU-Quelle an, während nicht eingewanderte Frauen zu 74 % von eigener Erwerbstätigkeit lebten. Geringer sind die Unterschiede bei Betrachtung der zweiten Einwanderergeneration (67 % zu 74 %). Darüber hinaus gaben 13 % aller befragten Frauen (aber nur 2 % der Männer) Unterstützung durch Angehörige als überwiegende LU-Quelle an sowie wiederum 2 % der Frauen (ggü. 0,1 % der Männer) Elterngeld. Geringere Unterschiede gab es bei den ALG I und Bürgergeld als  Einkommensquellen (bei beiden Geschlechtern je 6 %), Vermögen, Vermietung und Kapitalerträge (je 1 %) sowie Renten und Pensionen (Frauen: 5 %; Männer: 4 %). [DESTATIS 2.4.24]

Genderverbot in Bayern in Kraft

Dreieinhalb Monate nach der Ankündigung von Ministerpräsident Söder beschloss Bayerns Kabinett im Ministerrat am 19.3. das Verbot von Gendersprache mit Sonderzeichen zur Geschlechterumschreibung in der Schriftsprache in der Verwaltung, in Schulen und Hochschulen. (Durch Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaates Bayern (AGO).) Bei Verstößen drohen Beamten Konsequenzen. Die Änderung trat zum 1.4. in Kraft.
Kritik kommt u.a. von der SPD. Laut deren Bildungsexpertin im Landtag, Nicole Bäumler, sollten die Menschen - auch Lehrer*innen - schreiben und sprechen, wie sie wollen. "Gerade an den Schulen sollten CSU und Freie Wähler lieber den eklatanten Lehrkräftemangel angehen, statt die Lehrkräfte noch mit populistischen Scheindebatten zusätzlich zu gängeln." - Kritik kommt auch von der Bayrischen Arbeiterwohlfahrt: "Wir sind weder für ein allgemeines Verbot, noch für eine allgemeine Pflicht, finden allerdings, dass der heutige Beschluss dem geplanten Aktionsplan Queer für Bayern widerspricht", so die AWO-Landesvorsitzenden Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl. Die AWO habe sich uns für eine "vielfaltssensible Sprache" entschieden, da ihr wichtig sei, dass sich alle Menschen angesprochen fühlen und da "bekannt ist, dass Sprache Denkmuster prägt und Stereotype aufbrechen kann". - Ebenso Lehrer*innen kritisieren das scharf und Universitäten verweisen auf die Forschungsfreiheit. Auch die Bundesschülerkonferenz verurteilte das Verbot und bezeichnete es als "Bevormundung". [19.3. BR24, BY Staatsregierung, Spiegel; 20.3. Dlf-Kultur,1.4. ZDFheute, SZ, ZEIT, 3.4. Tagesschau, 8.4. GEW]
-> Petitionen von Campact sowie Chance.org zur Rücknahme des Verbots von gendergerechter Sprache in Bayern.

Erste Bilanz der Meldestelle Antifeminismus

[6.3.] Ein Jahr nachdem die "Meldestelle Antifeminismus" den Betrieb aufgenommen hat, veröffentlicht die Amadeu Antonio Stiftung ein erstes Lagebild zur Auswertung: 372 der in 2023 eingegangenen Meldungen wurden als antifeministische Vorfälle eingeordnet. Sie umfassen eine Bandbreite von Bedrohungen und Beleidigungen über antifeministische Mobilisierung bis hin zu Sachbeschädigung und Gewalt.
Kaum ein anderes gesellschaftspolitisches Feld wird derart massiv, aber gleichzeitig unbemerkt angegriffen, wie die Gleichstellungs-, Geschlechter- und Familienpolitik. Das Lagebild Antifeminismus berichtet über das Ausmaß und die Qualität menschenfeindlicher Angriffe gegen Frauen und feministisch Engagierte. In einer umfassenden Analyse zeigt es, wie sich Antifeminismus von frauenfeindlichen Meinungsäußerungen und Sexismus unterscheidet, und beleuchtet die dahinterliegenden Strategien, vielfältigen Erscheinungsformen und Auswirkungen.
Als zivilgesellschaftliches Dokumentations- und Unterstützungsnetzwerk erfasst die Meldestelle antifeministische Vorfälle in Deutschland und wertet sie systematisch aus. Ziel ist es, die Auswirkungen des breiten gesellschaftlichen Antifeminismus sichtbarer zu machen. Betroffene können auf Wunsch weiterführende Informationen und Unterstützung erhalten. [Zur PM vom 6.3.24, zum Fact Sheet: Die wichtigsten Zahlen und Analysen auf einen Blick]

MINT-Bildung: Bereichernd für einen guten Ganztag

IAB-Studie/ Infos zu: anhaltender beruflicher Geschlechtersegregation in Ost&West, Gender Pay Gap&Equal Pay Day

Studie 3/2024: Neuer Kurzbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB):
Trotz einer Annäherung der Arbeitsmärkte zeichnen sich Ost- und Westdeutschland bis heute durch markante Unterschiede in der Branchenstruktur sowie in der Erwerbsbeteiligung von Frauen aus. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, ob sich auch das Ausmaß der beruflichen Trennung von Frauen und Männern unterscheidet. - Ergebnisse in Kürze:
• Auf dem deutschen Arbeitsmarkt besteht die ausgeprägte berufliche Trennung von Frauen und Männern fort – in Ost- wie in Westdeutschland. Zwischen 2012 und 2019 ist das Ausmaß der beruflichen Geschlechtersegregation nur leicht zurückgegangen.
• Die berufliche Segregation war 2012 im Osten etwas stärker ausgeprägt als im Westen. Bis Ende der 2010er Jahre hat sich das Ausmaß der Segregation in Ost und West angenähert, insbesondere weil die Segregation in den ostdeutschen Bundesländern etwas stärker gesunken ist.
• In Ostdeutschland sind mehr Männer als Frauen in geschlechtsuntypischen Berufen tätig, in Westdeutschland verhält es sich umgekehrt. Diese Unterschiede hängen unter anderem mit der unterschiedlichen Berufsstruktur in beiden Landesteilen zusammen.
• In vielen Berufen sind im Osten Frauen stärker vertreten als im Westen. Besonders groß sind diese Unterschiede in kaufmännischen Dienstleistungsberufen, in IT- und naturwissenschaftlichen Berufen sowie in Berufen mit hohem Anforderungsniveau. [Zur Veröffentlichung]
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Siehe zudem: IAB-Dossier zur regionalen Betrachtung des Gender Pay Gap: "Der Equal Pay Day unter der Lupe: Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen unterscheidet sich je nach Region erheblich." (Beitrag im IAB-Forum vom 4.3.24.): Der diesjähirge 6. März war der deutsche Equal Pay Day. Er zeigte an, wie viele Tage Frauen im Durchschnitt zusätzlich arbeiten müssten, um das durchschnittliche Gehalt von Männern zu erreichen. Bei genauerer Betrachtung werden jedoch erhebliche regionale Unterschiede deutlich. So wäre der Equal Pay Day in Sachsen-Anhalt rechnerisch bereits am 13.1. gewesen, in Baden-Württemberg wäre er jedoch erst am 8.4. - Die Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen Ost- und Westdeutschland. Der Equal Pay Day würde ausnahmslos in jedem ostdeutschen Bundesland früher stattfinden als in den westdeutschen Landesteilen.

Kritik zum Vorsitz der UN-Frauenrechtskommission

[3/24] UN Women ist für die Organisation der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen (FRK) verantwortlich und unterstützt das Sekretariat. Vertreter*innen der Mitgliedsstaaten und UN-Einheiten trafen sich vom 11.-22.3.24 zur 68. Sitzung der FRK und Einbezug akkreditierter Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt.
Schwerpunktthema war die Beschleunigung der Gleichstellung der Geschlechter und Teilhabe aller Frauen und Mädchen durch Armutsbekämpfung sowie durch die geschlechtergerechte Stärkung von Institutionen und Finanzpolitik. Überprüfungsthemen waren: Sozialschutzsysteme, Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und nachhaltige Infrastrukturen für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen. [Zu den Ergebnissen: UNWOMEN]
Vom 1.-2.3. fand zudem das von UN Women organisierte virtuelle Jugendforum statt unter dem Motto "Jugend treibt die Gleichstellung der Geschlechter voran, indem sie Armut bekämpft und Institutionen stärkt".
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Wiederum scharfe Kritik von Menschenrechtler*innen weltweit hatte UN-Women geerntet, da Saudi-Arabien (dem Rotationsprinzip nach) den Vorstz für die nächste, einjährige Sitzungsperiode übernommen hatte. - Dabei steht Saudi-Arabien im Bericht der Stiftung Weltwirtschaftsforum für das Jahr 2023 über die Gleichstellung der Geschlechter auf Platz 132 von 146 Ländern. Dennoch kam auch aus der Gruppe "Westeuropa und andere Staaten" (zurzeit mit Österreich, Israel, Liechtenstein, den Niederlanden, Portugal, Spanien, der Schweiz und der Türkei) kein Widerspruch. Kritik daher u.a. von der Menschenrechts-Organisation Amnesty International: Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie, in der das Königshaus mit einer ultrakonservativen Islam-Auslegung herrscht. Zudem habe das Land eine "unterirdische" Bilanz, wenn es um den Schutz und die Förderung von Frauenrechten geht.
Human Rights Watch bezeichnete die Wahl als eine "schockierende Missachtung für Frauenrechte überall". [11.3. Welt; 28.3.24 DLF, Spiegel, ZDF, FR, STERN]

Großes Interesse an Teilqualifizierung u. Fachkräfteeinwanderung

[3/24] Umfrage des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) unter den Handwerksorganisationen zeigt: Großes Interesse an Teilqualifizierung und Fachkräfteeinwanderung.
Die Strategie der Handwerkskammern zur Fachkräftesicherung umfasst zusätzlich zur Stärkung der dualen Ausbildung die Teilqualifizierung und Fachkräfteeinwanderung. Eine aktuelle Kurzumfrage unter allen Handwerksorganisationen in Nordrhein-Westfalen hat ergeben, dass nur die wenigstens Organisationen bislang Erfahrungen mit Teilqualifizierungen sammeln konnten, aber 75 % der Befragten ein Interesse daran hat und das Thema zukünftig verfolgen möchte. Ein Erfahrungsaustausch unter den Kammern sowie viele Einzelgespräche mit den Kreishandwerkerschaften zeigen, dass Arbeitsagenturen und Jobcenter bislang so wenige interessierte Teilnehmende für Teilqualifizierungen im Handwerk identifizieren konnten, dass Qualifizierungsmaßnahmen in der Regel nicht zustande kamen. Das Handwerk ist überzeugt davon, dass sich dies für die Zielgruppe der über 25-Jährigen dringend ändern muss. Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk erarbeitet gerade mit einigen zentralen Fachverbänden des Handwerks bundesweit standardisierte Teilqualifizierungen für erste große Berufe.
Mit dem Thema Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten haben mehr Handwerksorganisationen Erfahrungen als mit Teilqualifizierungen, so sind es rund 20 %. Von denjenigen, die bislang keine Erfahrungen in dem Thema sammeln konnten, interessieren sich 63 % der Organisationen für die Gewinnung von Fachkräften oder Auszubildenden aus dem Ausland.
Für beide Themenfelder braucht es aus Sicht des WHKT in der Zukunft praktikable Modelle, um diese Ansätze zur Fachkräftesicherung für kleine und mittelständische Betriebe im Handwerk nutzbar zu machen.  [WHKT März 2024]

Equal Care Day 29.2.24

 

Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege Angehöriger: Frauen leisten mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Das hat nicht nur Folgen für ihre Rente, sondern auch für den Arbeitsmarkt.In Deutschland wird care work/Sorgearbeit sie überwiegend von Frauen übernommen: Nach Zahlen des Bundesfamilienministeriums wenden sie in der Woche knapp 30 Stunden dafür auf, für andere zu sorgen - Männer dagegen nur 21 Stunden wöchentlich. Das sind täglich 77 Minuten Unterschied. Geld oder einen Verdienstausgleich erhalten sie dafür meist nicht, zugleich bleibt ihnen weniger Zeit für Erwerbstätigkeit oder um sich auszuruhen. Die Folgen: Frauen beziehen im Lauf ihres Berufslebens weniger Einkommen - und danach weniger Rente.

In "heterosexuellen Paarhaushalten mit Kindern", wie das Ministerium eine klassische Familie nennt, ist die Divergenz demnach besonders groß: "Während Väter mehr Erwerbsarbeit leisten als Männer ohne Kinder, leisten insbesondere die Mütter kleiner Kinder weniger Erwerbsarbeit als Frauen ohne Kinder im Haushalt", stellt die jüngst erschienene Zeitverwendungserhebung fest. An diesem Modell habe sich seit zehn Jahren wenig getan.
Laut Initiator*innen des s.g. "Equal Care Day berüfe es "eines grundsätzlichen Wandels beim Heranwachsen, dass auch Jungen dazu erzogen werden, Sorgeaufgaben zu übernehmen und später als Mann reflektieren: Wie lebe ich meine Beziehungen? Wie übernehme ich da Verantwortung? - "Wir werden diese Herausforderung auf der individuellen Ebene nicht lösen können."
Anja Weusthoff vom Bündnis Sorgearbeit Fair Teilen, einem vom Deutschen Frauenrat getragenen Dachverband sozialer Vereine, sieht die Bundesregierung in der Pflicht: es bedürfe guter Rahmenbedingungen, die durch politische Weichenstellung gestaltet werden.
Gleichstellungspolitische Vorhaben/Instrumente können hilfreich sein, aber sind laut Equal-Care-Day-Miterfinder Sascha Verlan nicht ausreichend: "Was mir in der Diskussion oft fehlt, ist der ganze wirtschaftliche Bereich: Wie sehr Unternehmen davon profitieren, dass Sorgearbeit als selbstverständlich vorausgesetzt und somit ausgebeutet wird". Er fordert ein grundsätzliches Umdenken in der Art, wie ökonomische und gesellschaftliche Strukturen organisiert sind.
Weiterhin sollten Firmen zu der Einsicht kommen, dass sie mit der Einstellung von Frauen/ Müttern nicht Sozialdienst leisten, sondern einen wirtschaftlichen Vorteil haben: Denn wer sich aus alten Mustern von Arbeitszeiten und Geschlechterrollen löst, hat am Ende mehr Fachkräfte zur Auswahl. [Vgl. 29.2.24 Tagesschau, rbb24, FR, MDR sowie zur Seite des Aktionstags "equal care day" und Bundesstiftung Gleichstellung: Beitrag "Care-Arbeit, Gleichstellung und der Blick auf Männer"]

Studien: Care Gap/ Frauen leisten 72 Mrd.Std. unbezahlte Sorgearbeit p.Jahr

[28.2.] Laut einer Studie des Forschungsinstituts Prognos entfallen von insgesamt 117 Milliarden Stunden unbezahlter Sorgearbeit 72 Milliarden Stunden (=62%) auf Frauen. Der Untersuchung zufolge bringen Frauen u.a. für Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege weitaus mehr Zeit auf als ihre Partner. Männer hingegen investieren lediglich bei Gartenarbeit und Reparaturen mehr Zeit als Frauen. Die Untersuchung basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels. Die darin aufgeführten Berechnungen beziehen sich auf das Jahr 2021. [28.2. Tagesspiegel.de, Deutschlandfunk, Zeit]

Siehe auch eine kurz zuvor veröfentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, die den Gender Care Gap untersucht und zu dem Schluss kommt, dass in Ländern mit einer größeren Geschlechterungleichheit und einer stärkeren Ungleichheit in der Erwerbsbeteiligung zwischen Männern und Frauen auch der Gender Care Gap größer ist. - Da die Pflege Zuhause v.a. Frauen leisten, könnte der Ausbau der Pflegeversicherung den Gender Care Gap in Deutschland reduzieren. Deutschland sollte daher mehr in formelle Pflege investieren, um Angehörige zu entlasten und zudem Ehegattensplitting abschaffen. [Zur Studie vom 14.2.24]

Siehe zudem: DIW Wochenbericht 9/2023: Ergebnisse:
- Gender Pay Gap und Gender Care Gap entwickeln sich im Lebensverlauf ähnlich; beide steigen bis zum mittleren Lebensalter stark an
- Ab einem Alter von 40 Jahren sinkt der Gender Care Gap, während der Gender Pay Gap konstant hoch bleibt. Obwohl sich also die Belastung mit Sorgearbeit wieder etwas angleicht, besteht ein langfristiger Effekt für die ungleiche Verteilung der Lohneinkünfte.
- Frauen leisten ab der Familiengründung deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit, nehmen länger Elternzeit und arbeiten danach deutlich häufiger in Teilzeit
- Gender Pay Gap und Gender Care Gap sind in Ostdeutschland geringer als in Westdeutschland
Empfehlung: Politik sollte beide Gaps gleichzeitig angehen, indem Anreize für eine gleichmäßigere Aufteilung des Elterngeldes gesetzt sowie das Ehegattensplitting und die Minijobs reformiert werden. [DIW Berlin: Kurz-Papier vom 1.3.23]

Weitere Meldungen zum Gender Pay Gap vom 6.3. ZEIT, WDR, Horizont, ...]

Mai: 75 Jahre Europarat, 13 Jahre Istanbul-Konvention

[21.2.] Veröffentlichung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages anlässlich des nahenden Jahrestags zum Thema "75 Jahre Europarat":
Am 5. Mai 1949 gründeten Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden in London den Europarat. Er ist die älteste zwischenstaatliche politische Organisation Europas. Die Bundesrepublik Deutschland trat dem Europarat am 13. Juli 1950 bei und wurde am 2. Mai 1951 Vollmitglied.
In diesem Kontext ist auch auf die s.g. „Istanbul-Konvention“ hinzuweisen: dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, das somit das zentrale und völkerrechtlich bindende Instrument zur umfassenden Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen darstellt. Dazu gehören Opferschutz, Prävention und Strafverfolgung sowie die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter in den Verfassungen und Rechtssystemen.
Die Konvention wurde am 11. Mai 2011 in Istanbul verabschiedet. Bis heute haben 46 Mitgliedsstaaten des Europarats die Konvention unterzeichnet und 34 von ihnen haben sie ratifiziert. (Die Türkei trat 2021 wieder aus dem Übereinkommen aus.) Deutschland ratifizierte die Konvention im Oktober 2017, am 1.2.2018 trat sie als geltendes Recht in Kraft, so dass vor diesem Hintergrund die deutschen Gesetze ausgelegt werden müssen. Die EU ratifizierte das Übereinkommen am 28. Juni 2023. [Vgl. UN-Women , BMFSF, EU-Kommission]

Factsheet "Gleichstellung am Arbeitsmarkt?"

[2/24] Die Bertelsmann Stiftung veröffentlichte das Factsheet "Beschäftigung im Wandel". Hierin zeigt sie die aktuellen Herausforderungen und Potenziale von Frauenerwerbstätigkeit in Deutschland auf. So ist in Deutschland mit knapp 78% die Frauenerwerbstätigenquote im europäischen Vergleich zwar eine der höchsten, doch arbeitet rund die Hälfte aller deutschen Frauen in Teilzeit, obwohl sie meist hochqualifiziert sind und mehr arbeiteten, wenn es bessere Rahmenbedingungen gäbe. Daher kommt die Studie zu dem schluss, dass - gerade in Zeiten des Strukturwandels und zunehmenden Arbeitskräftemangels - das Erwerbspotenzial der Frauen gestärkt werden muss.
Neben dem Gender Pay Gap gibt es eine Vielzahl von weiteren Geschlechterungleichheiten, die für das Gesamtbild struktureller Hemmnisse für Frauen am Arbeitsmarkt betrachtet werden müssen. So sind bspw. Erkenntnisse zu Ungleichheiten in der Aufteilung von Zeit für Erwerbs- und Sorgearbeit oder zu Unterschieden in finanzieller Bildung essenziell, um die Wechselbeziehungen und das Gesamtausmaß zu verstehen. Zudem betont die Studie, dass eine Dynamisierung kultureller Rollenbilder ein zentraler Hebel zur Stärkung der Frauen am Arbeitsmarkt ist. [Zum Factsheet vom Feb. 2024]

IZA-Studie: Frauen, Männer u. ihre Beweggründe bei der Berufswahl

[1/2024] Studie des IZA Institute of Labour Economics (Initiated by Deutsche Post Foundation): Discussion Paper Series: Household Decisions and the Gender Gap in Job Satisfaction: Frauen und Männer unterscheiden sich darin, wie zufrieden sie mit ihrer Arbeit sind. Welche Faktoren spielen hier eine Rolle? Die aktuelle Studie gibt Antworten. U.a. konstatiert sie eine überraschende Jobzufriedenheit von Frauen. [Zur Studie (englisch)]

4. Ausschreibungen / Aufrufe

4.5. Köln: Demo "Weltweiter Tag d. Genitalen Selbstbestimmung" 7.5.

Demo und Kundgebung zum „Weltweiten Tag der Genitalen Selbstbestimmung (WWDOGA; Flyer: hier.). Der Aktionstag der jährlich am 7. Mai stattfindet, wird von über 80 Organisationen aus 15 Ländern mit einem Aufruf für Selbstbestimmung aller Kinder unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion und Tradition unterstützt. Der Themen-Schwerpunkt 2024 lautet „Genitale Selbstbestimmung und Gesundheit“. Demo und internationale Redebeiträge (aus Australien, Frankreich, England und der Schweiz) werden 3 Tage vorher. am 4.5., ab 11:15 Uhr live gestreamt.
Termin: 4.5. ab 11 Uhr. Ort: Köln, Rudolfplatz (Treffpunkt). Zentrale Kundgebung mit Reden: ab 12:00 Uhr Köln, Heumarkt
Zur Liste der bisher geplanten Redebeiträge im Livestream und der zentralen Kundgebung: hier.
Weitere Beiträge nach Ankündigung auf www.genitale-selbstbestimmung.de und bei YouTube, Facebook.
Online-Benefizveranstaltung am 4.5. um 22 Uhr: "Whose Body, Whose Rights?"
Genital Autonomy Legal Defense and Education Fund (GALDEF) lädt zu einer globalen Sondervorführung des preisgekrönten Films mit anschließender internationaler Diskussionrunde ein.
Infovideo auf dem WWDOGA-Channel. / Ticketbuchung: hier.

Malwettbewerb für junge Menschen: Thema "Neue Frauen- u. Männerbilder"

Mit "Von der Rolle" startet "Lizzynet.de" (Onlinemagazin für Jugendliche - mit Community für Mädchen und junge Frauen) einen Mal- und Zeichenwettbewerb für Jugendliche und junge Erwachsene von 12-27 Jahre. Gesucht werden künstlerische Botschaften zum Thema "Neue Frauen- und Männerbilder“, die deutlich machen, wie bunt und vielfältig Geschlechterrollen heute sein können. Ziel ist, die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Geschlechter-Stereotypen anzuregen und ihre Ideen zum Thema Gleichberechtigung sichtbar zu machen. Ob kunstvolle Gemälde oder einfache Bleistiftzeichnungen - erlaubt ist alles "Handgemalte". Für die besten Einsendungen werden Geldpreise in Höhe von insgesamt 1.000 € sowie Sachpreise vergeben. Die Gewinner*innen werden in einer Online-Preisverleihung geehrt. Eine große Auswahl aus allen eingesendeten Beiträgen wird auf "lizzynet.de" ausgestellt. Beiträge können bis zum 3.6.24 eingesendet werden. [Weitere Informationen]

Petition: Frauentag in ganz Deutschland als gesetzlicher Feiertag

Eine auf der Plattform change.org initiierte Petition fordert, den Frauentag in ganz Deutschland zum gesetzlichen Feiertag zu erklären. Damit soll die Rolle und Leistung der Frauen gewürdigt und ein deutliches Zeichen für die Gleichstellung gesetzt werden. Denn: Frauen verdienen im Durchschnitt 18% weniger als Männer und sind nach wie vor auch in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt. [Zur Petition]

Magdeburg: Wiedereröffnung: Bibliothek des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte KJH

Nach Umbau wurde die KgKJH-Bibliothek des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (Schönebecker Straße 82, 39104 Magdeburg) wiedereröffnet.
Die Bibliothek bietet Fachliteratur, Zeitschriften und auch Kinderbücher rund um die Themen Geschlechtergerechtigkeit, Geschlechtervielfalt, Jungen*- und Mädchen*arbeit.
Online kann das Angebot über Suche/ Filter eingesehen und durchsucht werden.
Zur Homepage / Facebook.
Gefördert vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.
 

Teilnehmerinnen gesucht: Filmprojekt "Mädchen sein – Frau werden"

Teilnehmerinnen gesucht für Filmprojekt "Mädchen sein – Frau werden": "Bist du gerne Mädchen?"
Für ein Mädchenfilmprojekt sucht das Medienprojekt Wuppertal Mädchengruppen und junge Frauen aus der Region in NRW zwischen 12–21 Jahren.
Wie erleben und fühlen sich Mädchen in ihrer Geschlechterrolle? Was verbinden sie damit eine Frau zu werden? Welche Rollenerwartungen verbinden sie mit dem Frausein? Im Zeitraum zwischen Mai und Juli 2024 sollen fünf Kurzfilme rund um das Thema »Mädchen sein – Frau werden« entstehen. Dazu suchen wir Teilnehmerinnen, die Lust haben sich in einem sensiblen Raum mit dem genannten Thema auseinanderzusetzen und sowohl vor und hinter der Kamera agieren wollen. In den Kurzfilmen können sie persönliche Erfahrungen teilen, eigene Themen sichtbar machen und gemeinsam mit medienpädagogischer Anleitung Filme produzieren. Die Teilnehmerinnen sind maßgeblich in allen Bereichen der Filmproduktion beteiligt. Filmische Vorkenntnisse sind hierbei nicht notwendig.
In einem Spielfilmworkshop soll außerdem ein fiktionaler Film entstehen. In gemeinsamen Treffen wird unter Anleitung zunächst ein Thema erarbeitet, dann ein Drehbuch geschrieben, um dann einen Kurzfilm zu drehen.
Die Filmreihe soll anschließend öffentlich im Kino präsentiert und auf Stream/ Download/ DVD für die Bildungsarbeit genutzt werden.
Anmeldungen oder Rückfragen an: Medienprojekt Wuppertal, Jugendvideoproduktion und -vertrieb, Karla Stindt (E-Mail: k.stindt@medienprojekt-wuppertal.de, Tel: 0202-28319879). Mehr Informationen: www.medienprojekt-wuppertal.de

Online-Befragung zu Altersdiskriminierung von Frauen 47+ im Beruf

Nicht Jugend((sozial)arbeits)-)relevant, aber mit Blick auf Geschlechtergleichstellung: Anonyme Online-Befragung zu Altersdiskriminierung von Frauen 47+ im Beruf von Palais F*luxx, Prof. Dr. Anja Lüthy und BWL-Bachelor-Studentin Mia Wenzlaff von der TH Brandenburg. -> LINK zur Befragung.
Palais F*luxx ist eine feministische Plattform für Frauen ab 47 Jahren.
U.a. wird deren Kampagne "Ohne mich würdet ihr alt aussehen" von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gefördert.

Programm: "Wir stärken Mädchen"

Damit sich junge Frauen selbstbestimmt und unabhängig von Stereotypen für einen Berufsweg entscheiden können, hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) gemeinsam mit der Stiftung "RTL – Wir helfen Kindern" im Jahr 2020 das bundesweite Programm "Wir stärken Mädchen" gestartet. Es fördert die Auseinandersetzung mit geschlechteruntypischen Berufsbildern und Kompetenzen für eine chancengerechte und selbstbestimmte Zukunft. Ziel ist es, Mädchen Mut zu machen und Selbstvertrauen zu geben, ihren eigenen Weg jenseits von Klischees zu gehen.
Zielgruppen sind Mädchen und junge Frauen (10-18 Jahre), Pädagog*innen an Schulen, Mentor*innen aus Unternehmen, Multiplikator*innen im außerschulischen Bereich.
Das Programm fördert Schulen mit Projektmitteln in Höhe von jeweils 2500€. Die Teilnehmerinnen werden bestärkt, ihre Zukunft selbstbestimmt und unabhängig von Stereotypen zu gestalten. In den Projekten können sie sich in geschütztem Raum im MINT-Bereich ausprobieren. 
Inspiration bekommen die Mädchen auch durch die Vernetzung mit weiblichen Role-Models und anderen Programmteilnehmerinnen. Bei einer großen Abschlussveranstaltung kommen die Mädchengruppen aus ganz Deutschland zusammen und präsentieren sich gegenseitig ihre Ergebnisse. Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen stellen sowohl die Webseite als auch der Instagram-Kanal @wirstaerkenmaedchen dar. 
Pro Schuljahr wird ein Durchgang umgesetzt, der Projekte an Schulen in ganz Deutschland fördert und damit jeweils ca. 600 Mädchen erreicht. 

Wachsende Mediathek: Antifeminismus begegnen

So unterschiedlich antifeministische Akteur*innen und ihre Beweggründe sind, so unterschiedlich werden auch diese Themen kritisch von Gegenstimmen verarbeitet: Ob Radiobeitrag, Onlineartikel, Instagram-Kampagne oder auch klassisch als gedruckte Publikation - die Bandbreite an Inhalten zu Antifeminismus ist bisher noch nicht an einem Ort gesammelt.
Die Antifeminismus-Mediathek hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, jegliche Medien - analog wie online - die sich mit dem Thema Antifeminismus kritisch auseinandersetzen, in die Sammlung aufzunehmen. Dabei richtet sie sich an alle, die mehr zum umfangreichen Thema Antifeminismus wissen wollen. Didaktische und methodische Hinweise zum Einsatz der Materialien ergänzen das Angebot. Durch eine angepasste Suchfunktion kann das Angebot auf verschiedene Interessensgruppen zugeschnitten werden:

  • Fachexpert*innen, Forschende, Lehrbeauftragte
  • aktivistische Gruppen/Organisationen/Initiativen
  • Menschen aus dem Umfeld der Antidiskriminierungsarbeit (Beratungsstellen, Dachverbände etc.)
  • Fachkräfte (Kinder- und Jugendhilfe/Schule/anderen Sozialisationsorten oder Erwachsenenbildung)
  • Gleichstellungs-, Behinderten- und Integrationsbeauftragte
  • Politiker*innen
  • Multiplikator*innen (fachlich als auch medienwirksam)
  • interessierte (Fach-)Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft
  • von antifeministischen Angriffen betroffene Menschen

Die Bespielung der Antifeminismus-Mediathek wiederum erfolgt kollaborativ, das heißt, dass Empfehlungen von Externen entgegengenommen und geprüft werden, damit die Mediathek wachsen kann. -> Medienempfehlungen können hier eingereicht werden.
Es können sowohl digitale als auch analoge Medien vorgeschlagen werden; wie Literatur ((wissenschaftliche) Publikationen/Buch, Belletristik, Flyer/Broschüre, Fachinformationen etc.) und audiovisuelle Medien (Videoclip, Filme - Spielfilm, Kurzfilm, Erklärfilm, Dokufilm etc. - , Serien, Podcast/Audio, Unterrichtsmaterial/Arbeitshilfe, Veranstaltungsmitschnitt, Social-Media-/Online-Kampagne bzw. Aktionen, Internetportale, etc.).

Die Antifeminismus-Mediathek ist Teil des Projekts Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ Wiederum das Projek ist eine Kooperation des Gunda-Werner-Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V.

Berlin: Lambda Peersupport: Ausbildung für junge Erwachsene

Der Lambda Bundesverband peersupport bietet dieses Jahr Peersupporter*innen-Ausbildungen für junge Menschen an, welche dann im ehrenamtlichen Team mit anderen jungen Queers niedrigschwellige Beratungen und Gruppentreffen anbieten können. Dieses Jahr wird ein besonderer Fokus auf mehrfachmarginalisierte Queers geleget und soll ihnen ein besonderer Space geboten werden. D.h. gesucht werden für diese Ausbildung Queers of Color, Queers die be_hindert sind/werden, dicke/fette Queers, Queers die Klassismus erleben, etc.
Hintergrund/ Selbstbeschreibung des vom BMFSFJ-geförderten Jugendnetzwerks Lambda e.V.: "Wir sind eine Gruppe von ehrenamtlichen, selbst queeren Peersupporter*innen zwischen 18 und 27. Wir haben alle unterschiedliche Identitäten, Positionierungen, Lebenssituationen und -erfahrungen. Unser Team besteht aus Menschen mit unterschiedliche Genderidentitäten und sexuellen & romantischen Orientierungen: Wir sind queer, lesbisch, trans, schwul, nicht-binär, bi, genderfluid, aromantisch, pan usw. und que(e)r in Deutschland verteilt."
Zu den Aktivitäten: u.a. gegenseitige Vernetzung und Unterstützung zwischen jungen Queers, Empowermenttreffen (online und analog), Einzelsupport (auch Beratung), Angebot eines Safer Space.
Weitere Informtionen: hier.

5. Fortbildungen

6./8.5. Online-Seminar: Haltung Zeigen - Argumentations- u. Antidiskriminierungstraining

Online-Seminar Nr. 310-2024: "Haltung Zeigen - Argumentations- und Antidiskriminierungstraining"
Veranstalter: Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V.
Termine: Modul 1: 6. u. 8.5.2024, 17:30-20:30 Uhr, Ort: online über Zoom, Kosten: 145 €.
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte aus Einrichtungen der Eltern- und Familienbildung und Beratungsstellen, Familienzentren und Kitas sowie andere Interessierte, die ihre Argumentationskompetenz verbessern möchten.
Ziele: Verbesserung der Argumentationsfähigkeiten gegen diskriminierende Äußerungen. - Steigerung des Selbstbewusstseins und der Ausdrucksstärke bei der Präsentation eigener Standpunkte. - Förderung von Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt in der Kommunikation.  - Erlernen konstruktiver Argumentationsstrategien im Umgang mit diskriminierenden Äußerungen. - Entwicklung einer starken Identität und Selbstbestimmung im Umgang mit Diskriminierungssituationen.
Ziel ist, den Teilnehmenden zu helfen, ihre Fähigkeiten im Umgang mit diskriminierenden Äußerungen zu stärken und eine aktivere Rolle bei der Förderung von Gleichberechtigung und Respekt einzunehmen.
Inhalte: Sensibilisierung. Was hat das Thema mit mir zu tun? – Meine Zugehörigkeiten - Ab wann sind Aussagen eigentlich kritisch? - Der Diskriminierungsbarometer - Der Weg zum Vorurteil - Einführung einer Strategietafel - Kennenlernen von Kommunikationsstrategien nach GfK - "Parolen Paroli bieten" – Eine Demonstration: Wie gegen halten? - Analyse von typischen Situationen in der plötzlich Vorurteile im Raum stehen können. - Wie bleibe ich trotz Konfliktsituation wertschätzend in meiner Kommunikation? - Erproben und Einüben von neuen Kommunikationsstrategien?
Mehr Informationen und Anmeldung.

7.5. Online: FoBi Jungen*, Social Media u. demokratische Teilhabe

"Sozial digital?! Jungen*, Social Media und demokratische Teilhabe"
Termin: 7.5. via Zoom.
Veranstalter: Fachstelle Jungenarbeit NRW / Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit in NRW e.V.
Inhalt: Social Media kennen wir alle! Aber können wir auch alle sozial digital? In einer Zeit, in der digitale Plattformen eine immer größere Rolle im Leben von Kindern und Jugendlichen spielen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir die Herausforderungen und Chancen dieser Entwicklung verstehen und angemessen darauf reagieren können.
Medienpädagogin Ines Bartelheimer wird zusammen mit Samira Grotehans von der Fachstelle Jungenarbeit NRW einen Einblick in die Nutzungsgewohnheiten und -trends von Jungen* in den Sozialen Medien geben und diskutieren, wie sich diese auf ihr Verhalten und ihre Einstellungen zu gesellschaftlichen Themen im Alltag auswirken können. Der Workshop vermittelt, wie junge Menschen dabei unterstützt werden können, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln, Desinformation zu erkennen und sich aktiv an demokratischen Prozessen zu beteiligen – auch online.
Anhand von Fallbeispielen und Best-Practices werden wird gemeinsam überlegt, wie im pädagogischen Alltag junge Menschen in ihrer Mediennutzung unterstützt und ihre demokratische Teilhabe gefördert werden können.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Weitere Informationen und Anmeldung: hier.

13.-14.5. Vlotho: FoBi Gender&diversitätsreflektierte Pädagogik-Sexuelle&geschlechtl.Vielfalt

Fortbildungs-Inhalt: Eine Voraussetzung für die Umsetzung von gender- und diversitätsreflektierter Pädagogik besteht darin, das binäre Geschlechterdenken in „Junge/Mann“ vs. „Mädchen/Frau“ aufzubrechen und Geschlechtervielfalt sowie sexuelle Vielfalt nicht nur anzuerkennen, sondern Räume zu schaffen, in denen diese diskriminierungsarm lebbar sind. Voraussetzungen hierfür sind eine Auseinandersetzung mit der eigenen geschlechtlichen Gewordenheit, Grundlagenwissen zum Themenbereich geschlechtlicher und sexueller Vielfalt sowie eine Sensibilisierung der pädagogischen Fachkraft, um möglichst vorurteilsreflektiert agieren zu können und z. B. Mädchenarbeit inter*, trans* und queer-inklusiv weiterzuentwickeln.
Themen im Veranstaltungsrahmen:
- Phänomene, Begrifflichkeiten und Faktenlagen zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, insbesondere zu Inter*- und Trans*geschlechtlichkeit
- Coming Out und Transition
- Bedarfe von tin* (trans*, inter* nicht binären) Kindern und Jugendlichen im pädagogischen Kontext
- neues Wissen und einen Koffer voller Ideen für die eigene Praxis (praktische Überlegungen zu einer queer-inklusiven Öffnung eigener Angebote und Räume)

Das Programm durchziehen die Sensibilisierung für und Einblicke in die Lebenslagen queerer junger Menschen sowie der Austausch über und Reflexion der eigenen Haltung und pädagogischen Praxis. Methoden: Einzel-, Kleingruppenarbeit und Plenum.
Termine: 13.5.: 10-18 Uhr und 14.5.: 9-16 Uhr
Anbieter*in: LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho,Kooperationspartner*in: FUMA Fachstelle Gender und Diversität NRW, Essen.
Weitere Informationen und Anmeldung: hier.

14.5. online: FoBi Männlichkeitskonstruktion&GeschlechterstereotypenReproduktion im Netz

Wissen kompakt: Männlichkeitskonstruktionen und Reproduktion von Geschlechterstereotypen im digitalen Raum – Herausforderungen für die Prävention von (sexualisierter) Gewalt.
Inhalt: In Gaming-Communities oder auf Online-Plattformen sind Influencer*innen für junge Menschen omnipräsent. Sie dienen als Identifikationsfiguren, Projektionsflächen und / oder zur Unterhaltung – doch ihre Botschaften sind nicht immer unproblematisch.
In dieser Veranstaltung wird auf so genannte „Männlichkeitsinfluencer“ auf TikTok, Instagram und Co. geschaut, die populär sind und enorme Reichweiten haben. Mit ihren Inhalten erreichen sie die konsumierenden Jungen* in einer Entwicklungsphase, die von Ambivalenzen und Unsicherheiten geprägt ist: Viele dieser Influencer versprechen den scheinbar einfachen Weg zu mehr Stärke, Macht und finanziellem Reichtum. Jungen* finden oft problematische Männlichkeitsmuster vor und sind alltäglich mit stereotypen und teils widersprüchlichen Männlichkeitsanforderungen konfrontiert. Nicht nur digital sehen sie auch häufig Abwertungen aller, die diesem Männlichkeitsideal nicht entsprechen – Frauen- und Queerfeindlichkeit inbegriffen.
In der Veranstaltung geht es unter anderem um die Frage, wie pädagogische Fachkräfte insbesondere Jungen* für sexistische und misogyne Botschaften sensibilisieren können, die unter dem Einfluss der aktuell im Trend liegenden toxischen Männlichkeiten stehen. Wie können Fachkräfte Jungen* bei ihrer Suche nach Leitbildern für die eigene Identität gut begleiten? Wie können wir Fachkräfte ermutigen, Social Media-Kanäle für die pädagogische Praxis zu nutzen, die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sichtbar machen?  Und wie kann dabei eine Wertschätzung geschlechtlicher Vielfalt unterstützt sowie auf das Ziel eines grenzachtenden Miteinanders hingearbeitet werden – auch im digitalen Raum?
Zusätzlich soll es um Jungen* gehen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind: Wie können sie gestärkt werden vor dem Hintergrund, dass es für sie aufgrund gesellschaftlich fest verankerter stereotyper Rollenbilder sehr schwer ist, sich Hilfe zu holen?
Themenschwerpunkte: toxische Männlichkeiten und Stereotype, Sensibilisierung von Jungen*, Prävention im digitalen Raum, geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.
Datum: 14.5., 10-12 Uhr, Ort: digital (Zoom), Kosten: 30 Euro.
Veranstalter: Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW (PsG.nrw)
Zielgruppe: Pädagogische Fach- und Leitungskräfte
Weitere Informationen und Anmeldung: hier.

14.5./20.6. online: FoBi: Mädchen* im Netz (u.a. Schönheitsideale&Selbstdarstellung / Cybermobbing&Hate Speech)

Fortbildungen der IMMA – Initiative Münchner Mädchen*; bspw:
14.5., 10-16 Uhr: Online-Fortbildung (via Zoom): #nofilter – wie Mädchen* das Netz erleben und erobern.
Für pädagogische Fachkräfte, die (auch) mit Mädchen* arbeiten: In dieser praxisnahen Fortbildung widmen wir uns den aktuellen digitalen Schönheitsidealen und Körperbildern, die Mädchen* und jungen Frauen* im Netz begegnen. Dabei erproben wir Methoden für die pädagogische Praxis und haben Zeit für Diskussion und Austausch zu den Fragen: Welchen Einfluss haben weiblich gelesene Selbstinszenierungen auf social media und wie können wir diesen mit Medienpositivität begegnen? Können wir die digitale Selbstdarstellung als Ressource nutzen? Welche digitalen Trends gibt es, welche Normen herrschen, und welche Handlungsstrategien können wir für die Pädagogik ableiten? Außerdem geht es um sexual- und medienpädagogische Herausforderungen der Selbstdarstellung von Mädchen* auf TikTok & Co.
Es sind keine medienpädagogischen Vorkenntnisse nötig. Gerne ein Smartphone oder zusätzliches mobiles Endgerät bereithalten.
Leitung: Annika Dühnen, M.A., Medienpädagogische Projektleiterin im Mädchenhaus Oldenburg (Forschungsschwerpunkte Lookismus u. Social Media). Kosten: 85 €.
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20.6., 9:30-12 Uhr Online-Fortbildung für pädagogische Fachkräfte: Cybermobbing und Hate Speech - Ein genderspezifischer Blick auf Effekte für Mädchen und junge Frauen.
Reines Offline-Mobbing kommt heute in der Regel nicht mehr vor. Mobbingprozesse fangen im Virtuellen an oder setzen sich dort fort. Diese Form der digitalen Gewalt kann zudem mit Hate Speech zusammenhängen, da diese die Hemmschwelle senkt, Mitglieder marginalisierter Gruppen bloßzustellen.
Wo genau die Unterschiede beider Gewaltformen liegen, welche Präventions- und Interventionsmöglichkeiten es vor allem mit Blick auf Mädchen und junge Frauen gibt, erfahren Sie in dieser Fortbildung.
Leitung: Prof. Dr. Angelika Beranek, Dipl. Sozialpädagogin. Kosten: 25 €.
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Die Kontakt- und Informationsstelle bietet ein breitgefächertes Fortbildungsprogramm zu aktuellen Themen der Mädchen*arbeit an.
Die Veranstaltungen richten sich an Fachfrauen* und Fachmänner*, an Organisationen und Einrichtungen, die sozialpädagogisch, psychosozial und pädagogisch mit Mädchen* und jungen Frauen* sowie mit Jungen* und jungen Männern* arbeiten.
Anmeldung zu Fortbildungen online über www.imma.de/fortbildungen-veranstaltungen oder per E-Mail an die Kontakt- und Informationsstelle (anmeldung-koi(at)imma.de). Anmeldeschluss ist jeweils vier Wochen vor der Veranstaltung.
Mehr Informationen. Zum gesamten Fortbildungsprogramm 2024 der Kontakt- und Informationsstelle für Mädchen*arbeit.

 

8./15./29.5. Online: Seminar u. Workshop: Klassismus/-kritische pädagogische Praxis

Web-Seminar: Klassismus – Die oft vergessene Diskriminierungsform
Inhalt: Klassismus meint die strukturelle Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sogenannten „sozialen Herkunft“. Die „soziale Herkunft“ wird dabei z. B. über den Beruf, den Bildungsgrad, den Geschmack, das Gehalt, die Hobbies, den Dialekt, etc. definiert. Wohnungslose, erwerbsarbeitslose und/oder armutsbetroffene Menschen werden besonders stark von Klassismus benachteiligt. Er erschwert oder verhindert den Zugang zu wichtigen gesellschaftlichen Bereichen und Ressourcen wie Bildung, Gesundheit oder Wohnraum.
Obwohl Klassismus eine der wirkmächtigsten gesellschaftlichen Strukturen darstellt, wird er oft auch als die ‚vergessene‘ Diskriminierungsform bezeichnet, da andere Diskriminierungsformen bereits länger und häufiger thematisiert werden. In den letzten Jahren gibt es aber zunehmend Debatten um klassistische Benachteiligungen und Privilegien sowie um klassistische Denkweisen, Einstellungen und Verhaltensmuster, die im Webseminar thematisiert werden sollen. Das Webseminar der Fachstelle Gender & Diversität NRW (FUMA) gibt so einen Einblick in klassistische Strukturen und Narrative und liefert erste Impulse für eine vorurteilsreflektierte und klassismuskritische pädagogische Praxis.
Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte und alle Interessierte, die eine Einführung in die Diskriminierungsform Klassismus besuchen möchten.
Termin: 8.5., 10-12 Uhr, online.
Teilnahmekosten:15 €
Anmeldung (Frist 1.5.): hier.
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Online-Workshop "Frag mal die Jungs hier am Block…was ihnen fehlt, ist Perspektive“ - Ein Workshop zur klassismuskritischen pädagogischen Praxis
Der Workshop Fachstelle Gender & Diversität NRW (FUMA) zielt darauf ab, ein Bewusstsein für Klassismus zu schaffen und wie er sich auf junge Menschen auswirkt. Durch intersektionale und machtkritische Perspektiven sollen diskriminierende Haltungen erkannt und bekämpft werden. Die Teilnehmenden setzen sich mit Fragen zur Bedeutung und Auswirkungen von Klassismus auseinander, reflektieren ihre eigene Positionierung und suchen nach Handlungsperspektiven für eine klassismuskritische Praxis. Der Workshop soll dazu beitragen, die pädagogische Arbeit inklusiver und klassismuskritischer zu gestalten und zeigt Wege auf, wie man konstruktiv gegen klassistische Diskriminierung vorgehen kann.
Termine: Workshop 15.5., 9:30-16 Uhr, Kollegiale Beratung 29.5., 10-13 Uhr.
Teilnahmebeitrag: 170 €
Weitere Infos und Anmeldung (bis 5.5.): hier.

15.5. Webinar: Jedes Kind kann MINT! Klischeefreie Pädagogik.

Online-Seminar-Titel: Jedes Kind kann MINT! Klischeefrei forschen
Veranstalter: Stiftung Kinder forschen.
Inhalt: Geschlechtsstereotypen stehen häufig der Chancengleichheit im Weg. Welchen Stellenwert hat das Thema Gender in der MINT-Bildung? Teilnehmende erfahren in diesem Webinar anhand von Praxiserfahrungen, wie  geschlechtliche Stereotype im pädagogischen Alltag bei der Spiel- und Raumgestaltung, in Sprache und Interaktion aufgebrochen und abgebaut werden können.
Schwerpunkte: Geschlechtsneutrale Gestaltung von MINT-Themen, Einstieg in das Thema Geschlecht und Geschlechterklischees in der pädagogischen Praxis, Anwendungsbeispiele gendersensibler Pädagogik im Alltag, Geschlecht in der Spiel- und Raumgestaltung sowie in der Interaktion mit Kindern klischeefrei gestalten.
In diesem einstündigen Webinar erwartet Teilnehmende ein interaktiv gestalteter Vortrag mit der Möglichkeit, sich auszutauschen und Fragen zu stellen. Im Anschluss an die Veranstaltung werden dir die Dokumentation und eine Teilnahmebescheinigung zur Verfügung gestellt.
Lernziele: nach dem Webinar kennen Teilnehmende die Aspekte des Themas Geschlecht und Geschlechterklischees in der pädagogischen Praxis, wissen, wie Geschlecht in der Spiel- und Raumgestaltung sowie in der Interaktion mit Kindern klischeefrei gestaltet werden können, kennen Anwendungsbeispiele geschlechtersensibler Pädagogik im Alltag und können MINT-Themen geschlechterneutral gestalten, sodass sie Mädchen und Jungen beim Entdecken und Forschen gleichermaßen ansprechen.
Termin: 15.05.2024, 16:00-17:15 Uhr.
Infos und Anmeldung: hier.

15.5./6.9. Dortmund: FoBi: Prävention Sexualisierte Gewalt an Jungen

Die zweitägige Fortbildung der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG)/ Fachstelle Jungenarbeit NRW beschäftigt sich mit den Fragen, was sexualisierte Gewalt ist, welche Besonderheiten es bei Jungen gibt und wie sexueller Missbrauch definiert wird. Fakten über betroffene Jungen werden ebenso behandelt wie Fakten über Täter*innen und die Strategien, die sie anwenden. Auch das Thema übergriffige Kinder wird angesprochen. Die Folgen für die Opfer, die Fragen, wie Jungen geschützt werden können und wie sich Fachkräfte verhalten können, wenn sie einen Verdacht haben, werden ebenfalls thematisiert. Auf der Basis der zuvor vermittelten theoretischen Grundlagen geht es auch um eigene Konzepte, Projekte und die praktische Umsetzung von Präventionsangeboten und Schutzkonzepten.
Kooperationspartner: Fachberatungsstelle Mannigfaltig Minden-Lübbecke e.V.
Zielgruppe: Die Fortbildung richtet sich an Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und das Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ mit dem Fokus auf Jungen in ihrer Einrichtung bearbeiten möchten und ggf. vor der Aufgabe stehen ein Schutzkonzept zu erarbeiten.
Termine: 17.5. und 6.9.24 je 10-16:00 Uhr
Ort: Haus der Vielfalt, Dortmund.
Teilnahmebeitrag: 165,00 Euro.
Weitere Infos und Anmeldung: hier.

17.5. Stuttgart: FoBi Impulskontrolle bei Jungen* u. jungen Männern*

Fortbildung "Männliche* Gefühlswelten – Impulskontrolle bei Jungen* und jungen Männern*"
Inhalte: Wir erleben in der alltäglichen Praxis, dass vermehrt Anfragen von Bezugspersonen kommen, die Wutausbrüche und Aggressionen bei Jungen* thematisieren.
Jungen* werden in dieser Gesellschaft mit Herausforderungen konfrontiert, welche sie in der Regel gut bewältigt bekommen. Trotzdem fällt es ihnen oft schwer sich mit ihren Gefühlen auseinander zu setzten, oder über diese mit Bezugspersonen zu reden. Gefühle wie Angst, Trauer oder Scham werden auch heute noch als „unmännlich“ wahrgenommen, obwohl sie einen ganz realen Teil der Gefühlswelt von Jungen* und Männern* darstellen.
In diesem gesellschaftlichen Paradox entstehen für manche Jungen* Unsicherheiten und Orientierungsprobleme. Unangenehm erlebte Anspannungszustände kann bei diesen Jungen* zu impulsiv ausgeführtem Verhalten führen.
In der Fortbildung wollen wir unsere Erfahrungen teilen, wie wir den Jungen* einen besseren Zugang zu ihren Gefühlen ermöglichen und ihnen damit einen breiteren Verhaltenshorizont anbieten. So können sie sich selbst und unangenehme Situationen möglicherweise besser verstehen und lösen.
Veranstalter: JUNGEN* IM BLICK – Beratungs- und Präventionsstelle für Jungen* und junge Männer* (GesundheitsLaden e.V.), Lindenspürstraße 32
70176 Stuttgart.
Termin: 17.5., 9:30-16:30 Uhr, Teilnahmekosten: 100 €.
Anmeldungen bis 19.4. (aber ggf. Nachmeldung möglich) unter: mail@jub-stuttgart.de

28.-29.5. Dortmund: FoBi Aufenthalts- u.Asylrecht speziell bei jungen Männern*

Das zweitätige Seminar "Aufenthalts- und Asylrecht speziell bei jungen Männern*" findet im Rahmen des Projekts "Irgendwie Hier! Jungenarbeit in der Migrationsgesellschaft" der LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW statt. Es bietet nicht-juristischen Fachkräften einen kompakten Überblick über das Migrationsrecht, insbesondere im Hinblick auf junge Männer*. Die Referentin, Frau ass. jur. Elke E. Thielsch, behandelt in diesem Rahmen den Ablauf eines Asylverfahrens und die damit verbundenen aufenthaltsrechtlichen Konsequenzen sowie die verschiedenen Möglichkeiten, die sich aus dem Aufenthaltsrecht ergeben. Weitere inhaltliche Punkte beziehen sich auf das neue Chancenaufenthaltsgesetz, den Aufenthaltstitel aufgrund guter Integrationsleistungen sowie den beschlossenen EU-Migrationspakt und das im Nov. 2023 und am 1.1. und 1.3.24 in Kraft getretene neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz.
Ort: Heimathafen Nordstadt, Speicherstraße 15, 44147 Dortmund.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Weitere Informationen und Anmeldung: hier.

31.5. LHH: intersekt.Empowerment-Training für soz.Arbeit mit geflüchteten Jugendl.

Empowerment-Training des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (BumF) für Sozialarbeitende, die mit geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden arbeiten: Das Training richtet sich an Schwarze Menschen / Menschen of Color / Menschen mit Fluchterfahrung / Menschen mit Migrationserfahrung (und anderen Selbstbezeichnungen), die selbst von Rassismus betroffen sind. Der Workshop bietet für Interessierte aus dem breiten Feld der Sozialen Arbeit einen Raum, um in einen Erfahrungsaustausch zu empowernden, individuellen sowie kollektiven Strategien im Umgang mit (eigenen) Rassismuserfahrungen zu kommen. Dabei werden auch intersektionale Perspektiven berücksichtigt, womit unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen sichtbar und besprechbar gemacht werden können.
Informationen und Anmeldung.

1.6. Online-Workshop "Geschlechtliche Vielfalt in der KJH"

Wenn sich Einrichtungen mit geschlechtlicher Vielfalt auseinandersetzen, kommen viele Fragen auf. Geschlechtliche Vielfalt ist Alltag: Kinder und Jugendliche probieren sich und unterschiedliche Rollen aus. Das hat einen positiven Effekt für alle: wenn trans*, nicht-binäre und inter Kinder da sind, fühlen sie sich willkommen und können sich angstfrei entfalten. Für andere Kinder und Jugendliche werden Rollenstereotype aufgebrochen und sie lernen auf sich selbst zu hören, statt auf von außen an sie herangetragene Rollenvorstellungen. Die Kinder- und Jugendhilfe kommt damit ihrer Aufgabe nach, Kindern und Jugendlichen eine individuelle Entwicklung zu ermöglichen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
Teilnehmende lernen in diesem Workshop Modelle der geschlechtlichen Vielfalt kennen und entwickeln anhand von Fallbeispielen Ideen für Ihre berufliche Praxis.
Veranstalter*in ist der TIAM e.V., eine Fachstelle für trans*, nicht-binäre und inter Themen, die u.a. auch Fortbildung und Beratung für die Kinder- und Jugendhilfe , sowie für trans*, inter und nicht-binäre Menschen und deren Zugehörige anbietet.
Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in Mitteldeutschland.
Termin und Ort: 1.6., 10-14 Uhr; Online via AlphaView. (Download kostenlos und DSGVO-konform: hier
Teilnahmebeitrag: 42,-€.
Fragen zur Veranstaltung an: c.richter@trans-inter-aktiv.org. Mehr Informationen: hier.

3.6. Haldensleben: FoBi Methoden in der Jungen*arbeit zum Thema Sexualität.

Fortbildungsveranstaltung zum Schwerpunkt Methoden in der Jungen*arbeit: Methodentag "junge liebe - mehr als sechs mal sex" in Haldensleben.
Beim Set "junge liebe - mehr als sechs mal sex" handelt es sich um ein Material- und Methodenset zur geschlechterbezogenen Arbeit mit Jungen* im Alter von etwa 14 bis 21 Jahren zum Thema Sexualität. Dieses wird während der Fortbildungsveranstaltung vorgestellt, ausprobiert und kann ausgiebig besprochen werden.
Veranstalter: Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (gefördert vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt) in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Börde.
Veranstaltungsort: Landratsamt, Borneschestr. 2, 39340 Haldensleben, Sitzungssaal 1 & 2
Termin: 3.6., 10-16 Uhr.
Unkostenbeitrag: 25 Euro (inklusive Versorgung).
Weitere Informationen: Veranstaltungsflyer; Anmeldung: Link.

3.-5.6. Online: FoBi zu Trauma als Herausforderung für die Sozialarbeit

CARITAS-Online-Seminar: "Phänomen Trauma als Herausforderung für die Sozialarbeit. Seminar für Praktiker*innen aus der Sozialen Arbeit".
Inhalt: Praktiker*innen stoßen nicht selten in ihrer Arbeit mit traumatisierten Menschen an die Grenzen ihres professionellen Handelns, obwohl sie grundsätzlich ihr "Handwerk" beherrschen. Die massive psychische Belastung dieser Klient*innen hat enorme Auswirkung auf die Interaktion zwischen Helfer*innen und ratsuchenden Menschen. Was passiert gerade mit meinen Klient*innen? Was brauchen sie jetzt von mir und wie kann ich sie überhaupt erreichen? Was kann und darf ich in meinem Arbeitskontext eigentlich tun, um diesen Menschen zu helfen? Das Seminar vermittelt konkrete Handlungsstrategien. (Teilnahmegebühr: 460 €)
[Weitere Informationen und Anmeldung: hier.]

4./27.&28.6./10.9. Köln: FoBi Grenzen(los) im Netz!? Grundlagen geschlechterreflektierender Medienpädagogik mit Jungen*

Blended Learningⁱ-Fortbildung der LAG/ Fachstelle Jungenarbeit NRW:
Tiktok, Streams, Algorithmen, ChatGPT… Der Mediendschungel ist groß und es gibt keine Aussicht darauf, dass er lichter wird. Vor allem in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind digitale Medien fester Bestandteil geworden.
Wie in der analogen Welt begegnen wir Geschlecht und seinen Rollenbildern ebenfalls im besagten Mediendschungel. Häufig werden hier traditionelle oder gar reaktionäre Bilder von Geschlecht vermittelt. Gleichzeitig schaffen digitale Medien Räume, in denen sich gegen ein einschränkendes und binäres Verständnis von Geschlecht aufgelehnt und protestiert wird. Vorrangig ist die digitale Welt als fester Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ein Ort, an dem sie ihre eigene geschlechtliche und sexuelle Identität aushandeln. Sie bewältigen hier also eine zentrale Entwicklungsaufgabe. Ein geschlechterreflektierender Blick auf digitale Medien ist also notwendig, um die spezifische mediale Lebenswelt von Jungen* aufgreifen, sie zu einer offenen und konstruktiven Reflexion anregen und sie somit in der Bewältigung dieser Entwicklungsaufgabe unterstützen zu können.
- Themen/ Inhalte der Fortbildung: Kategorie Geschlecht und Männlichkeitstheorien, Grundlagen der Jungenarbeit, spezifische Lebenswelt von Jungen* in Medien, Grundlagen von Medienpädagogik und Medienkompetenzen, Schwerpunkt: Balance zwischen Schutz und Empowerment zur selbstbestimmten Nutzung, aktiv mit Medien werden; ein medienpädagogisches Projekt planen.
- Zielgruppe: Der Kurs richtet sich vorrangig an pädagogische Fachkräfte, die mittlere bis wenig Erfahrung mit Medienpädagogik haben. Sie richtet sich an Personen aller Geschlechter, die mit männlichen* Kindern und Jugendlichen im digitalen Kontext arbeiten möchten.
Termine: 4.6.: 10-13 Uhr / 27./28.6.: je 10-16 Uhr / 10.9.: Uhrzeit folgt.
Ort: Bürgerzentrum Nippes, Altenbergerhof, Mauenheimer Str. 92, 50733 Köln.
Teilnahmebeitrag: 140€.
Weitere Informationen und Anmeldung: hier.

5.-6.6. Osterholz: Seminar: Gegen Gleichstellung? Antifeminismus verstehen&entgegentreten

Seminar: Gegen Gleichstellung? Antifeminismus verstehen und entgegentreten!
5.- 6. Juni 2024 in der Bildungsstätte Bredbeck, An der Wassermühle 30, 27711 Osterholz-Scharmbeck.
Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte und weitere Interessierte
Inhalt: Angriffe gegen Gleichstellungsarbeit von Frauen und Männern, Hassnachrichten- und Kommentare im Internet, sowie die konsequente Ablehnung gleicher Rechte für LGBTIQ+ Personen: dies alles sind Facetten von Antifeminismus. Wie die Ergebnisse der Leipziger Autoritarismusstudie aus den Jahren 2020 und 2022 verdeutlichen, nimmt die Anzahl von Personen in Deutschland, die ein antifeministisches Weltbild vertreten, immer weiter zu. Umso wichtiger wird es zu verstehen, was Antifeminismus ist, um antifeministischen Angriffen und Äußerungen etwas entgegensetzen zu können.
Was meinen wir also, wenn wir von Antifeminismus sprechen? Welche Themenfelder, Akteur*innen und Strategien/Narrative sind im Antifeminismus zentral? Wie äußert sich Antifeminismus in den Sozialen Medien? Wie können wir auf antifeministische Äußerungen reagieren und wer sind meine Ansprechpersonen? Um diese Fragen wird es in dem zweitätigen Seminar gehen.
Dieses vermittelt Grundlagen zu Antifeminismus und zu möglichen Umgangsstrategien. In verschiedenen Inputs und interaktiven Übungen möchten wir den Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden stärken, den kreativen Umgang mit antifeministischen Aussagen ausprobieren und gemeinsam Handlungsansätze gegen Antifeminismus entwickeln.  
Referentinnen: Maiken Schiele und Jana Haskamp, Bildungsreferentinnen bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V., Mari Nagaoka, Bildungsstätte Bredbeck (Kooperationspartner)
Kosten: 80€ (Regelsatz), ermäßigter Teilnahmebeitrag: 25€ (Selbsteinschätzung) (inkl. Unterbringung in Einzelzimmern und Verpflegung)
Anmeldung und weitere Informationen: Bildungsstätte Bredbeck.
Das Seminar ist eine Kooperation von Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. und der Bildungsstätte Bredbeck und findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

6.6. Online-Seminar: Verschränkungen von Antimuslimischem Rassismus u. Gender

Inhalt: Muslimisch markierte junge Menschen erleben in Deutschland spezifische Formen des Rassismus, wie auch der unabhängige Bericht des Expert*innen Kreises Muslimfeindlichkeit belegt. Häufig werden sie mit Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert, die gerade in Bildungsinstitutionen zu Ausgrenzungen führen. Deutlich wird, dass antimuslimische Narrative immer mit geschlechterbezogenen Zuschreibungen und weiteren Merkmalen (z.B. soziale Herkunft) verschränkt sind.'
Dieses Seminar der Fachstelle Gender & Diversität NRW (FUMA) soll Fachkräfte der pädagogischen Arbeit dahingehend stärken, in dem antimuslimische und geschlechterbezogene Zuschreibungen besser erkannt und Handlungsperspektiven entwickelt werden.
Ziel des Seminars ist es:
- Zugänge zu antimuslimischen Rassismus zu eröffnen, in dem eigene Verstrickungen erkannt und eigene Wahrnehmung geschärft werden
- Beispiele aus der Praxis zu bearbeiten, um Position gegen antimuslimische Haltungen zu beziehen
- Strategien zu entwickeln, um einerseits betroffene Jugendliche zu schützen und gleichzeitig Nicht-Betroffene mehr in die Verantwortung zu nehmen, antimuslimische Vorurteile und Praxen zu durchbrechen

Die Veranstaltung richtet sich an: Fachkräfte der pädagogischen Arbeit, die empowermentorientiert arbeiten und sich gegen antimuslimischen Rassismus besser positionieren möchten.
Termin: 6.6., 9:30-15:30 Uhr, Veranstaltungsort:Digital via Zoom.
Teilnahmekosten: 85 €
Anmeldung: hier.

6.6. Wettin: Jungen*arbeitskreis Halle & Saalekreis

Treffen des Jungen*arbeitskreis Halle & Saalekreis zum fachlichen Austausch über die Arbeit, neue Ideen und zukünftige Projekte.
Termin: 6.6., 10-13 Uhr.
Ort: Jugend- und Medienzentrums "Das Nest", Lange Reihe 49, 06193 Wettin-Löbejün (OT Wettin).
Flyer mit Informationen:  Link
Anmeldung per Mail.

7.6. Kiel: FoBi "Hate Speach"

Veranstalter: Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen und junge Frauen in der Jugendhilfe Schleswig-Holstein (LAG Mädchen*)
Inhalt: Insbesondere junge Menschen sind einem hohen Maß an Hate Speech durch soziale Medien ausgesetzt, was wiederum eine erhöhte Anforderung an pädagogische Fachkräfte darstellt. Doch was ist zu tun? Wie sieht digitale Zivilcourage aus? und wie kann eine pädagogische Betreuung, Begleitung und Beratung aussehen? Diese und weitere Fragen werden durch theoretischen Input erörtert und durch praxisnahe Methoden erprobt.
Die Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte der geschlechtersensiblen Mädchen*arbeit. Der Teilnahmebeitrag beträgt 15€.
Datum und Zeit: 7.6., 10-13.30 Uhr.
Ort: LandesFrauenRat, Auguste-Viktoria-Straße 16, 24103 Kiel.
Anmeldung Anmeldung bis 20.5.: hier (Mehr Informationen: Flyer.)
Förderung: finanziert aus Mitteln des Ministeriums für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung.

11.6. Online-Seminar "Rassismus - Männlichkeiten* - Empowerment"

Seminar der FUMA: "Rassismus – Männlichkeiten* – Empowerment - Was uns stärkt und was uns verbindet!"
Inhalt: Empowerment gilt als eine notwendig erachtete Widerstandsform gegen Rassismus. Dies geschieht in geschützteren Räumen (safer spaces), in denen Rassismuserfahrungen zur Sprache und in den Austausch gebracht werden. Aus dem Austausch und der Solidarisierung miteinander bietet der gemeinsame Raum die Möglichkeit, Positionen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Dies soll uns stärken, uns aus manchen Ohnmachtssituationen zu befreien.
Im Rahmen der Veranstaltung geht es um Rassismuserfahrungen als Männer*. Dabei soll ein Bewusstsein erarbeitet werden mit dem Ziel, die individuellen und kollektiven Widerstandskräfte in der Migrationsgesellschaft gegen Rassismus und weitere Diskriminierungsformen zu stärken. Cis-Jungen und -Männer of Color sind – im Unterschied zu Frauen* oder Queers of Color – im Patriarchat dahingehend einerseits von Rassismus negativ betroffen und gleichzeitig in einer privilegierten und dominanten Position, welche Verbindungen zu Sexismen und Queerfeindlichkeit eröffnet.
Deshalb wird darauf geschaut: wie uns Rassismus in der Gesellschaft positioniert und welche Erfahrungen wir machen – welche Positionen und Verantwortungen (wir als) Männer* innerhalb von Geschlechterverhältnissen haben – welche Möglichkeiten wir finden, um aus dem Wechselspiel von Privilegien und De-Privilegien Empowerment & Powersharing anwenden zu können.
In einem kritisch-solidarischen Raum sollen folgenden Themen betrachtet/ Vorhaben angegangen werden: gemeinsame Reflexionen rassistischer Zuschreibungen innerhalb der Gesellschaft – Reflexion gesellschaftlicher Bedingungen und Rassismuserfahrungen im Alltag von BIPoC Jungen*/Männern* – Reflexionen zu eigenen Männlichkeiten* und Bildern über Männlichkeiten* – Eröffnen von Empowerment & Powersharing-Perspektiven, um aus dem Austausch eigene Identitäten als BIPoC zu stärken und gleichzeitig aktiv gegen Sexismen und Queerfeindlichkeit zu werden.

Das Seminar richtet sich an BIPoC Multiplikatoren* der pädagogischen Arbeit, die sich selbst als Männer* definieren und ihre Erfahrungen austauschen möchten.
Termin: 11.6., 9-16 Uhr; Veranstaltungsort: Digital via Zoom
Teilnahmekosten: 40 Euro
Anmeldung (bis 4.6.): hier.

12.-13.6. Berlin: FoBi Jungen* und Gewaltfreiheit

Fortbildung des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg (SFBB) in Kooperation mit Dissens – Institut für Bildung und Forschung: Jungen* und Gewaltfreiheit – (wie) kann das gehen?
Inhalt: In der Fortbildung steht die Beschäftigung mit Wissen, Haltung, Handlungsansätzen und Methoden im Mittelpunkt, um Jungen* und junge männliche Erwachsene darin zu stärken, sich kritisch mit Männlichkeit zu beschäftigen und gewaltfreie Handlungsmuster zu entwickeln. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Verknüpfung von männlicher Sozialisation & Gewaltprävention. Denn: Nach wie vor sind Jungen* und junge Männer* mit Anforderungen wie Durchsetzungsfähigkeit, Souveränität, (körperlicher) Stärke sowie der Unterdrückung und Abwertung von Verletzlichkeit, Emotionalität konfrontiert. Die Orientierung an ihnen bildet einen fruchtbaren Boden für gewalttätiges Handeln und zusammen mit frauen- und homosexualitätsfeindlichen beziehungsweise (hetero- und cis-)sexistischen Einstellungen eine zentrale Voraussetzung für geschlechtsbezogene Gewalt.
In der FoBi werden Ansätze und Methoden zum besseren Verständnis von Ursachen und Formen männlicher Gewalt vorgestellt und diskutiert. Diese sollen den Teilnehmer*innen helfen, Jungen* und junge männliche Erwachsenen darin zu stärken, Geschlechterbilder, Selbstverhältnisse und Handlungsspielräume zu erweitern und damit Voraussetzungen für gewaltfreie Handlungsweisen schaffen. Dazu gehören vor allen Dingen die Förderung emotionaler Kompetenz, die kritische Beschäftigung mit einschränkenden Männlichkeitsbildern und die Entlastung von Männlichkeitsanforderungen. In Fallbesprechungen werden Praxissituationen diskutiert und diese aus einem geschlechterreflektierenden Blickwinkel hinsichtlich gewaltfreier Lösungsmöglichkeiten beleuchtet.
Termine:12.6., 9:45 Uhr - 13.6., 17:15 Uhr. - Ort: Jagdschloss Glienicke
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit aus Berlin und Brandenburg; Teilnehmerzahl: 20.
Dozent*innen: Bernard Könnecke, Till Dahlmüller; Verantwortlich: Claudia Lutze.
Anmeldung bis 1.5.: hier.

13.6. Köln: FoBi zu Grundlagen der sexuellen Bildung

Hintergrund: Das Projekt zur Sexuellen Bildung der Katholischen LAG Kinder- u. Jugendschutz NRW e.V. qualifiziert hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeitende aus der Jugendarbeit, um Kinder und Jugendliche in der Entwicklung ihrer sexuellen Identität zu begleiten. Das Projekt wurde über den Kinder- u. Jugendförderplan des Landes NRW bis April 2026 bewilligt.
Zielgruppe der Fortbildungen: Jugendsozialarbeit, offene Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendverbandsarbeit - Das Angebot ist nicht auf den katholischen Bereich begrenzt, sondern offen für alle unterschiedlichen Träger.
Angebote:
- Basic Sexuelle Bildung: Die Veranstaltung vermittelt die Grundlagen der Sexuellen Bildung: Definitionen, Sensibilisierung, sexuelle Entwicklung, Haltung, Methoden und einen ersten Praxisbezug. Ausgelegt ist die Schulung auf acht Stunden inkl. Pausen (i.d.R. 10-18 Uhr). Für mehr Intensität und Inhalt ist sie auch auf mehrere Tage auszuweiten. - In 2024 werden in NRW mehrere zentrale Basic-Fortbildungen angeboten: 13.6. Köln, 18.9. Dortmund, 9.11. Düsseldorf, 13.12. Paderborn.
Gleichzeitig gibt es jederzeit die Möglichkeit, eine eigene kostenlose Fortbildung mit direkten oder regionalen Kolleg*innen vor Ort zu veranstalten.
- 'Toppings' Sexuelle Bildung: Zusätzlich gibt es die Option, andere spezifische Angebote zu buchen. Dies kann ein Workshop (ganztägig oder stundenweise) zu einem besonderen Thema der Sexuellen Bildung wie zum Beispiel Vielfalt, Medien und Jugendsexualität oder Methodenarbeit sein. Auch ein individueller Praxisbezug, Austausch oder kollegiale Beratung in den jeweiligen Fachbereichen sind hier denkbar. Diese Formate können nicht nur analog, sondern auch digital umgesetzt werden.
Mehr Informationen und Anmeldung: hier.

13.-14.6. Dortmund: FoBi Geschlechterreflektierte Jungenarbeit im Grundschul-Ganztag

Das 2-tägige Fortbildungsangebot "Da ist noch Luft nach oben…! Geschlechterreflektierte Jungenarbeit im Ganztag an Grundschulen" bietet einen Einstieg in die Konzept- und Praxisentwicklung geschlechterreflektierter Jungenarbeit im Ganztag an Grundschulen und fokussiert auf folgende Themen und Aspekte: Was ist Jungenarbeit?, Entwicklungsthematiken und Bedürfnisse und Interessen von Jungen* in der eigenen Einrichtung, Strukturen und Angebote von Jungenarbeit im Ganztag an Grundschulen, Beispiele guter Praxis.
Zielgruppe: Die Fortbildung ist für Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter ausgeschrieben. Teilnahmebeitrag: 165 €.
Ort: Haus der Vielfalt, Zur Vielfalt 21, 44147 Dortmund
Weitere Infos und Anmeldung: hier.

13./14.6. Essen: Pädagogischer Workshop: Entwicklung diversitätssensibler, diskriminierungskritischer Methoden und Spiele

"It’s Playtime – Ein Methoden- und Spielentwicklungsworkshop für pädagogische Fachkräfte"
Inhalt: Die pädagogische Praxis und Bildungsarbeit ist immer wieder auf der Suche nach Zugängen, um Lern- und Erfahrungsräume auf möglichst attraktive Art und Weise zu eröffnen und möglichst viele Teilnehmende zu erreichen. Spiele und storybasierte Methoden bringen dabei ein enormes Potenzial mit und können als Türöffner für Reflexionsprozesse fungieren und einen leichten und (sofern inklusiv gestalteten) barrierearmen Zugang zu diversen Themen und Diskursen schaffen. Unreflektiert eingesetzt können Methoden aber auch Schaden anrichten, Vorurteile reproduzieren und Verletzungen hervorrufen.
So ergeben sich für Praktiker*innen viele Fragen: Wie wähle ich eigentlich geeignete Methoden aus? Wie kann ich sie kritisch prüfen? Wie entwickle ich (neue) Methoden/Spiele (weiter) und/oder passe sie an? Was könnten mögliche Fallstricke der Methode, insbesondere in Hinblick auf den Einsatz im Bildungskontext sein? Und wie gestalte ich Methoden/Spiele diversitätssensibel und diskriminierungskritisch? Wie lassen sich Spaß und pädagogische Zielsetzung miteinander vereinbaren? All diesen Fragen sollen in diesem sehr interaktiven Workshop nachgegangen werden.
Gemeinsam wird gespielt, gebrainstormt, entwickelt, erprobt, reflektiert und kollegial beraten.
Bestehende Ideen oder Themen können mitgebracht und dann gemeinsam bearbeitet werden. Ansonsten werden vor Ort mit ganzen neuen Inspirationen Methoden/ Spiele für die eigene konkrete Praxis entwickelt bzw. angepasst.
Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, Multiplikator*innen, Lehrkräfte und alle weiteren Interessierten, die in der Pädagogik & Bildung tätig sind und Lust auf Methoden & Spiele haben.
Termine: 13. und 14.6. je 9:30-16:30 Uhr
Ort: FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW, Limbecker Platz 7, 45127 Essen
Anmeldung (bis  6.6.): hier.

 

14.6. Stuttgart: FoBi Methoden der Mädchen*arbeit

Fortbildung "How to…?! – Methoden der Mädchen*arbeit".
Inhalte: Mädchen*arbeit hat sich als eigenständiger Bereich der Jugendhilfe mit eigener Fachlichkeit und Methodik etabliert. Ziel von Mädchen*arbeit ist es, weibliche Kompetenzen und Stärken sichtbar zu machen, die individuellen Fähigkeiten von Mädchen* zu stärken und in ihrer spezifischen Lebenswelt mit ihren Fragen, Sorgen und
Wünschen ernst zu nehmen und gemeinsam mit ihnen Perspektiven und Wege zu entwickeln. Damit Mädchen*arbeit wirkt, sollte sie immer an den jeweiligen Möglichkeiten der Mädchen* und an deren Lebensumständen orientiert sein und Elemente wie Lust und Kreativität nicht vernachlässigen.
In dieser Fortbildung werden neben theoretischen Inhalten und Übungen zur Selbstreflexion vor allem methodische Anregungen für die Mädchen*arbeit vermittelt.
Veranstalter: Mädchen*gesundheitsladen (GesundheitsLaden e.V.), Lindenspürstraße 32, 70176 Stuttgart; Mitglied der PARITÄT.
Termin: 14.6., 9:30-16:30 Uhr, Teilnahmekosten: 100 €
Anmeldungen bis 17.5. unter: info@maedchengesundheitsladen.de

18.-19.6. FF(M): Methoden M*/J*arbeit - Zusammenarbeit&Umsetzung in der Praxis

Seminar Nr. 204-2024: "Methoden der Mädchen*- /Jungen*arbeit - Zusammenarbeit und Umsetzung in der Praxis"
Veranstalter: Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V., BMFSFJ-gefördert.
Termin: 18.-19.6., je 9-16Uhr, Ort: hoffmanns höfe, Frankfurt am Main, Teilnahmebetrag 290,-€ inkl. Tagesverpflegung
Zielgruppe: Fachkräfte der pädagogischen Arbeit aus Hort, Schule und Kinder- und Jugendarbeit und am Thema Interessierte
Inhalte: Junge Menschen, Mädchen* und Jungen* sowie Jugendliche die sich nicht binär verorten, haben gerade verstärkt auch in der Pandemie Erfahrungen von sexualisierter Gewalt und Sexismus erleben müssen. Auf Jugendliche wirken immer noch einengende, tradierte Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit stark ein.
Ziel der Fortbildung ist es, den eigenen Standpunkt und die professionelle Haltung in der Arbeit mit Mädchen* und Jungen*arbeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Unsere Erfahrungen aus der Praxis werden wir als Team in die Teilnehmendengruppe einbringen. Es geht darum innovativ und partizipativ zum Thema Sexismus, sexualisierte Gewalt und  Diskriminierung mit Jugendlichen zu arbeiten. Darüber hinaus werden theoretische Ansätze in geeigneter Form mittels Inputs besprochen. Übungen zur Selbsterfahrung sowie gelingende Methoden für die unterschiedlichen Settings in der Arbeit mit Mädchen* und Jungen* werden gemeinsam erprobt und auf ihren Einsatz in pädagogischen Handlungsfeldern hin geprüft. Durch Reflexion der eigenen Praxiserfahrungen, intersektionalen Perspektiven und der Übertrag der Inhalte auf das jeweilige Arbeitsfeld, wird im Rahmen der Fortbildung der Transfer zu einer nachhaltigen Praxis der geschlechterreflektierten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen angestrebt. [Mehr Informationen und Anmeldung]

18./19.6. Essen: FoBi "Anti-Bias-Ansatz"

"Bist du so, wie ich dich seh? Vorurteilsreflektierte Pädagogik mit dem Anti-Bias-Ansatz in der Praxis".
Inhalt: Der Anti-Bias Ansatz ist eine Form der antidiskriminierenden Bildungsarbeit. Die Übernahme von Vorurteilen und Einseitigkeiten geht auf gesellschaftlich anerkannte und praktizierte Zuschreibungen über Gruppen zurück. Im Kontext des Anti-Bias-Ansatzes wird auch von Schieflagen gesprochen, die sich auf verschiedenen Ebenen wiederfinden. Ziel des Anti-Bias-Ansatzes ist es, sich mit eigenen Bildern diversitätsreflektiert und diskriminierungskritisch auseinander zu setzen, um Schieflagen zu erkennen und Gegenstrategien zu entwickeln.
Dies macht deutlich, dass zu aller erst die Öffnung zu unserer eigenen Haltung als Fachkräfte der pädagogischen Arbeit die Grundlage bildet. Dabei werden wir unsere eigenen Erfahrungen und Bilder reflektieren, mit dem Ziel eines kritischen Umgangs mit diesen. Auch werden wir den eigenen Arbeitsalltag in den Blick nehmen und diesen auf Einseitigkeiten überprüfen, da wir in institutionellen und strukturellen Abläufen involviert sind.
In dieser zweitägigen Fortbildung werden praxisnah Grundlagen und Zielsetzungen der Anti-Bias-Arbeit vorgestellt und auf die Einbindung in die Praxis eingegangen. Zugänge zu Themen wie “Vorurteile, Macht und Diskriminierung” werden über selbstreflexive Übungen transportiert und es besteht der Raum eigene Erfahrungen – damit auch Einstellungen und Haltungen – zu reflektieren.
Die Teilnahme setzt eine aktive Mitarbeit und die Bereitschaft, eigene Erfahrungen kritisch zu reflektieren und mit diesen in den Austausch zu gehen, voraus.
Des Weiteren wird der hybride, intersektionale Methodentrolley “Power Pack Kids” vorgestellt, welcher Materialien und Methoden zur vorurteilsreflektierten Pädagogik im Einsatz mit Kindern im Grundschulalter beinhaltet.
[Weitere Informationen zum Power Pack Kids: hier; kostenfreien digitalen Einführungen; Trolley-Ausleihe beantragen].
Termine: 18. und 19.6., je 9:30-16:30 Uhr
Teilnahmekosten: 170 Euro.
Veranstaltungsort: FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW, Limbecker Platz 7, 45127 Essen.
Anmeldung (bis 11.6.): hier.

22.6. Kiel: Rhetorik FoBi für Mädchen* u. Frauen*

Fortbildung für Mädchen*, Frauen* und weiblich gelesene Personen: Rhetorik - Ich habe was zu sagen!
Veranstalter: Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V.
Inhalt: Es werden Techniken und Tipps vermittelt, wie mit Körpersprache und Präsenzverstärkern gearbeitet werden kann, um selbstbewusst und sicher in Gespräche, Diskussionen und Vorträge zu gehen. Dafür sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich. Material liegt bereit.
Die Fortbildung ist kostenfrei. Das Mittagessen muss selbst bezahlt werden.
Als fünfstündige Juleica-Verlängerung ist die Fortbildung anerkannt.
Datum und Zeit: 22.6., 10-16 UhrWeitere Infos: hier.
Kontakt bei Fragen:  Siri Peters Mejia, Referentin für Mädchen*- und Frauen*arbeit.
Ort: Landesjugendring SH e.V, Holtenauer Str. 99, 24105 Kiel
Anmeldung: hier.

25.6. Online: FoBi zu Gewalt- u. Traumatisierungserfahrungen bei jungen Menschen

Online-Fortbildung zu Erfahrungen von Gewalt und Traumatisierung bei Kindern und Jugendlichen.
Inhalt: Schon kleine Kinder werden immer wieder mit Gewalt konfrontiert: Den Eltern "rutscht die Hand aus", Geschwister prügeln sich, ein Autounfall, Angehörige verletzen sie, ein Kind ist unheilbar krank und ist notwendigen medizinischen Behandlungen ausgesetzt. Fernsehen, Videos und Computerspiele zeugen von Gewalt.
Wie erleben Kinder und Jugendliche Gewalt?
Wie kann man Gewalterfahrung und Gewalttätigkeit vor dem Hintergrund des Traumakonzeptes besser verstehen?
An diesem Fortbildungstag wird das Traumakonzept vorgestellt (Erwerb von Grundkenntnissen der Traumapädagogik) und auf die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen hin reflektiert, sowie pädagogische Handlungsmöglichkeiten erarbeitet.
Termin: 25.6., 9-16 Uhr.
Anbieter: LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho.
Zielgruppe: Pädagogische Mitarbeitende aus Jugendhilfe, Schule und Tageseinrichtungen. Teilnehmendenzahl: 40.
Kosten: 50 Euro.
Anmeldung (bis 4.6.): hier.

26.-28.6. Zülpich-Lövenich: FoBi "Riot not diet: Bodyismuskritische M*arbeit"

Inhalt: Mädchen* stehen auf besondere Weise unter Druck. Dies betrifft nicht nur das von ihnen erwartete Leistungsniveau, sondern auch die mediengeprägten Körperideale. Weniger „normierte“ Mädchen* werden häufig ausgeschlossen und massiv diskriminiert. In den letzten Jahren werden zunehmend Begriffe wie Bodyismus, Lookismus und Ableismus benutzt um diese körperbezogenen Diskriminierungen zu beschreiben. Diese Begriffe kommen aus politischen Bewegungen und verstehen sich als Analyse und Beitrag zum Abbau von körperbezogenen Diskriminierungsverhältnissen.
Um selbst in der pädagogischen Praxis zum Abbau von Benachteiligungen beitragen zu können (gesetzlicher Auftrag!) ist nicht nur Wissen, sondern auch die Reflexion der eigenen Erfahrungen u.a. mit dem eigenen Körper Voraussetzung. Dabei stehen Fragen im Mittelpunkt wie: Welche Privilegien und Benachteiligungen habe ich selbst aufgrund meines Körpers erfahren? Welche Benachteiligungen erfahren die Mädchen* mit denen ich arbeite? Wie und durch welche Medien werden Körpernormen reproduziert? Wie kann ich Mädchen* empowern mit diesen Körpernormen umzugehen und wie können wir in der Mädchen*arbeit zu einer Vielfalt an Körperformen und dem Abbau von Körpernormen beitragen.
Das * hinter Mädchen* meint alle Mädchen*, die sich als solches definieren, gleich welches Geschlecht bei der Geburt zugewiesen wurde.

Veranstaltungsort: lila_bunt. Feministische Bildung, Praxis und Utopie e.V., Prälat-Franken-Str. 22, 53909 Zülpich-Lövenich
Termine: 26.6. Ankunft ab 14 Uhr, Veranstaltungsbeginn 15 Uhr - Abreise: 28.6. gegen 14 Uhr.
Kosten: 199,00 € Kursgebühr + 175,00 € für Unterkunft und Vollverpflegung im Doppelzimmer (Einzelzimmerzuschlag: 30€ pro Nacht).
Zur verpflichtende Zimmerbuchung: Link oder  Buchungs-Formular (Seminar_Anmeldebogen_LilaBunt_2023) an lila_bunt per Post oder per E-Mail (lila_bunt[at]posteo.de).
Das Seminar findet in Kooperation der FUMA mit lila_bunt Feministische Bildung, Praxis und Utopie e.V. statt.
Anmeldung (bis 19.6): hier.

ab 26.6. Berlin/digital: Netzwerk für Demokratie u.Courage: Trainer*innen Ausbildung

Inhalt: Ziele der Qualifikation sind unter anderem die Befähigung zur Vorbereitung, Moderation und Auswertung von Kommunikationsräumen; Planung, Begleitung und Reflektion von Bildungsprozessen sowie zur praktischen Arbeit auf Grundlage von Transparenz, Beteiligungsorientierung, Diversität, systemischer Haltung und Wissen um Diskriminierungsmerkmale.
Hintergrund: Das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. leistet seit über 25 Jahren bundesweite Bildungs- und Netzwerkarbeit. Gewachsen aus der Antidiskriminierungsarbeit und getragen von praxiserfahrenen Teamer*innen, Trainer*innen und Berater*innen, führen diese jährlich ca. 1.500 Workshops & Projekttage, Qualifizierungsseminare, Trainings und Multiplikator*innenausbildung durch.
Anmeldungen bis 5.5.: externetr@netzwerk-courage.de .
Termine (5 Module): ab 26.6. bis 17.11. teils analog, teils digital.
Mehr Informationen und Flyer.

1.7. Online-Info-Veranstaltung zur Weiterbildung zur Kinderrechtefachkraft (HS-Kurs)

Hochschulzertifikatskurs (DAS): Kinderrechte: ein Kurs für Gestalter*innen​ - Weiterbildung zur Kinderrechtefachkraft.
Diese Weiterbildung zur Kinderrechtefachkraft der Hochschule Düsseldorf bietet einen Überblick über die Kinderrechte gemäß der UN-Kinderrechtskonvention und zeigt deren Konsequenzen für das berufliche Handeln auf. Sie vermittelt praxisrelevantes Wissen und fördert die direkte Umsetzung der Kinderrechte im Arbeitsalltag. Durch Kooperationen mit Praxisstellen und praktische Umsetzungsbeispiele wird die Theorie veranschaulicht. Ein zentrales Element ist ein Projekt zur direkten Anwendung des Gelernten. Das Ziel ist es, die praktische Anwendung der Kinderrechte zu fördern und die Teilnehmenden dazu zu befähigen, diese aktiv umzusetzen. Am Ende verfügen sie über die Kompetenzen, die Rechte von Kindern und Jugendlichen effektiv zu verankern.
Laufzeit: 13.9.2024 bis 13.9.2025 (teils online, teils in Präsenz), Kosten: 3960 €.
​​Kostenfreie Online-Informationsveranstaltungen am 1.7.24, 18-19:30 Uhr. ➔ Anmeldung
[Mehr Informationen]

11.-12.7. Berlin: Herausforderungen in der J(S)A machtkritisch&genderreflexiv begegnen

"Herausfordernden Situationen machtkritisch und genderreflexiv begegnen".
Veranstalter: Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB).
Inhalt: Beim Kickern beschimpft ein Jugendlicher den eigenen Mitspieler, der das Tor nicht hält, als 'Schwuchtel'. Eine Jugendliche verkündet kurz vor Feierabend, dass sie nicht nach Hause möchte, weil sie sich heimlich die Haare abgeschnitten hat und die Eltern ausrasten werden – dass sie sich nicht als Mädchen fühlt, könne sie ihnen nie sagen. Nachdem bekannt wurde, dass der Vater eines Kindes jetzt mit einem Mann zusammen ist, bricht Gekicher aus, sobald es den Raum betritt. - Diese Situationen zeigen, dass Geschlecht eine große Rolle im Alltag der Jugendarbeit spielt. Manchmal zeichnen sich die Situationen dadurch aus, dass es nicht leicht ist, eine passende Reaktion zu finden. Dem spontanen Reagieren folgen manchmal ein komisches Bauchgefühl und die Frage, was die eigene Reaktion bei der Zielgruppe auslöst. Gegebenenfalls spielen solche Situationen vielleicht eigenen unbewussten klassistischen oder rassistischen Vorurteilen in die Hände und es wäre hilfreich, darüber nachzudenken. In der Hektik der Berufsalltags fehlen oft Zeit und Raum, solche Situationen und damit einhergehende Unsicherheiten genau zu betrachten. Das Seminar bietet hierfür Entschleunigung, um diese Situationen kollegial im Bezug zur pädagogischen Arbeit zu refelektieren. Ein Schwerpunkt liegt darauf, die Situationen geschlechterreflektiert unter Berücksichtigung verschiedener Machtverhältnisse und deren Verschränkung zu analysieren und Handlungsoptionen für die Praxis zu entwickeln.
Termin: 11.7., 9:45 Uhr - 12.7., 17:15 Uhr.
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit aus Berlin und Brandenburg.
Anmeldung (bis 30.5.): hier. Teilnehmer*innenzahl: 14

17.7. Stuttgart: FoBi "Mädchen* u. Selbstausdruck"

Fortbildung der LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Paritätischen Landesverband BW.
[Mehr Informationen künftig hier]

29.-31.7. online: Lernen zu Diskriminierung - FoBi zur Gestaltung von Lernprozessen

"Lernen zu Diskriminierung" - eine Online-Fortbildung zur Gestaltung von Lernprozessen im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Umfang: 4 Stunden Selbstlernmodul in Eigenregie + verbindliche Seminartermine 29., 30. und 31.7.
Referent*innen: Iven Saadi und Katharina Debus.
Zielgruppe: Menschen, die sich bereits länger mit Diskriminierung und/oder mindestens einem Ungleichheits- bzw. Diskriminierungsverhältnis beschäftigt haben und bereits auf Erfahrungen in Pädagogik/Bildungsarbeit zurückgreifen können. Der Fokus wird auf konzeptionellen und didaktischen Fragen liegen, es wird sich nur anfänglich kurz mit grundsätzlichen Fragen von Diskriminierung, Privilegierung und Intersektionalität beschäftigt.
Vorbereitend zum Online-Seminar erhalten die Teilnehmenden Zugang zu einem drei- bis dreieinhalbstündigen Vortragsmitschnitt zur Frage "Warum verhalten Menschen sich
diskriminierend?“.
Preis: Die Fortbildung ist kostenfrei. Weitere Informationen hier. Anmeldung unter anmeldung-lzd@katharina-debus.de.

Berlin ab 3.9.: FoBi Intersektionale Perspektiven auf sexuelle&geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Jugendlichen

Angebot des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg (SFBB) im Rahmen des Handlungsfelds Jugend/sozial/arbeit:
Intersektionale Perspektiven auf sexuelle & geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Jugendlichen. In Kooperation mit Queerformat – Fachstelle Queere Bildung.
Inhalt: Gesellschaftliche Vielfalt ist Alltag in Einrichtungen der Jugendhilfe. Gleichzeitig erleben viele Jugendliche Ausschlüsse, da ihre Lebenswirklichkeiten in der Ansprache, den Materialien oder den Angeboten der Einrichtungen nicht angemessen berücksichtigt werden. Insbesondere queere (lesbische, schwule, bi-/pansexuelle, trans*, nicht-binäre und inter*) Jugendliche werden häufig übersehen. Aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung sprechen sie meist nicht über ihre Gefühle und bleiben deshalb unsichtbar. Zudem finden die vielfältigen Lebensrealitäten von LGBTIQ* Jugendlichen, die sich aufgrund von weiteren Identitätsmerkmalen oft sehr unterscheiden, selten Repräsentation.
Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz formuliert, dass die Bedarfe und Lebenslagen von queeren Jugendlichen in den Fokus gerückt werden müssen. Um dies zu gewährleisten, müssen ihre vielfältigen Lebenslagen und Diskriminierungserfahrungen intersektional betrachtet und analysiert werden. Das heißt konkret, nicht nur die jeweils unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen, Jungen sowie nicht-binären, trans*- und inter*geschlechtlichen jungen Menschen in bestimmten Aspekten voneinander unterscheiden, sondern die Lebensrealitäten auch innerhalb dieser Gruppen jeweils vielfältig sind, etwa bezogen auf ihre Erfahrungen mit Rassismus, mit Be_hinderung und/oder Armut.
Neben der Vertiefung der Themen Trans*geschlechtlichkeit und Nicht-Binarität wird ein Schwerpunkt auf einer rassismuskritischen Perspektive im pädagogischen Umgang mit diesen Themen liegen, insbesondere mit Fokus auf antimuslimischem Rassismus im Vermittlungskontext von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
Termine: 03.-04.09. und 15.-16.10. - Die Teilnahme an beiden Blöcken ist verbindlich.
Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhife aus Berlin und Brandenburg
Ort: Lützowstraße 28, 10785 Berlin
Mehr Informationen und Anmeldung (bis 1.7.)

Jun-Dez: FoBi-Reihe zu Familiennachzug

Fortbildungsreihe zu aktuellen Fragen des Familiennachzugs im Zeitraum Juni-Dezember 2024
Organisator*innen: Diakonie Deutschland, Deutscher Caritasverband und UNHCR
Die Fortbildungsveranstaltung zum Familiennachzug 2024 wird als digitale Fortbildungsreihe im Rahmen von Online-Seminaren - sowohl für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene - durchgeführt. Die Veranstaltungen sind kostenfrei und richten sich insbesondere an Berater*innen der MBE und andere Migrationsfachdienste.
Mehr Informationen, Termine und Anmeldung hier.

ab 16.11.24: Berlin/Schwarzwald: Lehrgang "Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten"

In der psychosozialen Arbeit, der Erwachsenenbildung und Gleichstellungsarbeit ist es immer wieder eine Herausforderung, Jungen, Männer und Väter zu erreichen und zielgruppengerecht zu begleiten. Der Lehrgang legt dafür ein solides Fundament. Er ist als Basisqualifizierung für Fachkräfte konzipiert, die sich in ihrer Arbeit mit Jungen, Männern und Vätern weiterentwickeln wollen.
Der Lehrgangszyklus startet nun bereits zum sechsten Mal, jedoch erstmals in gemischtgeschlechtlicher Zusammensetzung.
Termine: Infoabende für Interessierte am 1.7. und 2.9.24 je 18-19.30 Uhr (Online).
Das Eröffnungswochenende findet am 16./17.11.24 statt. Insgesamt besteht der Lehrgang aus 17 Lehrtagen (Einführungswochenende in Berlin und drei Blockwochen im Schwarzwald).
Der Lehrgang ist Bestandteil des Projekts "Fostering Sustainable Masculinities" (FOSMA), das von den Dachverbänden im deutschen Sprachraum (Bundesforum Männer, Dachverband Männerarbeit Österreich, infoMann Luxemburg und männer.ch) getragen und mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union im Rahmen von ERASMUS+ unterstützt wird. Teilnahmekosten: 1.590 Euro
[Mehr Informationen und Anmeldung]

Workshops& Inhouse-Schulungen: Genderqualifizierungsoffensive BW in 2024

Im Rahmen der Genderqualifizierungsoffensive V (GeQuO V*) bietet die LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg Schulungen und Workshops in den Themenbereichen Genderpädagogik, geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und antidiskriminierende Pädagogik an. Diese richten sich an Fachkräfte und Ehrenamtliche der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit. Die Workshops und Schulungen werden inhaltlich an die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst. Mögliche Themen sind Gendersensible Pädagogik oder  Mädchen*- und Jungen*arbeit. Außerdem kann es um gesellschaftliche Komponenten von Geschlecht wie Geschlechterrollen, Schönheitsideale und geschlechtliche Sozialisation gehen sowie um Vielfalt von geschlechtlicher Identität/ sexueller Orientierung und antidiskriminierende Pädagogik (z.B. Umgang mit Sexismus oder Queerfeindlichkeit).
Die GeQuO V ist ein Projekt der LAG M*politik BW in Kooperation mit dem Jugendverband des Netzwerks LSBTTIQ BW, Queer Future BW und wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat. [Weitere Informationen und Anmeldung]

Mechernich ab Feb 2025: WenDo® Trainer*in-Ausbildung

WenDo - feministische Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigung: Die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung des Instituts Trauma und Pädagogik richtet sich an Frauen* und FLINTA, die eine abwechslungsreiche berufliche Perspektive suchen, indem sie sich haupt- oder nebenberuflich als WenDo® Trainer*in selbständig machen oder ihre Kompetenzen in der Intersektionalen Bildungsarbeit erweitern wollen. Da WenDo viele Zielgruppen erreicht und von unterschiedlichen Institutionen und Gruppierungen angefragt wird, liegt in der WenDo® Ausbildung die Chance, die berufliche Perspektive zu erweitern und neue Arbeitsfelder zu erschließen. Entsprechend richtet sich die Ausbildung an Teilnehmer*innen mit und ohne Behinderung und ist offen für FLINTA Personen, die in diesem feministisch geprägten Raum lernen möchten. Die Ausbilderinnen, als kritisch weiße Frauen, laden BIPoC Personen besonders ein. Ziel ist, mindestens ein Drittel der Plätze an BIPoC Personen zu vergeben. WenDo als Traumasensibles queerfeministisches Konzept nimmt intersektionale Diskriminierungen in den Blick.
Mehr Informationen und Anmeldung: hier.

6. Selbstlernkurse (ohne Termine/ permanente Angebote)

Digitales Dauer-FoBi-Angebot: "Schule – Geschlecht – Einfach Digital"

Digitales Fortbildungsangebot: „Schule – Geschlecht – Einfach Digital“: Das Zentrum für Geschlechterstudien (ZG) der Universität Paderborn bietet seit dem 15.3.24 eine kostenlose Online-Fortbildung „Schule – Geschlecht – Einfach Digital“ an. Das digitale Fortbildungsangebot richtet sich an (angehende) Lehrer*innen, pädagogische Fachkräfte sowie alle weiteren Interessierten. In vier interaktiven Modulen auf der Lernplattform KOMO können sich die Teilnehmenden eingehend mit geschlechterreflektierter Pädagogik auseinandersetzen, ihre pädagogische Grundhaltung reflektieren und praxisnahe Beispiele für den Berufsalltag erarbeiten. (Zu den Inhalten gehören u.a. auch zwei Podcasts mit Diplom-Politologin und Pädagogin Katharina Debus zu Dramatisierung, Entdramatisierung und Nicht-Dramatisierung von Geschlecht bzw. didaktischen Vorgehensweisen sowie zum Umgang mit herausfordernden Situationen.)
Hintergrund: Die Relevanz von Geschlecht rückt immer mehr in den Fokus der Lehrkräftebildung und auch im pädagogischen Alltag gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung. - Der Kurs bietet Antworten und Methoden auf die Fragen, wie Geschlecht und Gesellschaft zusammenhängen, warum Geschlecht für pädagogische Fachkräfte eine Rolle spielt und wie Unterrichtseinheiten geschlechterreflektiert gestaltet werden können. Mit Hilfe verschiedener Medien werden wichtige Konzepte vorgestellt und alltagsnahe Tipps für die pädagogische Umsetzung gegeben. Asynchrone Durchführung: Die Teilnehmenden können die Kursmaterialien selbstständig bearbeiten und sich ihre Lernzeit dabei frei einteilen. Der erfolgreiche Abschluss des Kurses wird mit einem Zertifikat bestätigt.
Der Kurs steht allen Interessierten offen, kann jederzeit begonnen werden und ist kostenlos.
Ausführliche Informationen sowie die Möglichkeit zur Registrierung: hier.

Geschlechtervielfalt für die pädagogische Praxis

#BIT* Basics Inter* und Trans* - Geschlechtervielfalt für die Praxis: Der digitale Selbstlernkurs #BIT* | Basics Inter* und Trans*:
Diesen Kurs hat die FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW mit Vertreter*innen von Interessens- und Bezugsgruppen sowie pädagogischen Fachkräften in Form digitaler Selbstlernmodule konzipiert. In diesen können pädagogische Fachkräfte Wissenswertes über geschlechtliche Vielfalt, Inter* und Trans* lernen und für diese Themenbereiche für das pädagogisches Handeln sensibilisiert sowie qualifiziert werden.
Diese breit angelegte digitale Basisqualifikation ermöglicht, zeit- und ortsunabhängig zu lernen und Vernetzung wie Austausch mit anderen Fachkräften. Begleitend gibt es Erklär- und Interview-Videos, Web-Seminare, Webtalks und weitere interaktive Angebote.
Der Kurs mit Anleitung ist zu finden auf der Lernplattform FUMA digital und steht sowohl ehren- als auch hauptamtlich Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendhilfe sowie allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung. -> Zum Kurs.
Die FUMA-Position zur Sternchen-Schreibweise findet sich hier.

Schutz von Schüler*innen vor sexuellem Missbrauch

Digitaler, zeitlich unbegrezt verfügbarer Grundkurs: 'Was ist los mit Jaron?' - zum Schutz von Schüler*innen vor sexuellem Missbrauch
Angebot der Unabhängigen Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.
Weitere Informationen und Anmeldung: hier.

Gender und Diversität

Selbstlernkurs 'JUMP IN' & 'ROLLE(N) VORWÄRTS': Im kostenfreien Selbstkernkurs JUMP IN kann Wissenswertes zu den Themen „Gender und Diversität“ gelernt werden und besteht für die Möglichkeit, eigene Standpunkte zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Die thematischen Schwerpunkte reichen von Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit über sexuelle Orientierung bis hin zur Genderpädagogik. Zum Einsatz kommen kurze einführende Texte mit Fakten, Impulse durch Videos und Cartoons. Durch offen formulierte Reflexionsfragen besteht die Gelegenheit, eigene bisherige Erfahrungen zu überdenken und zu reflektieren. Zusätzlich ist die Teilnahme an einem kurzen Wissenstests und die Ausstellung einer Teilnahmebestätigung möglich.
Zum Kurs.
 

Selbstlern-Online-Kurse der LAG J* NRW; u.a. Intersektionalität i.d. Jungenarbeit

Der neue Mikrokurs geht auf folgende Fragen ein: Was genau steckt hinter dem Buzz-Word „Intersektionalität“?, Was hat der Begriff mit mir und meiner pädagogischen bzw. sozialarbeiterischen Praxis zu tun?, Wie kann Intersektionalität in der Jungenarbeit aussehen?
Der kostenfreie Kurs ist interaktiv angelegt und soll zum Nachdenken und Handeln in der eigenen Praxis anregen. Er ist für eine Dauer von 1,5-2 Stunden konzipiert und kann jederzeit und ohne Anmeldung online auf der Website der LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW absolviert werden. [Zum Kurs]
Weitere Selbstlernkurs-Angebote: "#quickstart - Grundlagen der Jungenarbeit" , "Läuft?! Jungen* und Gesundheit" (Vertiefungskurs), "Jungen* in der Migrationsgesellschaft" (Vertiefungskurs).
Weiterer Mikrokurs: "Dein Geschlecht in der Arbeit mit Jungen*".

 

Digitaler Materialkoffer: Sensibilisierung für sexuelle Grenzverletzungen

In Kooperation mit der Katholischen LAG Kinder- und Jugendschutz NRW e.V. und der Fachstelle Jugendmedienkultur wurde ein Projekt zur Sensibilisierung für sexuelle Grenzverletzungen entwickelt, das aus Landesmitteln finanziert wurde. Daraus entstand tapU, ein digitaler Materialkoffer, der Jugendliche unter Anleitung pädagogischer Fachkräfte dabei unterstützt, ihre Grenzen im digitalen Raum sowie im Alltag zu erkennen und zu verteidigen. TapU ist präventiv ausgerichtet und kann in verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden. [Zum Portal: tapu.nrw]

7. Fachtagungen, Konferenzen & andere Veranstaltungen

3.5. Stuttgart: Fachtagung zu FGM/C u. Asylrecht - Handlungsstrategien für BW

Gemeinsam mit dem EU-kofinanzierten Projekt Join our Chain von TERRE DES FEMMES e. V., lädt die Zentrale Anlaufstelle FGM/C Baden-Württemberg zur Fachtagung “FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting - weibliche Genitalverstümmelung) und Asylrecht – Handlungsstrategien für Baden-Württemberg” ein.
Die Tagung richtet sich an Fachkräfte aus sozialen Berufen, politische Vertreter:innen, Mitglieder der Zivilgesellschaft, Betroffene und alle, die sich für das Thema FGM/C engagieren möchten.
Ziele der Fachtagung:
- Information und Sensibilisierung: Vermittlung von fundiertem Wissen über FGM/C und dessen Folgen.
- Vernetzung: Förderung der Zusammenarbeit im Kampf gegen FGM/C.
- Launch der Handlungsempfehlung für Fachkräfte: Entwicklung und Diskussion von Maßnahmen und Strategien für Baden-Württemberg.
Veranstalter*innen: Zentralen Anlaufstelle FGM/C BW, Sompon Socialservices BW e.V., Terre des femmes, eva Stuttgart, Wildwasser Stuttgart e.V., Universitätsklinikum Freiburg.
Unterstützer*innen: Landesverband (post-)migrantischer Organisationen BW, The African Network of Germany.
Anmeldung über die Homepage der zentralen Anlaufstelle hier möglich.

7./27.5.: Webtalks vom Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homosexuellen-&Trans*feindlichkeit

Der Rechtsruck hat die Mitte unserer Gesellschaft erreicht. Rassistische, antisemitische, LSBTIQ*-feindliche Hetze und demokratiefeindliche Ideologien verstärken sich massiv gegenseitig und bedrohen vor allem marginalisierte Gruppen und die demokratische Zivilgesellschaft. In diesem Jahr finden Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen statt. Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, Teilhabe von marginalisierten Gruppen und die Grundwerte unserer Demokratie sind massiv bedroht und könnten in einigen Regionen auf dramatische Weise ausgehöhlt werden.
Wie kann die demokratische Zivilgesellschaft diesem Rechtsruck standhalten, den Zusammenhalt stärken und sich gegenseitig unterstützen? Wie können queere Menschen in ländlichen und strukturschwachen Räumen empowert werden? Was ist nötig, um die Regenbogenkompetenz in Bereichen wie Bildung, Sport oder in den Regelstrukturen der Wohlfahrtspflege sowie in Verwaltungen zu erhöhen? Wie können etablierte Regelstrukturen und Selbstvertretungen der LSBTIQ*-Communitys zusammenwirken, um für ein selbstbestimmtes Leben in der Demokratie zu werben und Anfeindungen entgegenzuwirken?
Zu diesen Fragen lädt das Kompetenznetzwerk „Selbst.verständlich Vielfalt“ zahlreiche Expert*innen zu Webtalks ein:
Termine: 7.5., 11 Uhr: Web Talk – Let’s Talk About Alliances und 27.5., 11 Uhr: „trans* und nicht binäre Jugendliche – fachliche und medizinethische Eckpunkte einer bedarfsgerechten Versorgung (DGS).

bis 11.5. Magdeburg: Auststellung "Die Wut ist weiblich"

Ab dem 17.4.bis zum 11.5. ist die Ausstellung "Die Wut ist weiblich" von Rosa Engel im Volksbad Buckau zu sehen.
Die Frauenbewegung hat immer wieder gezeigt, wie aus der Wut Veränderung wachsen kann. Frauen ihre Wut zurückzugeben ist daher ein wichtiger Schritt hin zu einer gleichberechtigten Welt. Raus aus der Tabu-Zone mit der weiblichen Wut! Mit der Ausstellung soll dieses große, kraftvolle Gefühl mit seinen weiblichen Ausprägungen sichtbar gemacht und wütend aussehende Frauen in die Mitte der Gesellschaft zurückgeholt werden, damit die weibliche Wut vom Stigma der Hässlichkeit und von Scham befreit wird.

Rosa Engel, geboren 1975, lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Aachen. Im Zentrum ihrer Fotografie steht das Empowerment von Frauen.
Die Ausstellung ist kostenfrei. Ort: Volksbad Buckau c/o Frauenzentrum Courage, Karl-Schmidt-Straße 56, 39104 Magdeburg, Sachsen-Anhalt.
Mehr Informationen: hier .

14.5. Online: Vortrag zu Fachberatung bei organisierter sexualisierter Gewalt

14.5., 16 Uhr: Online-Fachvortrag: Von Staufen bis Lügde – organisierte sexualisierte Gewalt.
Veranstalter*in: Landeskoordinierung spezialisierter Fachberatung bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend (LKSF) Baden-Württemberg e.V..
Inhalt: Im Vortrag geht es um die Frage, was aus Kindern und Jugendlichen wird, die Opfer sexueller Gewalt wurden, wenn sie erwachsen sind. - Seit etwa 35 Jahren wenden sich Betroffene aus organisierten sexualisierten Gewaltstrukturen an Wildwasser Stuttgart e.V. Die Öffentlichkeit begegnet ihren Berichten aufgrund der meist unvorstellbaren Gewalt oft mit Unglauben. Im Vortrag sollen Begriffe und Zusammenhänge erklärt, Folgen für die Betroffenen dargestellt und Herausforderungen, auch in Bezug auf mediale Berichterstattungen, diskutiert werden.
Beim Vortrag handelt es sich um eine Einführung, diese richtet sich an Interessierte und Fachkräfte.
Referentin: Yvonne Wolz, Dipl.-Pädagogin, Systemische Therapeutin, Traumatherapeutin, Geschäftsführerin Wildwasser Stuttgart e. V., Projektleiterin des baden-württembergischen Projekts "Fachberatung bei organisierter sexualisierter Gewalt", Vorstandsfrau der Landeskoordinierung spezialisierter Fachberatung bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend (LKSF) Baden-Württemberg e.V.
Kontakt: Anmeldung und Infos.

15.5. Berlin: Bundesforum Männer: Fachtag zu "nachhaltiger Männlichkeit"

Fachtag „Nachhaltige Männlichkeit – Was ist das?“ und politischer Jahresempfang des Bundesforum Männer:
Ob Gesundheit, Arbeit und Wirtschaftswachstum, Bildung, Klimaschutz oder Konsum – die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen vereinen ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen. Doch welche Rolle spielen dabei die Kategorien Geschlecht und Männlichkeit?
Im gegenwärtigen Diskurs wird – oft zurecht – auf negative Männlichkeitsnormen und klimaschädliche Lebens- und Verhaltensweisen von Männern aufmerksam gemacht. Aus unserer Sicht darf die Diskussion hier jedoch nicht enden. Jetzt geht es darum, Alternativen zu entwickeln und nachhaltige, sorgsame Männlichkeit zu fördern. Nur so kann der Wandel hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Gesellschaft gelingen.  Im Rahmen des Fachtags will man im Rahmen von Impulsvorträgen, Diskussionen und themenfokussierten Workshops darüber ins Gespräch kommen, was eine gleichstellungsorientierte Männerpolitik zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele effektiv beitragen kann.
Im Anschluss an den Fachtag richten findet der politische Jahresempfang des des Bundesforums Männer statt, in dessen Rahmen Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus ein Grußwort zu sprechen wird.
Termin: Fachtag am 15.5., 10:30-17 Uhr + Jahresempfang17:30-21 Uhr.
Ort: bUm, Paul-Lincke-Ufer 21, 10999 Berlin.
[Mehr Informationen und Anmeldung]

15.5. Sinsheim: Teacher’s Day: klischeefreie Berufsorientierung in der Schule

Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity und Chancengleichheit e. V., die Initiative Klischeefrei und die Klimastiftung für Bürger laden am 15. Mai zum Teacher’s Day zum Thema „Schülerinnen und Schüler klischeefrei begleiten – meine Rolle als Lehrkraft in der Berufsorientierung” in die KLIMA ARENA nach Sinsheim ein.
Der Teachers Day widmet sich diesmal der Frage, welche Rolle Geschlechterstereotype bei der Berufswahl von Schülerinnen und Schülern spielen, und gibt praktische Impulse wie eine klischeefreie Berufswahlbegleitung für Lehrende gelingen kann.
Geschlechterklischees wirken sich auch heute noch auf die Berufs- und Studienwahl aus. Viele junge Menschen schließen Ausbildungsberufe und Studiengänge im vornherein aus, weil sie vermeintlich nicht zum eigenen Geschlecht passen.
Junge Menschen sollen Berufe finden, die zu ihren Stärken und Interessen passen. Ob sie ihre persönlichen Potenziale voll entwickeln können, hängt zum Teil davon ab, ob Geschlechterklischees Einfluss auf die Gestaltung der beruflichen Orientierung und den Unterricht haben. Für Lehrkräfte ist es daher von großer Bedeutung in ihrer professionellen Rolle, die Wirkungsweisen und Konsequenzen von geschlechterbezogenen Fähigkeitszuschreibungen zu kennen und zu verstehen. Denn so kann eine individuelle Förderung von Jugendlichen gelingen und Ausbildungsabbrüche können vermieden werden.
In zwei parallelen Workshops "Klischees und Berufswahl – was habe ich als Lehrkraft damit zu tun?"  wird der Zusammenhang von Geschlechterklischees und Berufswahl vermittelt und die Bedeutung von Geschlechtersensibilität für Lehrende im Unterricht herausgearbeitet. Gemeinsam wird praktisch erarbeitet, wie eine klischeefreie Berufsorientierung im Unterricht gelingen kann.
Mehr Informationen: hier.
Anmeldung bis 3.5. unter events@klima-arena.de (Die Teilnehmendenzahl ist auf 100 begrenzt ist.)

16.5. Online: Gleichstellung u. Geschlechtergerechtigkeit in Europa

"Für ein geschlechtergerechtes Europa – Wo steht die EU in Sachen Gleichstellung und wo steuert sie hin?"
Termin: 16.5., 17-19:30 Uhr, mit anschließendem Get-Together.
Ort: Bundesstiftung Gleichstellung, Karl-Liebknecht-Straße 34, 10178 Berlin
Inhalt: Lange Zeit galt die Gleichstellungspolitik der EU als Erfolgsgeschichte und hatte Vorbildwirkung für nationale Gesetzgebungen der Mitgliedstaaten. Seit einigen Jahren mobilisieren demokratiefeindliche Bewegungen mit stark antifeministischen, rückwärtsgewandten und hierarchischen Geschlechtermodellen gezielt gegen gleichstellungspolitische Vorhaben und stellen die EU und ihre grundlegenden Werte in Frage. Wenige Wochen vor den EU-Wahlen erreichen die rechten Kräfte in Europa Rekordwerte in Umfragen. Viele Errungenschaften stehen auf dem Spiel. - Vor diesem Hintergrund ist die anstehende Europawahl am 9. Juni 2024 eine besonders wichtige Wahl und erfordert vereinte Kräfte, um eine demokratische und in Sachen Gleichstellung durchsetzungsstarke EU zu erhalten.
Aus diesem Anlass laden die Bundesstiftung Gleichstellung (BSG), der Deutsche Frauenrat e. V. (DF), der Deutsche Juristinnenbund e. V. (djb) und die Europäische Bewegung Deutschland e. V. (Netzwerk EBD) zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein.
Mehr Informationen zum Programm.
Anmeldung nicht mehr möglich, da bereits ausgebucht, aber Anfrage für die Nachrücker-Liste über info@netzwerk-ebd.de.
Die Veranstaltung ist alternativ über einen Live-Stream auf der Webseite der Bundesstiftung Gleichstellung zu verfolgen.

16.-17.5. München: Fachkongress zur Arbeit mit sexuell übergriffigen Jugendlichen - Spannungsfelder & gelingende Praxis

Veranstalter: Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren e. V., Bonner Str. 145, 50968 Köln.
Inhalt: Bei der 6. Jahreskonferenz zum Thema der sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt wiederum auf der sexualisierten Gewalt *unter* Kindern und Jugendlichen. Hierbei soll ein fachlicher Austausch über Handlungsmöglichkeiten in Prävention, Intervention, Therapie und Beratung stattfinden. Der Fachkongress will aktuelle Erkenntnisse vermitteln, notwendige Differenzierungen aufzeigen und Eckpfeiler gelingender Praxis skizzieren; zu u. a. folgenden Leitfragen:
Wo müssen Grenzziehungen erfolgen und wie können sie erfolgen? Wie können Zugänge und Offenlegung (Disclosure) noch mehr gestärkt werden? Welche Angebote haben sich bewährt? Wo braucht es Austausch und Kooperationen? Was bedeuten die herausfordernden Verhaltensweisen für Fachkräfte und Einrichtungen?
Der Fachkongress richtet sich bundesweit an alle Fach- und Leitungskräfte der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe, juristischer Handlungsfelder, in medizinisch-therapeutischen Einrichtungen und in der Kindertagesbetreuung sowie weiteren für den Kinderschutz wichtigen Arbeitsfeldern.
Hintergrund: Die sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verläuft in unterschiedlichen Phasen. Junge Menschen sind als Entdecker*innen ihrer Lebenswelt unterwegs. Sie kommunizieren und interagieren. Sie testen Grenzen und überschreiten sie auch. Dabei spielen digitale Lebenswelten zunehmend eine Rolle. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf eigene Räume, in denen sie nicht ständig unter der Beobachtung von Erwachsenen stehen, gleichzeitig haben sie aber auch ein Recht auf den unbedingten Schutz der eigenen Grenzen. - Die Herausforderung besteht darin, diese Grenzen so zu definieren und zu vermitteln, dass sie die gesunde Entwicklung eines Kindes fördern und mit den Schutzbedürfnissen anderer in Einklang bringen. Dafür brauchen Fachkräfte Sicherheit darin, sexualisierte Verhaltensweisen in verschiedenen Kontexten erkennen, einschätzen und angemessen darauf reagieren zu können. Denn sexualisiert grenzverletzendes Verhalten unter Kindern und Jugendlichen, das reaktionslos bleibt, führt zu Opfern auf beiden Seiten. Die gesunde persönliche und sexuelle Entwicklung des betroffenen jungen Menschen ist ebenso unterbrochen wie die des übergriffigen.
Die Arbeit mit übergriffig agierenden Kindern und Jugendlichen erfordert daher ein hohes Maß an Kompetenz/Differenzierung, Klarheit und fachlicher Haltung. Es braucht verschiedene Konzepte der Prävention, der Krisenintervention und der therapeutischen Hilfe. Neben Fachwissen und speziellen Angeboten ist ebenso eine enge Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und der Austausch von Informationen essentiell, um passende Schutzmaßnahmen ergreifen und Interventionen planen zu können.
Organisatorisches: Termin: 16.5. ab 9:30 - 17.5. bis 14 Uhr.
Die Teilnahme ist sowohl online als auch in Präsenz möglich. Der reguläre Teilnahmebeitrag vor Ort beträgt 195 Euro + Getränkepauschale 30 Euro. Der Tagungsbeitrag für die Online-Teilnahme beträgt 165 Euro.
Tagungsort: Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Mezger-Platz 1, 80809 München. 
Der Fachkongress wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Mehr Informationen. Zum Download des Programms. Zum Anmeldeportal.
Kontakt: Ansprechpartnerin zu organisatorischen Fragen: Hanna Offenhau (offenhau@kinderschutz-zentren.org), zu inhaltlichen Fragen: Alexandra Wälzholz-Junius (junius@kinderschutz-zentren.org)

27.5. Online: Die Feministische Presserunde: Wir können auch anders

Montag, 27.5., 18-19.30 Uhr: Online-Diskussion: Wir können auch anders. Die Feministische Presserunde:
Mithu Sanyal (Journalistin, Kulturwissenschaftlerin und Autorin beim WDR), Teresa Bücker (Freie Journalistin und Autorin) und Prasanna Oommen (Moderatorin, Öffentlichkeitsarbeiterin & Fachautorin) werfen einen frischen feministischen Blick auf zwei bis drei aktuelle Themen: ob Klimakrise, Wohnungsnot oder Gesundheitsreform. Es wird über den Tellerrand geschaut.
Einmal im Monat wird kritisch, kontrovers diskutiert und sachkundig Perspektiven aufgezeigt, die häufig vergessen werden. Es werden fehlende Aspekte der gängigen Debatten besprochen.
Drei Journalistinnen, zwei Moderatorinnen und ein Ziel: Debatten vorantreiben, die bewegen und Bewegung brauchen. "Wir können auch anders." - Immer am letzten Montag im Monat.
Veranstalter*in: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen.
-> Zum Livestream und älteren Mitschnitten (youtube).

27.5. Berlin: Fachtag zu sexualisierter Gewalt u. Ausbeutung an Jungen* u. Männern*

Fachtag: 30 Jahre HILFE-FÜR-JUNGS e.V.: der Verein befasst sich mit den Themen sexualisierte Gewalt und sexueller Ausbeutung an Jungen* und Männern*. Zudem feiert die Organisation im Mai ihr 30-jähriges Jubiläum. 
Termin: 27.5., ab 10 Uhr; Ort: Festsaal der Berliner StadtmissionLehrter Str. 68, 10557 Berlin. Teilnahmegebühr (inkl. Verpflegung): 20 Euro.
Partner/Förderer sind: die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF), Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) sowie die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA) und die Parität Berlin.
[Informatiinen und Anmeldung]

27.5. Halle: "UmdenkBar": zu kritische Männlichkeit 17-20 Uhr, Halle

VIERfältig lädt ein zur UmdenkBar: Nach wie vor werden Organisationen und Arbeitswelt meist von primär "männlich" dominierten Konkurrenzmustern und Machtdynamiken bestimmt. Dieser männlichen Habitus lässt sich treffend mit dem Begriff des Wettbewerbs beschreiben. - In dieser Umdenkbar wird dazu eingeladen, Dynamiken hegemonialer Männlichkeiten und Muster des männlich geprägten Konkurrenz- und Wettbewerb- Denkens in Teams & Organisationen aufzudecken und zu hinterfragen. Das Gespräch um eine "Kritische Männlichkeit" wird hierbei as Ausgangsbasis genutzt, um einerseits Gleichberechtigung zu fördern, also die Stellung und Wertschätzung nicht-männlicher Teammitglieder zu erhöhen, andererseits aber auch, um Männern zu ermöglichen, einen gesünderen Umgang mit ihren Emotionen und zugeschriebenen Rollenbildern zu entwickeln. - Eingeladen wird zu einem Perspektivwechsel. Zu einem kritischen und ehrlichen Reflexions- und Lernprozess, der bestehende Strukturen und Machtverhältnisse identifizieren und verändern will. Denn am Ende stellt sich immer die Frage: Wer ist am Zug? – Wenn es darum geht, Männlichkeiten in Organisationen kritisch zu reflektieren und praktisch zu verändern.
Übergeordnete Fragen sind: Wie wollen wir eigentlich leben? Und somit auch: Wie wollen wir (zusammen) arbeiten?
Termin: 27.5., 17-20 Uhr. Veranstaltungsort: NEKO-Café / Joliot-Curie-Platz 1 / 06108 Halle
Kosten: 10 € (ermäßigt) / 20 € (Standard) / 30 € (Solidarisch) / Getränke gehen auf eigene Kosten
Mehr Informationen: hier, Flyer zur UmdenkBar: hier.
Anmeldung bis 17.5.: info@vierfaeltig.de

28.5. Online-Workshop: Diskriminierung u. Gewalt gegenüber trans* Personen

Online-Workshop der LAG-Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg: Diskriminierung und Gewalt gegenüber trans* Personen – Wie Empathie, Prävention, Intervention und Schutzmaßnahmen wirken! In diesem Workshop lernen die Teilnehmenden besser verstehen, was es heißt, trans* zu sein, welche Hürden das Leben im zugewiesenen Geschlecht mit sich bringt, welchen Formen von Gewalt trans* Personen ausgesetzt sind und welche Konsequenzen dies haben kann. Die Teilnehmenden erwerben nicht nur Wissen über Geschlecht und trans* Lebensläufe, sondern erlernen, unterschiedliche Formen der Gewalt als solche zu erkennen und dagegen zu intervenieren. Sie gewinnen neue Zugänge zur Vielfalt von Geschlecht und erhalten Handwerkszeug, um diese in ihrer praktischen Arbeit für Prävention, Intervention und Schutz zu nutzen.
Termin: 28.5., 9-17 Uhr.
Teilnahmekosten: 50 Euro, begrenzte Teilnehmendenzahl.
Mehr Informationen: hier.

30.5. Magdeburg: Lesung: "Toxische Weiblichkeit"

In Kooperation mit dem Literaturhaus Magdeburg e.V. und der Koordinierungsstelle Genderforschung & Chancengleichheit Sachsen-Anhalt wird zur Lesung im Literaturhaus in Magdeburg eingeladen. Gelesen wird das Buch "Toxische Weiblichkeit" von Sophia Fritz. Sie wirft einen Blick auf das Verhalten zwischen Frauen*, stellt Hierarchien infrage und bespricht neue Wege eines feministischen Miteinanders.
Termin: 30.5. um 19:00 Uhr
Ort: Literaturhaus Magdeburg, Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg.
Karten sind direkt im Literaturhaus sowie im Fabularium erhältlich.
Zum Flyer.

3.-4.6. Berlin: Tagung: Polit. Bildung in kooperativen Zusammenschlüssen der Jugendarbeit

Im Modellprojekt „Von- und Miteinander Lernen“ haben Tandems aus Fachkräften der außerschulischen politischen Bildungsarbeit und der offenen Kinder- und Jugendarbeit zwei Jahre lang in unterschiedlichen Formaten kooperiert und wurden in diesem Projektzeitraum forschend begleitet. Zentrales Erkenntnisinteresse waren dabei die spezifischen Professions- und Bildungsverständnisse der beteiligten Fachkräfte, Reflexionen von Potenzialen und Herausforderungen der Kooperation sowie die Wahrnehmung spezifischer Anrufungen für die eigene (Bildungs-)Praxis. 
Im Rahmen der Abschlusstagung des Modellprojektes werden sowohl die Erkenntnisse aus dem Projekt als auch Eindrücke aus der Zusammenarbeit präsentiert. Mit Fokus auf thematische und strukturelle Schwerpunkte, die sich in den zwei Jahren herauskristallisiert haben, werden die Themen Diversitäts- und Diskriminierungssensibilität in der sozialpädagogischen (Bildungs-)Arbeit, die Bedingungen von Netzwerkarbeit im ländlichen Raum sowie Herausforderungen durch Finanzierungs- und Strukturbedingungen vertieft.
Zur Einordnung der Ergebnisse in einen größeren Kontext sind auch Akteur*innen aus anderen (Forschungs-)Projekten im Kontext politischer Bildung in Handlungsfeldern der Jugendarbeit eingeladen, so dass unterschiedliche Eindrücke im Zusammenhang diskutiert werden können.
Zeit und Ort: 3.&4.6.24 im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin-Friedrichshain. Die Teilnahme ist kostenfrei. ​​​​​​​
[Mehr Informationen, zur Anmeldung, weitere Hintergrund-Informationen auf der Website der Uni Siegen: Forschungsprojekt: Von- und Miteinander Lernen]

5.6. Münster: Fachtagung zur Resilienzstärkung in der Jugendförderung

Jugend statt Krise! - Resilienzstärkung in der Jugendförderung
Inhalt: Kindheit und Jugend scheint derzeit vor allem gleichbedeutend mit der Bewältigung globaler und nationaler Krisen zu sein. Aber ist das wirklich so? Oder ist noch Raum für die "ganz normalen" Themen und Krisen von Heranwachsenden? Über welche Resilienzen verfügen Jugendliche und wie können Fachkräfte sie unterstützen, sie zu wahren und aufzubauen?
Dr. Oliver Bokelmann von der Uni Münster wird zunächst eine soziologische Betrachtung aktueller Krisen und von Bewältigungsressourcen in der Lebenswelt von Jugendlichen vornehmen.
Prof. Dr. Martin Holtmann von der LWL-Uni Klinik Hamm gibt anschließend einen Einblick in psychischen Belastungen junger Menschen und die Möglichkeiten von Fachkräften bei der Bewältigung zu unterstützen.
In verschiedenen Workshops werden ausgewählte Themen vertieft und Praxisimpulse gesetzt. Ziel der Fachtagung ist Vermittlung aktueller wissenschaftlicher Informationen, fachlicher Austausch, Vermittlung von Impulsen und Handlungsansätzen für die Praxis und Vernetzung.
Veranstalter: LWL-Landesjugendamt Westfalen.
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte der Jugendförderung (Offene Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit, Beteiligung, Streetwork, Jugendverband).
Teilnehmendenzahl: 120. Kosten: 26,50 € Teilnahmeentgelt + 43,49 € Verpflegung.
Ort: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landeshaus - Plenarsaal, Freiherr-vom-Stein-Platz 1, 48147 Münster.
Anmeldung (bis 15.5.) und mehr Informationen: hier.

12.-13.6. FF(M): IN VIA-Bundesfachkonferenz JSA

Bundesfachkonferenz Jugendsozialarbeit 2024 von IN VIA, dem Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH: Die diesjährige IN VIA-Bundesfachkonferenz JSA für Fachkräfte aus den IN VIA- Mitgliedsverbänden findet vom 12.-13.6.24 in Frankfurt am Main statt. Im Fokus steht der fachliche Austausch zu jugendsozialarbeitsrelevanten sowie INVIA-spezifischen Themen. Im Rahmen der Bundesfachkonferenz wird zudem zu einem Fachteil ein zum Thema: „Adultismus und kritisches Erwachsensein - Implikationen für die Jugendsozialarbeit" eingeladen. Der Fachteil findet am 12. Juni 2024 statt und wird gestaltet von ManuEla Ritz, Teamerin, Coachin und Autorin für politische Bil-dungsarbeit gegen Diskriminierung. Anmeldemöglichkeit und mehr: hier.

13.6. Berlin/online: Fachtag: EU-Grenz-Digitalisierung& Produktion von Verletzbarkeit

Ziel dieses Fachtages ist es, die Digitalisierung der EU-Grenzsicherung näher zu betrachten und in den größeren Kontext des kürzlich von der EU verabschiedeten EU-KI-Gesetzes und des "Neuen Pakts für Migration und Asyl" zu setzen.
Auf zwei Panels werden u.a. die folgenden Fragen behandelt: Wie wird Künstliche Intelligenz eingesetzt und welche Folgen hat diese Technologie für Menschen auf der Flucht? Inwiefern gefährdet die Digitalisierung der EU-Grenzen Grund- und Menschenrechte von geflüchteten Menschen? Gleichzeitig: Wie setzen sich Betroffene zu Wehr? Wie wirken sich die ausgeweitete Videoüberwachung, der Einsatz von Robodogs, Lügendetektoren und die intensivierte Verwendung von Sprach- bzw. Dialekterkennungsprogrammen auf das Asylrecht aus? Und was können Politik und Zivilgesellschaft tun, um das Recht auf Asyl, Mobilität und humanitäre Hilfe zu stärken?
Dabei werden diese neuen Digitalisierungstechnologien im Kontext von Flucht und Asyl als Erbe des Kolonialismus begriffen und es wird beleuchtet, inwiefern diese Marginalisierungen von Menschen verstärken und Verletzbarkeiten produzieren.

Der Fachtag ist Teil einer jährlichen Veranstaltungsreihe zu Flucht und Intersektionalität und wird seit 2019 vom Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie (eine 2007 gegründete Einrichtung der Heinrich-Böll-Stiftung) und dem Queer European Asylum Network (QUEAN) organisiert. In 2024 ist zudem Netzforma* e.V. weitere Partner*in.
Mehr Informationen und Anmeldung.

Teilnahme vor Ort: im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin (begrenzte Plätze)
Alternativ kann die Veranstaltung auch ohne Anmeldung im Livestream verfolgt werden. 

13.-14.6. Ruhrgebiet: Konferenz: Gender als transformative Perspektive im Klimawandel

Konferenz 13.-14.6.: "Wir müssen uns kümmern? Gender als transformative Perspektive im Klimawandel". Essen/Gelsenkirchen/Oberhausen.
Das Frauennetzwerk Ruhrgebiet und GenderArchland laden zur Untersuchung der Potenziale genderdifferenzierter Perspektiven im Kontext des Klimawandels ein und zusammen nach Lösungen für eine sozial gerechte Zukunft suchen, die eine kümmernde Haltung gegenüber sich, anderen und der Umwelt einnimmt. Die Veranstaltung fördert den Austausch zwischen den Generationen, mit dem Ziel einer stärkeren Vernetzung und lädt interessierte Frauen und Männer zur Teilnahme ein. Der erste Tag dient einer inhaltlichen Einführung und einem Workshop. Am zweiten Tag endet die Konferenz mit der Besichtigung ausgewähler Revierparks.
[Weitere Informationen folgen: hier.]

14.6. Berlin: Fachtag des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (BumF)-Fachtag "Haltung zeigen!":
Geflüchtete junge Menschen treffen in Deutschland auf ein System, in dem ihre Rechte gefährdet sind, rassistische Stimmen immer lauter werden und politische Entscheidungen zugunsten von mehr Abschiebungen und Abschottung getroffen werden. Auch im Kontext der Jugendhilfe gibt es sich weiter verschärfende Missstände, etwa bei der Unterbringung, Betreuung und Unterstützung von unbegleiteten minderjährigen Personen und jungen Volljährigen. Vor diesem Hintergrund ist es für Personen aus dem Unterstützungssystem wichtig Haltung zu zeigen, um parteiisch an der Seite der jungen Menschen zu stehen. Wie kann dies gelingen? An dem Fachtag wollen wir im Forum und in verschiedenen Workshops Problemfelder gemeinsam reflektieren und bearbeiten. Themen werden u.a. der dreijährige Geburtstag des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz und die Situation von Mädchen und FLINTA*-Personen in Sammelunterkünften sein.
Anmeldung (ab 7.5.) auf der BumF-Homepage.

18.6. Riegel: Fachtag Mädchenarbeit – Praktisches für die Praxis

"Mädchenarbeit – Praktisches für die Praxis" - Fachtagung für Pädagoginnen aus allen Feldern der Jugendhilfe.
Veranstalter: Kreisjugendarbeit Emmendingen und Stadt Freiburg
Inhalt: In vier Workshops wird das Thema Mädchenarbeit unter den Aspekten Gewaltprävention und psychische Gesundheit in den Blick genommen. Außerdem gibt es einen kreativen Mit- und Nachmach-Workshop sowie Tipps und Tricks zur Moderation und Flipchartgestaltung.
Termin: 18.6., 9-17 Uhr. Ort: Lösungsorientiertes Bildungs-, Beratungs- und Betreuungszentrum (LBZ) St. Anton in Riegel, Hauptstr. 63, 79359 Riegel.
Flyer: hier. Anmeldung: hier.

18.6. Online-Fachtag zur Demokratiestärkung des Kompetenznetzwerks zum Abbau von Homosexuellen-&Trans*feindlichkeit

Online-Fachtag: Selbstbestimmung stärken! Demokratie leben!
Inhalt: Der Rechtsruck hat die Mitte unserer Gesellschaft erreicht. Rassistische, antisemitische, LSBTIQ*-feindliche Hetze und demokratiefeindliche Ideologien verstärken sich massiv gegenseitig und bedrohen vor allem marginalisierte Gruppen und die demokratische Zivilgesellschaft. In diesem Jahr finden Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen statt. Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, Teilhabe von marginalisierten Gruppen und die Grundwerte unserer Demokratie sind massiv bedroht und könnten in einigen Regionen auf dramatische Weise ausgehöhlt werden.
Wie kann die demokratische Zivilgesellschaft diesem Rechtsruck standhalten, den Zusammenhalt stärken und sich gegenseitig unterstützen? Wie können queere Menschen in ländlichen und strukturschwachen Räumen empowert werden? Was ist nötig, um die Regenbogenkompetenz in Bereichen wie Bildung, Sport oder in den Regelstrukturen der Wohlfahrtspflege sowie in Verwaltungen zu erhöhen? Wie können etablierte Regelstrukturen und Selbstvertretungen der LSBTIQ*-Communitys zusammenwirken, um für ein selbstbestimmtes Leben in der Demokratie zu werben und Anfeindungen entgegenzuwirken?
Zu diesen Fragen lädt das Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homosexuellen- und Trans*feindlichkeit "Selbst.verständlich Vielfalt" zahlreiche Expert*innen zum Online-Fachtag ein. Der Fachtag wird durch Gebärdensprachdolmetschende (DGS) und ein Awareness-Team begleitet.
Die Teilnahme am Fachtag ist nach Anmeldung kostenfrei möglich.
Termin: 18.6., 10-16 Uhr.
Mehr Informationen und Anmeldung: hier.

19.6. Online: Vernetzungstreffen LAG M*A: Digitales Wohlbefinden von MINTA

"Digitales Wohlbefinden von MINTA – Für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Nutzung digitaler Technologien und unserem persönlichen Wohlbefinden"
Inhalt: Durch die stetige Weiterentwicklung der digitalen Welt und ihrer zunehmenden Integration in unseren Alltag wird die Frage nach dem digitalen Wohlbefinden immer relevanter. Wie können Fachkräfte MINTA (Mädchen, Inter, Nicht-binär, Trans, Agender) darin unterstützen, ein gesundes Verhältnis zu digitalen Technologien und ihren Inhalten zu pflegen und gleichzeitig ihr persönliches Wohlbefinden steigern? In diesem Vortrag sollen Einblicke, Strategien und bewährte Praktiken für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Nutzung digitaler Technologien und einem persönlichen Wohlbefinden präsentiert werden. Aus einer intersektionalen Perspektive wird betrachtet wie digitaler Stress nicht unabhängig von gesellschaftlichen Machtstrukturen wie Rassismus und Sexismus zu denken ist.
Zielgruppe: Fachkräfte oder Interessierte der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Mädchen*/MINTA-arbeit und Studierende in Pädagogischen Bereichen, die sich selbst als FLINTA (Frauen, Lesbisch, Inter, Nicht-binär, Trans und Agender) positionieren. Auch BI_POC und / oder queere TIN* Fachkräfte sind dazu eingeladen, an diesem Workshop teilzunehmen.
Termin: 19.6., 10-13 Uhr, Online.
Mehr Informationen. Anmeldungen bis 10.6. bei angela.deussen@maedchenarbeit-nrw.de .

19.-20.6. Karlsruhe: Netzwerktreff Rückfallprävention (sexuell übergriffige Jugendl.)

LAG-Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V.: Netzwerktreffen Rückfallprävention 2024 vom 19.-20.6. in Karlsruhe-Durlach. Eingeladen sind alle Absolvent*innen der bisherigen Fortbildungen "Gegen sexuelle Gewalt.- Rückfallprävention für sexuell übergriffige Jugendliche“ (Zertifizierte Fortbildung mit 3 Modulen). Geplant sind fachliche Inputs zu Jugendlichen im Strafverfahren (Inhalte, Ablauf, Rechte), körpertherapeutische Elemente, Wahrnehmungsübungen und Fallintervision.
Ort: Tagungsstätte Thomashof, Stupfericher Weg 1, 76227 Karlsruhe.
Kosten: 106 € (inkl. EZ-Übernachtung (DZ günstiger) + Verpflegung)
Zum Info-Flyer.

3.7. Stuttgart: Fachtag der Genderqualifizierungsoffensive (save the date)

Die Genderqualifizierungsoffensive (GeQuO V) ist ein Projekt der LAG Mädchen*politik BW in Kooperation mit dem Jugendverband des Netzwerks LSBTTIQ BW Queer Future Baden-Württemberg, finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln gemäß Beschluss des Landtags BW.
Veranstaltungsort: SpOrt Stuttgart, Fritz-Walter-Weg 19, 70372 Stuttgart.
Mehr Informationen auf den Seiten der LAG Mädchen*politik e. V. Baden-Württemberg: hier.

3.7. Düsseldorf: Fachtagung Sexuelle u. geschlechtliche Vielfalt als Thema in der JSA

Fachveranstaltung Jugendsozialarbeit "Wie ein Kreis im Meer von Quadraten: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt - (k)ein Thema in der Jugendsozialarbeit?"
Termin: 3.7., (Stehkaffee ab 9:30) 10-17Uhr.
Ort: Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e. V. - Diakonie RWL, Lenaustr. 41 in 40470 Düsseldorf  (Rheinland Raum 4)
Inhalt: … lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter*, nicht-binär, queer, pan, gender-queer… - Was bedeuten diese Begriffe: für junge Menschen und für die JSA? Die scheinbar wachsenden Differenzierungen und zunehmenden Selbstdefinitionen von Menschen, die sich außerhalb der Hetero- und/oder Cisnormatiität bewegen lösen Irritationen, Unsicherheiten, Ängste und manchmal sogar Widerstände aus. Zugleich machen sie gesellschaftliche Vielfalt von sexuellen und geschlechtlichen Identitäten sichtbar, benennbar und damit verstehbar. Gerade für junge Menschen, bietet diese (neue) Vielfalt scheinbar ganz neue Möglichkeiten der Identitätsbildung und -inszenierung, allerdings auch das Potenzial für Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Missverständnisse. Fachkräfte der JSA möchten junge Menschen verstehen, um sie bei ihrer Suche und Identitätsbildung unterstützen zu können.
Der Fachtag möchte Orientierung bieten und gibt Gelegenheit, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Kontext von Identitätsbildung zu diskutieren.
Im Zentrum von fachlichen Inputs und Diskussionen steht die Frage, wie die JSA sowohl junge Menschen wie auch beim Prozess des Abbaus von sexuellen und geschlechtlichen Vorurteilen bei Jugendlichen gut unterstützen kann. Der Fachtag wird in Kooperation mit der NRW-Fachberatungsstelle "gerne anders!", welche die fachliche und inhaltliche Ausgestaltung des Fachtags umsetzt, durchgeführt.
Anmeldung (möglichst bis 15.6.): hier. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Ansprechpartner*innen: Björn-Christian Jung, Diakonie RWL (Tel. 0211 6398-426, Mail: b.jung@diakonie-rwl.de), Organisatorische Fragen: Sabine Enste, Diakonie RWL (Tel.: 0211 6398-307, Mail: s.enste@diakonie-rwl.de)

4.7. Kiel: Netzwerktreffen geflüchtete Mädchen* und junge Frauen*

Die LAG Mädchen* und das Autonome Mädchenhaus Kiel veranstalten regelmäßig gemeinsam das Netzwerktreffen geflüchtete Mädchen* und junge Frauen*.  Das nächste Netzwerktreffen findet am 4.7. von 10-12 Uhr statt.
Mehr Informationen zeitnah hier.

12.7. Kassel: Konferenz: Vielfalt umsetzen - Antidiskriminierungsarbeit in kirchlichen Arbeitsfeldern und Diakonie

Im Rahmen der Konferenz "Vielfalt in die Tat umsetzen – Antidiskriminierungsarbeit in kirchlichen Arbeitsfeldern und Diakonie" am 12. Juli von 11-17 Uhr soll Austausch stattfinden über praxisorientierte Ansätze in der Antidiskriminierungsarbeit der Evangelischen Landeskirchen und der Diakonie und bewährte Methoden zur Stärkung verschiedener Formen von Diversität erkundet werden.
Mit Expert*innen aller Fachbereiche, Leitungspersonen und Mitarbeiter*innenvertretungen wird über Bedarfe, Wünsche, Anforderungen und Erwartungen gesprochen und in einem offenen Gesprächsraum kann voneinander gelernt werden, um gemeinsam Wege zu finden, wie Vielfalt nicht nur gefördert, sondern auch aktiv umgesetzt werden kann. Es werden Good Practice Beispiele vorgestellt und (auch selbst)kritisch Fragen des Umgangs mit Kritik und bestehenden Strukturen der Diskriminierung diskutiert.
Ort: Haus der Kirche, EKKW, Kassel.
Erste Informationen: hier. Weitere Details zum Programm folgen. Anmeldung bereits möglich bei Frau Britta Beyersdorf (beyersdorf@evangelisches-zentrum.de).

30.9-2.10. Osterholz: Bundesweite feminist. BAG M*-Fachtagung: Gender& KI

Vom 30.9. bis 2.10. findet die 10. Bundesweite feministische Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik "Gender und Künstliche Intelligenz (KI). Die Bedeutung der KI für Mädchen*welten und Mädchen*arbeit" statt.
Veranstaltungsort: Bildungsstätte Bredbeck, Heimvolkshochschule des Landkreises Osterholz: An der Wassermühle 30,27711 Osterholz-Scharmbeck.

Inhalt: Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Mädchen*arbeit ist vielschichtig: KI kann dazu beitragen, den Zugang von MINTA (Mädchen, Inter-, nichtbinäre, Trans* und agender Personen) zu Bildung, Informationen und Zukunfts-Möglichkeiten zu verbessern. Der Einsatz von KI-gestützten Lernplattformen kann helfen, Fähigkeiten zu erkennen und zu entwickeln. Durch die Schaffung von teils niedrigschwelligen und Barriere abbauenden technologischen Werkzeugen und Plattformen werden MINTA befähigt, sich in MINT-Feldern stärker zu engagieren, eigene Projekte zu verwirklichen und dazu beizutragen, stereotype Vorstellungen von Geschlechterrollen zu durchbrechen. Aktuelle Studien zeigen, dass Mädchen* sich wenig über KI Systeme zutrauen und geringere Teilhabe Chancen haben, am technisch-spezifischen Zahn der Zeit zu bleiben.
Durch die Förderung von Diversität und Inklusion in der Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien können MINTA in verschiedensten zukunftsträchtigen Bereichen vertreten sein, erwerben wichtige Qualifikation für den Berufsmarkt und können empowernde Vorbilder finden. KI kann MINTA dazu ermutigen, kreativ mit Technologie umzugehen und innovative Lösungen für soziale und ökologische Herausforderungen zu entwickeln.  Doch KI-Systeme können bestehende geschlechtsspezifische Vorurteile und Diskriminierungen verstärken. Daher ist es entscheidend, dass bei der Entwicklung von KI-Technologien Geschlechtervielfalt und Diversity berücksichtigt werden und Maßnahmen ergriffen werden, um Diskriminierungen zu minimieren.
Deshalb wird sich bei der Fachtagung u.a. mit folgenden Fragen beschäftigt: Wie gestaltet KI die Zukunft von Mädchen*? Wie können Fachkräfte KI sinnvoll in der Kinder- und Jugendhilfe mit Mädchen* einsetzen? Was sind die diskriminierenden und was sind chancenreiche Aspekte von KI?  Wie sehen intersektionale Perspektiven auf KI aus? Und wie können die Fachkräfte der Mädchen*arbeit eine Haltung zum Themenkomplex entwickeln?
In den Vorträgen und praxisnahen Workshops wird Wissen vermittelt, es werden Methoden und Konzepte ausprobiert und Berührungsängste abgebaut. Für die Fachtagung ist kein Vorwissen nötig.

Zielgruppe: Für neue und erprobte Fachkräfte aus der Mädchen*arbeit und Mädchen*politik, aus Gleichstellung, Kinder- und Jugendhilfe und Wissenschaft, für Interessierte. Die Veranstaltung richtet sich an FLINTA+-Personen.

Kosten: Standardtarif: 190,00 €/ Basistarif: 160,00 €/ Ermäßigter Tarif: 130,00 € (Studierende, ALG-Empfänger*innen und vergleichbar).
Weitere Informtionen unter: Webseite der BAG M*, Anmeldung seit 1.4., Programm und Organisatorisches: hier.
Förderung: Finanziert wird die Veranstaltung vom BMFSJ in Kopperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachen.
Kontakt bei Fragen: Vorstand der BAG Mädchen*politik, E-Mail: info@bag-maedchenpolitik.de, Betreff: BAG M* Fachtagung 2024.

8. Publikationen

Übungsbuch: Du bist ok! Resilienz u. Empowerment für Trans* u. Queers

[05/24] Resilienz und Empowerment für Trans* und Queers: Wie können trans* und queere Menschen Selbstbewusstsein und Resilienz aufbauen in einer Welt, in der sie täglich mit Ignoranz, Ungleichheit und Diskriminierungen konfrontiert sind? Dieses Arbeitsbuch von Anneliese Singh hilft dabei, internalisierte Homo- und Transfeindlichkeit abzulegen, stressige Situationen zu bewältigen und eine starke Community aufzubauen. Queere, trans* und gender-nonkonforme Personen sind mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert: verinnerlichte Diskriminierungen, Ablehnung durch die Herkunftsfamilie, Benachteiligung im Gesundheitssystem, im Beruf und bei der Wohnungssuche, Bedrohungen und Angriffe in der Öffentlichkeit. All dies kann zu überwältigenden Ängsten und Gefühlen der Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht führen. Mit zahlreichen Übungen und Anregungen macht dieses Übungsbuch Lust darauf, wichtige Aspekte von Resilienz zu lernen: Einen positiven Blick auf sich selbst und die eigenen Fähigkeiten und Identitäten zu kultivieren; das Selbstbewusstsein zu stärken; für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse einzustehen; Hoffnung und Wachstum aus sich selbst zu schöpfen; und die Kraft zu finden, anderen diskriminierten Personen beizustehen und sie zu unterstützen.
Verlag: w_orten & meer, Verlag für verbindendes diskriminierungskritisches Handeln. (Buch erscheint im Mai.)
Weitere Informationen& (Vor-)Bestellung (17 € + Versand): hier.

Jahresbericht Amnesty Internat.: Verfall&Missachtung weltweiter Frauen-&Menschenrechte

[24.4.] Die Menschenrechte sind nach Einschätzung von Amnesty International weltweit so bedroht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im nun veröffentlichten Jahresbericht der Organisation für 2023 heißt es, zahlreiche Staaten hätten im letzten Jahr gegen das Völkerrecht verstoßen und grundlegende Rechte der internationalen Ordnung missachtet.
Unter anderem die Kriegsverbrechen in der Ukraine und im Sudan werden beispielhaft angeführt, wie auch Israels Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht im Gazastreifen. Zudem werden weltweit die Rechte von Frauen sowie von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen missachtet. So etwa gingen die Behörden im Iran immer härter gegen unverschleierte Frauen vor und in Afghanistan werde der Schulbesuch für Mädchen weiter eingeschränkt.
Auch Deutschland wird von der Menschenrechtsorganisaton kritisiert; u.a. da im vergangenen Jahr die Zahl der Übergriffe auf Asylsuchende und Flüchtlingsunterkünfte zunahm und keine ausreichenden Maßnahmen dagegen ergriffen wurden.
Zum Bericht, aus der Presse: Deutschlandfunk, TAZ, BR24, Tagesspiegel, ZDF, FAZ.

TEENSTARK MAGAZIN

TEENSTARK MAGAZIN Heft Nr. 3 am 1.4.24. erschienen. - Das Magazin steht für Empowerment und Vielfalt. Alle Inhalte fördern die selbstbestimmte Entwicklung der Persönlichkeit, Sexualität und Identität junger Menschen und bauen aktiv Diskriminierung ab. Diskriminierungssensibel. Klischeefrei. Stärkend. Divers.
Themen in Heft 3:
- Gemeinsam gegen Cybermobbing - Warum Grenzen wichtig sind -Role Model - Sex und Behinderung - Was ist Sexismus und warum schadet er uns allen? - Konflikte lösen leicht gemacht mit der Konfliktanalyse - Fake or Real: Fakten und Mythen über Brüste - Was ist eigentlich Geschlechtsausdruck? - 12 Dinge, an denen du eine gute Sexualbeziehung erkennst - Deine Fragen rund um sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt - mit dem Team von Queer Lexikon -Input: So kannst du deine Stärken finden - Sex, Beziehung und Liebe - 100% klischeefrei: Berufecheck mit einer Köch*in und Gastronomin - Wie kann positive Männlichkeit aussehen? - Hate Speech in den Sozialen Medien, wie du damit umgehen kannst - Warum ist das Abstammungsrecht ungerecht? - Und noch viel mehr...
Hintergrund: Die Herausgeberinnen beschäftigen sich seit vielen Jahren sowohl beruflich als auch privat mit den Themen Vielfalt und Empowerment.
2021 gründeten sie das KINDERSTARK MAGAZIN, da ihnen ein vielfältiges und stärkendes Kindermagazin auf dem deutschsprachigen Kinderzeitschriftenmarkt und für die eigenen Kind fehlte. 2023 starte dann das TEENSTARK MAGAZIN, um auch jungen Menschen ab 13 Jahren ein Magazin zu ermöglichen, dass sie klischeefrei stark macht und Diskriminierungen abbaut.
[Siehe auch: Interview im Rahmen der Initiative Klischeefrei vom 28.2.24: „Klischeefreiheit ist ein Garant für eine erfolgreiche Zukunft“ - Die Magazine KINDERSTARK und TEENSTARK brechen bewusst mit Klischees.]

Methodenkonzept zu konstruktivem Umgang mit antifeministischem Widerstand

[3/24] Das Startup "Detox Identity" bietet seit 2019 politische Bildungsseminare, Workshops und Weiterbildungen für Multiplikator*innen und gendersensible Organisationsberatung an zu den Themen Kritische Männlichkeit, Sexismus & Geschlechterrollen.
Im März 2024 veröffentlichte das Team von Detox Identity (mit Förderung durch die Bundeszentrale für Politische Bildung) ein Methodenkonzept zur konstruktiven Bearbeitung von antifeministischem Widerstand bei cis-Männern im Rahmen von feministischer Bildungsarbeit: "Männer im Feminismus - Warum und wie?" [Zum kostenlosen Download: hier.]

Diskursatlas: Antifeministische Narrative

[3/24] E-Paper: Antifeministische Narrative - Ein Diskursatlas:
Wer kennt das nicht: Hass, Beleidigungen, Abwertungen, Hetze, Lügen, Verschwörungserzählungen und Gewalt greifen in den Sozialen Medien und vermehrt auch im analogen Leben um sich. Zum Teil sind diese Angriffe organisiert und politisch motiviert. Antifeministische Gruppen und Strömungen verwenden bei ihren Angriffen auf Andersdenkende, politisch engagierte Personen, Feminist*innen oder gesellschaftliche Minderheitengruppen bestimmte Erzählungen. Sogenannte Narrative und Signalwörter können beispielsweise "Gender-Wahn", "Frühsexualisierung", "Homolobby" oder "Natürliche Geschlechterordnung" sein. Diese Erzählungen beeinflussen massiv gesellschaftliche Diskurse und verschieben das politische Klima nach rechts.
Die Leipziger Autoritarismusstudien zeigen, dass Antifeminismus eine wichtige Grundlage rechter Mobilisierungsstrategien darstellt. Er fungiert als antimoderne Brückenideologie in (rechts-)konservative Teile der Gesellschaft hinein. Deshalb ist es für zivilgesellschaftliche und politische Akteur*innen wichtig im Blick zu behalten, welche antifeministischen Narrative bei den beobachteten Normalisierungsprozessen und Diskursverschiebungen eine Rolle spielen, welche Ideologien dahinterstecken und wie sie miteinander verknüpft sind.
Das E-Paper "Antifeministische Narrative" beschreibt 26 Erzählungen, die sehr häufig vorkommen. Es ordnet sie ein und beschreibt Herkunft und Hintergründe. Zudem verdeutlicht es mit Beispielzitaten, in welcher Form die Narrative von antifeministischen Akteur*innen verwendet werden.
Die Beiträge in dieser E-Paper-Reihe „Was ist eigentlich Antifeminismus?“ beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven das Phänomen Antifeminismus und helfen so zu einem besseren Verständnis und bei der (politischen) Einordnung.

Zum E-Paper. Herausgeber*in: Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung.
Das Projekt „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ ist eine Kooperation vom Gunda-Werner-Institut, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V.. Weitere Informationen auf der Projektwebsite antifeminismus-begegnen.de.

Bericht: LSBTIQA* Jugend in Bayern

[3/24] Studien des IDA (Institut für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung): Ergebnisbericht: „How are you?“ (HAY) - Die Lebenssituation von LSBTIQA* Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bayern 2023: Das Forschungsprojekt HAY wurde vom Bayerischen Jugendring (BJR) initiiert, um die Lebenssituation queerer Menschen zwischen 14 und 27 Jahren in Bayern zu untersuchen. Dazu wurde in enger Zusammenarbeit mit Beiräten aus ­Fach- und Alltagsexperten*innen eine quantitative Online-Befragung erarbeitet, die zwischen April und Juni 2023 mehr als 2.000 Teilnehmende erreichte. Der Bericht umfasst die vollständige Darlegung der Ergebnisse der Studie. [Zum Ergebnisbericht]

Demokratie:Frauenrechte weltweit,Geschlechterquoten&gerechte Sprache in Politik

[3/24] Rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist in diesem Jahr zu Wahlen aufgerufen – unter anderem in Europa, in den USA und in drei ostdeutschen Bundesländern. Dabei geht es um mehr als um den Erfolg oder Misserfolg von Kandidat*innen und Parteien. Verhandelt wird die Zukunft der liberalen Demokratie. Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) liefert in seinem aktuellen Forschungsmagazin WZB-Mitteilungen März 2024 hintergründige und aktuelle Lektüre. Wie groß ist der Rückhalt für die Demokratie in verschiedenen Gesellschaften? Wie groß ist die Gefahr von rechts? Welchen Beitrag zu Aufklärung und Gestaltung leistet die Wissenschaft?
Darin u.a. auch die Beiträge:
- von Nikolina Klatt: Zwischen Fortschritt und Rückschritt - Der komplexe Kampf um Frauenrechte weltweit (PDF)
- Nachgefragt bei: Jessica Kim: Was bringen Geschlechterquoten in der Politik? (PDF)
- von Felicia Riethmüller und Lisa Zehnter: Die Kunst der Ansprache: Geschlechtergerechte Sprache in deutschen Wahlprogrammen (PDF).

Zeitschrift "Betrifft Mädchen" [1/24]: "ja! und: trans*"

[3/24] Betrifft Mädchen (BEM) 1/2024 erschienen. - Die Zeitschrift wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Jugend, Frauen und Gesundheit. Herausgeberin ist die LAG Mädchenarbeit in NRW e.V.
Hintergrund: BEM ist die, seit über 30 Jahren im deutschsprachigen Raum erscheinende pädagogische Fachzeitschrift, die einen lebendigen Diskurs zwischen Praxis und Theorie der feministischen und intersektionalen Mädchen*arbeit führt. Sie rückt die vielfältigen Lebenserfahrungen von Mädchen* in den Fokus, macht Wissen aus der Praxis einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, bietet eine Plattform für die Vorstellung aktueller Forschungsarbeiten und rezipiert pädagogische Geschlechtertheorien.
Artikel in der Ausgabe Betrifft Mädchen (BEM) 1/2024:
- Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter – ein aktueller und praxisnaher Überblick
- Das Selbstbestimmungsgesetz und seine rechtlichen Auswirkungen auf minderjährige trans Personen
- Queere Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 13 Jahren
- „Queere Vielfalt leben“ – Einblicke in die Kölner Wohngruppe für lsbtiq* Jugendliche und junge Volljährige
- Unterstützung von Fachkräften der (teil-) stationären Kinder- und Jugendhilfe bei der Begleitung von trans* Jugendlichen - Interview mit Lenny Streit vom „Projekt Trans*sensibel“ des Queeren Netzwerks NRW
- Trans* Kinder in der Kita – Implikationen für die pädagogische Praxis
- Trans*, inter* und nichtbinäre Personen in der Fachberatung zu sexualisierter Gewalt
- Always feminist!
- „Hallo wir sind schon da“ – trans*-geschlechtlichen und nichtbinären Kolleg*innen in der feministischen Mädchen- und Frauenarbeit solidarisch begegnen
- u.a. ...
[Online sind die Artikel (kostenpflichtig) einzeln abrufbar: Beltz Verlag.
Zeitschrift insges. in Papierform: 12 Euro, Ebook insges. 10,99 €.]

Pädagog. Broschüren: Umgang mit Hass / jugendl. Schönheitsidealen im Internet

[2-3/24] Hass, Hetze und Diskriminierung finden im Netz immer mehr Raum und bedrohen nicht nur die Grenzen der Meinungsfreiheit, sondern auch die Grundfesten der Demokratie. Die neue Infobroschüre "Hass im Netz. Von den Grenzen der Meinungsfreiheit“ (25.3.24), die klicksafe in Kooperation mit der AJS NRW veröffentlichte, beinhaltet umfangreiche Informationen zum Thema Hassrede und unterstützt pädagogische Fachkräfte dabei, das Thema in der Arbeit mit Jugendlichen zu behandeln. [zum Download]
Wer sich zu den aktuellen Themen der Digitalisierung wie Medienerziehung, Künstliche Intelligenz, Cybergrooming, Challenges, Cybermobbing weitergehend informieren will, findet zudem auf der Internetseite www.klicksafe.de weitere umfassende Informationen und Hinweise für pädagogische Fachkräfte dazu, wie diese Themen mit Kindern und Jugendlichen behandeltn werden können.
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Siehe zudem: Studie zu Schönheitsidealen im Internet (20.2.24): Anlässlich des internationalen Safer Internet Day am 6. Februar 2024 hat Saferinternet.at die Ergebnisse einer neuen Jugendstudie zum Thema "Schönheitsideale im Internet“ vorgestellt. Die Studie untersucht, welche Auswirkungen die Nutzung von digitalen Medien auf das körperbezogene Selbstbild von jungen Menschen hat. Die Ergebnisse zeigen, dass der Druck auf Jugendliche, unrealistischen Körperbildern zu entsprechen, hoch ist. Gleichzeitig wird die wichtige Rolle der Eltern und anderer Bezugspersonen beim Umgang mit Schönheitsidealen deutlich.
Hintergrund: Saferinternet.at ist die österreichische Partnerinitiative von klicksafe im Safer Internet Netzwerk der EU (Insafe), dem Verbund der Safer Internet Centres. In 27 europäischen Ländern setzt sich INSAFE für ein sicheres Internet für Kinder ein. klicksafe ist das deutsche Awareness Centre im Digital Europe Programm der Europäischen Union und wird verantwortet von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz.

Buch: Denkerinnen,Forscherinnen,Pionierinnen_unsichtbare Heldinnen d.Geschichte

[28.2.24] Buch: Beklaute Frauen: Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte. - Wie Frauen Geschichte schrieben – und Männer dafür den Ruhm bekamen. von Leonie Schöler.
Inhalt: Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen: Wissenschaftlerinnen, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Autorinnen, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten. Oder Künstlerinnen, die im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten sind. Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler ihre Geschichten, sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute wirklich vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält. [Mit zahlreichen Abbildungen und Infokästen]
[Am 28.2.24 im Penguin Verlag  erschienen. Bestellung (22 €): hier; siehe auch ein ntv-Artikel zum Buch vom 7.3.24.]

Studie: KJH-Fachkräfte: Bestand, Lücken, Gewinnun, Bedarfe in NRW

[22.2.24] Die Autor*innengruppe des Forschungsverbundes DJI/TU Dortmund hat aktuell die Studie "Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe - Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW" herausgeben.
Vor dem Hintergrund der in der KJH - nicht nur in NRW, sondern vielerorts deutschlandweit - immer brisanter werdenden Fachkräftelücke deuten sich viele offene Fragen an: Wie stellt sich der gegenwärtige Fachkräftebestand dar? Wie viele Fachkräfte fehlen aktuell und künftig in Kindertageseinrichtungen? Welche Lücken offenbaren sich in anderen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe? Welche Ausbildungspotenziale bestehen mit Blick auf die Fachkräftegewinnung?
Diesen Fragen geht diese materialreiche Studie zur gesamten KJH am Beispiel Nordrhein-Westfalens nach - und behandelt damit Bundesland-übergreifend zentrale Fragen. Auf Grundlage einer datenbasierten Bestandsaufnahme zum Personal werden die aktuellen und künftigen Herausforderungen, vor denen die KJH in ihrer Gesamtheit steht, aufgezeigt.
[Zur Studie]

 

Buch: Feministin u. Mutter Söhne - Über die Erziehung der Männer von morgen

[19.2.24] NDR Kultur - Das Journal-Sendung (Video) vom 18.3.24: "Feministin und Mutter zweier Söhne - Über die Erziehung der Männer von morgen." (Siehe auch Artikel auf Watson zum 6.3.)
"Hoffentlich wird er kein Arschloch!" So durchfährt es die Autorin Shila Behjat sofort, als sie schwanger ist und sich beim Ultraschall abzeichnet, dass sie Mutter eines Sohnes wird. Mittlerweile hat sie zwei Söhne und ringt mit ihrem Selbstverständnis als Feministin. Nun fragt sie sich: Wie verhält sich das mit Anspruch und Wahrheit bei der Jungserziehung? Sind alle Männer toxisch, auch die im eigenen Haushalt? Darüber hat sie ein Streitgespräch mit sich selbst geführt und es als Buch vorgelegt: "Söhne großziehen als Feministin".#
-> Zum Buch (erschienen am 19.2.24 im Hanser Verlag)

UNICEF: The State of Children in the EU 2024

[16.2.24] Der Bericht "Die Lage der Kinder in der Europäischen Union 2024" (engl.) des Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen hebt hervor, dass etwa 1 von 4 Kindern in EU-Ländern von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ist, was einer Zunahme von fast 1 Million Kindern seit 2019 entspricht. Über 11 Millionen Kinder und Jugendliche in der EU leiden unter psychischen Problemen, wobei Teenager am stärksten betroffen sind. Umweltbelastungen und Risiken im Internet stellen weitere Herausforderungen dar.
UNICEF fordert die EU auf, ihre Anstrengungen zur Förderung der Kinderrechte zu verstärken und Investitionen in kritische Dienstleistungen für Kinder zu erhöhen. Weitere Empfehlungen betreffen die Bekämpfung von Kinderarmut, die Förderung der psychischen Gesundheit und die sichere Nutzung digitaler Technologien durch Kinder.

BAMF-Kurzanalyse: Deutschkenntnisse von geflüchteten Frauen u. Männern

[15.2.24] Die BAMF-Kurzanalyse 1/2024 untersucht Geschlechterdifferenzen beim Erwerb von Deutschkenntnissen von Geflüchteten, die in den Jahren 2013 bis 2019 nach Deutschland gekommen sind. Datengrundlage sind die ersten sechs Erhebungswellen der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten, die in den Jahren 2016 bis 2021 erhoben wurden. - Auswertungen der zeitlichen Entwicklung zeigen, dass sich die Deutschkenntnisse der Geflüchteten mit zunehmender Aufenthaltsdauer in Deutschland verbessern. Zugleich bestehen aber beachtliche Geschlechterunterschiede auch nach einer längeren Aufenthaltsdauer in Deutschland fort. Ziel der weiteren Untersuchungen war es, die Hintergründe dieser Geschlechterunterschiede aufzuzeigen. [Zur Kurzanalyse: BAMF 15.2.24]

Buch: Black Germany_Schwarz, deutsch, feministisch–Geschichte einer Bewegung

"Black Germany Schwarz, deutsch, feministisch – die Geschichte einer Bewegung" von Tiffany N. Florvil.
Inhalt: Schwarze Deutsche mussten lange für ihre Anerkennung als Teil der deutschen Gesellschaft kämpfen, und die Bemühungen dauern an. Schwarze Frauen in Deutschland stehen dabei vor besonderen Herausforderungen. Ihr Aktivismus beruht auf dem Austausch untereinander und der Vernetzung mit Aktivistinnen in den USA, Großbritannien und Frankreich.
Tiffany N. Florvil untersucht die Ursprünge und zentrale Figuren der Bewegung im Zeitraum der 1980er- bis in die 2000er-Jahre mit einem besonderen Augenmerk auf den Frauen, die sich innerhalb der Bewegung mit intersektionalen Schwerpunkten engagierten: unter anderem May Ayim, Katharina Oguntoye, Jasmin Eding, Ria Cheatom. Florvil zeigt unterschiedliche Aspekte der Bemühungen um Anerkennung und ein Gefühl der Zugehörigkeit durch Reden, Poesie, politische Mobilisierung, Kulturproduktion, Veranstaltungen und internationale Vernetzung. Die prägende Erfahrung vieler Schwarzer Deutscher davor sei lange Zeit gewesen, isoliert von anderen Schwarzen aufzuwachsen. Erst ihr Kampf gegen Rassismus habe sie überhaupt zusammengebracht.
[Am 5.2.24 erschienen in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung (Nr. 11044), Bonn.
Zur Information/ Bestellung (4,50 € + Versandkosten): bpb.de.]

LSVD: Vielfalts-Fibel in Leichter Sprache & Queer-Papier-Reihe

[2/24] Neue Vielfalts-Fibel in Leichter Sprache: Was heißt "homo-sexuell" oder "Regen-Bogen-Familie"? Was bedeutet "L-S-B-T-I-Q-*" oder "geschlechtliche Identität"? Die Fibel in Leichter Sprache kennt die Antworten. In ihr werden die wichtigsten Begriffe der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt erklärt. Rund 200 Bilder und der Text in Leichter Sprache helfen, die Zusammenhänge einfach zu verstehen. - Der Lesben- und Schwulenverband hat diese Fibel mit Begriffen für Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit erstellt. Die neue Fibel ist eine Übersetzung der Erklärungen zu Begriffen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in Leichte Sprache. Sie soll den Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe helfen, gut mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt umgehen zu können. Das Projektteam bietet für Fachkräfte auch Fortbildungen, Webtalks und Veranstaltungen vor Ort an. [Download der Fibel als PDF-Datei oder kostenfreie Bestellung (bis zu 15 Ausgaben)]
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Siehe auch die LSVD-Queer-Papier-Reihe: Wie können Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit junge LSBTIQ*-Geflüchtete beraten? Was sind ihre spezifischen Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Unterbringung oder in der Selbstfindung? Wie kann mit queerfeindlichen Anfeindungen im Netz umgegangen werden? Wie können Fachkräfte junge LSBTIQ* im Coming-out unterstützen und stärken? - Auf diese und viele weitere Fragen gehen die Ausgaben der Queer-Papier Reihe ein.
Mit den Queer-Papieren möchte der LSVD den professionellen und diskriminierungsfreien Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt bei Fachkräften fördern, Tipps und Handlungsempfehlungen im Umgang mit LSBTIQ*-feindlichen Äußerungen aufzeigen. Die "Queer-Papiere", die im Rahmen des LSVD-Projektes im Bundesprogramm "Demokratie leben!" seit 2022 entstanden und sich an Fachkräfte und Aktive in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in Wohlfahrtsorganisationen richten, können Sie sowohl online als PDF heruntergeladen als auch in gedruckter Form kostenfrei bestellt werden unter: koordinierungsstelle@lsvd.de.
Bisher erschienene Papiere:
- #7:Coming-out: Wie Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit LSBTIQ* unterstützen können
- #6: Queerfeindlichkeit im Netz. Impulse zur Auseinandersetzung und zum Umgang mit digitaler Gewalt
- #5: Junge LSBTIQ*-Geflüchtete in der Sozialen Arbeit Intersektionale Lebensrealitäten, Herausforderungen & Handlungsempfehlungen für Fachkräfte
- #4: Bewusst respektvoll kommunizieren. Keine Angst vor Sprache. Keine Angst vor Fehlern. Keine Angst vor Veränderung
- #3: Jugendarbeit queer gedacht: Leitprinzipien und rechtlicher Auftrag
- #2: Rechtspopulistische Ideologien im Kontext der Jugendarbeit: Anregungen zur Auseinandersetzung für Fachkräfte
- #1: Regenbogenkompetenz in der Jugendarbeit: Zum professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt

AFET-Reader "Impulse zum KJSG"

[1/2024] Der Bundesverband für Erziehungshilfe e.V. (AFET) hat den Reader "Impulse zum Kinder- und Jugendstärkungsgesetz" zum kostenlosen Download herausgebracht.
Aus der Einleitung: Mitte 2021 wurde das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz verabschiedet. Es handelt sich um die größte gesetzliche Veränderung seit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes. Eine Vielzahl von Neuerungen wurde im Gesetz im Interesse der Kinder, Jugendlichen und ihrer Eltern verankert.
Die Praxis, insbesondere die Jugendämter, waren und sind stark herausgefordert, die rechtlichen Vorgaben umzusetzen und die Intention des Gesetzes mit Leben zu füllen. So sind inklusive Ansätze in verschiedensten Bereichen neu aufgenommen bzw. explizit eingefordert, die Implementierung der Verfahrenslots*innen beschäftigt die Fachwelt ebenso, wie die Frage, wie die Umsetzung des § 20 SGB VIII gestaltet werden kann, auch die Einbindung und Förderung von Selbstorganisationen ist verankert und eingefordert, ebenso wie die Verbesserung der Situation der jungen Volljährigen und vieles anderes. Ein mehr an Partizipation in verschiedensten Feldern ist umzusetzen, Kooperationen sind zu intensivieren, neu zu initiieren oder anzupassen, der Kinderschutz hat Veränderungen erfahren ebenso die Übergangsgestaltung oder die Aufgaben in der Pflegekinderhilfe. Eine
unvollständige Liste, die aber deutlich zeigt, wie anspruchsvoll die Herausforderungen sich darstellen, die der Gesetzgeber der Kinder- und Jugendhilfe ins (Gesetz)Buch geschrieben hat. ...

Dt. Menschenrechtsinstitut zu den Herausforderungen unserer Zeit

[1/24] Unter dem Titel „Die Herausforderungen unserer Zeit menschenrechtlich gestalten“ veröffentlichte das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) seine Strategie für die Jahre 2024 bis 2028. Das Institut stellt die Aufgabengebiete vor, denen es sich in den kommenden Jahren vorrangig widmen wird. Einen Fokus setzt das DIMR auf die Bekräftigung der Gleichheit aller Menschen und auf die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ziele in der Strategie sind u.a. die Weiterentwicklung des Gewaltschutzes und des Schutzes vor Menschenhandel, eine menschenrechtsbasierte Flucht- und Migrationspolitik oder die menschenrechtskonforme Gestaltung der Auswirkungen von Digitalisierung. [Zur Publikation]

Praxishandreichung: Umgang mit geschlechts-untypischen Verhalten und Trans*geschlechtlichkeit in Kitas

[2024] Broschüre: Umgang mit geschlechts-untypischen Verhalten und Trans*geschlechtlichkeit in Kindertagesstätten:
Der Umgang mit geschlechts-untypischem Verhalten und Transgeschlechtlichkeit bei jungen Kindern kann eine komplexe Herausforderung darstellen. Die Broschüre beinhaltet u.a. Begriffsdefinitionen, pädagogische Ansätze und Praxisbeispiele, die Pädagog*innen in Kindertagestätten Antworten auf Fragen zum professionellen Umgang mitgeben. [Zur Praxishandreichung: hier]
Herausgeber*in: Queer Lexikon e. V., "Online-Anlaufstelle für sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt".

Studie: misogyne Ideologien& Praktiken aus deutsch-internationaler Perspektive

[2024] Studie: Tracing Online Misogyny - Eine Analyse misogyner Ideologien und Praktiken aus deutsch-internationaler Perspektive:
Hass gegen Frauen ist ein virulentes und akutes Thema, dessen Relevanz im Analogen wie in der digitalen Kommunikation stetig zunimmt: Frauen werden im Internet systematisch angegriffen und verunglimpft. In Online-Diskursen müssen Frauen Belästigungen, Gewalt- und Vergewaltigungsfantasien oder gar Morddrohungen fürchten.
Viele vermeiden, sich öffentlich zu äußern oder ziehen sich aus den Räumen zurück. Dieser besorgniserregende Trend macht die Stimmen von Frauen unsichtbarer und überlässt
denjenigen den virtuellen Raum, die sich gewaltvoll und frauenfeindlich verhalten.
Ziel der Studie ist die Erforschung von länderspezifischen Narrativen und Framings misogyner Praxis online, insbesondere in Bezug auf die Manosphere. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem deutschsprachigen digitalen Raum und wird im quantitativen Teil der Untersuchung mit den französischen, britischen, slowakischen und niederländischen Sprachräumen verglichen. Auf Grundlage computerisierter Methoden werden Aussagen zum Grad der Verbreitung von Misogynie in Online-Kontexten getroffen. Schwerpunkte der qualitativen Analyse bilden die Incel-Subkultur sowie Männlichkeits-Influencer aus der Pick-Up-Artist-Szene.
Hintergrund: Die Studie: Die Untersuchung "Tracing Online Misogyny" entstand in einer Zusammenarbeit zwischen Das NETTZ, der Vernetzungsstelle gegen Hass im Netz aus Deutschland und dem Technologie-Unternehmen Text-gain aus Belgien im Rahmen eines Schwerpunkts der Bundesarbeitsgemeinschaft "Gegen Hass im Netz". Das viermonatige Projekt wurde in enger Zusammenarbeit der beiden Organisationen gemeinsam mit den Expertinnen Karolin Schwarz und Dr. Sylvia Jaki (Universität Hildesheim) durchgeführt und baute auf der Arbeit des European Observatory of Online Hate auf.
Die BAG "Gegen Hass im Netz" verbindet Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Eine evidenzbasierte Praxis gegen digitalen Hass ist ihr Ziel.
[Zur gesamten Studie]

Kinder- & Jugendhilfereport 2024

Im Kinder- und Jugendhilfereport 2024 wird die gegenwärtige und zukünftige Situation der Kinder- und Jugendhilfe beleuchtet, wobei der Fokus auf dem Fachkräftemangel liegt. Erstmals werden wesentliche Kennzahlen der Eingliederungshilfen übersichtlich präsentiert und gleichzeitig wird auf Verbesserungsbedarf in den Statistiken hingewiesen.
Unter-Kapitel zu Jugendsozialarbeit: Seite 165-177. Zur Publikation: www.budrich.de.

"jugendarbeit: gleichgestellt & geschlechtergerecht" - wertstatt-Publikationsreihe

[2023] Die "werktstatt" ist eine jährlich in der Steiermark stattfindende Fachtagung für Mitarbeiter*innen aus der Jugendarbeit sowie für jugendpolitische Entscheidungsträger*innen. Veranstaltet wird die Fachtagung von relevanten Akteuren aus der Steiermark: Abteilung 6 Bildung und Gesellschaft, Fachabteilung Gesellschaft, Referat Jugend des Landes in Kooperation mit dem Fachstellennetzwerk für Jugendarbeit und Jugendpolitik, dem Landesjugendbeirat und dem Dachverband der Offenen Jugendarbeit. Jedem Fachtagungsthema folgt ergänzend eine "wertstatt-Publikation". Die letzte Publikation erschien unter dem Titel: "jugendarbeit: gleichgestellt und geschlechtergerecht - Versuch einer interdisziplinären Auseinandersetzung." (2023, Graz, Verlag für Jugendarbeit und Jugendpolitik)  [Zum Download]
Darin bspw.: S 103-122: Jutta Hartmann: "Gender ist immer der Fall – die Frage ist wie." 
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Das Verständnis von Geschlecht unterliegt sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene einem entscheidenden Wandel. Vorstellungen einer tradierten Zweigeschlechtlichkeit werden infrage gestellt und zunehmend um eine dritte Personenstandskategorie – "divers" – erweitert.
Der Diskurs beinhaltet aber auch den Blick auf Ungleichheiten innerhalb der beiden Geschlechterkategorien "weiblich" und "männlich". Dabei geht es primär um die Wechselwirkung zwischen "Geschlecht" und weiteren wichtigen Merkmalen wie Bildung, soziale Klasse, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Nationalität oder Migrationsbiografien, die Ungleichheiten verursachen können. Das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen im Kontext dieser Wechselwirkungen wird als "Intersektionalität" bezeichnet. Die zentrale Frage dabei lautet, wie Geschlechterverhältnisse nachhaltig gleichberechtigt und demokratisch gestaltet werden können und welche Aufgabe dabei der Jugendarbeit zufällt, um Ungleichheiten entgegenzuwirken. ...

Europarats-Bericht: Kinder als Verteidiger der Menschenrechte

[12/2023] Ein Schwerpunkt des Berichts "Kinder als Verteidiger der Menschenrechte: Eine Studie über Mitgliedsstaaten des Europarats" (Children as defenders of human rights: a study on Council of Europe member states) ist die Forderung von Kinderrechtsverteidiger*innen, dass Regierungen ihre Meinungen, Ideen und Vorschläge bei der Entwicklung von Gesetzen und Richtlinien berücksichtigen.
Diese Studie ist die erste ihrer Art, die nationale Herausforderungen und Antworten bezüglich der Anerkennung, des Schutzes und der Stärkung von Kindern als "Kinderrechtsverteidiger*innen" in Mitgliedstaaten des Europarats untersucht. Sie basiert auf den Antworten einer Umfrage, die von 20 von insgesamt 46 Mitgliedstaaten des Europarats eingegangen sind, sowie auf Konsultationen mit 85 Kindern in ganz Europa, ergänzt durch Recherchen.

Erziehung& Bildung: geschlechtertheoretische Positionierungen

[11/23] Erziehung und Bildung: geschlechtertheoretische Positionierungen -Erziehungswissenschaft geschlechtertheoretisch.
Herausgeber*innen: Meike Sophia Baader/Britta Hoffarth/Barbara Rendtorff/ Christine Thon, Beltz Juventa Verlag GmbH, Sozialwissenschaften allgemein. Erschienen am 22.11.2023, Auflage: 1/2024. Printausgabe: 26 Euro.
"Erziehung" und "Bildung" sind zentrale Begriffe erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung und pädagogischer Praxis. Dass bereits in deren Konzeption Auffassungen von Geschlecht als zentrale Strukturelemente eingegangen sind, wird jedoch innerhalb erziehungswissenschaftlicher Fachdiskurse wenig reflektiert. Der Einführungsband will diese Problematik wissenschaftstheoretisch aufarbeiten sowie mit feministischen und geschlechtertheoretischen Ansätzen kontrastieren.
Darin u.a.: S.182-195: Hartmann, Jutta: Queere Bildung – kritisch-dekonstruktive Perspektiven auf Geschlecht und Sexualität.
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Autorenportraits: Meike Sophia Baader ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim. Zahlreiche Buchpublikationen, u. a. zur romantischen Idee des Kindes und der Kindheit (1996), zu den religiösen Dimensionen von Reformpädagogik (2005) und, zusammen mit Sabine Andresen, zu Ellen Key (1996). Barbara Rendtorff, Dr. phil., studierte Pädagogik, Soziologie und Geschichte. Seit 2008 Professorin für Schulpädagogik und Geschlechterforschung an der Universität Paderborn. Christine Thon, Prof. Dr., ist seit 2016 Professorin für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung am Institut für Erziehungswissenschaften der Europa- Universität Flensburg.

BMFSFJ-Studie: Lehrkräftegewinnung für die berufliche Ausbildung sozialpädagogischer Fachkräfte

[11/23] Eine Studie hat im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Gewinnung von Lehrkräften für die berufliche Ausbildung sozialpädagogischer Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe untersucht. Im Fokus standen insbesondere die Ausbildungskapazitäten im Studium der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik, die Tätigkeiten der Lehrkräfte an berufsqualifizierenden Schulen sowie Sondermaßnahmen zu Einstiegs- und Qualifizierungsmöglichkeiten in das Lehramt für die beruflichen Schulen in den Bundesländern.
Die Studie verdeutlicht, dass die Gewinnung von Lehrkräften in der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik bei dem Ausbau von Betreuungskapazitäten in Kita und Ganztag stets berücksichtigt werden muss. Insbesondere die grundständige Ausbildung von Lehrkräften sollte daher gestärkt werden.
U.a. wird in den Schlussfolgerungen empfohlen, dass das Studienangebot in der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik bundesweit ausgebaut werden und es flexibler und durchlässiger gestaltet werden sollte (bspw. durch hybride oder Teilzeitmodelle). Zudem sollen Sondermaßnahmen für den Berufseinstieg als Lehrkraft am Arbeitsmarkt transparenter und Einstiegsmöglichkeiten vergleichbarer werden. [Zur Studie vom 30.11.23]

BMAS-Broschüre zum SGB XIV

[11/2023] Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine Broschüre zum Sozialen Entschädigungsrecht – SGB XIV in Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch veröffentlicht. Nach dem SGB XIV können Betroffene von Gewalttaten (wie u.a. Menschenhandel), unter gewissen Voraussetzungen einen Anspruch auf Leistungen haben. Die Broschüre stellt die Anspruchsvoraussetzungen, sowie die Hilfen und Leistungen des sozialen Entschädigungsrecht dar. [BMAS Nov. 2023]

alice magazin u.a. zu Sexualpädagogik u. geschlechtlicher Vielfalt

[10/23] alice magazin der Alice Salomon Hochschule Berlin: Das Hochschulmagazin alice (Print/ Online) informiert zweimal im Jahr mit spannenden Beiträgen über Studium, Lehre, Forschung und das Hochschulleben an der ASH Berlin. Jede Ausgabe widmet sich ausführlich einem Schwerpunktthema. Siehe bspw.:
- Aus Treffpunkt Campus (Ausgabe 45 / 2023) vom 05.10.2023:
Jutta Hartmann: Let’s talk about sex. Eine neue Unit im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit vermittelt sexualpädagogische Grundlagen. (S. 62-63)
- Aus Kinder & Jugendliche im Fokus (Ausgabe 43/2022) vom 23.06.2022:
Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt anerkennen und ermöglichen - Kritisch-dekonstruktive Bildungsperspektiven einer Pädagogik
vielfältiger Lebensweisen vn Jutta Hartmann, Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit (S. 40-42)

Handbuch Sexualität u. Soziale Arbeit

[7/23] Das Handbuch Sexualität und Soziale Arbeit, herausgegeben von Davina Höblich und Dominik Mantey, erschienen am 19.7.23, bildet erstmals den praxisorientierten, empirischen und theoretischen Stand des Fachdiskurses zu Sexualität und Sozialer Arbeit in Form eines Handbuchs ab. Beiträge zu Grundlagen und theoretischen Konzepten, Arbeitsfeldern, Handlungsformen und Herausforderungen ermöglichen interessierten Forschenden, Lehrenden, Studierenden und Fachkräften eine genuin sozialarbeiterische Perspektive auf Sexualität(en).
Darin bspw.: S. 327-337: Hartmann, Jutta/ Busche, Mart: Parteilichkeit und queere Vielfalt – postheteronormative Perspektiven im Kontext Sexualität und Soziale Arbeit. [48,00 € Printausgabe / E-Book/pdf 43,99 €; Weinheim, Basel: Beltz Juventa Verlag; Erschienen: 19.7.2023]
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Pressestimmen: "Insofern handelt es sich bei diesem Handbuch um einen Meilenstein für Disziplin und Profession, einerseits weil der aktuelle Wissensstand erschlossen und andererseits, weil bestehende Lücken in Methodenbildung, Forschung und Ausbildung Sozialer Arbeit benannt werden.[...] Als Grundlagenwerk für Ausbildung und Praxis sollte der Band in keiner Bibliothek fehlen." - Gernot Hahn, Socianet, 26.1.24

BMFSFJ: Mitwirkung - Qualitätsstandards für Kinder- u. Jugendbeteiligung

[4/2023] Die Broschüre "MITWIRKUNG MIT WIRKUNG - Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung“ wurden gemeinsam vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen Bundesjugendring erarbeitet und herausgegeben. Unterstützt durch Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis sind Impulse zur Weiterentwicklung in Theorie und Praxis entstanden. Die Veröffentlichung ist eine Einladung zum Mitmachen, Diskutieren und Ausprobieren. [Zum Download]

Fachzeitschrift: informationen | Ausgabe 3/2023

[3/23] Die Fachzeitschrift "informationen" (AJS BW) behandelt verschiedene Themen, die eng mit der Lebenswelt Jugendlicher verbunden sind. In Ausgabe 3/2023 vom November werden u.a. die Themen Umgang mit Pornografie sowie Jugendkultur und Männlichkeit behandelt. [Zur Online-Ausgabe der Zeitschrift: hier.]

Praxisheft zur diskriminierungssensiblen Weiterentwicklung v. Klassenräten

[2023] Praxisheft zur diskriminierungssensiblen Weiterentwicklung des Klassenrats: Der diskriminierungskritische Klassenrat ist eine Broschüre für Schüler*innen und Multiplikator*innen, um den Klassenrat diversitätssensibel zu gestalten und anzufangen, sich mit Diskriminierungskritik auseinanderzusetzen. RiseUp!, eine Gruppe von 4 Schüler*innen, begleitet die Leser*innen anhand von vielen Praxistipps, individuellen Geschichten und Denkanstößen durch das Heft. Es werden Perspektivwechsel angeboten sowie Räume zum Aushandeln, Besprechen und gemeinsamen Üben und Lernen. Am Ende lädt ein Glossar zur tiefergehenden Auseinandersetzung mit diskriminierungskritischen Themenbereichen ein. Zahlreiche Begriffe im Glossar verlinken mit QR-Codes zu ergänzenden Videos.
Hintergrund: Das Praxisheft wurde entwickelt vom Teilbereich "Diskriminierungskritische Schulentwicklung" der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) im "Kompetenznetzwerk – Demokratiebildung im Jugendalter". Das Kompetenznetzwerk wird im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Praxishandbuch Sexuelle Bildung, Prävention sexualisierter Gewalt und Antidiskriminierungsarbeit

[11/22] Praxishandbuch Sexuelle Bildung, Prävention sexualisierter Gewalt und Antidiskriminierungsarbeit. - wertvoll – divers – inklusiv. Herausgegeben von Anja Henningsen und Uwe Sielert.
Sexualpädagogik, Antidiskriminierungsarbeit und Gewaltprävention befinden sich in einem zunehmend dynamischen Klärungsprozess über ihr Verhältnis zueinander. Während sexualpädagogisch Tätige die Befähigung zur sexuellen Selbstbestimmung betonen, heben gewaltpräventive Fachkräfte den Schutz vor äußeren Gefahren hervor. Dies bildet sich auch in den Selbstpositionierungen der Fachkräfte ab, die sich zum Teil als Sexualpädagog*innen oder Präventionsfachkräfte bezeichnen und damit eine deutliche Trennlinie markieren, während sich andere als ‚Hybride‘ verstehen, die zwischen den Welten agieren. Das Praxishandbuch bündelt die verschiedenen Perspektiven, macht sie als produktive Differenzen fruchtbar und lässt vielfältige Expert*innen aus der sexuellen Bildung, Missbrauchsprävention, Antidiskriminierungsarbeit und Kinderschutz zu Wort kommen. [Printausgabe 38,00 € / E-Book/pdf 34,99 € ; Weinheim, Basel: Beltz Juventa Verlag, erschienen am 23.11.2022]
Hierin u.a.: S. 269-291: Hartmann, Jutta/ Busche, Mart/ Täubrich, Malte/ Scambor, Elli/ Henzel, Chris: Queere Bildung. Konzeptuelle Anknüpfungspunkte und paradoxale Herausforderungen für die Prävention sexualisierter Gewalt (gegen Jungen*).
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Pressestimmen: "Das Praxishandbuch bündelt die verschiedenen Perspektiven, macht sie als produktive Differenzen fruchtbar und lässt vielfältige Expert:innen aus der sexuellen Bildung, Missbrauchsprävention, Antidiskriminierungsarbeit und Kinderschutz zu Wort kommen." Kinder- und Jugendschutz in der Praxis, 1/2023

Feministische Impulse für Wege aus dem Patriarchat

[9/22] "Unlearn Patriarchy - Feministische Impulse für Wege aus dem Patriarchat": Obwohl wir inzwischen im 21. Jahrhundert leben, herrscht noch immer das Patriarchat. Warum zur Hölle ist das so? Und was kann jede*r persönlich dazu beitragen, die häufig unbewussten toxischen Strukturen zu erkennen und aufzulösen? Dieser Sammelband mit bekannten Autor*innen bietet Hilfestellung.
Sich gegen das Patriarchat zur Wehr zu setzen, ist besonders im Alltag schwierig. Denn Vieles ist uns so vertraut, dass wir es gar nicht hinterfragen. Sogar bekennende Feminist*innen tappen immer wieder in die gleichen Fallen. Wir schließen Frauen durch Sprache aus, folgen veralteten Vorstellungen von einer glücklichen Kleinfamilie inklusive traditionellen Rollenbildern. Oder wir passen uns männergemachten und kapitalistischen Strukturen an, wenn wir im Beruf erfolgreich sein wollen. Die Beitragenden der Anthologie UNLEARN PATRIARCHY berichten von ihren Erfahrungen und spüren eigenen fatalen Denkmustern nach. Sie zeigen, wie über alle Gesellschaftsbereiche hinweg von Sprache und Liebe über Arbeit bis hin zu Politik, Bildung oder Identität die patriarchalen Handlungsmuster gebrochen werden können und ein besseres Leben für alle möglich wird. [Erscheinungsdatum: 1.9.22]
"Große strukturelle Denkhindernisse werden in diesem Buch von klugen Köpfen analysiert. Sie helfen zu verlernen, was Gegenwart und Zukunft zerstört!" Luisa Neubauer

Handreichung für Jugendverbandsarbeit: Sicher gegen Rechts

[7/22] Mit der Handreichung "Sicher gegen Rechts" möchte der Landesjugendring Baden-Württemberg haupt- und ehrenamtlich Aktiven in der Jugendverbandsarbeit eine schnelle und kompakte Hilfestellung an die Hand geben. Sie unterstützt dabei, die Leitsätze mit Leben zu füllen. Aber sie soll auch konkrete Hilfe geben: wenn die Veranstaltung eines Jugendverbands durch rechtspopulistische Gruppen gestört wird, wenn die Förderung der Verbandsarbeit von undemokratischen Politiker*innen delegitimiert wird, wenn junge Teilnehmende sich bei der Gruppenstunde oder beim Ferienlager diskriminierend äußern, gibt diese Handreichung erste Hinweise zum Umgang mit diesen Situationen und benennt weiterführende Unterstützungsangebote. Die Handreichung steht zum Download oder als Druckexemplar zur Verfügung. [Zur Handreichung vom Juli 2022]

Buch: mit Privilegien u. Diskriminierungen umgehen

[7/20] "Scham umarmen - Wie mit Privilegien und Diskriminierungen umgehen?" von Sannik Ben Dehler.
Wie geht es Scham zu umarmen, statt vor Scham im Boden zu versinken? - Hier ist das ‚7-Tage-Programm zum Scham umarmen‘ – mit Erklärungen und Anekdoten, kleinen Übungen und Reflexionsfragen. Aufbauend auf eigenen Erfahrungen und mit einer Vielzahl konkreter Beispiele bietet das Buch zahlreiche Aha-Momente dazu, wie es geht, nicht in Scham zu versinken, sondern Scham als Anlass zu nehmen, über eigene Privilegien nachzudenken, eigene Diskriminierungen zu spüren und beides in diskriminierungskritisches Handeln zu transformieren. Das Buch ist ein Gemeinschaftswerk des eigenen ‚inneren Teams‘, welches manchmal lautstark oder im Hintergrund vielstimmig eigene Zweifel und Ängste, Unsicherheiten, Wünsche und Stärke äußert. Dies wird im Buch spielerisch mit hohem Wiedererkennungswert umgesetzt.
Zum Autor: Sannik Ben Dehler lebt in Berlin und arbeitet seit vielen Jahren als Sozialarbeiter in verschiedenen queeren Projekten, als Anti-Diskriminierungstrainer und als Übungsleiter in einem Reitverein. Er hat Soziale Arbeit und Gender Studies studiert. 2015 hat Sannik Ben Dehler mit Anderen die Broschüre Mein Name ist, mein Pronomen ist herausgegeben.
Verlag: w_orten & meer, Verlag für verbindendes diskriminierungskritisches Handeln, Erscheinungsdatum: Aug. 2019, 2. Aufl. Juli 2020.
Bestellung: hier (9€ + Versand).

9. Weitere Veröffentlichungen, Meldungen& Informationen

Materialkarten zu sexueller Bildung zu trans u. nicht-binären Lebenswelten

[7/24] Materialkarten für Beratung & Workshops: "Was ist eigentlich eine Transition?! - Sexuelle Bildung zu trans und nicht-binären Lebenswelten. Materialkarten für Beratung & Workshops."
Praaktische Arbeitshilfe für Fachkräfte sowie interessierte Menschen auf DIN A6 Karten. Mit einfachen Worten wird Einblicke in die Transitionsprozesse von trans und nicht-binären Menschen gegeben und für die Lebenswelt sensibilisiert. - Die Materialkarten können für die Beratungsarbeit, die therapeutische Begleitung, zur pädagogischen Gruppenarbeit in Workshops und Schule, in der Lehre, im Selbsthilfekontext oder auch zum privaten Auseinandersetzen genutzt werden. Auf der Rückseite des jeweiligen Begriffes gibt es eine kurze Erklärung sowie zwei weiterführende Fragen zum diskutieren und eigenständigen recherchieren. Dies ermöglicht eine inhaltliche Zuordnung und weitere Anknüpfungspunkte. Damit dient das Material als profund recherchierte, praktische Arbeitshilfe. Ermöglicht wird ein vorstrukturierter Zugang zur Auseinandersetzung mit diversen Schritten von individuellen Transitionsprozessen, die in der Regel kaum pädagogisch aufbereitet werden und somit (noch) nicht zugänglich sind. [Zur Vorbestellung (45 €); Erscheinungsdatum: 15.7.24]

Bayern: Preis für Projekte zur Integration von Migrantinnen

[4/24] Zu den Gewinner*innen des diesjährigen Integrationspreises gehören: 1. Platz: "Gehörlos, weiblich, neu in München – ein Projekt zur Information und Stärkung tauber geflüchteter Frauen" vom Gehörlosenverband München und Umland e.V., 2. Platz: Internationales Frauen- und Mädchenzentrum e.V. Nürnberg, 3. Platz: "Frauen stärken – Frauenpower" vom Freiwilligen-Zentrum Augsburg gGmbH sowie das IN VIA Bayern-Projekt "MumM! – Mentorinnen unterstützen motivierte Migrantinnen!" in Ingolstadt.
Die vier Projekte wurden dafür ausgezeichnet, sich in besonderer Weise um die Integration von Frauen verdient gemacht zu haben und integrative Strahlkraft auszuüben. Ausgewählt wurden sie von der unabhängigen Jury des Bayerischen Integrationsrates. [17.4.24 IN VIA BY]

Zartbitter e.V.: Präventionsmaterialien zu Kinderrechten in 13 Sprachen

[4/24] Bereits vor einigen Jahren hat Zartbitter e.V. - die Kontakt- und Informationsstellen gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen - zahlreiche Präventionsmaterialien in 12 Sprachen übersetzen lassen. Nun wurden über das Projekt "Junges Köln – Das neue WIR" die ukrainischen Übersetzungen ergänzt, gefördert vom LVR und der Stadt Köln. Die Illustrationen und knappen Texte der Broschüren "Alle Flüchtlingskinder haben Rechte" und "Alle Mädchen/Jungen haben Rechte" informieren Kinder und Jugendlich über ihre Rechte. Die Materialien können Dank ihrer klare Bildsprache im Alltag in Gemeinschaftsunterkünften und Schulen niederschwellig eingesetzt und Sprachbarrieren bei der Entwicklung grenzachtender Gruppennormen überwunden werden.
Alle Materialien stehen ab sofort in 13 Sprachen zum Download zur Verfügung.
Weite Aktivitäten (u.a.): Mit Förderung des Landesjugendamtes des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und der Bethe Stiftung führt Zartbitter e.V. zudem auch das inklusive Modellprojekt "Sichere Orte schaffen – Schutz vor sexualisierter Gewalt für Jugendliche und junge Erwachsene" durch.

Artikel: Feminismus: Warum wir ihn auch 2024 noch brauchen

[3/24] Feminismus: Warum wir ihn auch 2024 noch brauchen
[Auszüge:] "Frauen in der Politik, Frauen in der Wirtschaft, Frauen in der Forschung: Die Sache mit dem Feminismus hat sich doch so langsam erledigt, oder? Leider nein, leider gar nicht. Hier kommen zehn Gründe, warum wir den Feminismus auch 2024 noch dringend brauchen. Sie erwarten jetzt ein subjektives, ideologisches Plädoyer? Gar nicht nötig, wir haben uns rein an Zahlen und Fakten gehalten. Plus ein paar Buchtipps am Ende, um sich mehr ins Thema einzulesen und zu merken, dass es nicht nur zehn, sondern noch viel mehr Gründe gibt. [...] -> 10 Gründe, warum wir Feminismus heute noch brauchen: Feminismus ist nötig, solange …
1. … sich nicht alle als Feminist*innen bezeichnen.
2. … unter dem Deckmantel des Feminismus‘ Anti-Feministisches passiert.
3. … Menschen unter dem Patriarchat leiden.
4. … wir uns immer noch über Care-Arbeit streiten müssen.
5. ... die gender Gaps fortbestehen (Gender Pay, Care work, Data & Pension Gap)
6. … die Gesellschaft sich an vielen Stellen rückwärts bewegt.
7. … es für Frauen und weiblich gelesene Menschen normal ist, im Dunkeln nicht allein rauszugehen,
8. … Ungleichheit auch in der Sprache sichtbar ist.
9. … die Klitoris in Biologie-Schulbüchern als erbsengroß oder punktartig beschrieben wird oder einfach nicht vorkommt.
10. Und als krönender Abschluss: Feminismus ist nötig, solange die ganze Welt auf Männer ausgerichtet ist. 

Buchempfehlungen:
- "Invisible Women" von Caroline Criado Perez: viele Zahlen und Studien, inwiefern unsere Welt für Männer gemacht ist
- "Unlearn Patriarchy" und "Unlearn Patriarchy #2": Essays von unterschiedlichen Menschen mit vielseitigen Perspektiven über Themen wie Geld, Sprache, Recht, Medizin oder Körper
- "Weißen Feminismus canceln" von Sibel Schick: ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit statt Ausgrenzung
- "The Will to Change" von bell hooks: Die Bibel für feministische Männer.
[Quelle: 16.3. Esquire.de, ein Online-Angebot der Burda Hearst Publishing GmbH (ELLE, ELLE DECORATION, Esquire, Harper´s BAZAAR.
Autorin: Juliane Funke, Freie Journalistin & Texterin)

taz-Artikel zum "feministischen Kampftag" (u.a. Geschichte feminist. Protests)

[3/24] "Feministischer Protest in der Geschichte: Ästhetik des Widerstands - Von Rosa Parks über Hannah Arendt bis zur feministischen Bewegung im Iran: Oft sind es Frauen, die Massenproteste initiieren. Ein Abriss."
[taz-Artikel vom 7.3. anlässlich des Frauentags. - Dieser Text ist Teil der Sonderausgabe zum Schwerpunktthema "feministischer Kampftag" am 8.3.24, in der sich die taz-Redakteur*innen mit den Themen Schönheit und Selbstbestimmung beschäftigen. Weitere Texte hier: Schwerpunkt Feministischer Kapmpftag]

Digit.Dt.Frauenarchiv: Motto 2024/25: #unerschrocken/zum Weltfrauentag

[3/24] Seit Jahrhunderten treten Feminist*innen mutig gegen Vorurteile und Verbote und für Selbstbestimmung, Teilhabe und demokratische Rechte ein. Diesen unerschrockenen Feminismus braucht es auch aktuell, wenn weltweit patriarchal-autoritäre Systeme und Strömungen erstarken. -#unerschrocken wird daher zum DDF-Motto 2024/25 und rückt unter der gleichnamigen Kampagne die Verbindungen zwischen Feminismus und Demokratie in den Fokus.
Der Blick in die Geschichte zeigt: Feminist*innen setzen sich #unerschrocken für die Demokratie ein – Feminismus schützt die Demokratie. Der Aufruf "Bildet Banden!" ziert seit den 1970er-Jahren Häuserwände. Netzwerke stärken und verbinden im Kampf um Frauen-, Menschen- und Freiheitsrechte. "Bildet Banden" fordert deswegen auch die Musikerin und Aktivistin Sookee im neuen DDF-Film "WHO CARES ABOUT HER*STORY?" (2024 youtube). - Mit dem Film startete dass DDF seine #unerschrocken-Kampagne zum feministischen Kampftag am 8.3.24; denn: "Wir haben noch viel zu tun. Das Patriarchat schafft sich ja nicht von alleine ab!" (Sookee) [Mehr Informationen beim DDF]

Weitere DDF-Beiträge:
- Tradition. Die Geschichte des Internationalen Frauentags beginnt 1910 – bis heute ist der Tag ein wichtiger Teil feministischer Praxis. Inspiriert hat dazu die jüdische Sozialistin Theresa Malkiel, die einen ersten Frauentag in den USA durchführt. mehr
- Bedeutung. Was gilt es zum 8. März zu fordern? Dieser Frage stellten sich Prof. Dr. Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr München), Lisi Maier und Dr. Arn Sauer (Bundesstiftung Gleichstellung) sowie Ekin Deligöz (Parlamentarische Staatssekretärin, BMFSFJ). mehr
- Streikfrage. Streikbündnisse rufen am 8. März dazu auf, bezahlte wie unbezahlte Arbeit niederzulegen. Zentrale Impulse kommen aus dem Globalen Süden, wo Aktivist*innen nicht nur gegen ungleiche Behandlung, sondern auch gegen Femizide kämpfen. mehr
- Clara Zetkin (1857–1933) initiiert den Internationalen Frauentag mit. Sie gilt als die bedeutendste Vertreterin der proletarischen Frauenbewegung und ist zudem eine der ersten parlamentarischen Abgeordneten. mehr
- Forderung. Der Kampf um das Recht auf Abtreibung bleibt auch in diesem Jahr ein zentrales Thema zum 8. März – eine Forderung mit langer Geschichte, wie die i.d.a.-Einrichtungen mit ihrem Monatsthema „§ 218“ zeigen. mehr
- Debatte. Frauenstreiktag, Frauenkampftag, feministischer Kampftag: Es gibt viele Bezeichnungen für den 8. März. Zu den Hintergründen DDF-Historikerin Dr. Jessica Bock im MDR-Kurzinterview (siehe Reiter zwischen 6 und 12 Uhr). mehr

WDR Wissenschaftsmagazin: Wie weit sind wir mit der Gleichberechtigung?

[3/24] WDR Wissenschaftsmagazin Quarks [Artikel vom 7.3.24]: Frauen im Fokus - Wie weit sind wir mit der Gleichberechtigung? [Auszüge:]
Frauen und Männer sind in unserer Gesellschaft immer noch keineswegs gleichberechtigt. Im Schnitt verdienen Frauen auch heute noch weniger als Männer, leisten mehr Care-Arbeit und sind häufig medizinisch benachteiligt. Was du wissen solltest.
- Geschlechtergerechtigkeit: Wie steht es um die Gleichberechtigung der Frau?: Frauen sind in verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft immer noch nicht gleichberechtigt. Der wohl bekannteste Aspekt: die Bezahlung. Frauen haben im Jahr 2023 pro Stunde im Schnitt 18 Prozent weniger verdient als Männer.
Daneben leisten Frauen auch heute immer noch mehr Care-Arbeit, tragen einen Großteil des "Mental Load", sind medizinisch häufig im Nachteil und besetzen unterdurchschnittlich viele Führungspositionen in Deutschland.
- Wie sinnvoll ist die Frauenquote?: Schaut man sich die Geschlechterverteilung unter Führungskräften an, wird schnell klar, dass hier ein Ungleichgewicht herrscht. Im Jahr 2022 war nur knapp jede dritte Führungskraft in Deutschland weiblich. Um dieses Ungleichgewicht zu minimieren, kommt immer wieder die sogenannte Frauenquote ins Gespräch. [Quarks: was die Frauenquote bringen kann]
- Frauen in der Forschung: In der Forschung arbeiten auch deutlich weniger Frauen als Männer – unter 30 Prozent. Und das, obwohl prozentual mehr Frauen ein Studium beginnen. Dabei hätte es viele Vorteile, wenn es auch mehr Wissenschaftlerinnen in der Forschung gäbe. Denn Frauen haben häufig einen anderen Blickwinkel auf Themen, sodass sie die Einschätzungen von Männern gut ergänzen könnten. Außerdem könnten mehr weibliche Akteurinnen in der Forschung dafür sorgen, dass mehr frauenspezifische Daten gesammelt werden, um den sogenannten Gender-Data-Gap zu schmälern.
- Gendermedizin: Warum Frauen medizinisch benachteiligt sind: Bis in die 90er-Jahre war es so, dass Medikamente vor allem an Männern getestet, aber gleichermaßen auch Frauen verabreicht wurden. Und das, obwohl Medikamente bei Frauen und Männern komplett unterschiedlich wirken können. Daher gibt es mittlerweile Verordnungen, die dafür sorgen, dass in klinischen Studien auch Frauen einbezogen werden müssen. Jedoch ist das Geschlechterverhältnis immer noch unausgeglichen. Männerkörper sind häufig der Maßstab – und das nicht nur bei Medikamenten. - Ein Beispiel aus der Medizin: In Studien zu Herz-Kreislauf-Medikamenten sind nur zu einem Drittel Frauen als Probandinnen eingebunden. Und das kann fatale Folgen haben. Denn bei Frauen müssen andere Aspekte mit bedacht werden als bei Männern. So sollten beispielsweise Schwangerschaften, die Wechseljahre und der weibliche Zyklus mit berücksichtigt werden.
[Quarks: mehr zum Thema Gender-Data-Gap und Gendermedizin sowie mehr dazu, warum Frauen medizinisch lange nicht ernst genommen wurden]

Veranstaltungsbericht zur Fachtagung der Initiative Klischeefrei

[3/24] 5. Fachtagung der Initiative Klischeefrei - Alle Programmpunkte zum Nachlesen und Nachschauen in der Dokumentation: Auf der Tagung am 1.3.24 im Auswärtigen Amt drehte sich alles um die Frage, was wir voneinander lernen können – auch im internationalen Vergleich. Lernen konnten Teilnehmende wie Referent*innen an diesem Tag gleichermaßen, dank des spannenden Programms mit einem Talk sowie Vorträgen und Workshops. Mit dabei waren unter anderem: Annalena Baerbock (Bundesaußenministerin), Lisa Paus (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und per Video zugeschaltet Schirmherrin Elke Büdenbender.
Die Dokumentation, bestehend unter anderem einem Kurzfilm zur Tagung und Videomitschnitten einzelner Beiträge, bietet die Möglichkeit, die Tagung nachzuerleben.
-> zur Dokumentation, -> zu den Videos der Vorträge und Workshops, -> zum Tagungsvideo (YouTube, 3:20 Minuten).

Neugründung: Inspiring Girls Deutschland e. V.

[3/24] Selbstbeschreibung: "Wir eröffnen Lebenswelten - Wir sind Inspiring Girls Deutschland e. V. - wir inspirieren Mädchen. - Wir machen berufliche Identitäten erlebbar und erweitern den Horizont von Schülerinnen. - Hierzu bringen wir Frauen aus vielen unterschiedlichen Berufsfeldern in Workshops in Schulen und Unternehmen mit Schülerinnen zusammen und eröffnen ihnen Lebenswelten. - Wir überwinden gesellschaftliche Klischees und schaffen Gleichberechtigung in der Berufsorientierung. Wir zeigen Mädchen, dass ihnen alle Berufe offen stehen und ermutigen sie, an sich zu glauben und sich hohe Ziele zu setzen. - Wir sind ein gemeinnütziger Verein und arbeiten ehrenamtlich. Wir sind sehr gut vernetzt, an der Sache orientiert und unkompliziert - angespornt von unserem Enthusiasmus und getragen von unserem gemeinsamen Ziel, die Welt für Mädchen zu verbessern."
[Siehe auch: Interview auf der Seite der Initiative Klischeefrei vom 18.3.24: "Wir machen berufliche Identitäten erlebbar".]

Children’s Mental Health across Europe

[3/24] In Eurochilds Bericht "Children's Rights: Political will or won't?" geben 38 Eurochild-Mitglieder aus 26 Ländern Empfehlungen, unter anderem bezüglich der Auswirkungen von Armut, sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung auf Kinder. Auf der Grundlage der von den Eurochild-Mitgliedern bereitgestellten Informationen über die psychische Gesundheit von Kindern bietet dieser Teilbericht praktische, auf Rechten basierende Empfehlungen für den Umgang mit den Bedürfnissen und Herausforderungen, mit denen Kinder und ihre Familien in den europäischen Ländern konfrontiert sind. Diese politischen Empfehlungen beruhen auf praktischen Erkenntnissen und haben das Potenzial, das Leben von Kindern und ihren Familien zu verbessern. [Zum Bericht vom März 2024 (engl.)]

DBSV-Informationen zu barrierearmem Gendern

Das Präsidium des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV) legte für sich erstmals im April 2019 Leitlinien zum möglichst inklusiven Gendern fest. Die Position wurde im Juni 2020 und im März 2021 ergänzt und letztmalig im März 2024 in Teilen präzisierend umformuliert und aktualisiert. [zur aktuellen DBSV-Empfehlung]

Bericht der Menschenrechtskommissarin des Europ. Rats nach Deutschland-Besuch

[2/24] Die Menschenrechtskommissarin des Europäischen Rats, Dunja Mijatović, und ihr Team besuchten Deutschland vom 27.11.-1.12.23. Während des Besuchs führte die Kommissarin Gespräche mit der deutschen Politik, Organisationen der Zivilgesellschaft, Vertreter*innen von Kindern und Jugendlichen und anderen Gesprächspartner*innen; u.a. auch dem Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention/ National Coalition Deutschland.
Der daraus entstandene Bericht konzentriert sich auf die beiden während des Besuchs angesprochen Hauptthemen: die Strukturen und der rechtliche Rahmen zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte sowie der Zugang zu sozialen Rechten, insbesondere der Schutz vor Armut und das Recht auf angemessenen Wohnraum. [Zum Bericht vom 23.2.24 (engl.)]

Diakonie, DIM&BFM-Stellungnahmen zu Kindschafts&Abstammungsrechts-Reform

[2-3/22] Im Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode haben die Regierungsparteien eine Modernisierung der Regelungen des Sorge- und Umgangsrechts sowie des Adoptionsrechts vereinbart.
-> Zur Kommentierungen des Bundesforums Männer (BFM) vom 16.2.24 zu beiden die Eckpunktepapieren.
-> Die Diakonie unterstützt das Vorhaben und äußert zeitgleich Bedenken.: Zur Stellungnahme Abstammungsrecht / zur Stellungnahme Kindschaftsrecht vom 22.2.24.
-> Zur Stellungnahme zur Reform des Kindschaftsrechts inkl. der Regelungen zum Sorge- und Umgangsrecht der Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt des Deutschen Instituts für Menschenrechte vom 7.3.24: Die Berichterstattungsstelle begrüßt insbesondere das Vorhaben des  vorgesehen Schutzes vor häuslicher Gewalt sowie die Stärkung von Kinderrechten ausdrücklich, denn derzeit bestehen erhebliche gesetzliche Lücken. Besonders positiv sei hierbei auch, dass sich das BMJ bei der neuen Ausgestaltung des Gewaltschutzes im Umgangs- und Sorgerechtsverfahren ausdrücklich an den Vorgaben der Istanbul-Konvention orientieren will. Zudem wird die geplante gesetzliche Klarstellung begrüßt, dass bei Partnerschaftsgewalt ein gemeinsames Sorgerecht grundsätzlich nicht in Betracht kommt. Doch aus Berichterstattungsstellen-Sicht bestehen auch noch Nachbesserungsbedarfe und sei es mit Einzelmaßnahmen nicht getan. So auh sollte der Gesetzgeber bei der Reform beachten, dass das Umgangs- und Sorgerecht durch seine gesamte inhaltliche Ausgestaltung mit aller Deutlichkeit den Gewaltschutz von gewaltbetroffenen Kindern und Elternteilen regelt und sicherstellt. [zur gesamten Stellungnahme]

Hintergrund: Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann legte am 16.1.24 zwei Eckpunktepapiere zur Modernisierung des Familienrechts vor: ein Eckpunktepapier zur Reform des Kindschaftsrechts mit Vorschlägen für neue Regeln im Sorge-, Umgangs- und Adoptionsrecht sowie ein Eckpunktepapier zur Reform des Abstammungsrechts. - Insbesondere Kinder in Trennungsfamilien, Patchwork- und Regenbogenfamilien sowie nichtehelichen Lebensgemeinschaften sollen von den vorgeschlagenen Neuregelungen profitieren.
Hierzu erklärte Bundesjustizminister: "Wir brauchen einen Modernisierungsschub in Deutschland - auch im Familienrecht. Viele Kinder wachsen heute in Trennungsfamilien auf, in Patchwork- und Regenbogenfamilien oder bei nicht miteinander verheirateten Eltern. Unser Familienrecht hinkt dieser Realität hinterher. Den Preis dafür zahlen Eltern und Kinder: Vielen macht das Familienrecht das Leben unnötig schwer. - Wir sind als Bundesregierung mit dem Versprechen angetreten, unser Familienrecht an die Anforderungen der Gegenwart anzupassen. Und wir halten Wort: Die Reform des Namensrechts steht kurz vor dem Abschluss. Für die Reform des Unterhaltsrechts habe ich bereits einen konkreten Vorschlag vorgelegt. Mit den Vorschlägen zur Reform von Abstammungsrecht und Kindschaftsrecht folgen jetzt die nächsten wichtigen Schritte.
Bei der Reform des Kindschaftsrechts geht es uns vor allem um Trennungs- und Patchworkfamilien. Heute wollen viele Eltern ihre Kinder nach einer Trennung partnerschaftlich betreuen. Wir wollen, dass das Recht Eltern dabei unterstützt – und ihnen mehr Freiraum lässt für die Vereinbarung von Lösungen, die für sie und ihre Kinder passen. Außerdem wollen wir die Rechtsposition von Kindern stärken und den Schutz vor häuslicher Gewalt in Sorge- und Umgangsverfahren verbessern: Expertinnen und Experten mahnen das seit vielen Jahren an.
Mit der Reform des Abstammungsrechts wollen wir die bestehende Benachteiligung von gleichgeschlechtlichen Paaren und ihren Kindern beseitigen. Kinder, die in eine Partnerschaft von zwei Frauen geboren werden, dürfen nicht schlechter gestellt sein als Kinder, die in eine Partnerschaft von Mann und Frau geboren werden. Sie sollen von Geburt an beide Frauen als Eltern haben können. Mit der Reform wollen wir außerdem mehr Rechtssicherheit für Samenspenden schaffen. Und wir wollen die Rechtsposition von leiblichen Vätern stärken, die als rechtliche Väter Verantwortung für ihr Kind übernehmen möchten. Auch wollen wir das Recht von Kindern auf Kenntnis ihrer eigenen Abstammung stärken. An bewährten Grundsätzen des geltenden Rechts werden wir dabei festhalten: Auch künftig wird die Frau, die das Kind geboren hat, immer Mutter des Kindes sein. Und auch künftig gilt: Ein Kind kann nur zwei rechtliche Eltern haben.
Uns geht es um eine Anpassung des Rechts an die soziale Wirklichkeit, wie sie Wissenschaft und Praxis seit vielen Jahren fordern. Das Kindeswohl steht bei uns an allererster Stelle. Unser Ziel ist ein Familienrecht für alle: ein Familienrecht, das für alle Familienformen die passenden Regeln bietet – und keine Familienform benachteiligt." [Weitere Informationen siehe: BMJ-Pressemitteilung Nr. 4/2024 vom 16.1.24]

EuGH: Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung als Fluchtgrund

[2/24] Meldung des Deutschen Instituts für Menschenrechte - der unabhängigen Nationalen Menschenrechtsinstitution Deutschlands:
Frauen, die vor geschlechtsspezifischer Verfolgung fliehen, bekommen in vielen Fällen keinen asylrechtlichen Schutz. Mit seinem Urteil vom 16.1.24 stellte der Europäische Gerichtshof (EuGH) klar, dass geschlechtsspezifische Gewalt in allen Formen zu Flüchtlingsschutz führen kann. Gewalt gegen Frauen kann nach der EU-Qualifikationsrichtlinie (RL 2011/95) einen Verfolgungsgrund darstellen, so der EuGH. Die Richtlinie müsse im Einklang mit dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) ausgelegt werden. - Die Konvention verpflichtet in Artikel 60 dazu, geschlechtsspezifische Gewalt als eine Form der Verfolgung bei der Prüfung des Flüchtlingsstatus anzuerkennen. Der EuGH stellt klar: Die Istanbul-Konvention muss auch dann zur Auslegung der Qualifikationsrichtlinie herangezogen werden, wenn der betreffende EU-Mitgliedstaat die Konvention nicht unterzeichnet oder nicht ratifiziert hat. Dies zeigt, was für einen entscheidenden Schritt der Beitritt der EU zur Konvention für einen einheitlichen Schutz von Betroffenen bedeutet, auch wenn einzelne Mitgliedstaaten die Konvention nicht ratifiziert haben. Die konsequente Einbeziehung von Menschenrechtsinstrumenten bei der Auslegung von EU-Recht kann auch auf andere Konventionen, wie bspw. die Europaratskonvention zur Bekämpfung des Menschenhandels, übertragen werden.
Mit dem Urteil arbeitet der EuGH auch heraus, dass Frauen, die in ihrem Herkunftsland Gewalt ausgesetzt sind, allein aufgrund des Geschlechts eine soziale Gruppe im Sinne der Qualifikationsrichtlinie darstellen und einen Flüchtlingsstatus erhalten können. Auch Gewalt, die von Privatpersonen ausgeht, z.B. von einem Familienmitglied, (Ehe-)Partner*in, kann nach dem EuGH-Urteil zu asylrechtlichem Schutz führen, nicht nur Gewalt, die vom Staat ausgeht. Bisher wurden hierbei in der Rechtspraxis uneinheitliche Maßstäbe angelegt und die Gewalterfahrung zum Teil als privates Problem betrachtet. In seinem aktuellen Urteil stellt der EuGH somit klar: Häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt sind kein privates, sondern ein strukturelles Problem.
Wiederum im deutschen Asylgesetz ist geregelt, dass eine Verfolgung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe auch dann anzunehmen ist, wenn die Verfolgung allein an das Geschlecht der betroffenen Person anknüpft. In der Praxis wird dies von den zuständigen Behörden und (Ober-)Gerichten jedoch uneinheitlich ausgelegt, was zur Folge hat, dass vielen Frauen, die geschlechtsspezifische Verfolgung erleben, kein Schutzstatus erteilt wird. Von einigen Behörden und Gerichten wird etwa für die Anerkennung als soziale Gruppe für erforderlich gehalten, dass die Gruppe von der sie umgebenden Gesellschaft als "andersartig" wahrgenommen wird. Bei Frauen könne das aufgrund der Größe der Gruppe nicht eintreffen. - Dem EuGH zufolge ist die Gruppengröße zur Entscheidung dieser Frage jedoch nicht relevant. Entscheidender sei, dass Frauen aufgrund sozialer, moralischer oder rechtlicher Normen von der  Gesellschaft anders wahrgenommen würden.
Nationale Gerichte und Behörden in der EU sind nun verpflichtet, einheitlich umzusetzen, was Teile der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft schon lange fordern: Frauen als soziale Gruppe anzuerkennen und ihnen bei geschlechtsspezifischer Verfolgung konsequent die Flüchtlingseigenschaft zuzuerkennen.
Die Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt des Instituts empfiehlt zudem dringend die vollständige Umsetzung von Artikel 59 Istanbul-Konvention. Deutschland ist nach diesem Artikel dazu verpflichtet, Aufenthaltstitel vorzusehen, die Betroffene schützen, die häusliche Gewalt in Deutschland erleben. [DIM-Meldung vom 14.2.24]

meinTestgelände — das Gendermagazin für junge Menschen

[2/24] meinTestgelände.de ist eine Seite und ein Projekt der BAG Jungen*arbeit und der BAG Mädchen*politik, gefördert vom BMFSFJ.
Selbstbeschreibung: Deine Gedanken - deine Meinung - dein Magazin. Hier veröffentlichen wir deine Texte, Songs und Videos, deine Ideen für eine gerechte Gesellschaft, deine Positionen und Gedanken zu Geschlechterrollen, zu queerem Leben, Geschlechtervielfalt und einem respektvollen Zusammenleben aller Geschlechter. - Mitmachen kann jede*r!

Spezifischer "Lektüre"-Tipp: Im Rahmen von "meinTestgelände – Forschung – Interaktion – Public Relation" haben Jugendlichen zu Geschlechterthemen Comics gezeichnet. Einzelne Geschichten aus dem Sammelband sind auf meinTestgelände online anzuschauen: Fußball, CIS, Corona. - Der komplette Comic liegt als Druckwerk vor und kann kostenfrei bestellt werden über mail@meintestgelaende.de.

BKK-Webseite-Launch: Schutz v. Kindern u. Jugendlichen vor Handel u. Ausbeutung

[1/24] Launch der vom BMFSFJ geförderten ECPAT-Webseite des Bundeskooperationskonzepts (BKK) – "Gemeinsam für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Handel und Ausbeutung" am 31.1.24: Die Website bündelt bundesweit Anlaufstellen zu Handel mit Kindern und macht diese für Fachkräfte leicht zugänglich. Über eine Landkarte können für jedes Bundesland Beratungsstellen gefunden werden, die zu Menschenhandel mit minderjährigen Betroffenen beraten. Nicht jede Fachkraft kann Expertise zum Thema Menschenhandel mit Minderjährigen haben – deshalb ist die externe Beratung zum Erkennen, Umgang und den Rechten Betroffener essenziell für den Kinderschutz. Da nicht jede Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel auch Minderjährige berät, benötigen Fachkräfte die Möglichkeit, schnell herauszufinden, wohin sie sich in ihrer Region wenden können. Dieses wichtige Angebot wird durch die neue Website bereitgestellt.
Hintergrund: ECPAT Deutschland e.V. – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung – ist ein bundesweiter Zusammenschluss  von  25 Institutionen und Gruppen, der 2001 zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung gegründet wurde und sich in verschiedenen Arbeitsbereichen (Politik, Justiz, Wirtschaft und Bildung) engagiert. Dabei ist ECPAT Deutschland Teil von ECPAT International, einer internationalen Kinderrechtsorganisation mit Sitz in Bangkok, Thailand. Dem internationalen Netzwerk gehören aktuell 124 Mitglieder in 104 Ländern an.

Orientierungshilfe für Sozialarbeitende zu Menschenhandel u. Ausbeutung

[1/24] Im Rahmen der aufsuchenden Arbeit oder in Sozialeinrichtungen können Sozialarbeitende erste Kontaktpersonen zu potenziell Betroffenen von Menschenhandel sein. Damit sie in der Lage sind, Betroffene von Menschenhandel und Ausbeutung helfen zu können, ist es wichtig, sich mit Unterstützungs- und Handlungsmöglichkeiten auszukennen, um ggf. an geeignete Stellen weiterverweisen zu können. Die Orientierungshilfe des Bundesweiten Koordinierungskreises gegen Menschenhandel (KOK e.V.) gibt einen ersten Überblick über das Phänomen Menschenhandel, Rechte von Betroffenen und Hilfsangebote. [Zum Leitfaden vom Jan. 2024]

EKD: Sprachleitfaden zum Thema sexualisierte Gewalt

[1/24] Die Evangelische Kirche in Deutschland veröffentlichte im Rahmen ihrer Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und der Diakonie in Deutschland einen Sprachleitfaden zum Thema sexualisierte Gewalt. Der Leitfaden stellt wichtige Begriffe vor und erläutert wann, ob oder mit welcher Vorsicht sie verwendet werden sollten. [Zum Leitfaden von Jan. 2024]

Service- u. Anlaufstelle für MINT-Akteur*innen in Deutschland

[2024] Die MINT-Vernetzungsstelle, kurz MINTvernetzt, ist das Dach für die außerschulische MINT-Bildung in Deutschland. MINTvernetzt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von Mitarbeitenden der Körber-Stiftung, der matrix gGmbH, dem Nationalen MINT Forum e.V., dem Stifterverband und der Universität Regensburg als Verbund gemeinsam umgesetzt.
Angebote in 2024:
- Das MINTcafé Gender startet dieses Jahr im Mai und findet ab dann wieder alle zwei Monate statt. In den Cafés wird ein Überblick über Forschungserkenntnisse und konkrete Tipps gegeben, wie gendersensible MINT-Bildung gelingt. Zudem wird auch viel Raum für Vernetzung und Erfahrungsaustausch gegeben. Infos und Termine werden nach und nach auf der Community-Plattform* bekannt gegeben, Vor den Terminen wird je immer passend zum Thema ein Blogbeitrag zum Nachlesen oder Vorbereiten veröffentlicht.
- Sprechstunde MINT & Gender: Für Interessierte werden monatlichen Sprechstunden angeboten, um sich in 1:1-Gesprächen zu konkreten Fragen zur MINT-Förderung für Mädchen und Frauen auszutauschen.
Themen in 2024:
- April/ Mai: "Frühkindliche MINT-Bildung“, denn Stereotype entstehen bereits im frühen Kindesalter und deshalb ist insbesondere für Mädchen ein möglichst früher Beginn der MINT-Bildung von großer Bedeutung.
- Juni/Juli: MINTvernetzt-Jahresthema „MINT & Teilhabe“: wie können MINT-Bildungsangebote insbesondere sozial benachteiligte Mädchen erreichen und unterstützen?
- August/September: „Langfristigkeit“: wie können Mädchen in MINT nicht nur punktuell, sondern auf möglichst allen Stationen ihrer Lernbiografie eine optimale MINT-Bildung erhalten?
- Oktober/November: „Effektivität & Evaluation“: u.a. wie können MINT-Bildungsangebote die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen empirisch nachweisen? - Erkenntnisgewinn zur Verbesserung eigener Programme nutzen.

*Die bundesweite MINT-Community lebt davon, sich auszutauschen, Wissen zu teilen, von- und miteinander zu lernen. Auf der Community-Plattform können sich Akteur*innen untereinander und mit Organisationen vernetzen und Inspiration oder Expert*innen zu konkreten Themen in ihrer Umgebung finden.

Handreichung: Gendervielfalt beim Girls'Day & Boys'Day.

[2024] Handreichung für Unternehmen und Institutionen. Gendervielfalt beim Girls'Day & Boys'Day. Alle Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, am Girls'Day und Boys'Day teilzunehmen, auch wenn sie sich nicht dem binären System zuordnen. Der Leitfaden gibt einen kurzen Überblick über Begrifflichkeiten und nützliche Tipps für einen erfolgreichen Girls'Day oder Boys'Day mit genderqueeren Jugendlichen.
Herausgeber: Kompetenzzentrum Technik • Diversity • Chancengleichheit. Förderung durch BMFSFJ und BMBFT.
Bestellung oder PDF-Download: hier.

Artikel: Männlichkeit u. Radikalisierung - Zusammenhänge u. Ursachen

[2024] Beitrag im Rahmen des Online-Magazins der LAG/ Fachstelle Jungenarbeit NRW: Männlichkeit und Radikalisierung.: Wie hängt das miteinander zusammen? Ein geschlechtersensibler Blick auf Ursachen und Empfänglichkeit. - In den letzten Jahren hat die Radikalisierung junger Männer verstärkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sodass die Rolle von Geschlecht in den aktuellen Debatten nicht außen vorgelassen werden kann.
Aritkel von Diana Wiesner (Soziologin & Gesundheitswissenschaftlerin) ist Referentin der LAG Jungenarbeit NRW e.V. für Öffentlichkeitsarbeit.

Feministisches Glossar

Von A wie Ableismus bis Q wie Queer – in dem Glossar von Pinkstinks finden sich Erklärungen zu Wörtern, die einem im feministischen Diskurs immer wieder begegnen. Dieses Lexikon versteht sich als der Anfang einer umfangreichen Begriffsklärung und wird laufend weiter befüllt. Leser*innen können hierzu auch selbst beitragen.
Hintergrund: Pinkstinks Germany (deutsch „Pink stinkt“) ist eine feministische Bildungsorganisation, die durch Kampagnen und Bildungsangebote für Sexismus, insbesondere in der Werbung und den Medien, sensibilisieren will. Die Organisation wurde 2012 als Verein gegründet und hat ihren Sitz in Hamburg. Sie beriet die Bundesregierung 2016 und 2017 zur möglichen Implementierung einer Gesetzesnorm in das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
Siehe auch: Artikel zu sich verändernder Sprache im Rahmen von Feminismus und Öffnung für Vielfalt. [Pinkstinks 24.4.24]

Projektwebseite Männlichkeiten 2.1 online

"Männlichkeiten 2.1" ist ein Projekt zur kritischen Auseinandersetzung und Erforschung der vielen Dimensionen von Männlichkeit auf gesellschaftlicher, institutioneller, fachlicher und individueller Ebene. Die Mitarbeitenden der Landesarbeitsgemeinschaft LAG Jungen*- und Männer*arbeit Baden-Württemberg analysieren, beraten und trainieren im Projekt u.a. pädagogische Institutionen, Fachkräfte und Einzelpersonen hinsichtlich der Geschlechter- und Männlichkeitskonstruktion, ihrer Auswirkungen auf struktureller und individueller Ebene sowie möglicher Handlungsoptionen und Veränderungsmomente. Auf der Webseite werden die Inhalte und Angebote des Projekts dargestellt und Anregungen zur Auseinandersetzung mit Männlichkeiten gegeben. [Zur Seite]

Netzwerk-Portal/Datenbank flucht-gender.de

Die Website ist der Situation, den Bedarfen und den Rechten von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen gewidmet. Die Website sammelt Infos zu bundesweiten Unterstützungsstrukturen, Beratungsangeboten, Publikationen, Kampagnen und Stellungnahmen. Die Datenbank hilft dabei, auf schnellem Wege Angebote, Gruppen und Aktionen in dem gewählten Bundesland oder bundesweit zu finden. Sie soll immer weiter wachsen und sich erweitern – daher kann jede*r dazu beitragen.
-> Zur Datenbank.

Dossier: Feministische Stimmen aus aller Welt vereint

Das Dossier Feminist Voices Connected – Fighting Antifeminism globally fragt nach feministischen Strategien im Umgang mit globalen und lokalen Formen von Sexismus und Antifeminismus. Wissenschaftlerinnen, Aktivistinnen, Anwältinnen und Künstlerinnen aus der ganzen Welt berichten von ihren Erfahrungen: Wie gehen Feminist*innen weltweit mit Antifeminismus um? Was sind ihre Strategien? Die Beiträge stammen aus Äthiopien, Afghanistan, Deutschland, Ghana, Indien, Nahost, Ukraine, Kolumbien und Venezuela.
Verantwortlich fpr das Dossier ist das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung. Unterstützt wird das Projekt von dem Auswärtigen Amt, dem DeZIM Institut und dem Goethe-Institut.

Plattform: #empowergirl

Die Praktikumsoffensive und das Netzwerk #empowerGirl wurde im vergangenen Jahr von MINTvernetzt, der bundesweiten Service- und Anlaufstelle für die Community der MINT-Akteur*innen in Deutschland, ins Leben gerufen. Auf der Plattform https://empowergirl.de/ werden Praktikumsplätze für Mädchen* in MINT-Berufen zur Verfügung gestellt – deutschlandweit, kostenfrei und niedrigschwellig! Große Wirtschaftsunternehmen haben sich ebenso wie kleinere und mittelständische Betriebe bereits der Initiative angeschlossen und zeigen ihr Engagement für mehr Mädchen* und Frauen* in MINT-Berufen. Insgesamt sind auf der Plattform bereits Praktikumsstellen von mehr als 40 Unternehmen zu finden. Unterstützt werden sie durch ein virtuelles Begleitprogramm, so dass die Praktika möglichst zielführend und gendersensibel gestaltet werden.

Beratung& Ratgeber zu aktuellen Online-Themen u. -Gefahren

Die Online-Plattform JUUUPORT bietet datenschutzsichere und kostenlos verfügbare Peer-to-Peer-Beratung rund um Probleme im Netz. Daneben betreibt der Verein aktive Aufklärungs- und Präventionsarbeit. So veröffentlicht JUUUPORT u.a. anschauliche Ratgeber zu unterschiedlichen Themen, wie etwa Cybermobbing, Sexuelle Belästigung, Datenschutz, Mediensucht, Cybergrooming, Fake News, Schönheitsideale, Sexting, Hass im Netz oder Games.

Fachkräfteportal Geschlechtersensible Pädagogik (u.a. Artikel zu Intersektionalität, Rassismus&Verantwortung von Jugendarbeit)

Artikel zu Intersektionalität / Rassismuserfahrungen von Mädchen* und die Verantwortung von Jugendarbeit:
Wie kann die Jugendarbeit Rassismuserfahrungen von Mädchen* entgegenwirken? Yasmina Gandouz-Touati erklärt jugendliches Erleben von Rassismus – eine Einladung zur Reflexion der eigenen pädagogischen Praxis. Sie führt die intersektionaler Perspektive aus, die deutlich macht, dass Mädchen* und junge Frauen* of Color keine additiven Diskriminierungserfahrungen machen, sondern spezifische Erfahrungen als Mädchen* of Color. Die Verwobenheit von gender und race (und anderen Differenzlinien) lasse sich daher nicht künstlich trennen, sondern müsse immer zusammen gedacht und bearbeitet werden.
In ihrem (undatierten) Text nimmt sie zudem Bezug auf eine Auswahl konkreter Text-Beiträge von betroffenen Mädchen* und befasst sich sich mit Auswirkungen von Rassismus bzw. Veranderung auf die Lebenswelten von Mädchen*. Weiterhin bietet sie als Anregung eine Auswahl von Reflexionsfragen, wie: "Wie kann ich Mädchen* in ihren Interessen, Bedürfnissen, Anliegen und Ängsten ernst nehmen und mich dafür stark machen, ohne ihre Unterschiedlichkeit und Vielfalt aus den Augen zu verlieren?"
[Yasmina Gandouz-Touati (Dipl. Sozialarbeiterin, M.A. Erziehungswissenschaft), früher Mädchen*arbeiterin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Verbundsforschungsprojekt WIKK*I (Wohlergehen in sozialräumlichen Kontexten: Intersektionale Perspektiven auf die Erfahrungen von Kindern an nicht-schulischen Lernorten) der Universität Vechta und der TU Berlin.]
Der Beitrag erschien auf www.geschlechtersensible-paedagogik.de/, einem Projekt der BAG Jungen*arbeit in Kooperation mit der BAG Mädchen*politik. - „Geschlechtersensible Pädagogik“ ist das Portal zu Geschlechterfragen für pädagogische Fachkräfte, basierend auf den meinTestgelände (s.o.) Beiträgen junger Menschen. Hier finden sich Methoden, Interpretationen und geschlechterpolitische Positionen sowie Einblicke in das Konzept. [Mehr Informationen: Homepage, Facebook}

Siehe hier bspw. auch die Beiträge:
- White fragility und Soziale Arbeit: Eine Aufforderung zum Handeln.:Abwehrhaltungen, Vorurteile, Privilegien: Wie können weiße Sozialarbeitende eigene Rassismen hinterfragen und abbauen? Tarah Truderung nennt konkrete Schritte. (30.11.23)
- Warum der Gender Care Gap schon in der Kindheit beginnt: Ein Interview zum Buch „Equal Care“ - Almut Schnerring und Sascha Verlan, Gründer*innen der Initiative Equal Care, über die politische Dimension der routinierten Verteilung von Sorgearbeit. (25.10.23).
- Unzertrennlich: Sexismus- und Rassismuserfahrungen im Alltag von Mädchen of Color - Was erfahren wir aus den Beiträgen von Jugendlichen auf meinTestgelände über intersektionale Diskrimierung? (undatiert)

Plattform für pädagogische Fachkräfte: Safer Sexting jugendgerecht

Die Internetplattform www.safer-sexting.de/ informiert jugendgerecht über Sexting, den Austausch erotischer Nachrichten, Fotos und Videos, insbesondere unter Minderjährigen. Sie kann pädagogische Fachkräfte dabei unterstützen, Jugendlichen zu helfen, sicherer im Umgang mit Sexting und der Verbreitung erotischer Inhalte zu sein. Die Plattform bietet Informationen über Risiken, Sicherheitsmaßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche in diesem Bereich.

AGJ Positionspapier: Sexuelle&geschlechtliche Vielfalt im Jugendalter. Queer-sensibles pädagogisches Handeln in der Jugendarbeit

[10/23] Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ): Mehr queer! Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Jugendalter. Queer-sensibles pädagogisches Handeln in der Jugendarbeit.
Das Jugendalter ist ein Phase, in der junge Menschen ihre Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung erkunden und festlegen, Identitätsentwürfe entwickeln und Beziehungen gestalten. Junge queere Menschen stehen dabei jedoch immer noch vor vielen Herausforderungen und erleben Diskriminierungen.
Stereotype gesellschaftliche Rollenvorstellungen führen zu Anpassungsdruck und Angst vor Ablehnung. Dabei spielen auch die Orte des Aufwachens eine wichtige Rolle. Die AGJ schaut in ihrem Positionspapier auf die Kinder- und Jugendarbeit als einem solchen Ort. Das Papier betont die Bedeutung der Anliegen und Interessen junger queerer Menschen für die Praxis der Jugendarbeit und leitet konkrete fachliche Erfordernisse zur Weiterentwicklung von Angeboten unter Berücksichtigung eines queer-sensiblen Ansatzes an die verschiedenen Ebenen der Jugendarbeit ab. [Zum Positionspapier vom 9.10.23.]

Vortrag: Einführung zu Diskriminierung mit sexualpädagogischen Bezügen

[10/23] "Diskriminierung und Sexualpädagogik. Einführung zu Diskriminierung mit sexualpädagogischen Bezügen" von Katharina Debus, Okt. 2023. - Verschriftlichte Kurzfassung des Vortrags vom 20.3.23 für die Arbeitsgemeinschaft Mädchen*- und Burschen*arbeit Graz.  [Zum PDF-Download]

Dokumentation zur Nationalen Armutskonferenz 2023

[2/24] Veröffentlichung der Dokumentation zum 16. "Treffen der Menschen mit Armutserfahrung" - Nationale Armutskonferenz (nak) vom 25.-26.10.23 in Berlin: Auf dem 16. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung in Berlin kamen mehr als 100 Beteiligte sowie Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland zusammen, um sich über ihre Situation auszutauschen, gesellschaftliche Probleme zu besprechen und ihre Forderungen auszuarbeiten. - Das jährliche Treffen ist ein Beitrag zur Selbstorganisation auf persönlicher wie gesellschaftlicher Ebene. Es hilft, gegen Ausgrenzung vorzugehen und Beteiligung an gesellschaftlichen Austausch und Entscheidungsprozessen einzufordern. Damit ist das Treffen auch ein Beitrag zur Stärkung der demokratischen Streitkultur. Bisher Sprachlose gewinnen eine Stimme, werden streitbar und werden gehört, erarbeiten Wege, ihre Interessen zu vertreten und durchzusetzen – genauso wie andere Mitglieder der Gesellschaft dies auch können. [Zur Dokumentation/ Meldung vom 2.2.24]

Artikel: Verletzlichkeit&Lernen zu Diskriminierung/Safer&Braver Spaces i.d.Bildungsarbeit

[4/23] Verletzlichkeit und Lernen zu Diskriminierung - Anregungen und Gedanken zu Safer und Braver Spaces in der Bildungsarbeit - von Katharina Debus & Iven Saadi, April 2023: Dieser Text ist eine Überarbeitung eines Vortrags-Handouts aus der Train-the-Trainer-WeiterbildungsreihePädagog*innen-Bildung zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, die die Autor*innen 2018/19 im Rahmen des Projekts Interventionen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt von Dissens - Institut für Bildung und Forschung - in der Akademie Waldschlösschen durchführten. [Zum Text online/ als Download]

Positionspapiere zur FoBi-Offensive "männliche Geflüchtete"

[2023] In den Stellungnahmen zu den Ergebnissen der Werkstattgespräche 2023 der Fortbildungsoffensive "männliche Geflüchtete" ("Irgendwie hier - Jungenarbeit in der Migrationsgesellschaft") der Fachstelle Jungenarbeit NRW befassen sich die Autoren Olaf Jantz und Jonas Lang mit den Erkenntnissen aus verschiedenen Formaten, darunter Trägerqualifizierungen, Fachkräftequalifizierungen und Werkstattgespräche. Dabei werden Erfahrungen in der Qualifizierung von Fachkräften zur pädagogischen Begleitung männlicher* Geflüchteter reflektiert und dokumentiert. Ebenso werden pädagogische Angebote der Jungenarbeit im Kontext von Krise und Sprachlosigkeit thematisiert.
Zu den Positionspapieren: Bezugspunkte einer Pädagogik für Geflüchtete (Olaf Jantz) und Jungen*arbeit in der Krise – Wege aus der Sprachlosigkeit (Jonas Lang)
-> Siehe auch bei Veranstaltungen: 28.-29.5.: zweitätiges Seminar "Aufenthalts- und Asylrecht speziell bei jungen Männern*" in Dortmund.

Handbuch Diskriminierung (inkl. u.a. Beitrag zu Diskriminierungsreflektierter Sexualpädagogik)

[2023] Handbuch Diskriminierung (SPRINGER; Herausgeber*innen: Albert Scherr, Anna Cornelia Reinhardt, Aladin El-Mafaalani)
Das erfolgreiche Handbuch in aktualisierter und erweiterter Auflage mit theoretischen, empirischen und praktischen Aspekte zu Diskriminierung. Für Wissenschaft und Praxis.
Der Artikel "Diskriminierungsreflektierte Sexualpädagogik – Fokus geschlechtliche, sexuelle und amouröse Vielfalt." von Katharina Debus kann, wenn kein kostenfreier Zugang z.B. über eine Uni-Bibliothek oder andere Institution vorhanden ist, von der Autorin bezogen werden: kd@katharina-debus.de)

Expertisen: intersektional diskriminierungskrit.KitaArbeit (u.a. sex.&geschlechtl.Vielfalt)

[2021-2023] Lektüre Anregung: da aus Kita-Kindern junge Menschen/ Schüler*innen werden… und manche Anstöße und (pädagogischen) Ansätze ggf. auch übertragbar sind auf die Jugend(sozial)arbeit:
Die u.s. Online-Expertisen/Broschüren entstanden im Rahmen des Fortbildungsprojekts Kita gerecht (2021 – 2023), das von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefördert und von Arbeit und Leben DGB/VHS Hamburg e.V. (u.a. Abteilung Politische Jugend- und Erwachsenenbildung, Projekte gegen Rechtsextremismus/extrem rechte Einstellungen) durchgeführt wurde. In zwei Fortbildungsdurchgängen wurden Personal aus Kindertageseinrichtungen und Kita-Fachberatungen jeweils ein Jahr über neun Module praxisnah qualifiziert, verschiedene Formen von Diskriminierung im Kita-Alltag zu erkennen und ihnen fachlich zu begegnen.

Inhalt: Kitas haben den Auftrag, das gleichberechtigte und demokratische Miteinander aller Kinder zu fördern. Jedes Kind soll in seiner Individualität anerkannt, wertgeschätzt und in der Entfaltung seiner Potenziale unterstützt werden. Gleichzeitig sind Kitas Teil unserer Gesellschaft und damit Räume, in denen gesellschaftliche Ungleichheiten und Strukturen von Abwertung und Ausgrenzung sichtbar werden.

Publikationen zum Download:

  • Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Handlungsfeld Kita - Expertise von Stephanie Nordt – Download
  • Leitung, Träger und externe Dienstleister*innen von Kitas aus machtkritischer und intersektionaler Perspektive – Expertise von Olenka Bordo Benavides – Download
  • Rassismus im Handlungsfeld Kita - Expertise von Jasmine Rouamba – Download
  • Antisemitismus im Handlungsfeld Kita - Expertise von Dr. Miriam Burzlaff – Download
  • Klassismus im Handlungsfeld Kita - Expertise von Tanja Abou – Download
  • Adultismus und kritisches Erwachsensein im Handlungsfeld Kita - Expertise von ManuEla Ritz – Download
  • Ableismus im Handlungsfeld Kita - Expertise von Ira Schumann – Download
  • Team und Zusammenarbeit in Kitas aus diskriminierungskritischer Perspektive – Expertise von Aretha Schwarzbach-Apithy – Download
  • Das Leitbild von Kitas aus diskriminierungskritischer Perspektive – Expertise von Aretha Schwarzbach-Apithy – Download

Vortrag: Gestaltung v. Lernprozessen zu Diskriminierung in der offenen KJA

[11/20] Vortrag von Katharina Debus: "Gestaltung von Lernprozessen zu Diskriminierung in der offenen Jugendarbeit" im Rahmen der Konferenz "Platz für Vielfalt?! Differenzlinien in der Offenen Jugendarbeit" der Berner Fachhochschule in Bern am 20.11.2020. [Video-Mitschnitt bei youtube]

10. Audio-Beiträge / Podcasts & TV / Video-Mitschnitte u.ä

BAG kommunaler Frauenbüros u. Gleichstellungsstellen: Podcast "Frauen gleichberechtigt"

Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen: In dem Podcast "Frauen gleichberechtigt" von Marion Gurlit, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bad Oldesloe, trat in der Folge vom 13.2.24 die Bundessprecherin Sahra Vafai auf, um über ein äußerst wichtiges und oft missverstandenes Konzept zu sprechen: Intersektionaler Feminismus. - Dieser Begriff hat in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit erhalten, insbesondere in feministischen Diskursen. Er bezieht sich auf die Anerkennung der verschiedenen Wege, auf denen verschiedene Formen der Unterdrückung miteinander verflochten sind, wie beispielsweise Geschlecht, Herkunft, Klasse, Behinderung und weitere Identitätsmerkmale. Statt die Erfahrungen von Frauen als monolithisch zu betrachten, betrachtet der intersektionale Feminismus die Vielschichtigkeit und Komplexität dieser Erfahrungen und betont die Notwendigkeit, sie in ihrer Gesamtheit zu berücksichtigen, um wirkliche Gleichberechtigung zu erreichen.
In ihrem Podcast-Auftritt ging Sahra Vafai auf die verschiedenen Aspekte von Intersektionalität ein. Sie erklärte, wie diese Perspektive dazu beiträgt, dass bestimmte Gruppen von Frauen, insbesondere solche mit marginalisierten Identitäten, nicht übersehen oder vernachlässigt werden. Darüber hinaus nutzte sie die Gelegenheit, um über ihre eigene Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte und als eine der Bundessprecherinnen der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zu sprechen. Insgesamt lieferte Sahra Vafai in ihrem Podcast-Auftritt eine inspirierende Auseinandersetzung mit dem Konzept des intersektionalen Feminismus und zeigte gleichzeitig die Relevanz und Dringlichkeit dieser Perspektive in der heutigen Gesellschaft und in der Gleichstellungsarbeit auf. [Anzuhören ist der Podcast "Frauen gleichberechtigt" bei Spotify]

Podcast: Gender&Schule - Handlungsbedarfe&Spannungsfelder

„Gender 3.0 in der Schule. Handlungsbedarfe und Spannungsfelder in der Forschung zu Geschlechtervielfalt“. [Sommersemester 2023]
Podcast entstanden im Rahmen des Forschungsseminars "Gender und historisch-politische Bildung" an der Philipps-Universität Marburg: zum Interview.

Podcast: Diskriminierungsfreie, inklusive, geschlechtersensible Kita

KiTa-Podcast: Demokratie & Vielfalt - Alle inklusive? - Der Podcast für eine inklusive und vielfältige demokratische Praxis in der Kindertagesbetreuung.
In der Podcast-Reihe des Begleitprojekts geht es um die Themen Demokratie und Vielfalt. In den verschiedenen Folgen werden Fragen zur demokratischen Beteiligung von verschiedenen Gruppen wie Kindern, Eltern, Fachkräften und Tagespflegepersonen behandelt. Zudem werden Aspekte eines diskriminierungsfreien und inklusiven Umgangs mit gesellschaftlicher Vielfalt in der Kindertagesbetreuung beleuchtet. Folge 10 behandelt das Thema: Geschlechtersensible KiTa?! Wie Normen und Klischees den pädagogischen Alltag beeinflussen. Zu den Folgen: www.duvk.de
Hintergrund: „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ ist ein gemeinsames Projekt der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Paritätischer Gesamtverband in Kooperation mit seinem Berliner Landesverband und dem Bundesverband für Kindertagespflege, Diakonie Deutschland, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Caritasverband/vertreten durch KTK-Bundesverband) und der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ. Es wird im Rahmen der zweiten Förderphase des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (2020 – 2024) als Begleitprojekt gefördert und qualitativ weiterentwickelt.

Video: Vortrag: Vielfältige geschlechtliche&sexuelle Lebensweisen in der Schule – pädagogische Chancen&Herausforderungen

Vortrag/ Vorlesung am 26.1.23 von Jutta Hartmann, Aigner-Rollett-Gastprofessorin*, Universität Graz, Wintersemester 2022/23: "Vielfältige geschlechtliche und sexuelle Lebensweisen in der Schule – pädagogische Chancen & Herausforderungen." im Rahmen der URBI-Sience Talk-Reihe (Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaften) an der Universität Graz. [Video-Mitschnitt: bei youtube]

Diverse Radiobeiträge (ARD/DLF/WDR/MDR...) rund um Gender, Geschlecht, Feminismus...

Deutschlandfunk, Podcast: Der Tag, Sendungsteil: Wer schützt Frauen vor Gewalt? (25.4.24, ab Minute 17:17): Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt. Ein Gespräch über Hintergründe und Lösungsansätze mit der Anwältin und Autorin Asha Hedayati.

rbb, Podcast-Reihe: Die Alltagsfeministinnen: Ihr wollt gleichberechtigt leben – in Partnerschaft, Job und Familie - aber irgendwie kommt immer was dazwischen? Die Alltagsfeministinnen zeigen euch, wie ihr eure Ideale lebt. Sonja Koppitz ist Journalistin, Johanna Fröhlich Zapata ist Coach für Alltagsfeminismus. Jede Woche sprechen die beiden über alltägliche Situationen, die wie Kleinkram wirken, aber in Wirklichkeit viel Zündstoff bieten. Wie geht feministisches Dating? Sind Einparkwitze schon sexistisch? Wie werde ich als Mutter im Job ernst genommen? In jeder Folge hört ihr ein echtes Coaching aus Johannas Praxis mit einem Problem, das vermutlich viele so oder so ähnlich selbst schon erlebt haben. Dabei gibt es praktische Tipps, Tricks und Lösungsideen für euren Alltag. Gemeinsam blicken Sonja und Johanna auch auf die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe jedes Themas. Sie hinterfragen Rollenklischees und scheinbare Selbstverständlichkeiten. Die meisten Ungerechtigkeiten folgen einem System – das wollen wir verstehen und überwinden. Für ein faires Leben für alle! Jeden Dienstag eine neue Folge. (Seit 31.8.22; neueste Folge 23.4.24)

BR24, Podcast: BR24 Thema des Tages, Sendung: Debatte um Selbstbestimmungsgesetz (12.4.24,  10 Min.): Menschen, die ihren Geschlechtseintrag bei Behörden ändern lassen wollen, hatten es bislang mit hohen Hürden zu tun. Das wird sich künftig ändern durch das Selbstbestimmungsgesetz, das der Bundestag heute mit den Stimmen der Regierungskoalition beschlossen hat. Das Gesetz sorgte für eine heftige Debatte: Vertreter der Regierungskoalition nannten das Gesetz "überfällig" und "einen großen Schritt in eine selbstbestimmtere Gesellschaft". Die Opposition dagegen sprach von "gesellschaftlichem Sprengstoff" und "ideologischem Unfug". Im Thema des Tages sprechen wir mit unserem Hauptstadt-Korrespondenten Björn Dake über die Details des Gesetzes, die Kritik daran und warum das Thema die Gemüter so erhitzt.

Deutschlandfunk Kultur, Podcast: Kompressor, Sendung: #People Pleaser - Eine feministische Kritik über das Gefallenwollen (12.4.24, 31 Min.)

Tagesschau-Podcast vom 5.4.24 (und Tagesschau-Textbeitrag vom 25.2.) zu den Auswirkungen von Digitalisierung auf Zwangsprostitution: Die Digitalisierung macht es den Menschenhändler*innen einfacher, Menschen anzuwerben und auszubeuten. Betroffenen hingegen erschwert sie das Entkommen aus der Situation. Die NDR-Investigativ-Reporterin Catharina Felke arbeitete ein Jahr mit dem WDR, der Süddeutschen Zeitung und internationalen Journalist*innen zusammen, um über die Auswirkungen der Digitalisierung und Vernetzung auf Prostitution/Sexarbeit und auf Menschenhandel zu forschen. Zum und Podcast, in denen die Recherche-Ergebnisse vorgestellt werden.

Deutschlandfunk Kultur, Podcast: Kompressor, Sendung: Neues „Missy Magazine“ – Feminismus trifft Ableismus (27.3.24, 14:20 Min,).
Deutschlandfunk Kultur, Podcast: Kompressor, Sendung: Ausstellung in Berlin - Sexarbeitende erzählen ihre Geschichte (27.3.24, 12:52 Min.): In der Ausstellung "With Legs Wide Open" berichten Sexarbeitende selbst über ihr Leben. Für Mitkurator Isaak Rion eine zentrale Perspektive, denn Sexarbeitende wurden über Jahrhunderte reglementiert. Ein Mitspracherecht dabei hatten sie nie.

Bayern 2, Podcast: IQ - Wissenschaft und Forschung, Sendung: Geschlechtsangleichung bei Jugendlichen - Eine existentielle Entscheidung (26.3.24, 24 Min.): In den vergangenen 5- 10 Jahren ist die Zahl der Jugendlichen deutlich angestiegen, die sich in ihrem angeborenen Geschlecht unwohl fühlen. Und immer häufiger fordern sie Hilfe durch medizinische Eingriffe, wie Hormone oder Operationen. Wissenschaftliche gibt es hierzu wenige, wie also damit umgehen?

Deutschlandfunk Kultur, Podcast: Das Feature, Sendung: Anorexie - Gefährliche Freundschaften: Im Hungern nicht allein. (19.3.24, 49:49 Min.)

Deutschlandfunk Kultur, Podcast: Studio 9, Sendung: Gendermedizin: Warum Frauen anders behandelt werden sollten (19.3.24, 6:37 Min.): Signifikante Unterschiede zwischen Männer- und Frauenkörpern müssen in der Medizin noch mehr beachtet werden. - Männer und Frauen sind unterschiedlich gebaut, daher wirken Medikamente teils anders. Die Forschung berücksichtigt inzwischen die geschlechtsspezifischen Unterschiede – in der Lehre muss noch viel passieren.

Deutschlandfunk, Podcast: Deutschland heute, Beitrag: Sexuelle Belästigung - Niedersachsen will „Catcalling“ härter bestrafen (19.3.24, 5:09 Min.): Anzügliche Sprüche und ähnliche Belästigungen im öffentlichen Raum: Unter dem sogenannten „Catcalling“ leiden hauptsächlich Frauen. Juristisch können sie sich dagegen nur schwer wehren. Niedersachsens Justizministerin Wahlmann (SPD) will dies ändern.

Deutschlandfunk-Kultur, Podcast „Literatur“, Sendung: Non-Binarität - Literatur zwischen den Geschlechtern (15.3.24, 32:05 Min.): Viele Menschen fühlen sich non-binär, definieren sich also in ihrer Identität nicht eindeutig oder dauerhaft als männlich oder weiblich. Deshalb wird das Nachdenken über non-binäre Identitäten auch in der Literatur immer mehr zum Thema.

Deutschlandfunk Nova: Podcast-Reihe "Eine Stunde Liebe": Folge vom 15.3.24 zu häuslicher/Partnerschaftsgewalt: "Lösung gesucht - Gewalt in Beziehungen: Darum gibt es kaum Anzeigen": Wir haben in Deutschland ein massives Problem mit Partnerschaftsgewalt. Laut Bundeskriminalamt sind 2022 fast 160.000 Menschen Opfer von Gewalt in Partnerschaften geworden. (Damit handelte es sich bei jedem sechsten Fall in der Kriminalstatistik um Partnerschaftsgewalt.) Die Opfer sind zu 80% weiblich, die Täter sind zu fast 80% männlich. Außenstehende (auch Freunde, Familie) bekommen davon oft nichts mit, weil Betroffene sich schämen oder Gewalt oft subtil stattfindet und nicht unbedingt körperlich sein muss. - Obwohl das Problem so schwerwiegend und offensichtlich ist, werden laut einer Studie des Bundeskriminalamtes von 2020 nur knapp 4% der Fälle von körperlicher Gewalt in Partnerschaften angezeigt – bei sexualisierter Gewalt in Partnerschaften sind es sogar nur 0,6%. Warum die Betroffenen die Täter nur so selten anzeigen - und wie sich das ändern könnte - darüber wird in der Podcast-Folge gesprochen mit der Familienrechtsanwältin Asha Hedayati, die in Familienrechtsverfahren Frauen vertritt, die Opfer von Gewalt geworden sind. – Die Podcast-Folge geht der Frage nach, warum diese Probleme keine individuellen Schicksale sind, sondern systematisches Versagen. Und inwiefern bspw. eine Verschärfung des Strafrechts möglich und hilfreich wäre. Außerdem wohnte die Deutschlandfunk-Nova-Reporterin einem Gerichtsprozess bei und sprach mit der Betroffenen, die  wiederum im Nachgang meinte, nicht sicher zu sein, ob sie dies mit dem heutigen Wissen noch einmal auf sich nehmen würde.

SWR-Aktuell: Neue Studie zum Ausmaß von sexuellem Kindesmissbrauch (11.3.24, 0:43 Min.): Wissenschaftler*innen wollen mit einer neuen Dunkelfeldstudiestudie herausfinden, wie viele Kinder und Jugendliche von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Daran beteiligt sind unter anderem auch Forschende des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim und des Instituts für Kriminologie der Universität Heidelberg.

Deutschlandfunk, Podcast: Kalenderblatt, Sendung: Paragraf 175 - Als Männerliebe strafbar war (10.3.24, 5:04 Min.): Erst vor 30 Jahren kassierte der Bundestag den Strafrechtsparagrafen 175, der bis dahin Sex unter Männern unter Strafe stellte. Bis zur Rehabilitierung mussten verurteilte Männer allerdings noch länger warten.

Deutschlandfunk: Die Nachrichten: Beitrag: Iran: Erneut tanzende Frauen festgenommen (9.3.24): Im Iran sind zwei junge Frauen festgenommen worden, weil sie in der Öffentlichkeit getanzt haben. (Women Life Freedom) [s.auch: Artikel auf Welt.de]

Deutschlandfunk: Die Nachrichten: Beitrag: Missbrauchsbeauftragte Claus - Deutschland wirbt für stärkeren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt in der EU (9.3.24): Als einziges Land in der EU mit einer nationalen Missbrauchsbeauftragten hat Deutschland für die Einführung ähnlicher Strukturen in Europa geworben. [s. auch: Aritkel auf Domradio.de]

Deutschlandfunk: Die Nachrichten: Beitrag: Irland - Referendum über Rolle der Frau in der Verfassung gescheitert (9.3.): In Irland ist das Referendum über die Änderung eines Verfassungsartikels zur Ehe und zur Rolle der Frau in der Familie überraschend gescheitert - obwohl der Vorschlag von allen großen irischen Parteien befürwortet wurde und Umfragen im Vorfeld des Referendums auf eine zustimmende Haltung der Wähler*innen  hatten deuten lassen. - Der Vorschlag sah vor, einen veralteten Verweis auf die Rolle der "Frau im Haushalt" aus der Verfassung zu streichen. Zudem sollte der Begriff der Familie auch auf Paare ausgeweitet werden, die seit längerem unverheiratet zusammenleben.

Deutschlandfunk, Podcast: Der Tag, Sendung: Internationaler Frauentag: Frauen, Finanzen und Feminismus (8.3.24, 39:58 Min.): Frauen verdienen im Vergleich zu Männern weniger und leisten mehr unbezahlte Care-Arbeit. Über "biografische Knotenpunkte" von Frauen und warum ungleiche Bezahlung auch ein strukturelles Problem ist. Außerdem: Intersektionaler Feminismus will Diskriminierung von Frauen auf unterschiedlichen Ebenen mitdenken. Warum das wichtig ist und wie die Diskrimierungsebenen zusammenhängen.

Deutschlandfunk, Podcast: Wirtschaftsgespräch, Sendung: Gleichstellung - Frauen in Führungsetagen noch immer unterrepräsentiert (8.3.24, 3:34 Min.): Nur 28% aller Führungskräfte in Deutschland sind weiblich – obwohl Frauen 44% der Beschäftigen stellen. Ein Grund für die Schieflage: Viele Frauen arbeiten in Teilzeit. Und Teilzeitstellen für Führungskräfte sind bisher rar.
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rbb24 Inforadio, Podcast: rbb Praxis, Sendung: Geschlechtsumwandlung: Der lange Weg zum richtigen Körper (8.11.23, 3 Min.): Menschen, die das Gefühl haben, im falschen Körper geboren zu sein, brauchen oft viele Jahre, um zu verstehen, was mit ihnen los ist. Manche entschließen sich zu einer Geschlechtsumwandlung. Ein langer Weg, doch die meisten fühlen sich erst danach in ihrem Körper richtig angekommen.

Deutschlandfunk, Podcast: Hörspiel und Future, Sendung: Geschlecht – Braucht Mensch das?: Teresa hat eine Vulva, einen Partner und zwei Kinder. Alle in ihrer Umgebung sind sich einig: Teresa ist eine Frau. Aber wieso eigentlich und warum spielt Geschlecht überhaupt so eine wichtige Rolle? Lässt sich das ändern? (5.-12.11.23) :
Der Entschluss (1/4) (31:36 Minuten): Die deutsche Gegenwart ist binär. Zumindest in Sachen Geschlecht: Männer hier, Frauen dort. Die Autorin fühlt sich damit unwohl. Sie will nicht länger in die Kategorie „Frau“ gepresst werden. Aber da rauszukommen, ist schwerer als gedacht. / Einsortiert (2/4) (28:58 Minuten): Schon vor der Geburt scheinen die Weichen gestellt: Penis oder Vulva, blau oder rosa, rational oder emotional. Genitalien sollen darüber entscheiden, wer wir sind. Ist das sinnvoll? Eine Gynäkologin und ein Historiker geben Antworten. / Was wir verlieren (3/4) (29:00 Minuten): Viele Menschen finden: Ist doch alles in Ordnung, wie es ist. Geschlecht abschaffen? Unnötig, unmöglich, vielleicht sogar gefährlich. /  Was wir gewinnen (4/4) (29:24 Minuten): Wo etwas verloren geht, gibt es meistens auch etwas zu gewinnen. Mehr Räume zur Entfaltung zum Beispiel. Das könnte doch auch spannend sein statt bedrohlich.

1LIVE (ARD), Podcast: 1LIVE Intimbereich, Sendung: Feministisch arbeiten – über Potentiale und Probleme (24.10.23, 41 Min.)

MDR AKTUELL, Podcast: Das Interview, Sendung: Zwischen Feminismus und Patriarchat: Wie zufrieden sind Frauen? (1.10.23, 23 Min.): Frauen kämpfen darum, mit Männern gleichgestellt zu sein. Es geht um Einkommen, Renten oder Karrieren. Doch würde sie das glücklicher und zufriedener machen? Der Soziologe Martin Schröder bezweifelt das.

Deutschlandfunk, Podcast: Kontrovers, Sendung: Wahl des Geschlechts – Dringend geboten oder verantwortungslos? (28.8.23, 71 Min.): Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, erfahren Diskriminierung und Gewalt. Die Bundesregierung plant, dass jeder Mensch selbst entscheiden kann, ob er Mann, Frau oder divers ist.

rbb24 Inforadio, Podcast: Newsjunkies, Sendung: Freie Geschlechtswahl: Das Selbstbestimmungsgesetz (25.8.23, 18 Min.): Wer bisher sein Geschlecht und seinen Vornamen offiziell ändern wollte, musste sich viel gefallen lassen: Intime Befragungen nach sexuellen Vorlieben und der getragenen Unterwäsche zum Beispiel. Das Selbstbestimmungsgesetz soll die Geschlechtswahl nun ganz leicht machen. Konservative laufen Sturm dagegen. Die Newsjunkies Hendrik Schröder und Christoph Schrag über die laufende Debatte.

Deutschlandfunk, Podcast: Zur Diskussion, Sendung: Eine Frage des Geschlechts - Was bringt das neue Selbstbestimmungsgesetz? (9.8.23, 43 Min.): Die Bundesregierung plant das Selbstbestimmungsgesetz: Es soll einfacher werden, den Geschlechtseintrag und den Namen zu ändern - ohne Gutachten. Ist dieser Entwurf geeignet, um Betroffene zu entlasten? Oder öffnet er Tür und Tor für Missbrauch?

SWR Kultur, Podcast: Das Wissen, Sendung: Gendermedizin - Frauen sind anders krank (7.6.23, 29 Min.): Weiß ein Herz, ob es im Körper einer Frau oder eines Mannes schlägt? Die Antwort lautet "ja". Alle Organe haben ein Geschlecht. Trotzdem waren in der Vergangenheit Kranke für Medizin und Medikamentenforschung automatisch Männer. Mit gefährlichen Folgen für Frauen, die häufig für die gleiche Krankheit eine andere Behandlung benötigen als Männer. Die Gendermedizin rückt das Geschlecht in den Fokus.

Bayern 2, Podcast: Nachtstudio, Sendung: Feminismus und die Dekonstruktion der Zweigeschlechtlichkeit (23.5.23, 53 Min.): Wer ist eine Frau? Was ist eine Frau? Wozu brauchen wir sie? Das klärt die Sendung über Identitäten, Differenzen und feministische Kämpfe, die alle betreffen, solange man Menschen nach Geschlechtern sortiert.

Deutschlandfunk, Podcast: Dlf Doku, Sendung: Intersektionale Soschwestarität - Feminismus (21.3.23, 54 Min.): In Genderfragen wird viel gestritten, nicht immer sinnvoll. Die persönliche Recherche einer erregten Debatte führt zu einem eindeutigen Ergebnis: Solidarität ist besser als Konkurrenz!

rbb24 Inforadio, Podcast „Wissenswerte“: Rainer Herrn: "Das Geschlecht steckt nicht im Körper, sondern in der Seele" (10.3.23, 12 Min.): Wo immer es um sexuelle Diversität geht, wird schnell polemisch debattiert. Erfunden hat den Begriff des "dritten Geschlechts" der Berliner Arzt Magnus Hirschfeld vor über 100 Jahren. Matthias Schirmer spricht darüber mit Rainer Herrn, Vorstand der Magnus Hirschfeld Gesellschaft.

WDR, Podcast: Carpe What? Der Sinn-Podcast, Sendung: Feminismus: Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es! #11 (9.3.23, 28 Min.): Von de Beauvoir zu Butler: Was macht eine Frau zur Frau? Warum darf sie nicht oberkörperfrei spazieren gehen oder übers "Kacken" reden? Was hilft gegen Geschlechter-Stereotype und Sexismus? Warum unterscheiden wir überhaupt zwischen Mann und Frau?

ARD-Audiothek, Sender: N-JOY, Podcast: Flexikon, Sendung: Männlichkeit 2023: Wie muss ein "richtiger" Mann sein? (17.1.23, 54 Min.): In Folge #42 des Podcasts steht die Frage im Mittelpunkt, was einen "richtigen" Mann definiert. Dabei werden verschiedene Aspekte wie die gesellschaftlichen Vorstellungen und Erwartungshaltungen von den Moderatorinnen aufgegriffen und mit verschiedenen Gesprächspartnern besprochen. Unter ihnen ist auch Eco Fresh, der sich zu Themen wie dem Einfluss von Rapmusik, der Rolle des Vaters, Integration, Identität, Persönlichkeit und Idealen äußert.

NDR, Podcast: NDR Feature Box, Sendung: Der Wandel ist weiblich (Podcast | 6 Folgen, 7.-30.10.22): Unsere globale Gesellschaft steuert gerade auf eine ökologische und menschliche Katastrophe zu. Wir zerstören unsere eigene Lebensgrundlage. Frauen sind seit jeher der Hebel für gesellschaftlichen Wandel. Verschiedene Studien zeigen: Je höher der Bildungsgrad der Frauen, desto geringer die Säuglingssterblichkeit und Gewalt und desto höher die Lebenserwartung aller. Wir erzählen Geschichten von Frauen, die sich in besonders armen, gewalttätigen oder unfreien Ländern bilden und damit ihre Gesellschaften verändern. Wir hören den Frauen zu - in der Hoffnung, von ihnen zu lernen.

rbb, Podcast: Der feine Unterschied, Sendung: Die Eckpunkte des Selbstbestimmungs-Gesetz (1.7.22, 4 Min.): Nach dem Willen der Bundesregierung sollen Menschen ihren Geschlechtseintrag im Ausweis in Zukunft einfach beim Standesamt ändern lassen können. Bisher waren dafür zwei psychologische Gutachten nötig, eine ziemliche Zumutung. Das „Selbstbestimmungsgesetz“ soll nun das alte Transsexuellengesetz ablösen. Feministinnen wie Alice Schwarzer aber wollten gerade diese Erleichtung verhindern. Zu Recht? ...

MDR AKTUELL, Podcast: Das Interview, Sendung: Gleichstellung der Frauen: Wo stehen wir, Frau Süssmuth? (8.3.22, 4 Min.): Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth hat eine Streitschrift über Ungleichheit von Männern und Frauen veröffentlicht. Die CDU-Politikerin zieht Verbindungen zu den globalen Krisen: Krieg, Corona, Klimawandel.

MDR, Podcast: Meine Challenge, Sendung: Kritische Männlichkeit: Ich werde Feminist (23.7.21, 42 Min.): Eine Gesellschaft, in der Frauen keine Diskriminierung, Sexismus oder Ungerechtigkeit erfahren müssen, davon träumt Max schon lange. Was kann er als Mann dazu beitragen? Und wo ist er vielleicht sogar Teil des Problems?

MDR AKTUELL, Podcast: Die Reportage - Geschichten hinter den Nachrichten, Sendung: 100 Jahre Frauentag: Über Karrierechancen und modernen Feminismus (5.3.21, 23 Min.): 8. März 2021: Wie steht es um die Gleichberechtigung? Was hat sich in Zeiten von #Aufschrei, #MeToo und Gendern in der Gesellschaft geändert? Fragen, denen die Reportage zum Frauentag nachgeht.

TED Talk: Geschlechtergleichstellung/neues, empathisches Männlichkeits-Verständnis

[10/23] Gary Barker setzt sich mit seiner Organisation Equimundo für die Gleichstellung der Geschlechter ein. Ein zentrales Instrument dafür ist die Förderung von Fürsorge, Einfühlungsvermögen und Verantwortung unter Jungen und Männern. In seinem TED Talk vom Okt. 2023 fordert Barker schädliche Geschlechter-Stereotype abzubauen. Barker spricht über drei Erkenntnisse zur Förderung einer Kultur der Fürsorge, des Mitgefühls und der Verbundenheit unter Männern. "Wir sind die am meisten auf Fürsorge gepolte Spezies auf diesem Planeten", sagt er. "Aber wenn man diese Fähigkeit nicht einsetzt und übt, wird man nicht gut darin." 
[-> zum TED Talk mit Dr. Gary Barker (Englisch) ; -> mehr Informationen zu Equimundo: Center for Masculinities and Social Justice]

11. Stellenanzeigen

Berlin: Bundesforum Männer sucht Teamassistenz

Das Bundesforum Männer sucht für seine Geschäftsstelle in Berlin eine Teamassistenz (m/w/d) mit 80 % Teilzeit.
Schriftliche Bewerbung als PDF per E-Mail bis zum 30.04. (ggf. noch später möglich?) an bewerbung@bundesforum-maenner.de, unter Angabe des frühestmöglichen Eintrittstermins.
Dem Forum ist sehr an einem diversen Team gelegen. Daher sind Bewerbungen von Menschen jeglichen Geschlechts, Alters, kulturellen Hintergrundes und sexueller Orientierung sowie schwerbehinderter Menschen sind ausdrücklich willkommn willkommen. (Ausschreibung als PDF)
Das Bundesforum Männer - der Interessenverband für Jungen, Männer & Väter e.V. - ist ein 2010 gegründeter bundesweiter Dachverband von Akteur*innen  im Feld der Jungen-, Väter- und Männerarbeit.
Selbstbeschreibung: Unsere Kernaufgaben als Nichtregierungsorganisation sind politische Interessenvertretung und fachliche Vernetzung. Wir gestalten Gleichstellungspolitik auf Bundesebene. Dabei richten wir das Augenmerk auf die Anliegen von Jungen, Männern und (Groß-)Vätern und die Konflikte, die sich aus den eigenen und den gesellschaftlich verankerten Männlichkeits- und Geschlechterbildern ergeben.

Berlin: Hilfe-für-Jungs e.V. sucht Sozialpädagog*/Sozialarbeiter*innen

HILFE-FÜR-JUNGS e.V. arbeitet in Berlin seit 2006 mit Jungen* im Kontext sexualisierter Gewalt. Für den Bereich der Ambulanten Erziehungshilfen (§§ 18, 27 ff SGB VIII) werden Sozialpädagog*innen / Sozialarbeiter*innen (oder vergleichbare Qualifikation) als Einzelfall- und Familienhelfer*innen in Teilzeit (20-25 Wochenstunden) gesucht. Der Vertragsbeginn kann nach Absprache erfolgen. [Zur Stellenausschreibung]

Berlin: IN VIA sucht diverse MA*innen

Aktuelle Stellenanzeigen vob IN VIA, dem Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH:
- Kitaleitung (m/w/d) Caritas-Klinik Dominikus in Berlin-Hermsdorf zum 1.7.24, mit 100% Regelarbeitszeit (39 Wochenstunden)
- Käufmännische Mitarbeiter*in (m/w/d) für die Verwaltung und Assistenz der Geschäftsführung; unbefristet und bis zu 75% Regelarbeitszeit.
- Sozialpädagogische Fachkraft (m/w/d) im Projekt Streetwork für die aufsuchende Arbeit im Bereich der Sexarbeit, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, Elternzeitvertretung
- Sozialarbeiter*in/Sozialpädagog*in (m/w/d) für das Team „Menschen unterwegs“ an der Bahnhofsmission am Ostbahnhof, zum nächstmöglichen Zeitpunkt
- Sozialpädagogische Fachkräfte für den Aufbau der Schulsozialarbeit an katholischen Schulen
- Mitarbeiter*in für die Fachberatungs-/Koordienierungsstelle bei Menschenhandel mit Ausbeutung von Minderjährigen, das Team "Beratung für Frauen" sucht für den Aufbau und die Etablierung einer Fachberatungsstelle eine*n Mitarbeiter*in (m/w/d)
- Mitarbeiter*in (m/w/d) für das Team „Menschen unterwegs“, zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Hintergrund: IN VIA unterstützt Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg. Durch frühzeitige Förderung in Kindertagesstätten und Bildungsangebote werden sie auf ihre Zukunft vorbereitet. Darüber hinaus setzt sich IN VIA für den Schutz von Mädchen und Frauen vor Ausbeutung und Gewalt ein. Weiterhin hilft die Organisation Reisenden und Menschen am Ostbahnhof sowie Zoologischen Garten, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden.

Berlin: BZA sucht Koordination M*arbeit&KiJu-Erholung, geschlechtssensible&queere JA

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin – Abt. Jugend und Gesundheit - Jugendamt – sucht ab sofort, für unbefristet (Vollzeit mit 39,40 Wochenstunden, Teilzeitbeschäftigung ist möglich) eine Koordination Mädchenarbeit und Kinder- und Jugenderholung, geschlechtssensible und queere Jugendarbeit, Betreuung Dual Studierende (m, w, d). [Kennziffer: 81/2024]
Mehr Informationen u. Bewerbung: hier.

Bonn: das trägerübergreifende JMD-Servicebüro sucht Projektleiter*in

Für das trägerübergreifendes Servicebüro Jugendmigrationsdienste (JMD) in Bonn wird zum 1.6.24 und befristet bis zum 31.3.27 eine*n Projektleiter*in (100%) gesucht.
Um die Zugänge zu Erstintegrationsmaßnahmen des JMD-Programms zu verbessern, befasst sich das Modellprojekt "JMD digital-hub" mit der Implementierung von digitalen Beratungs- und Gruppenangeboten, der Umsetzung einheitlicher Qualitätsstandards für die digitale Beratung, der Vernetzung und des Wissenstransfers zwischen den JMD sowie einer Informationskampagne zu den digitalen Angeboten und zielgruppenrelevanten Inhalten.
Bewerbungsschluss: 5.5., Vorstellungsgespräche in der 20. KW.
Weitere Informationen bei der BAG EJSA / Stellenausschreibung.

Dortmund: FK/Sozialarbeiter*/-pädagog*in für Offene JA mit LSBPATINQ Jugendlichen

Die Jugendbildungs- und Beratungseinrichtung SUNRISE in Dortmund sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n pädagogische Fachkraft/Sozialarbeiter*in/Sozialpädagog*in für die Offene Jugendarbeit mit LSBPATINQ Jugendlichen, 19,5 - 24 Std./Woche, unbefristet.
SUNRISE richtet sich mit seinen vielfältigen Angeboten an lesbische, schwule, bisexuelle, pansexuelle, dem A-Spektrum zugehörige, trans*, inter*, nicht-binäre und queere (LSBPATINQ) Jugendliche im Alter von 13-23 Jahren sowie an deren Angehörige und Fachkräfte. In Trägerschaft des SLADO e.V. besteht das SUNRISE seit 2009 als Schutzraum für junge LSBPATINQ (of Color). Neben der Offenen Jugendarbeit bietet das SUNRISE ihnen zielgruppenspezifische Beratung und Begleitung hinsichtlich ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identitätsentwicklung und unterstützt sie bei der Bewältigung von Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen.
Weitere Informationen zur Einrichtung: hier.

Düsseldorf: ProMädchen sucht Sozialpädagog*innen (Essstörungen/(sexualisierte) Gewalt)

ProMädchen – Mädchen*haus Düsseldorf e.V. ist ein gemeinnütziger, feministischer Verein und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Der Verein unterhält eine Mädchen*beratungsstelle, den offenen Mädchen*treff Leyla, eine anonyme Schutzeinrichtung für Mädchen* in Bedrohungssituationen und leistet darüber hinaus Präventions- und Projektarbeit an Schulen. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt werden zwei Sozialpädagog*innen mit therapeutischer Zusatzqualifikation für Beratung und Prävention zu den Themen Essstörungen und/oder Gewalt und sexualisierte Gewalt (mit jeweils 33 Wochenstunden - unbefristet) gesucht.
Weitere Informationen: hier.

Eutin, Lübeck, Kiel, Niebüll: Landesverband Frauenberatung SH sucht MAinnen

Der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. (LFSH) ist der Dachverband der Frauenberatungsstellen in Schleswig-Holstein.
Hier werden in verschiedene Städten Mitarbeiterinnen mit unterschiedlichen Profilen gesucht: (Mehr Informationen/ Details: hier)

- Frauenberatung und Notruf Ostholstein sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Psychologin oder Sozial-Pädagogin für den Standort Eutin
- Frauen*notruf Lübeck sucht zum 01.05.2024 eine Sozialpädagogin / Sozialarbeiterin für 30 Stunden/Woche sowie bereits zum 01.02.2024 eine Verwaltungskraft
- der Mixed Pickles e.V. in Lübeck sucht zum April 2024 oder später eine pädagogische Mitarbeiterin mit 30 - 34 Wochenstunden
- Lotta e.V. in Kiel sucht Kollegin* für die Ambulant qualifizierte Assistenz/Ambulante Betreuung zum 1.11.2023 oder später
- das LFSH-Projekt „Prävio – Prävention in Organisation“ in Kiel sucht zum 01.07.2024 eine Referentin
- Die "Frauenberatung & Notruf Nordfriesland" in Niebüll sucht bereits ab Januar 2024 Dipl. / BA / MA / Sozialpädagogin / Sozialarbeiterin oder vergleichbarer Qualifikation mit 28 Wochenstunden.

Hamburg: trans*support: verschiedene MA*innen

„trans*support“, die Fachstelle für trans* Beratung und Bildung e.V.  in Hamburg, sucht:
- Wissenschaftliche Mitarbeiter*in für das Projekt "Aufbau von Beratung für trans* Geflüchtete in Schleswig-Holstein“, befristet vom 1.6.24 bis 31.1.25 (Folgeprojekt möglich, aber derzeit unklar)
- trans*peer-Berater*in, Schwerpunkt Antidiskriminierungsberatung, Anstellung und/oder Ausbildung, ab sofort oder später
- Leitung und Coleitung einer trans*-Kinder- und Jugendgruppe (zwei Stellen), zum nächstmöglichen Zeitpunkt
- Übersetzer*innen (trans* oder cis), die sich sehr gut mit gendersensibler Sprache auskennen (insbesondere für Farsi, Arabisch, Türkisch und Französisch; aber auch andere Sprachen); auf ehrenamtlicher Basis, evt. ist eine Aufwandsentschädigung oder ein Honorar möglich
- Bildungsreferen*innen, Honorarbasis
Weitere Informationen: hier.

Kiel: LandesFrauenRat SH: Bürokraft

Der LandesFrauenRat Schleswig-Holstein e.V. (LFR) sucht für das Büro in Kiel zum 1.7.24 oder später eine Bürokraft (w, d, m) in Teilzeit (10,5 Std/Woche unbefristet).
Der LFR ist ein unabhängiger, überparteilicher und überkonfessioneller Dachverband von zurzeit 50 Vereinen und Verbänden, die sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Mädchen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Familie einsetzen. Für die Unterstützung der Geschäftsführerin und des Vorstands wird eine Bürokraft gesucht, die allgemeine Bürotätigkeiten und die Mitgliederverwaltung übernimmt, Rechnungen bucht und übersichtlich darstellt und uns bei der Gremienarbeit und der Organisation von Veranstaltungen unterstützt.
Weitere Informationen: hier.
Bewerbungen per Mail bis zum 31.5. an die Geschäftsführerin Alexandra Ehlers: ehlers@landesfrauenrat-s-h.de
Rückfragen an die Geschäftsführerin oder an die Vorsitzende, Frau Anke Homann homann@landesfrauenrat-s-h.de. (Telefonisch: 0431/ 55 20 65.)

Köln: Landeskoordination für die Fachstelle Queere Jugend NRW

Die Fachstelle Queere Jugend NRW in Köln such ab dem 1.6.24 oder später eine Landeskoordination (d/w/m/offen, 25 Std./62,5%/unbefristet).
Bewerbungen mit Motivationsschreiben und Lebenslauf waren bis zum 14.4. erbeten (aber ggf. noch nachreichbar).
Weitere Informationen: hier.

Reinhausen: Akademie Waldschlösschen: sucht Jugendbildungsreferent*in/pädagog.MA*in

Das Bildungs- und Tagungshaus "Akademie Waldschlösschen" in 37130 Reinhausen bei Göttingen sucht aktuell zwei neue Mitarbeiter*innen:
- zum 1.7. (30/40 Wochenstunden): eine*n politische*n Jugendbildungsreferent*in (m/w/d/k.A.) (Zur Stellenausschreibung (pdf))
- zum 1. Oktober 2024 (30/40 Wochenstunden, unbefristet): eine*n pädagogische*n Mitarbeiter*in im Veranstaltungsmanagement (m/w/d/k.A.) zu den Themenfeldern „Sexuelle Gesundheit“ und „Fortbildungen zu HIV/STIs“ (Zur Stellenausschreibung (pdf)).
Zum Haus: Seit 1981 existiert die bundesweit arbeitende Bildungsstätte. Trägerin ist die von den Gründern des Hauses errichtete gemeinnützige "Akademie Waldschlösschen – Stiftung Rainer Marbach und Ulli Klaum". Die Bildungsstätte ist seit 1999 eine vom Land Niedersachsen nach dem Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetz als finanzhilfeberechtigt anerkannte Heimvolkshochschule, anerkannter Träger politischer Bildung bei der Bundeszentrale für politische Bildung, anerkannter Bildungspartner des BMBF und seit 2020 Mitglied im Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homosexuellen- und Transfeindlichkeit im Bundesprogramm "Demokratie leben!" des BMFSFJ.
Sein besonderes Profil erhält das Veranstaltungsangebot der Akademie durch Angebote für Schwule und Lesben, Trans*-, bi- und intergeschlechtliche Menschen, für HIV-positive und an AIDS erkrankte Menschen und ihre Angehörigen, Fortbildungsveranstaltungen zu AIDS und sexualpädagogischen Themen sowie Seminare für Menschen mit geistiger Behinderung.

Magdeburg: Zentrum für sexuelle Gesundheit: mehrere MA*innen

Das Zentrum für sexuelle Gesundheit - Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. sucht zum 1.7.:
- eine Leitung des Referats Menschen mit HIV
- eine Leitung des Referats trans, inter und nichtbinäre Menschen
- eine*n Mitarbeitende*n im Projekt trans, inter und nichtbinäre Jugendliche und junge Erwachsene TIN-Young.
Kontakt/ Adresse: Zentrum für sexuelle Gesundheit, Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V., Homepage; Adresse: Herderstraße 17, 39108 Magdeburg.

Dortmund: Leitung offener KiJu-Einrichtung (Mädchen*verband)

Die offene Kinder- und Jugendeinrichtung PSG Gender Bildungsstätte JaM (Pfadfinderinnenschaft St. Georg Diözesanverband Paderborn e.V.) sucht eine neue Leitung.
Hintergrundinformationen: Die Pfadfinderinnenschaft St. Georg ist ein Mädchen*verband, in dem sich bundesweit rund 10.000 Mädchen* und junge Frauen* organisieren. Die PSG Diözesanverband Paderborn e.V. ist anerkannte Trägerin der freien Jugendhilfe. Seit 2004 ist sie Trägerin der PSG Gender Bildungsstätte JaM, einer ehemals kommunalen Jugendfreizeitstätte im Stadtbezirk Dortmund-Mengede. Hier pflegt man eine geschlechtssensible Gesamtperspektive, die sowohl die Ebene der Organisation, des Personals, der Projekte bzw. Maßnahmen sowie der finanziellen und personellen Ressourcenverteilung und Öffentlichkeitsarbeit umfasst. Die Angebote der Einrichtung richten sich an die Zielgruppe der Kinder, Teens und Jugendlichen. Neben offenen Treffmöglichkeiten werden Projekte und Angebote unter Beteiligung der Besucher*innen entwickelt. Dabei ist die Arbeit gekennzeichnet durch eine Vernetzung mit den im Stadtbezirk tätigen Träger*innen der Jugendarbeit und anderen Kooperationen.
Adressen: Jugendzentrum in Dortmund Mengede: Rigwinstraße 29 / Pfadfinderinnen St. Georg Diözesanverband Paderborn e.V.: Hakenstraße 13, 44139 Dortmund
Weitere Informationen zur Einrichtung: hier.

Tipp: Job-Portale Indeed & stepstone

Über das Portal Indeed lassen sich (über die recht offene Stichwortsuche bswp. zu "Jugendarbeit", "Sozialpädagoge*in", "Sozialarbeiter*in", ...; mit etlichen wählbaren Filtern, wie: Ort, Branche, Bildungsgrad, ...) jederzeit etliche aktuelle Job-Angebote finden.
Auch die Plattform Stepstone wird von (sozialen) Arbeitgeber*innen zur Mitarbeiter*innensuche genutzt.

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
Tel.: 030 28395314

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